Zimt gegen Alzheimer: Studienlage und potenzielle Vorteile

Die Suche nach Möglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung von Demenzerkrankungen, insbesondere Alzheimer, ist ein wichtiges Forschungsgebiet. Neben etablierten Faktoren wie Ernährung und Lebensstil rückt der Einfluss von Gewürzen zunehmend in den Fokus. Zimt, ein weltweit beliebtes Gewürz, wird dabei aufgrund seiner potenziellen positiven Auswirkungen auf die Gehirnfunktion besonders beachtet.

Die Rolle von Gewürzen bei Demenzerkrankungen

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung von Demenzerkrankungen. Während ein hoher Konsum von Zucker und Salz schädlich sein kann, wirken sich Obst und Gemüse tendenziell schützend aus. Der Einfluss von Gewürzen ist jedoch noch wenig erforscht. Studien untersuchen, welche Rolle Gewürze wie Safran, Rosmarin, Zimt, Kurkuma und Ingwer bei der Entstehung von Alzheimer spielen könnten. Eine Schlüsselrolle spielen dabei die sogenannten bioaktiven Substanzen, die in den Gewürzen enthalten sind. Diese Stoffe in Lebensmitteln haben zwar keinen Nährstoffcharakter, aber eine gesundheitsfördernde Wirkung.

Bioaktive Substanzen und ihre Wirkung auf das Gehirn

In den letzten zehn Jahren wurde die Rolle bioaktiver Substanzen als Hilfsmittel zur Behandlung einiger Krankheiten in verschiedenen Studien untersucht. Die Eigenschaften vieler Gewürze wurden in Tierstudien mit einer Verbesserung des Gedächtnisses und einer Verringerung der Amyloid-Beta-Anhäufung in Verbindung gebracht. Safran, Rosmarin, Zimt, Kurkuma und Ingwer könnten zudem das Wachstum und die Wiederherstellung von Neuronen bewirken und die motorischen und kognitiven Fähigkeiten verbessern.

Es gibt jedoch noch keine Grenzwerte für die (tägliche) Aufnahmemenge und keinen Konsens darüber, in welchen Fällen sie angewendet werden sollten.

Zimt: Mehr als nur ein Weihnachtsgewürz

Zimt ist ein beliebtes Gewürz, das in Deutschland jährlich in großen Mengen importiert wird. Es wird nicht nur zum Verfeinern von Speisen verwendet, sondern kann offenbar auch Gehirnfunktionen wie Gedächtnis und Lernen verbessern. Grund für diese positive Wirkung auf kognitive Funktionen sollen seine Bestandteile Cinnamaldehyd, Eugenol sowie Zimtsäure sein.

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Studienlage zu Zimt und Gehirnfunktionen

Eine Auswertung von 40 Studien zum Zusammenhang zwischen Zimt und Gehirnfunktionen deutet darauf hin, dass Zimt mehr kann, als süßen und herzhaften Gerichten das gewisse Etwas zu verleihen. Frühere Studien haben demnach gezeigt, dass Zimt entzündungshemmende, antioxidative und krebshemmende Eigenschaften hat. Das Gewürz stärkt zudem das Immunsystem, schützt das Herz und hält den Blutzucker in Schach.

Eine Studie der University of California in Santa Barbara aus dem Jahr 2013 zeigte bereits, dass Zimt - bzw. sein Hauptbestandteil Cinnamaldehyd - möglicherweise die Bildung von Tau-Proteinen hemmt. Forscher der Birjand University of Medical Sciences im Iran verfolgten diesen Pfad des potentiellen Schutzes vor Alzheimer im Jahr 2023 weiter und werteten 40 Studien aus, die sich mit der Wirkung von Zimt auf die Gehirnleistung befassten.

