Spezialisierungen in der Neurochirurgie Bergisch Gladbach: Ein umfassender Überblick

Die Neurochirurgie in Bergisch Gladbach hat sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt und bietet heute ein breites Spektrum an spezialisierten Behandlungen an. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Schwerpunkte und Besonderheiten der neurochirurgischen Versorgung in dieser Region, insbesondere am Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach (EVK) und am Marien-Krankenhaus Bergisch Gladbach (MKH).

Zentrum für Chirurgie am EVK Bergisch Gladbach: Verstärkung und Spezialisierung

Das Evangelische Krankenhaus Bergisch Gladbach (EVK) hat sein Zentrum für Chirurgie mit der Etablierung einer neuen Chefarztposition verstärkt. Seit Anfang Juni 2024 verantwortet Metin Kalkan die Klinik für degenerative Wirbelsäulenchirurgie, während Dr. med. Marc K. Schuler weiterhin die Klinik für Orthopädie, Unfall- und traumatologische Wirbelsäulenchirurgie leitet. Diese Strukturänderung ist eine Reaktion auf die stetig steigende Patientennachfrage und die zunehmende medizinische Spezialisierung. Geschäftsführer Sebastian Haeger betont, dass die Menschen in Bergisch Gladbach und der Region die hohe Qualität und Expertise des EVK schätzen.

Die neue Klinik für degenerative Wirbelsäulenchirurgie zeichnet sich durch eine Spezialisierung auf Neurochirurgie aus, zusätzlich zum orthopädischen Schwerpunkt. Metin Kalkan bringt umfangreiche Erfahrung als Operateur mit und ist bereits seit März 2021 als Facharzt für Neurochirurgie in der Praxis für Neurochirurgie auf dem Gesundheitscampus Quirlsberg tätig. Er freut sich darauf, die gute Zusammenarbeit der vergangenen Jahre fortzusetzen und die Wirbelsäulenchirurgie mit neuen Schwerpunkten auszubauen sowie neue Behandlungsformen zu etablieren.

Metin Kalkan: Ein Bergisch Gladbacher kehrt zurück

Für Metin Kalkan ist der Weg ins Bergische Land eine Rückkehr in die Heimat. Geboren und aufgewachsen in Bergisch Gladbach, absolvierte er sein Medizinstudium an der Uni Köln und begann seine medizinische Karriere anschließend in Solingen und Wuppertal. Zuletzt war er als leitender Arzt für Neurochirurgie am Rhein-Maas Klinikum in der Städteregion Aachen tätig.

Praxis für Neurochirurgie am EVK: Kontinuität und neue Impulse

Die Praxis für Neurochirurgie am Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach (EVK) hat ebenfalls eine Veränderung erlebt: Metin Kalkan hat die Praxis von Dr. med. Albert Merizian übernommen. Um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, hat Dr. Merizian seinen Nachfolger in den vergangenen drei Monaten intensiv eingearbeitet. Die Praxis für Neurochirurgie gehört zum Zentrum für ambulante Medizin des EVK.

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Dr. Merizian betont, dass die Praxis dank Kalkans langjähriger Erfahrung auch in Zukunft das gesamte Spektrum der modernen Neurochirurgie abdecken kann. Kalkan selbst erklärt, dass er die sehr gute Arbeit von Dr. Merizian fortführen und mit der Zeit auch um neue Aspekte erweitern möchte. Er wird seine Expertise in enger Zusammenarbeit mit der Praxis für Chirurgie unter Leitung von Dr. med. Björn Kamphues und der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie unter Leitung von Chefarzt Dr. med. Marc Schuler einbringen.

Patientennähe und Nachsorge

Sowohl Dr. Merizian als auch Metin Kalkan legen großen Wert auf die Betreuung der Patienten auch nach der Operation. Dr. Merizian betont, dass die Patienten vom Operateur auch in der Nachsorge begleitet werden, was äußerst selten sei. Kalkan ergänzt, dass sie für eine optimale und lückenlose Versorgung ihrer Patienten stehen und er sich als verlässlicher Mitspieler in die etablierten Strukturen und eingespielten Praxis-, Operations- und Stationsteams integrieren möchte.

Kooperation statt Konkurrenz

In der Einarbeitungsphase besuchten Dr. Merizian und Metin Kalkan auch viele niedergelassene Haus- und Fachärzte in der Region. Kalkan betont, dass sie sich nicht als Konkurrenz zu anderen Praxen oder Kliniken sehen, sondern als Mitstreiter, wo jeder seine Fähigkeiten und Schwerpunkte einbringt.

