Die ersten Anzeichen von Alzheimer-Demenz: Ein umfassender Überblick

Die Alzheimer-Krankheit, auch als Demenz vom Alzheimer-Typ oder Morbus Alzheimer bezeichnet, ist eine neurodegenerative Erkrankung und die häufigste Form von Demenz. Sie ist durch einen fortschreitenden Verlust der geistigen Funktionen gekennzeichnet, der sich auf Gedächtnis, Denkvermögen, Verhalten und Persönlichkeit auswirken kann. Die Krankheit ist chronisch und führt im Durchschnitt acht bis zehn Jahre nach der Diagnose zum Tod.

Was ist Demenz?

Demenz ist ein Oberbegriff für etwa 50 verschiedene Erkrankungen des Gehirns, die mit einer Verschlechterung der geistigen Fähigkeiten einhergehen. Im frühen Stadium sind häufig Kurzzeitgedächtnis und Merkfähigkeit gestört, während im weiteren Verlauf auch Inhalte des Langzeitgedächtnisses verloren gehen können. Menschen mit Demenz haben zunehmend Schwierigkeiten, sich in ihrem Alltag zurechtzufinden und vertraute Tätigkeiten auszuführen.

Frühzeitige Anzeichen von Alzheimer-Demenz

Eine Demenz im Alter entwickelt sich meistens langsam. Die ersten Anzeichen einer Alzheimer-Demenz können vielfältig sein und sich von Person zu Person unterscheiden. Oftmals werden die Veränderungen zunächst von Angehörigen bemerkt, denen Wesensveränderungen oder Verhaltensauffälligkeiten auffallen.

Zu den häufigsten frühen Anzeichen gehören:

  • Gedächtnisprobleme und Vergesslichkeit: Betroffene vergessen wichtige Termine, legen Gegenstände an ungewöhnlichen Orten ab oder wiederholen ständig Fragen. Sie können sich nicht an kürzlich erlernte Informationen erinnern und sind auf Gedächtnisstützen wie Notizen angewiesen.
  • Schwierigkeiten beim Planen und Problemlösen: Es fällt ihnen schwer, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren, vorausschauend zu planen und komplexe Aufgaben zu bewältigen. Probleme treten beispielsweise beim Kochen nach Rezepten, beim Umgang mit Zahlen oder beim Bezahlen von Rechnungen auf.
  • Probleme mit gewohnten Tätigkeiten: Alltägliche Handlungen werden plötzlich als große Herausforderung empfunden. Betroffene haben Schwierigkeiten, gewohnte Aufgaben im Haushalt, bei der Arbeit oder in der Freizeit zu erledigen.
  • Verwirrung bezüglich Zeit und Ort: Alzheimer-Patienten können die örtliche und zeitliche Orientierung verlieren. Sie vergessen, wo sie sind und wie sie dorthin gekommen sind. Typisch sind auch Schwierigkeiten mit der Uhrzeit, der Jahreszeit oder der zeitlichen Einordnung in Kategorien wie "gestern", "heute" und "morgen".
  • Schwierigkeiten beim Erkennen von Bildern und räumlichen Beziehungen: Viele Menschen mit Alzheimer-Demenz haben große Schwierigkeiten, Bilder zu erkennen und räumliche Dimensionen zu erfassen. Sie können Entfernungen falsch einschätzen oder Schwierigkeiten beim Lesen haben.
  • Sprachprobleme: Vielen Erkrankten fällt es schwer, einem Gespräch zu folgen und sich aktiv daran zu beteiligen. Sie verlieren den Faden, verwenden unpassende Füllwörter oder haben Wortfindungsprobleme. Es kommt zu Störungen der Kommunikation und der Sprache, die als Aphasie bezeichnet werden.
  • Verlegen von Gegenständen: Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind, lassen oft Dinge liegen oder legen sie an ungewöhnliche Orte. Sie vergessen nicht nur, wo die Sachen sind, sondern auch, wozu sie gut sind.
  • Vermindertes Urteilsvermögen: Verhältnismäßige Entscheidungen zu treffen, bereitet Menschen mit Alzheimer zunehmend Schwierigkeiten. Die Ursache dahinter ist ein vermindertes Urteilsvermögen. Zum Beispiel zeigen sie ein schlechtes Urteilsvermögen beim Umgang mit Geld oder geben große Beträge bei Teleshops aus.
  • Rückzug aus sozialen Aktivitäten: Viele Menschen mit Alzheimer verlieren zunehmend ihre Eigeninitiative und gehen immer weniger ihren Hobbys, sozialen oder sportlichen Aktivitäten nach.
  • Veränderungen in Stimmung und Persönlichkeit: Starke Stimmungsschwankungen ohne erkennbaren Grund können eine Folge einer Alzheimer-Erkrankung sein. Die Betroffenen können verwirrt, misstrauisch, depressiv, ängstlich oder unruhig sein. Auch Verhaltensauffälligkeiten wie ungewohnte Unruhe, Feindseligkeit oder Aggressivität können auftreten.

