Schlaganfall: Dauer des Krankenhausaufenthalts, Behandlung und Rehabilitation

Ein Schlaganfall ist ein Notfall, der jeden im Laufe des Lebens treffen kann. Er entsteht durch eine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn, die auch als Hirninfarkt oder Apoplex bezeichnet wird. Unverzügliche Sofortmaßnahmen sind entscheidend, um das Absterben von Hirnteilen und damit verbundene schwerwiegende Folgen wie Tod oder bleibende Schäden zu verhindern. Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für Behinderungen im Erwachsenenalter.

Ursachen und Symptome eines Schlaganfalls

Wenn die Blutgefäße des Gehirns plötzlich verstopfen oder "platzen", kommt es zu einem Schlaganfall. Dies führt zu einem plötzlichen Sauerstoffmangel, der die Hirnfunktionen beeinträchtigt und damit die Steuerung des Körpers, die Gefühlswelt und Teile des Selbst schädigt. Unversorgtes Hirngewebe stirbt innerhalb von Minuten ab, wobei der Verlust mit zunehmender Zeit größer wird.

Anders als der Begriff "Anfall" vermuten lässt, können sich die typischen Schlaganfallsymptome allmählich entwickeln und zwischenzeitlich wieder bessern. Dennoch zählt jede Minute ab dem ersten Auftreten verdächtiger Beschwerden.

Typische Schlaganfallsymptome sind:

  • Akut auftretende einseitige Lähmungen
  • Beeinträchtigungen der Sprache
  • Taubheitsgefühle
  • Bewegungsstörungen

Transitorische ischämische Attacke (TIA)

Auch bei einer sogenannten transitorischen ischämischen Attacke (TIA) treten ähnliche Symptome auf, die jedoch nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Eine TIA sollte jedoch nicht als Entwarnung missverstanden werden, sondern als Warnsignal. Sie entsteht ebenfalls durch ein Blutgerinnsel im Gehirn, das sich jedoch von selbst wieder auflöst. Eine TIA ist ein Notfall, da die Symptome Stunden oder Tage später erneut und dann dauerhaft auftreten können, was zu Behinderung oder Tod führt.

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Sofortmaßnahmen und Diagnose

Bei Auftreten von Schlaganfallsymptomen ist schnelles Handeln entscheidend. Wählen Sie unverzüglich den Notruf 112. Die betroffene Person sollte nicht allein gelassen werden.

In der Klinik erfolgt zunächst eine neurologische Untersuchung und eine Bildgebung des Gehirns mittels Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT). Diese Untersuchungen ermöglichen es, zwischen einer Hirnblutung und einem Hirninfarkt zu unterscheiden und die Ursache des Schlaganfalls festzustellen.

Behandlung auf der Stroke Unit

Schlaganfallpatienten werden auf einer spezialisierten Schlaganfallstation (Stroke Unit) in enger Zusammenarbeit von Schlaganfall-Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten betreut. Ziel ist es, die Ursachen des Schlaganfalls schnellstmöglich zu finden und zu behandeln, um weitere Schlaganfälle zu verhindern.

Die Akuttherapie umfasst:

  • Thrombolyse: Auflösung des Blutgerinnsls mit Medikamenten (innerhalb von 4,5 Stunden nach Symptombeginn)
  • Thrombektomie: Mechanische Entfernung des Blutgerinnsls mit einem Katheter (in ausgewählten Fällen auch bis zu 24 Stunden nach Symptombeginn)
  • Blutdruck- und Blutzuckereinstellung: Exakte Einstellung von Blutdruck und Blutzucker zur Stabilisierung des Patienten

Die Behandlung auf der Stroke Unit umfasst eine kontinuierliche Überwachung der Vitalparameter wie Blutdruck, Herzfrequenz und Atmung. Zudem finden regelmäßige neurologische Untersuchungen und therapeutische Maßnahmen wie Physiotherapie statt.

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Dauer des Krankenhausaufenthalts auf der Stroke Unit

In der Regel bleiben Schlaganfallpatienten ein bis fünf Tage auf der Stroke Unit. Die Dauer hängt vom Schweregrad des Schlaganfalls und dem Zustand des Patienten ab. Nach der Stabilisierung werden die Patienten auf eine Allgemeinstation verlegt.

Rehabilitation nach dem Schlaganfall

An die Akutbehandlung schließt sich eine Rehabilitationsbehandlung an. Ziel der Rehabilitation ist es, die Selbstheilungskräfte des Gehirns zu aktivieren und die Bewegungs- und Sprechfähigkeit so gut wie möglich wiederherzustellen.

Die Rehabilitation umfasst:

  • Physiotherapie: Wiederherstellung der Bewegungsfähigkeit
  • Ergotherapie: Verbesserung der Alltagskompetenzen
  • Logopädie: Behandlung von Sprach- und Schluckstörungen

Die Rehabilitationsmaßnahmen werden individuell auf die Bedürfnisse des Patienten angepasst. Die Dauer der Rehabilitation hängt von den individuellen Folgen des Schlaganfalls ab. Es gibt verschiedene Formen der Rehabilitation:

  • Anschlussheilbehandlung (AHB): In der Regel dreiwöchige stationäre oder ambulante Rehabilitation im Anschluss an den Krankenhausaufenthalt
  • Geriatrische Rehabilitation: Spezielle Rehabilitation für ältere Patienten mit zusätzlichen chronischen Erkrankungen
  • Neurologische Rehabilitation: Intensive Rehabilitation mit einem hohen Therapieaufwand (120 bis 300 Minuten täglich)

Langzeitfolgen und Bewältigung des Schlaganfalls

Trotz optimaler Therapie können nach einem Schlaganfall Einschränkungen bestehen bleiben. Diese können körperlicher, kognitiver oder psychischer Natur sein.

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Mögliche Langzeitfolgen sind:

  • Lähmungen
  • Sprachstörungen
  • Schluckstörungen
  • Sehstörungen
  • Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen
  • Depressionen
  • Angststörungen

Die Bewältigung der Langzeitfolgen erfordert eine multidisziplinäre Betreuung durch Ärzte, Therapeuten, Pflegekräfte und Psychologen. Zudem können Selbsthilfegruppen und der Austausch mit anderen Betroffenen eine wichtige Unterstützung sein.

Prävention eines Schlaganfalls

Einem Schlaganfall kann bis zu einem gewissen Grad durch eine gesunde Lebensweise vorgebeugt werden.

Empfehlungen zur Prävention:

  • Regelmäßige körperliche Aktivität
  • Mediterrane Ernährung
  • Normalgewicht
  • Rauchstopp
  • Kontrolle und Behandlung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Fettstoffwechselstörungen

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