Ziele in der Demenzversorgung: Ein umfassender Leitfaden für Betroffene und Angehörige

Demenz ist ein Syndrom, das durch den Verlust geistiger Fähigkeiten gekennzeichnet ist und das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen erheblich beeinträchtigt. Obwohl Demenz nicht heilbar ist, gibt es viele Möglichkeiten, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und den Verlauf der Krankheit zu verlangsamen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Ziele in der Demenzversorgung, die von der Erhaltung der Selbstständigkeit bis zur Linderung psychischer Beschwerden reichen.

Die Rolle der Angehörigen in der Demenzversorgung

Angehörige spielen eine zentrale Rolle in der Versorgung von Menschen mit Demenz und tragen die Hauptlast der Betreuung. Diese Aufgabe ist oft sehr anspruchsvoll und erstreckt sich über viele Jahre. Die Herausforderungen im Zusammenleben mit einem Demenzerkrankten sind vielfältig und individuell. Sie hängen von der Persönlichkeit des Betroffenen, dem Stadium der Erkrankung, den Lebensumständen und den Fähigkeiten der betreuenden Person(en) ab.

Wissen als Schlüssel zur Sicherheit

Ein fundiertes Wissen über die Krankheit vermittelt Sicherheit im Umgang mit den Erkrankten und kann sowohl vor Enttäuschungen als auch vor unnötiger Resignation schützen. Es ist wichtig, Menschen mit Demenz so anzunehmen, wie sie sind, da sie sich nicht ändern können. Angehörige sollten lernen, die Bedürfnisse, Wünsche und dieRealitätssicht der Betroffenen wahrzunehmen und zu berücksichtigen.

Erhaltung der Selbstständigkeit: Ein zentrales Ziel

Eigenständigkeit ist ein wichtiger Faktor für Selbstachtung, Sicherheit und Lebenszufriedenheit, sowohl bei gesunden als auch bei kranken Menschen. Daher sollten Angehörige den Erkrankten nicht alle Aufgaben abnehmen, nur weil sie ihnen schwerer fallen. Durch Vereinfachung der Kleidung, Aufteilung von Handlungen in einzelne Schritte und geeignete Hilfestellungen kann ein hohes Maß an Selbstständigkeit erhalten bleiben.

Praktische Hilfen für den Alltag

  • Frühstadium der Demenz: Unterstützung nur bei Bedarf. Verständniskärtchen können helfen, Geduld einzufordern.
  • Tagesablauf: Gleichbleibender, überschaubarer Tagesablauf, helles Licht und gute Beleuchtung erleichtern die Orientierung.
  • Hinweisschilder: In der Wohnung können Hinweisschilder hilfreich sein.
  • Zeitliche Orientierung: Gut lesbare Uhr und Kalender mit markiertem Datum erleichtern die zeitliche Orientierung.
  • Gewohnheiten: Die Gewohnheiten der Betroffenen sollten nach Möglichkeit beibehalten werden.
  • Vermeidung von Reizüberflutung: Bestimmte Sinneseindrücke können zu Verwirrung führen (z. B. laufender Fernseher, Musik).
  • Vorankündigung: Bei Besuch oder Begegnungen mit Bekannten sollten diese vorher angekündigt werden.

Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen

Viele Verhaltensweisen von Menschen mit Demenz, die Pflegende vor Herausforderungen stellen, sind Reaktionen, die man aus der Krankheit heraus verstehen kann:

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  • Rat- und Orientierungslosigkeit: Kann zu Ängstlichkeit, Anhänglichkeit und ständigem Wiederholen von Fragen führen.
  • Aggressivität und Wutausbrüche: Können aus Frustration oder Überforderung entstehen.
  • Depression und Rückzug: Können aus einem Mangel an Aktivität und Ermunterung resultieren.

Es ist wichtig, diese Faktoren zu erkennen und möglichst zu beseitigen. Um mit anstrengenden und problematischen Verhaltensweisen umzugehen, ist es hilfreich, ruhig zu bleiben und auf den Gefühlszustand des erkrankten Menschen einzugehen.

