Die „Woche des Gehirns“ (Brain Awareness Week), eine globale Kampagne, die jährlich im März stattfindet, hat zum Ziel, die Öffentlichkeit über die Fortschritte und den Nutzen der Hirnforschung zu informieren und für die Neurowissenschaften zu begeistern. Weltweit beteiligen sich über 5600 Institutionen in 120 Ländern an dieser Initiative. In Deutschland hat sich die 2019 gegründete Deutsche Hirnstiftung dauerhaft der Aufklärung über das Gehirn verschrieben.
Internationale Aktionswoche in Berlin 2025
Die Brain Awareness Week Berlin 2025 findet vom 10. bis 16. März statt. Berliner Wissenschaftseinrichtungen präsentieren ein vielfältiges Programm für Schüler und Erwachsene. Alle Veranstaltungen werden auf Deutsch stattfinden. Zu den Veranstaltungen gehören:
Buddel Jungs Bar: Ein unkonventioneller Kneipenabend, bei dem Wissenschaftlerinnen in geselliger Atmosphäre ihre Forschung erklären und anregende Diskussionen stattfinden.
Führung durch MRT-Einrichtungen: Eine spannende Führung durch MRT-Einrichtungen mit einem Vortrag über die Funktionsweise eines MRT und einem Posterforum zu aktuellen Forschungsprojekten.
Filvorführung: Wir zeigen Schmetterlinge im Ohr, eine französische Komödie, die auf humorvolle Weise zeigt, wie unbemerkter Hörverlust Beziehungen und Teilhabe am Leben beeinflussen kann. Erlebe die Faszination der Hirnforschung online!
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Veranstaltungen in Oldenburg
Das Department für Psychologie der Uni Oldenburg bietet Einblicke in vielfältige Forschungsbereiche, von autonomen Fahrzeugen, die Fehler machen, über Tinnitus bis hin zu gesundem Altern.
Woche des Gehirns in Hannover 2022
In der Woche vom 14.03.2022 - 18.03.2022 fand die Woche des Gehirns (brainWEEK) in Hannover statt. Viele interessante Vorträge, eine Ausstellung und Informationsstände von drei Selbsthilfeverbänden erwarteten die Besucher. Betroffene, Angehörige und Interessierte nutzten die Möglichkeit, sich über das Thema Hirnverletzung und Lebensqualität mit Fachleuten auszutauschen. Der Fokus lag dabei darauf, wie man trotz Hirnverletzung wieder bestmöglich am Leben teilhaben kann.
Auftaktveranstaltung in Magdeburg 2014
Am 08.03.2014 fand die Auftaktveranstaltung zur internationalen Woche des Gehirns (brainWEEK 2014) im NRZ Magdeburg statt. Einige Mitglieder der SHG „Junge Hirnverletzte und Angehörige“ des SHV - FORUM GEHIRN e.V. besuchten gemeinsam die „brainWEEK“ - Auftaktveranstaltung am 10.
Die Woche des Gehirns 2012
Die 16. Internationale Woche des Gehirns vom 11. - 17.03.2012 stand unter dem Thema Kosmos Gehirn. In den vergangenen Jahren wurden vielfältige Diskussionen rund um das Gehirn entfacht.
Die Woche des Gehirns in Gießen 2018
Die Ausstellung, die eine Gruppe von Studierenden der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) in einer Lehrveranstaltung von Prof. Dr. Bianca Wittmann, Professur für Biologische Psychologie an der JLU, für die internationale Woche des Gehirns (Brain Awareness Week) erarbeitet hat, ist vom 7. bis 25. Mai im Rathaus Gießen (Berliner Platz 1, 35390 Gießen) zu sehen. Eröffnet wird sie am 7. Mai 2018 um 17 Uhr mit einer Führung. In der Ausstellung sollen Irrglauben aufgedeckt werden, sie soll zum Nachfragen anregen und die Faszination für die Neurowissenschaften bei den Besucherinnen und Besuchern wecken.
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Woche des Gehirns in Innsbruck
Die „Woche des Gehirns“ der Medizinischen Uni in Innsbruck bot auch in diesem Jahr wieder ein vielseitiges und inspirierendes Programm rund um unser faszinierendstes Organ. Vorträge aus den Bereichen Medizin, Neurowissenschaft, Psychologie, Diätologie und Sportmedizin beleuchteten unterschiedlichste Aspekte der Gehirngesundheit und des menschlichen Bewusstseins. Jeden Tag vor den Vorträgen luden wir zu einer kurzen, aber wirkungsvollen Qigong-Einheit ein. Die Idee war, Körper und Geist in Einklang zu bringen, bevor man sich mit komplexen Themen rund ums Gehirn beschäftigte. Die positiven Effekte von Qigong auf das Gehirn sind mittlerweile auch wissenschaftlich gut belegt: Qigong fördert die Durchblutung, reguliert das Nervensystem und hilft, Stress abzubauen - wichtige Voraussetzungen für mentale Klarheit, emotionale Stabilität und kognitive Leistungsfähigkeit.