Wirbelsäulenchirurgie am Marien-Krankenhaus Bergisch Gladbach (MKH) und Vinzenz Pallotti Hospital Bensberg (VPH)

Auch das Marien-Krankenhaus Bergisch Gladbach (MKH) und das Vinzenz Pallotti Hospital Bensberg (VPH) bieten ein breites Spektrum an Wirbelsäulen-Therapien an. Seit einigen Monaten leitet Dr. Ertugrul Tüylü die Abteilungen für Wirbelsäulenchirurgie an beiden Standorten.

An beiden Standorten wird die gesamte Palette der Wirbelsäulen-Therapie geboten: von unfallbedingten und osteoporotischen Brüchen über verschleißbedingte Veränderungen bis hin zu kindlichen Fehlstellungen und der Tumorchirurgie. Dr. Tüylü betont, dass es nicht zuerst um das Operieren geht, sondern um eine umfassende Wirbelsäulen-Behandlung.

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Operatives Spektrum

Den Experten steht das gesamte operative Spektrum zur Verfügung. Dieses reicht von Gelenkblockaden und (mikrochirurgischen) Bandscheibenoperationen über minimal-invasive Operationen zur Erweiterung des Rückenmarkkanals bis hin zu Bandscheibenprothesen und umfangreichen Stabilisierungsoperationen der gesamten Wirbelsäule. Das Zentrum für Wirbelsäulen-Chirurgie unter der Leitung von Dr. Ertugrul Tüylü umfasst sowohl die operativen mikrochirurgischen Techniken als auch die konservative nicht-operative Behandlung krankhafter Veränderungen im Bereich der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule.

Zertifiziertes Spezialzentrum

Seit dem 1. März 2024 ist die stationäre Behandlung der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie als zertifiziertes Spezialzentrum der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft in das Vinzenz Pallotti Hospital (VPH) nach Bensberg gezogen. Die ambulante Behandlung mit Sprechstunden und Infiltrationen wird weiterhin im Marien-Krankenhaus Bergisch Gladbach (MKH) durchgeführt.

Ganzheitliche und individuelle Therapie

Die Wirbelsäulenleiden werden ganzheitlich und individuell therapiert. Dabei werden die Beschwerden behutsam behandelt und zunächst auf konservative Verfahren gesetzt. Sollte dennoch eine OP nötig sein, so kann das gesamte Spektrum der Wirbelsäulen-Chirurgie angeboten werden.

Diagnostik und Therapie

Ziel ist es, mittels genauer klinischer Untersuchung sowie bildgebender Verfahren eine exakte Diagnose zu stellen und im Anschluss eine Auswahl für das individuell beste Therapieverfahren für den Patienten einzuleiten. Hauptaugenmerk gilt dabei, eine für den Patienten belastende und nur fraglich wirksame Operation zu vermeiden. Hierfür steht das gesamte Spektrum modernster diagnostischer und therapeutischer Verfahren zur Verfügung. Ein professionelles Team ausgebildeter Schmerz- und Physiotherapeuten ergänzt die Behandlungen.

Multimodales Therapiekonzept

Für Patienten mit chronischen Wirbelsäulenbeschwerden wird ein multimodales Therapiekonzept angeboten. Die Behandlung erfolgt durch ein interdisziplinäres Behandlungsteam bestehend aus speziell ausgebildeten Wirbelsäulenspezialist:innen, Schmerztherapeut:innen, Physiotherapeut:innen, Masseur:innen, Ergotherapeut:innen sowie Psycholog:innen.

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Minimalinvasive und mikrochirurgische Techniken

In bestimmten Fällen können Bandscheibenvorfälle und Spinalkanalstenosen in Schlüssellochtechnik, d.h. endoskopisch entfernt und behoben werden. Unter minimalinvasiver endoskopischer Sicht mit einer hochauflösenden Kamera können zudem effektiv Facettengelenke denerviert werden. Durch mikrochirurgische Operationstechniken können mit kleinen Hautschnitten Bandscheibenvorfälle und Engen des Wirbelkanals gewebeschonend beseitigt werden. Beginnende Instabilitäten können dank neuester Implantat-Entwicklungen mit minimal-invasiven Methoden behandelt werden. Bei leicht- bis mittelgradigen Instabilitäten dienen dynamische Stabilisierungsverfahren, die über minimalinvasive Zugänge eingebracht werden, der Wiederherstellung der Stabilität unter Erhalt der Beweglichkeit.