Umgang mit Aggressivität

Angst, Wut, Unruhe, Enttäuschung und Nervosität können zu aggressivem Verhalten führen.

  • Auslöser identifizieren: Bemühen Sie sich herauszufinden, was der Auslöser für das aggressive Verhalten war, um solche Situationen in Zukunft möglichst zu vermeiden.
  • Gelassenheit bewahren: Versuchen Sie gelassen zu bleiben und die Vorwürfe oder das Verhalten der erkrankten Person nicht auf sich zu beziehen. Dieses Verhalten wird durch die Krankheit ausgelöst.
  • Ablenkung: Versuchen Sie in der akuten Situation, die bzw. den Kranken abzulenken, wechseln Sie das Thema.
  • Eigene Sicherheit: Wenn Sie sich durch das Verhalten bedroht fühlen, sollten Sie aber auch an Ihre eigene Sicherheit denken. Verlassen Sie den Raum und holen Sie sich im Notfall Hilfe.

Umgang mit Unruhe

Menschen mit Demenz sind oft unruhig und laufen immer wieder die gleiche Strecke auf und ab.

  • Ursachenforschung: Versuchen Sie herauszufinden, was dieses Verhalten verursacht: Vielleicht tut der bzw. dem Kranken etwas weh oder ihn beschäftigt gerade etwas.
  • Gespräche: Beginnen Sie ein Gespräch über die Welt, in der der Erkrankte lebt.
  • Beruhigende Maßnahmen:
    • Gestalten Sie die Umgebung ruhig.
    • Bleiben Sie ruhig und sprechen Sie sanft.
    • Beruhigen Sie die erkrankte Person, halten Sie Körperkontakt und reagieren Sie auf die Gefühle, die sie ausdrückt.
    • Schaffen Sie eine entspannte Atmosphäre.
    • Gut beleuchtete Ecken verhindern Angst erzeugende Schatten.
    • Schaffen Sie Zeiten der Ruhe und Entspannung.
    • Körperkontakt: Eine Massage der Hände mit einem wohlriechenden Lieblingsöl beruhigt.

Stärken und Vorlieben nutzen

Finden Sie die Stärken und Vorlieben der oder des Kranken heraus. Suchen Sie zum Beispiel nach Spielen, Liedern, und Beschäftigungen, die aus der Vergangenheit bekannt sind, aber berücksichtigen Sie auch die berufliche Biografie. Üben sie die Lieblingsbeschäftigungen ruhig öfter. Neues Lernen ist für Demenzerkrankte kaum noch möglich, Bekanntes kann jedoch geübt und erhalten werden. Im Haushalt bieten sich dafür viele Möglichkeiten.

  • Zugehörigkeit und Nützlichkeit: Menschen mit Demenz fühlen sich zugehörig und nützlich, wenn sie den Tisch mit decken, Kartoffeln schälen oder sich anders an der täglichen Arbeit beteiligen.
  • Gemeinsame Aktivitäten: Gemeinsames Singen und Spielen, Musizieren und Tanzen oder andere Bewegungsübungen können Spaß machen.
  • Körperliche Aktivität: Körperliche Bewegung regt den Kreislauf an, hebt die Stimmung und verbessert die Mobilität; auch Spaziergänge tun gut.
  • Erinnerungen: Sie können gemeinsam alte Fotos ansehen, nachdem Sie möglichst sichergestellt haben, dass sie aus guten Zeiten stammen. Kommentieren Sie aktuellere Fotos. Schreiben Sie Namen, Daten und vielleicht den Anlass zu den Fotos.

Behandlungsziele bei Demenz

Demenzen, die durch das Absterben von Gehirnzellen verursacht werden, sind momentan nicht heilbar. Die Behandlung hat zum Ziel, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Außerdem soll sie Menschen mit Demenz helfen, dennoch ein möglichst selbstständiges und erfülltes Leben zu führen.

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Ziele der Behandlung ohne Medikamente

Behandlungen ohne Medikamente dienen in der Regel dazu, das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Erkrankten zu erhalten oder zu steigern. Weitere mögliche Ziele sind folgende:

  • Geistige und körperliche Fähigkeiten sowie Selbständigkeit erhalten und fördern.
  • Psychische Beschwerden verringern, z. B. aggressives Verhalten oder starke innere Unruhe mit Bewegungsdrang.

