Meningitis-Ursachen verstehen: Ein umfassender Leitfaden

Eine Hirnhautentzündung, in der Fachsprache Meningitis genannt, ist eine Entzündung der Rückenmarkshäute und/oder der Hirnhäute, die sich aufgrund einer Infektion mit bestimmten Bakterien oder Viren entwickelt. Die Ursachen einer Meningitis sind vielfältig. Viren sind weit häufiger Grund einer Hirnhautentzündung als Bakterien. Bakterien, Viren und auch andere Erreger können eine Meningitis verursachen und haben unterschiedliche Auswirkungen auf den Verlauf bzw. die Schwere der Erkrankung. Von der jeweiligen Ursache hängt auch die geeignete Behandlung ab. Deshalb ist es besonders wichtig, dass das behandelnde medizinische Fachpersonal weiß, welche Erregergruppe die Erkrankung verursacht hat.

Häufige Erreger und ihre jeweiligen Auswirkungen

In den meisten Fällen wird eine Meningitis in Deutschland durch Viren ausgelöst - wie etwa Arboviren oder Herpesviren. Sie verursacht grippeartige Symptome und heilt in der Regel nach zwei bis drei Wochen von selbst aus. Zu den Auslösern zählen unter anderem:

  • Arboviren: Die Erreger werden durch Zecken oder Mücken übertragen, besonders häufig ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
  • Varizella-Zoster-Virus: Erkrankungen wie Windpocken werden durch dieses Virus ausgelöst.
  • Coxsackie-Viren: Dieser Virustyp verursacht beispielsweise die Hand-Fuß-Mund-Krankheit.
  • SARS-CoV-2: Der Erreger von COVID-19 kann auch eine Hirnhautentzündung auslösen.
  • Epstein-Barr-Virus: Dieses Virus kann z. B.

Eine akute bakterielle Meningitis ist ein medizinischer Notfall. Circa 10 Prozent der Verläufe enden tödlich. In Deutschland erkranken im Schnitt 0,8 von 100.000 Menschen an einer der häufigsten Formen der Meningokokkenmeningitis.

Bakterielle Meningitis

Bakterielle Hirnhautentzündungen - auch eitrige Hirnhautentzündungen genannt - sind in Deutschland seltener, aber deutlich gefährlicher als virale Hirnhautentzündungen. Der Krankheitsverlauf unterscheidet sich von der viralen Meningitis durch heftigere Symptome, die plötzlich auftreten. Komplikationen und schwere Verläufe sind bei der bakteriellen Hirnhautentzündung häufig. Deshalb ist eine bakterielle Meningitis immer ein medizinischer Notfall, der im Krankenhaus behandelt werden muss.

Durch einen Zeckenstich können sogenannte Borrelien übertragen werden. Diese Bakterien können wiederum das Nervensystem befallen und so nach mehreren Wochen oder Monaten eine Neuroborreliose auslösen, die sich oft in einer (leichten) Meningitis manifestiert. Eine Meningokokkeninfektion wird durch Neisseria-meningitidis-Bakterien ausgelöst und ist in Deutschland aufgrund der verfügbaren Impfung selten. Eine Infektion mit Meningokokken ist besonders gefährlich -in zwei Dritteln der Fälle führt sie zu einer Hirnhautentzündung, in einem Drittel der Fälle zu einer Sepsis. Die Behandlung erfolgt im Krankenhaus, da schwere Komplikationen und Folgeerkrankungen häufig vorkommen. Betroffene werden anfangs (bis 24 Stunden nach Beginn der Antibiose) isoliert behandelt, da die Infektion besonders ansteckend ist. Auch andere Bakterien und einige Pilze können zu einer Hirnhautentzündung führen. Menschen mit einem gesunden Immunsystem erkranken nur selten an einer Hirnhautentzündung durch Schimmelpilze oder Hefepilze. Streptococcus pneumoniae ist der häufigste Erreger der bakteriellen Meningitis in Europa. Neben den Haufenbakterien (Pneumokokken und Meningokokken) sind beim Erwachsenen Listerien, Staphlykokken, Enterobakterien, Pseudomonas und Haemophilis influenzae die wichtigsten Erreger. Neugeborene sind insbesonders durch b-Streptokokken gefährdet.

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Aseptische Meningitis

Die aseptische bzw. nicht infektiöse Meningitis wird nicht durch Infektionen verursacht. Zu den Ursachen gehören vielmehr:

  • Autoimmunerkrankungen, z. B. rheumatoide Arthritis, Lupus
  • bestimmte Medikamente, z. B.