Weitere Spezialisierungen und Angebote am Gesundheitscampus Quirlsberg

Der Gesundheitscampus Quirlsberg bündelt seine ambulante chirurgische und orthopädische Kompetenz an einem zentralen Standort. Das MVZ für Orthopädie & Unfallchirurgie von Dr. med. Folker Franzen und Dr. med. Christopher Wallraff ist mit dem gesamten Team aus der Bergisch Gladbacher Innenstadt in die Räumlichkeiten der Praxis für Chirurgie im Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach (EVK) umgezogen. Das Ärzteteam besteht aus den Fachärzten Dr. med. Björn Kamphues (Ärztlicher Leiter), Dr. med. Klaus Bieber, Dr. med. Folker Franzen, Dr. med. Ulrike Viehoff, Dr. med. Die Praxis bietet moderne Diagnostik und Therapien sowie ambulante Operationen in den Bereichen Orthopädie, Unfallchirurgie, Allgemein- und Gefäßchirurgie. Ergänzt wird das medizinische und therapeutische Behandlungsspektrum durch zahlreiche Spezialisierungen. Behandelt werden akute Verletzungen bis hin zur Versorgung chronischer Erkrankungen.

Neurologie am MKH: Umfassende Diagnostik und Therapie

Die Abteilung für Neurologie und Klinische Neurophysiologie am Marien-Krankenhaus bietet die Diagnostik und Behandlung des gesamten Spektrums neurologischer Erkrankungen an. Dazu gehören insbesondere der Schlaganfall, die Multiple Sklerose (MS), Epilepsie, Bewegungsstörungen wie z. B. der Morbus Parkinson, Tumore, Rückenmarkserkrankungen, Schwindel, Bandscheibenerkrankungen, Polyneuropathien, Hirnleistungsstörungen, Migräne, Neuroborreliose und die entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems (z. B. Meningitis, Enzephalitis oder Neuroborreliose). Die Diagnostik umfasst neben der ausführlichen Anamnese (Vorgeschichte der Erkrankung) und klinisch-neurologischen Untersuchung auch neurophysiologische Methoden (z. B. EEG, EMG, Evozierte Potentiale).

Die Abteilung verbindet die umfassende Versorgung neurologischer Patienten mit klinischer Forschung, Lehre von Student:innen und der Ausbildung von Ärzt:innen zum spezialisierten Neurologen. Durch die enge Kooperation der Klinik mit den anderen Fachabteilungen im MKH, der Praxis am Berg MVZ, der Klinik für Neurochirurgie am Klinikum Merheim, der Klinik für Gefäßchirurgie am Krankenhaus Porz, der Neuropathologie der Universitätsklinik Düsseldorf, der niedergelassenen Fachärzt:innen sowie der Teilnahme am Neurovaskulären Netzwerk Köln ist für den Patient:in eine ausführliche neurologische Diagnostik und Therapie im MKH möglich.

Spezialambulanzen in der Neurologie

Die Neurologie am MKH bietet verschiedene Spezialambulanzen an:

  • Privatambulanz: Für privat krankenversicherte Patienten und Selbstzahler.
  • Botulinumtoxinambulanz (Dr. Susanne Saers): Behandlung von Bewegungsstörungen, örtlich begrenzter Spastik, chronischer Migräne sowie Erkrankungen des autonomen Nervensystems.
  • Klinische Neurophysiologie (Dr. Kirsten Matthias): Abklärung und Mitbehandlung von Epilepsien sowie Diagnostik von Erkrankungen im Bereich des zentralen oder peripheren Nervensystems.
  • Neurologische Ultraschall-Ambulanz (Dr. Claudia Enbergs): Untersuchung der Hals- und Hirngefäße zur Erkennung von Atherosklerose oder Stenosen.
  • Bewegungsstörungen (Dr. M.): Diagnostik und Therapie von Bewegungsstörungen.

Investitionen in die Zukunft der Gesundheitsversorgung

Der Gesundheitscampus Quirlsberg investiert in den kommenden zwei Jahren rund 17 Millionen Euro in den Neubau eines modernen OP-Zentrums mit ambulantem und stationären OP-Sälen. Als erstes Klinikum im Bergischen Land und in Köln setzt das EVK mit ROSA einen Hochpräzisionsroboter für Operationen am Kniegelenk ein. Das Endoprothetik-Zentrum für künstliche Gelenke wurde jüngst für weitere drei Jahre von der EndoCert-Initiative der Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie zertifiziert. Die Notaufnahme des EVK ist außerdem als lokales Traumazentrum zertifiziert. Und auch im Bereich der Nachsorge erweitert das EVK sein Angebot und hat das Personal unter anderem in der Physiotherapie aufgestockt.

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