Behandlungsangebote

Es gibt viele verschiedene Behandlungsangebote für Menschen mit Demenz. Bei der Auswahl stehen neben der Demenz-Form vor allem die Persönlichkeit und die Lebenssituation des Menschen mit Demenz im Vordergrund. Auch das Krankheits-Stadium und die jeweiligen Beschwerden können eine Rolle spielen. Wichtig ist, dass ihnen die Behandlung guttut und sie sich nicht überfordert fühlen.

Therapieformen

  • Kognitive Therapien: Sollen insbesondere die geistigen Fähigkeiten erhalten. Ein Beispiel hierfür ist die Erinnerungsarbeit.
  • Ergotherapie: Soll die Selbstständigkeit bei alltäglichen Tätigkeiten erhalten.
  • Körperliche Aktivität: Andere Therapien setzen auf körperliche Aktivität.
  • Angehörigenschulungen: Sollen Familienmitgliedern helfen, Demenz besser zu verstehen. Hier können Angehörige lernen mit der Erkrankung umzugehen und die Betroffenen zu unterstützen.
  • Kognitive Verfahren: Sollen die geistigen Fähigkeiten von Menschen mit Demenz erhalten oder verbessern. So kann man z. B. durch Gespräche über vergangene und gegenwärtige Ereignisse das Denken und das Gedächtnis anregen (kognitive Stimulation). Auch gemeinsames Puzzeln, Lösen von speziellen Rechenaufgaben oder praktische Tätigkeiten wie Backen kommen dafür in Frage.
  • Lebensgeschichtliche Arbeit oder Erinnerungsarbeit (autobiographische Arbeit): Dabei geht es darum, etwa mit Fotos oder Gegenständen das Langzeitgedächtnis anzuregen.
  • Ergotherapie: Hier wird geübt, wie man den Alltag mit den Einschränkungen der Demenz meistern kann. Sie soll dazu beitragen, dass Menschen mit Demenz in der Lage bleiben, möglichst selbstständig zu leben, indem sie beispielsweise das Waschen oder Ankleiden zu Hause üben.
  • Sport und Bewegung: Ein Teil der Demenz-Behandlung sein, zum Beispiel Schwimmen, Spazierengehen oder Tanzen. Mit speziellen Bewegungs-Programmen lassen sich Kraft, Beweglichkeit und Gleichgewicht trainieren.
  • Logopädie: Logopäden und Logopädinnen beschäftigen sich mit Aktivitäten des Mundes, wie etwa Sprechen, Kauen oder Schlucken. Bei einer beginnenden Demenz können sie helfen, Probleme in diesen Bereichen abzuwenden oder abzumildern.
  • Künstlerische Therapien: Zu den künstlerischen Therapien gehören Behandlungen mit Musik, Singen, Tanzen, Malen oder Theater. Musiktherapie soll dabei helfen, psychische Beschwerden wie Unruhe, Angst oder Reizbarkeit zu lindern. Theatertherapie soll die geistigen Fähigkeiten fördern und die Menschen mit Demenz körperlich und gefühlsmäßig aktivieren. Kunst- und Tanztherapie bieten eine Möglichkeit, sich ohne Sprache auszudrücken.
  • Sensorische Verfahren: Sollen die Sinneseindrücke ansprechen - dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn sich Menschen mit Demenz nicht mehr gut oder gar nicht mehr über die Sprache ausdrücken können. Zu den sensorischen Verfahren gehören:
    • Aromatherapie: Dabei trägt man Aromastoffe wie Melissen- oder Lavendelöl auf die Haut auf. Man kann auch die Raumluft mit entsprechenden Duftölen anreichern. Diese Form der Behandlung soll bei innerer Unruhe helfen.
    • Snoezelen: Hier werden in speziell eingerichteten Räumen Licht, Klänge, Berührung, Geschmack und Düfte eingesetzt.

