Zaldiar ist ein Kombinationspräparat, das zur Behandlung von mäßig starken bis starken Schmerzen eingesetzt wird. Es enthält zwei Wirkstoffe: Tramadol und Paracetamol. Tramadol ist ein zentral wirkendes, synthetisches Opioid-Analgetikum, während Paracetamol schmerzstillende und fiebersenkende Eigenschaften besitzt. Diese Kombination wird eingesetzt, wenn der Arzt die Behandlung mit beiden Wirkstoffen für erforderlich hält. Zaldiar ist für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren geeignet.
Was ist Zaldiar und wofür wird es angewendet?
Zaldiar ist ein Kombinationspräparat, das aus zwei schmerzlindernden Wirkstoffen besteht: Paracetamol und Tramadol. Diese ergänzen sich in ihrer schmerzlindernden Wirkung. Es wird zur Behandlung von mäßig starken bis starken Schmerzen eingesetzt, wenn eine Kombination von Tramadol und Paracetamol erforderlich ist.
Wirkmechanismus von Tramadol
Tramadol entfaltet seine schmerzlindernde Wirkung durch einen dualen Mechanismus. Einerseits bindet es als schwacher Agonist an die µ-Opioidrezeptoren im Zentralnervensystem (ZNS), was die Schmerzübertragung moduliert. Andererseits hemmt es die neuronale Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin im ZNS. Durch die Erhöhung der Konzentration dieser Neurotransmitter im synaptischen Spalt wird die schmerzhemmende Wirkung verstärkt. Tramadol wird in der Leber metabolisiert, wobei O-Desmethyltramadol entsteht, ein Metabolit mit höherer Affinität zu µ-Opioidrezeptoren, der wesentlich zur analgetischen Wirkung beiträgt.
Pharmakokinetik von Tramadol
Nach oraler Einnahme wird Tramadol zu über 90 Prozent resorbiert und hat eine absolute Bioverfügbarkeit von etwa 70 Prozent, unabhängig von der Nahrungsaufnahme. Der Wirkstoff unterliegt einem geringen First-Pass-Metabolismus und wird zu etwa 20 Prozent an Serumproteine gebunden. Tramadol überwindet die Blut-Hirn-Schranke sowie die Plazenta und geht in die Muttermilch über. Die Metabolisierung erfolgt über N- und O-Demethylierung sowie Konjugation der O-Demethylierungsprodukte mit Glucuronsäure. Arzneimittel mit Tramadol unterliegen der Verschreibungspflicht.
Gegenanzeigen und Warnhinweise
Zaldiar darf nicht eingenommen werden, wenn:
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- eine Allergie gegen Tramadolhydrochlorid, Paracetamol oder einen der sonstigen Bestandteile besteht.
- übermäßig viel Alkohol getrunken wurde oder eine überhöhte Menge an Schlafmitteln, zentral wirksamen Schmerzmitteln oder die Psyche beeinflussenden Arzneimitteln eingenommen wurde.
- sogenannte MAO-Hemmstoffe (bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen oder Parkinson) eingenommen werden oder innerhalb der letzten 2 Wochen eingenommen wurden.
- eine schwere Lebererkrankung vorliegt.
- Epileptiker sind, deren Krampfanfälle durch die derzeitige Behandlung nicht ausreichend kontrolliert werden.
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn:
- andere Arzneimittel eingenommen werden, die Paracetamol oder Tramadol enthalten.
- Probleme mit der Leber oder eine Lebererkrankung bestehen oder eine Gelbfärbung der Augen und der Haut beobachtet wird.
- ein Nierenleiden vorliegt.
- Atembeschwerden bestehen, z.B. Asthma oder eine schwere Lungenerkrankung.
- Epileptiker sind oder bereits Krampfanfälle hatten.
- an einer Depression gelitten wird und Antidepressiva eingenommen werden, da einige von ihnen zu Wechselwirkungen mit Tramadol führen können.
- vor kurzer Zeit eine Kopfverletzung, ein Schock oder schwere Kopfschmerzen mit Erbrechen auftraten.
- von Arzneimitteln, inklusive Schmerzmitteln wie Morphin, abhängig sind.
- andere Schmerzmittel eingenommen werden, die Buprenorphin, Nalbuphin oder Pentazocin enthalten.
- demnächst eine Narkose erhalten wird.
Die wiederholte Anwendung von Opioiden kann zur Gewöhnung (Toleranz) und zu Abhängigkeit, Missbrauch und Sucht führen.
Schlafbezogene Atmungsstörungen, wie zentrale Schlafapnoe und schlafbezogene Hypoxämie, können auftreten. Das Risiko hängt von der Opioid-Dosis ab.
Es besteht ein geringes Risiko für ein Serotoninsyndrom bei Einnahme von Tramadol in Kombination mit bestimmten Antidepressiva oder Tramadol allein.
Tramadol wird in der Leber über ein Enzym umgewandelt. Manche Personen weisen eine Modifikation dieses Enzyms auf, was unterschiedliche Auswirkungen haben kann.