Symptome einer Meningitis

Insbesondere eine virale Hirnhautentzündung fühlt sich für die Betroffenen häufig wie ein grippaler Infekt an. Typische Symptome einer Meningitis sind unter anderem:

  • heftige Kopfschmerzen
  • (hohes) Fieber → Achtung: Bei Kleinkindern ist auch eine zu niedrige Körpertemperatur möglich.
  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit
  • steifer Nacken: Entzündungsbedingte Schmerzen machen es Betroffenen oft unmöglich, den Kopf auf die Brust zu legen. Bei Neugeborenen ist die Nackensteifigkeit oft nicht erkennbar.
  • bei Kleinkindern: Veränderungen des Verhaltens, der Befindlichkeit und des Ess- und Trinkverhaltens
  • bei älteren Personen: Hier können Verwirrung und Bewusstseinsausfälle wichtige Anzeichen einer Hirnhautentzündung sein.
  • bei einer Infektion mit Meningokokken: Es treten charakteristische Veränderungen des Hautbildes durch punktförmige Blutungen auf.

Wenn Sie eine starke Verschlechterung der Symptome in kurzer Zeit beobachten oder wenn Bewusstseinsstörungen und/oder Krampfanfälle auftreten, kontaktieren Sie sofort die Notärztin/den Notarzt. Eine Hirnhautentzündung äußert sich nicht bei jeder Patientin / jedem Patienten gleich.

Der Verlauf der Krankheit

Prinzipiell siedeln sich die Erreger einer Hirnhautentzündung nicht von Anfang an im Rückenmark oder im Gehirn an. Der weitere Krankheitsverlauf unterscheidet sich je nach Erregertyp. Während die aseptische Meningitis meist schleichend verläuft und innerhalb von zwei bis drei Wochen von selbst ausheilt, ist die bakterielle Meningitis als medizinischer Notfall einzustufen. Die Symptome treten dann plötzlich auf und sind stark ausgeprägt, Komplikationen wie eine Sepsis sind häufig. Da eine bakterielle Meningitis durch einen raschen und schweren Verlauf gekennzeichnet ist, ist eine schnelle Diagnostik besonders wichtig.

Diagnostik und Behandlung

Um die richtige Behandlung einleiten und geeignete Maßnahmen ergreifen zu können, ist neben der Differenzialdiagnose auch die Bestimmung der auslösenden Erreger notwendig. Bei Verdacht auf Meningitis ist ein ausführliches Anamnesegespräch wichtig, um etwaige Ursachen der Erkrankung zu erkennen. Eine Ausnahme bildet die bakterielle Meningitis. Die Erreger einer Hirnhautentzündung gelangen über das Blut in die Hirnhäute, daher können entsprechende Erreger auch in einer Blutprobe nachgewiesen werden. Bei einer Lumbalpunktion entnimmt eine Ärztin / ein Arzt mit einer speziellen Nadel Flüssigkeit (Liquor) aus dem Rückenmarkskanal. Der Liquor wird anschließend im Labor auf Entzündungszeichen und Krankheitserreger untersucht. Wichtige Erreger können unter dem Mikroskop identifiziert werden. Insbesondere bei Bewusstseinsstörungen ist eine Untersuchung des Gehirns über MRT (Magnetresonanztomografie) oder CT (Computertomografie) erforderlich. Andernfalls kann keine Lumbalpunktion durchgeführt werden. Aber auch bei Betroffenen ohne Bewusstseinsstörungen werden bildgebende Verfahren zur Differentialdiagnose eingesetzt. Je nach Patient sowie Schweregrad und Ursache der Hirnhautentzündung können weitere Untersuchungen notwendig sein, um über die richtige Behandlungsstrategie zu entscheiden und Komplikationen zu vermeiden.

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Vorbeugung durch Impfung

Impfungen gegen Meningokokken vom Typ C, Pneumokokken und Haemophilus influenzae Typ b sind Bestandteil der von der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut (RKI) empfohlenen Grundimmunisierung für Kinder. Sie schützen vor Infektionen beziehungsweise schweren Verläufen der durch diese Erreger ausgelösten Erkrankungen. Damit reduzieren die Impfungen auch das Risiko für eine bakterielle Meningitis stark. Die Impfung gegen Meningokokken C wird für alle Kinder im Alter von zwölf Monaten empfohlen. Eine fehlende Impfung sollte bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden.

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