Ursachen von Alzheimer

Die Alzheimer-Krankheit ist eine neurodegenerative Erkrankung, bei der Nervenzellen im Gehirn absterben und die Hirnmasse abnimmt. An dem Krankheitsgeschehen sind hauptsächlich zwei Proteine beteiligt: Beta-Amyloid und Tau-Protein.

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  • Beta-Amyloid: Dieses Protein wird bei Alzheimer fehlerhaft verarbeitet und bildet Klumpen oder Ablagerungen, sogenannte Plaques, die die Informationswege im Gehirn blockieren.
  • Tau-Protein: Dieses Protein stabilisiert normalerweise Strukturen in den Gehirnzellen, die für den Transport von Nährstoffen und anderen Substanzen zuständig sind. Bei Alzheimer verändert sich das Tau-Protein und bildet knäuelartige Fasern, sogenannte Fibrillen.

Es gibt eine Reihe von Faktoren, die das Risiko für die Entwicklung von Demenzerkrankungen und kognitiven Abbauprozessen erhöhen können. Dazu gehören Alter, genetische Veranlagung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Übergewicht. In seltenen Fällen (ca. 1 Prozent) handelt es sich um eine Erbkrankheit, die als familiäre Alzheimer-Demenz (FAD) bezeichnet wird.

Diagnose und Behandlung

Wenn eines oder mehrere der genannten Anzeichen wiederholt auftreten, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Erste Anlaufstelle ist in der Regel der Hausarzt, der bei Bedarf an einen Neurologen oder eine Gedächtnisambulanz überweisen kann.

Die Diagnostik bei einer Alzheimer-Krankheit umfasst in der Regel mehrere Untersuchungen und spezielle Tests, um die geistige Leistungsfähigkeit zu überprüfen und andere Ursachen für die Symptome auszuschließen.

Obwohl die Alzheimer-Krankheit nicht heilbar ist, gibt es verschiedene Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten, die das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern können. Dazu gehören:

  • Medikamentöse Therapie: Sogenannte Antidementiva können die Symptome lindern und den Krankheitsverlauf hinauszögern.
  • Nicht-medikamentöse Therapien: Verhaltenstherapie, Logopädie, kognitives Training, Ergotherapie, Musiktherapie und Erinnerungstherapie können die geistigen Fähigkeiten fördern, Alltagsfertigkeiten stabilisieren und das seelische Wohlbefinden erhöhen.
  • Unterstützung für Angehörige: Es gibt zahlreiche Angebote für pflegende Angehörige, die helfen, den Pflegealltag besser zu bewältigen und sich vor Überlastung zu schützen.

Umgang mit Demenz im Alltag

Menschen mit Demenz benötigen eine unterstützende und verständnisvolle Umgebung. Es ist wichtig, ihre Bedürfnisse zu berücksichtigen und ihnen so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

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Einige Tipps für den Umgang mit Demenz im Alltag:

  • Kommunikation: Sprechen Sie in kurzen, klaren Sätzen und geben Sie dem Betroffenen das Gefühl, dass Sie ihn verstehen und ernst nehmen.
  • Orientierung: Schaffen Sie eine vertraute Umgebung mit klaren Strukturen und Routinen.
  • Aktivitäten: Fördern Sie die Bewegung und bieten Sie altersgerechte Aktivitäten an, die Freude bereiten und die geistigen Fähigkeiten anregen.
  • Sicherheit: Beseitigen Sie Stolperfallen und sorgen Sie für eine sichere Wohnumgebung.
  • Geduld: Seien Sie geduldig und verständnisvoll, auch wenn es schwerfällt.

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