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Anwendung bei Kindern mit Atemproblemen
Tramadol wird bei Kindern mit Atemproblemen nicht empfohlen, da sich die Symptome einer Tramadol-Toxizität bei diesen Kindern verschlimmern können.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Zaldiar darf nicht mit Monoaminoxidase (MAO) - Hemmern eingenommen werden. Es wird empfohlen, Zaldiar nicht zusammen mit folgenden Arzneimitteln einzunehmen: Carbamazepin, Buprenorphin, Nalbuphin oder Pentazocin.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen oder anwenden: Flucloxacillin, Triptane, selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren, andere Schmerzmittel wie Morphin und Codein, Baclofen, Arzneimittel zur Senkung des Blutdrucks oder Arzneimittel zur Behandlung von Allergien, sedierende Arzneimittel, Arzneimittel, die Krampfanfälle auslösen können, Warfarin oder Phenprocoumon, Gabapentin oder Pregabalin, Metoclopramid, Domperidon oder Ondansetron, Cholestyramin.
Einnahme von Zaldiar zusammen mit Alkohol
Die Einnahme von Zaldiar kann schläfrig machen. Alkohol kann dies noch verstärken. Vermeiden Sie daher Alkoholkonsum während der Behandlung mit Zaldiar.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Da Zaldiar Tramadol enthält, sollte dieses Medikament während der Schwangerschaft oder Stillzeit nicht eingenommen werden. Tramadol wird in die Muttermilch ausgeschieden. Erfahrungen aus der Anwendung am Menschen legen nahe, dass Tramadol die männliche und weibliche Fortpflanzungsfähigkeit nicht beeinflusst.
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Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Einnahme von Zaldiar kann schläfrig machen. Daher kann Zaldiar Ihr Reaktionsvermögen beeinflussen und zu Einschränkungen der Fahrtüchtigkeit und der Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, führen.
Dosierung und Anwendung
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Die Dosierung sollte entsprechend der Stärke Ihrer Schmerzen und Ihrer individuellen Schmerzempfindlichkeit angepasst werden. Grundsätzlich sollte die geringste schmerzlindernd wirkende Dosis gewählt werden. Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Anfangsdosis für Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre 2 Tabletten. Zwischen zwei Tabletten-Einnahmen müssen mindestens 6 Stunden vergehen. Nehmen Sie nicht mehr als 8 Zaldiar Filmtabletten pro Tag ein.
Nebenwirkungen
Wie alle Arzneimittel kann auch Zaldiar Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Sehr häufige Nebenwirkungen sind Schwindel und Übelkeit. Häufige Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Zittern, Verwirrtheit, Stimmungsänderungen (Angstzustände, Nervosität, Übersteigerung), Schlafstörungen, Erbrechen, Verstopfung, trockener Mund, Durchfall, Leibschmerzen, Verdauungsstörungen, Blähungen, Schwitzen und Juckreiz. Gelegentliche Nebenwirkungen sind Bluthochdruck, Herzklopfen, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Muskelzusammenziehungen (unwillkürlich), nervliche Missempfindungen, Ohrensausen, Depression, Wahnvorstellungen, Albträume, Gedächtnisverlust, Atembeschwerden, Schluckstörungen, Blutstuhl, Leber-Enzym-Werterhöhung (Transaminasen), Hautreaktionen (wie Hautausschläge, Nesselsucht), Eiweiß im Urin, Harnentleerungsstörungen, Harnverhalt, Schüttelfrost, Hitzewallungen und Brustschmerzen. Seltene Nebenwirkungen sind Bewegungsstörungen, Krampfanfälle, Arzneimittelabhängigkeit und Verschwommensehen.
Zaldiar und Pregabalin
Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden mit sedierenden Arzneimitteln, wie Benzodiazepinen oder ähnlichen Substanzen oder Gabapentinoiden (Gabapentin und Pregabalin), kann zu Atemdepression, Hypotonie, starker Sedierung, Koma oder Tod führen aufgrund einer additiven ZNS-depressiven Wirkung.
Alternativen zu Zaldiar
Je nach Art und Ursache der Nervenschmerzen gibt es verschiedene alternative Behandlungsmöglichkeiten. Dazu gehören nicht-opioide Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure, aber auch Antikonvulsiva wie Pregabalin oder Gabapentin. In einigen Fällen können auch interventionelle Verfahren wie Nervenblockaden oder Operationen in Betracht gezogen werden.
Patientenberichte und Erfahrungen
Nutzer berichten von positiven Erfahrungen mit Zaldiar bei starken Schmerzen nach Operationen oder bei Bandscheibenvorfällen. Einige berichten von einer verbesserten Lebensqualität durch die Schmerzlinderung. Allerdings werden auch Nebenwirkungen wie Übelkeit, Müdigkeit und Verstopfung genannt. Einige Nutzer warnen vor dem Abhängigkeitspotenzial von Tramadol und empfehlen, das Medikament nur bei Bedarf und unter ärztlicher Aufsicht einzunehmen.
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