Woche des Gehirns in einer anderen Stadt
Im Rahmen der internationalen Woche des Gehirns (brainWEEK) findet vom 15. bis 19. An vier Themennachmittagen (unter Mitwirkung von vier Partnerverbänden bzw. Gleichzeitig können Sie die ganze Woche über die Ausstellung „brain i cap“ mit Exponaten aus dem Mitmachmuseum „Welt der Sinne“ erleben und ausprobieren. Eine Fülle von Experimenten entführt Sie in die aufregende Welt von Sinneserfahrungen und Sinnestäuschungen. Hier wird erlebbar, wie schon das gesunde Gehirn getäuscht werden kann um zu verstehen, mit welchen Schwierigkeiten die Menschen mit Hirnschädigungen bzw. Hirnkrankheiten zu kämpfen haben bzw. Am Samstag findet ein Fachtag des SelbstHilfeVerbandes - FORUM GEHIRN e.V. mit dem Thema: „Neurologisch-neurochirurgische Versorgung und ihre praktische Anwendung / Umsetzung bei Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen (MeH)“ statt. Nutzen Sie die Gelegenheit sich umfassend zu informieren!
Die Deutsche Hirnstiftung
Die Deutsche Hirnstiftung steht über die Brain Week hinaus dauerhaft als neutrale und wissenschaftlich orientierte Informationsquelle über die Neurologie als Schlüsselmedizin des 21. Jahrhunderts zur Verfügung. Ein hochkarätig besetzter Fachbeirat repräsentiert die ganze Palette neurologischer Erkrankungen ab. Die Deutsche Hirnstiftung bietet in gedruckter und digitaler Form vielfältige Informationsmaterialien zu den Krankheiten des Gehirns an. Es gibt zudem Vor-Ort-Veranstaltungen, Telefonsprechstunden und Online-Beratungen. Mitglieder der Deutschen Hirnstiftung werden bevorzugt beraten.
Mythen über das Gehirn
Wo Alltagswissen, Hörensagen und Vorstellungskraft aufeinanderstoßen, entstehen Mythen und Gerüchte. Oftmals weit hergeholt, enthalten sie doch im Kern oft einen Funken Wahrheit. Weit verbreitete Mythen über das Gehirn sind das Thema einer Ausstellung, die eine Gruppe von Studierenden der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) in einer Lehrveranstaltung von Prof. Dr. Bianca Wittmann, Professur für Biologische Psychologie an der JLU, für die internationale Woche des Gehirns (Brain Awareness Week) erarbeitet hat.
Die Entwicklung des Gehirns
Die Entwicklung von Gehirn und Nervensystem beginnt beim Embryo mit der 3. Schwangerschaftswoche. Bis zum Ende der 8. Woche sind Gehirn und Rückenmark fast vollständig angelegt. In den folgenden Wochen und Monaten wird im Gehirn eine Unmenge von Nervenzellen durch Zellteilung gebildet. Von diesen wird ein Teil vor der Geburt wieder abgebaut. Während der gesamten Schwangerschaft sind die neuronalen Strukturen äußerst empfindlich und damit anfällig gegenüber äußeren Einflüssen. Alkoholkonsum, Rauchen, Strahlung, Jodmangel und bestimmte Erkrankungen der Mutter, wie beispielsweise Infektionskrankheiten können zu einer Schädigung des sich entwickelnden Nervensystems führen. Auch Medikamente sollten nur nach Absprache mit dem Arzt eingenommen werden, um eventuelle negative Auswirkungen auf den Embryo zu verhindern. Schon im Mutterleib nimmt das Gehirn des Ungeborenen Informationen auf. So geht man davon aus, dass durch das Wahrnehmen der Sprache der Eltern das Erlernen der Muttersprache schon vor der Geburt geprägt wird. Mit der Geburt ist die Entwicklung von Gehirn und Nervensystem noch lange nicht abgeschlossen. Zwar sind zu diesem Zeitpunkt bereits die große Mehrheit der Neuronen, etwa 100 Milliarden, im Gehirn vorhanden, sein Gewicht beträgt dennoch nur etwa ein Viertel von dem eines Erwachsenen. Die Gewichts- und Größenzunahme des Gehirns im Laufe der Zeit beruht auf der enormen Zunahme der Verbindungen zwischen den Nervenzellen und darauf, dass die Dicke