Medikamentöse Behandlung von Demenz

Medikamente haben in der Behandlung von Demenz zwei Ziele. Zum einen sollen sie geistige Fähigkeiten wie Gedächtnis und Orientierungsvermögen für eine Weile verbessern oder den Abbau dieser Fähigkeiten verzögern. Zum anderen sind sie dazu gedacht, die psychischen Beschwerden der Demenz zu lindern.

Medikamentengruppen

  • Cholinesterase-Hemmer (Donepezil, Galantamin und Rivastigmin): Sie sind in Deutschland aktuell nur für die leichte bis mittelschwere Alzheimer-Demenz zugelassen.
  • Memantin: Memantin ist in Deutschland für die Behandlung bei mittelschwerer bis schwerer Alzheimer-Demenz zugelassen.
  • Ginkgohaltige Mittel: Ginkgo soll die geistigen Fähigkeiten verbessern und dabei helfen, im Alltag wieder besser zurechtzukommen.

Behandlung psychischer Beschwerden

Veränderungen im Gehirn können bei Menschen mit Demenz psychische Probleme verursachen. Bei psychischen Beschwerden kann man zunächst versuchen, die Auslöser zu vermeiden, z. B. die Schmerzen zu behandeln. Auch verschiedene Behandlungen ohne Medikamente können helfen, unangenehme Gefühle aufzulösen. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, können auch Medikamente zum Einsatz kommen. Dazu gehören zum Beispiel Medikamente gegen Depression, die die Stimmung verbessern sollen. Andere Medikamente wie Neuroleptika können übermäßige Streitlust und Aggressionen mindern.

Umgang mit Demenz im Alltag

Tipps für Betroffene und Angehörige

  • Frühzeitige Diagnose: Eine frühe Diagnose von Demenz erleichtert den Umgang mit der Krankheit und bietet größere Chancen, das Fortschreiten der Krankheit aufzuhalten oder zu verlangsamen.
  • Patientenverfügung: Eine Patientenverfügung stellt sicher, dass Ihre medizinischen Wünsche auch in unerwarteten Situationen respektiert werden und bewahrt so Ihre Selbstbestimmung.
  • Pflegegrad: Die vielfältigen Symptome und Folgen einer Demenzerkrankung können die Selbstständigkeit im Alltag von Patienten beeinträchtigen. Wenn dies bei Ihnen der Fall ist, haben Sie eventuellen Anspruch auf einen Pflegegrad, mit dem Ihnen verschiedene Leistungen der Pflegeversicherung zustehen.
  • Schulungen für Angehörige: Angehörige können in Schulungen lernen, richtig mit Ihnen umzugehen.
  • Kommunikation: Man sollte bei der Kommunikation mit Menschen mit Demenz immer auf einen würdevollen und wertschätzenden Umgang achten.
  • Demenzgerechte Raumgestaltung: Dabei geht es darum, Barrieren abzubauen und hilfreiche Anhaltspunkte zur zeitlichen und räumlichen Orientierung zu schaffen.
  • Beschäftigung und Spiele: Beschäftigung und Spiele für Demenzerkrankte sind aus zwei Gründen wichtig: Zum einen, weil viele Betroffene eine Unruhe entwickeln und zur Beruhigung unbedingt eine Beschäftigung brauchen. Zum anderen, weil Beschäftigung und Spiele die geistige und körperliche Aktivität anregen und soziale Interaktion erzeugen.
  • Entlastung für Angehörige: Ganz besonders wichtig ist, dass Angehörige sich selbst mit der Betreuung und Pflege nicht überfordern.
  • Inkontinenz: Im Laufe einer Demenzerkrankung kann eine Inkontinenz entstehen. Wählen Sie individuell geeignetes Inkontinenzmaterial aus, das bequem sitzt und ausreichend Schutz bietet. Dokumentieren Sie die Toilettengänge.

Nationale Demenzstrategie

Alle Partner der Nationalen Demenzstrategie wollen die Lebenssituation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen verbessern und tragfähige Strukturen für die Zukunft schaffen.