eines Teils der Nervenfasern zunimmt. Das Dickenwachstum ist auf eine Ummantelung der Fasern zurückzuführen. Dadurch erhalten sie die Fähigkeit, Nervensignale mit hoher Geschwindigkeit fortzuleiten. Beim Säugling stehen zunächst Reflexe im Vordergrund. Dabei werden körpereigene Signale und Umweltreize bereits auf der Ebene des Rückenmarks und des Nachhirns in Äußerungen und Reaktionen umgesetzt. In dieser Phase dient der ganze Körper des Säuglings dazu, grundlegende Bedürfnisse und Empfindungen wie Hunger, Angst und Unwohlsein zum Ausdruck zu bringen. Nach 6 Monaten hat sich das Gehirn soweit entwickelt, dass Babys lernen Oberkörper und Gliedmaßen zu kontrollieren. Im Alter von 2 Jahren haben die meisten Nervenfasern von Rückenmark, Nachhirn und Kleinhirn ihre endgültige Dicke erreicht und damit ihre Ummantelung abgeschlossen. Sie können nun Nervensignale mit hoher Geschwindigkeit hin und her schicken. Im Gehirn nimmt die Anzahl der Verbindungen zwischen den Nervenzellen, die Synapsen, in den ersten 3 Lebensjahren rasant zu. In dieser Zeit entsteht das hochkomplexe neuronale Netz, in dem jede Nervenzelle mit Tausenden anderer Neurone verbunden ist. Mit 2 Jahren haben Kleinkinder so viele Synapsen wie Erwachsene und mit 3 Jahren sogar doppelt so viele. Diese Zahl bleibt dann etwa bis zum zehnten Lebensjahr konstant. In den darauffolgenden Jahren verringert sich die Zahl der Synapsen wieder um die Hälfte. Ab dem Jugendalter treten bei der Zahl der Synapsen keine größeren Veränderungen mehr auf. Die große Zahl der Synapsen bei 2 bis 10-Jährigen ist ein Zeichen für die enorme Anpassungs- und Lernfähigkeit der Kinder in diesem Alter. Art und Anzahl der sich formenden und bestehen bleibenden Synapsen hängen mit speziellen erlernten Fertigkeiten zusammen. Bei der weiteren Entwicklung des Gehirns treten dann andere Dinge in den Vordergrund. Die wenig benutzten und offenbar nicht benötigten Verbindungsstellen werden abgebaut, die anderen Nervenfasern zwischen den Neuronen dagegen intensiver genutzt. Das ist der Grund für den Abbau der Synapsen ab dem 10. Lebensjahr um die Hälfte. Bereits Babys besitzen die Fähigkeit sich zu erinnern. Allerdings bleiben Erlebnisse bei 6 Monate alten Säuglingen lediglich 24 Stunden im Gedächtnis. Sind sie 9 Monate alt, steigt das Erinnerungsvermögen auf 1 Monat an. In den nächsten Monaten und Jahren nehmen diese Erinnerungszeiträume weiter zu. Die Entwicklung eines Langzeitgedächtnisses, das uns erlaubt, Erlebnisse und Erfahrungen, die Jahre zurückliegen, zu erinnern, dauert aber noch einige Zeit. Deshalb gibt es an die ersten drei bis vier Lebensjahre keine Erinnerung und meist nur wenige an das 5. und 6. Lebensjahr. Mit etwa 6 Jahren setzen weitere wichtige Prozesse ein. Im vorderen Bereich der Großhirnrinde entwickelt sich zunehmend die Fähigkeit zu logischem Denken, Rechnen und „vernünftigem“ bzw. sozialem Verhalten, das sich an Erfahrungen orientiert. Auch die sprachlichen Fähigkeiten und das räumliche Vorstellungsvermögen, für die der hintere Bereich der Großhirnrinde zuständig ist, werden besser. Ab dem 10. Lebensjahr wird das Gehirn dann optimiert. Nur die Nervenverbindungen bleiben erhalten, die häufig gebraucht werden, die übrigen verschwinden. Im weiteren Verlauf des Lebens kann die komplexe Struktur des fertig entwickelten Gehirns in gewissen Grenzen umgebaut und umfunktioniert werden. Sterben Nervenzellen durch Alterungsprozesse, Erkrankungen oder andere Einflüsse ab oder sind sie in ihrer Funktion gestört, können häufig andere Bereiche des Gehirns ihre Aufgabe zumindest teilweise übernehmen.
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