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  • Strukturen zur gesellschaftlichen Teilhabe: Strukturen zur gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Demenz an ihrem Lebensort aus- und aufbauen, indem die Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz bundesweit auf- und ausgebaut werden, regionale Netzwerke zur Unterstützung von Menschen mit Demenz und ihren Familien - auch finanziell - stärker unterstützt werden und Bürgerinnen und Bürger über Demenz und den Umgang mit Betroffenen informiert werden.
  • Unterstützung für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen: Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen unterstützen, indem das Engagement ehrenamtlicher Lotsen gefördert wird, die Entwicklung von lokalen Netzwerken zum Thema Pflege und Beruf gefördert wird, geprüft wird, wie eine professionelle Demenzbegleitung zur Seite gestellt werden kann und die Prävention für pflegende Angehörige ausgeweitet wird.
  • Medizinische und pflegerische Versorgung: Medizinische und pflegerische Versorgung von Menschen mit Demenz weiterentwickeln mit ausreichend Personal, einer demenzsensiblen Gestaltung von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, einer engeren Zusammenarbeit in der Begleitung, Beratung, Behandlung und Pflege von Menschen mit Demenz und starken präventiven Angeboten für Menschen mit Demenz.
  • Forschung: Exzellente Forschung zu Demenz fördern.

Die Welt der Menschen mit Demenz verstehen

Eine Demenz geht weit über den Verlust der geistigen Fähigkeiten hinaus. Sie beeinträchtigt die Wahrnehmungen, das Verhalten und Erleben der Betroffenen - das gesamte Sein des Menschen. In der Welt, in der sie leben, besitzen die Dinge und Ereignisse oft eine völlig andere Bedeutung als in der Welt der Gesunden. Für die Betreuenden bedeutet das, dass sie sich in die Welt der Betroffenen begeben müssen, um von ihnen verstanden zu werden. Der Schlüssel für etliche Verhaltensweisen von Menschen mit Demenz liegt in ihrer Biografie verborgen. Einschneidende Erlebnisse, persönliche Ängste und Charaktereigenschaften der Betroffenen zu kennen, heißt, sie auch im Verlauf der Demenz besser zu verstehen.

Herausforderungen und Strategien

  • Gedächtnisverlust: Die Schwierigkeit, sich Dinge zu merken, steht in der Regel am Beginn einer Demenzerkrankung. Mithilfe von Merkzetteln oder durch Zurückhaltung in Gesprächen versuchen sie, ihre Vergesslichkeit zu verbergen. Vermeiden Sie vermeintliches „Gehirntraining“ durch regelmäßiges Abfragen.
  • Denkvermögen: Entstehen im Gedächtnis immer mehr Lücken, leidet auch das Denkvermögen. Menschen mit Demenz sind dadurch immer weniger in der Lage, mithilfe ihres Verstandes die auf sie einströmenden Informationen und Eindrücke zu ordnen oder zu bewerten. Deshalb fällt es den Betroffenen immer schwerer, Entscheidungen zu treffen oder Probleme durch logische Schlussfolgerungen zu lösen.
  • Verlustängste: Das Zurechtfinden auch in vertrauter Umgebung wird immer schwieriger, Autofahren ist nicht mehr möglich, Telefonieren gerät zur Qual, Schlüssel werden verlegt, Bargeld wird nicht mehr gefunden. Die Betroffenen sehnen sich in dieser Situation danach, nicht noch mehr Einschränkungen und Verluste zu erleiden.
  • Biografische Erinnerungen: Halten Sie biografische Erinnerungen des Menschen mit Demenz lebendig. In fehlenden Erinnerungen liegt häufig der Grund für das unverständliche Verhalten der Menschen mit Demenz.
  • Logische Erklärungen: Logische Erklärungen versteht die betroffene Person häufig nicht mehr, genauso wenig kann sie Fragen nach Gründen für ihr Verhalten oder ihre Gefühlsäußerungen beantworten. Deshalb ist es nicht zielführend, sich mit Menschen mit Demenz auf Streitereien oder Diskussionen einzulassen und dabei zu versuchen, die betroffene Person durch logische Argumente zu überzeugen.

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