Die Übersichtsarbeit der Forscher umfasst, neben einer Vielzahl an In-vivo-Studien (Studien an bspw. Mäusen) sowie einigen wenigen In-vitro-Studien (finden außerhalb eines lebenden Organismus im Reagenzglas statt), auch zwei klinische Studien, bei denen die Wirkung von Zimt auf das Gedächtnis an einer größeren Anzahl von Probanden systematisch überprüft wurden. Die allermeisten dieser Untersuchungen heraus, dass Zimt bzw. seine Inhaltsstoffe das Lernen und das Gedächtnis bei Menschen signifikant verbessern kann. Die In-vitro-Studien zeigten obendrein, dass besagte Verbindungen das Zellwachstum und die Zelllebensfähigkeit erhöhen sowie Ablagerungen von Tau-Fibrillen und Amyloid-Beta ausbremsen. Von diesen Eiweißpartikeln weiß man inzwischen, dass sie im Gehirn von Alzheimer-Betroffenen verklumpen und sich ablagern.

Klinische Studien und ihre Ergebnisse

Bei den klinischen Studien zeigte eine positive Effekte auf die kognitiven Funktionen, die zweite hingegen nicht. Für eine der klinischen Studien kauten Jugendliche über einen Monat lang täglich Zimt-Kaugummi. Bei ihnen zeigte sich eine Verbesserung der Gedächtnisleistung und eine Verringerung von Angstzuständen, etwa bei Prüfungsstress. Bei älteren Menschen könnte Zimt das Demenzrisiko massiv reduzieren bzw.

Insgesamt deutet die systematische Übersichtsarbeit der iranischen Forscher mehrheitlich darauf hin, dass Zimt eine schützende Wirkung auf das Gehirn haben könnte. Jedoch sind weiteren, insbesondere größeren, klinischen Studien nötig, um die genaue Wirkung von Zimt auf das menschliche Gehirn zu untersuchen.

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Wie Zimt auf die kognitiven Fähigkeiten wirkt

Ein Forscherteam hat herausgefunden, dass der Konsum von Zimt die Fähigkeiten zum Lernen und das Gedächtnis positiv beeinflussen kann. Die Forschenden der Birjand University of Medical Sciences im Iran durchforsteten mehrere Datenbanken und fanden mehr als 2600 Studien, in denen die Wirkung von Zimt bereits untersucht wurde. Aus denen wiederum suchten sie für ihr systematisches Review 40 relevante Studien aus und sichteten deren Ergebnisse. Dabei kam heraus, dass Zimt tatsächlich eine messbare Wirkung auf die kognitiven Fähigkeiten des Menschen hat.

Der Oberbegriff "kognitive Fähigkeiten" bezeichnet alle Denk- und Wahrnehmungsvorgänge. Dazu zählen beispielsweise Gedanken, Wünsche, Einstellungen, aber auch Meinungen, Wissen und Erwartungen. Alle diese Vorgänge können sowohl bewusst als auch unbewusst erfolgen. Störungen der kognitiven Fähigkeiten wiederum können sich in zunehmender Vergesslichkeit, herabgesetzter Aufmerksamkeit, Konzentrationsproblemen, Sprachstörungen, Orientierungsproblemen oder Gedächtnisverlust zeigen.

Die Mehrzahl der 33 Studien, in denen in vivo, also an lebenden Organismen die Effekte von Zimt oder dessen Bestandteile wie beispielsweise Eugenol, Zimtaldehyd und Zimtsäure untersucht wurden, kam zu den messbaren positiven Effekten, berichtet das Forschungsteam im Fachjournal "Nutritional Neuroscience".

Zimt und seine potenziellen Auswirkungen auf zellulärer Ebene

Bei den fünf Untersuchungen an Zellen (in vitro) sahen die Forschenden noch einen weiteren möglichen Effekt von Zimt. Es gibt Hinweise darauf, dass Zimtbestandteile einerseits das Zellwachstum und Zelllebensfähigkeit erhöhen und andererseits die Ablagerungen von sogenannten Tau-Proteinen und Beta-Amyloid-Proteine ausbremsen können. Diese stehen im Verdacht, an der Entstehung von Alzheimer und Demenz beteiligt zu sein.

Unklare Dosierung und weitere Forschung notwendig

Die zwei klinischen Studien, deren Ergebnisse ebenfalls in die Übersichtsarbeit einbezogen worden waren, kamen laut Forschungsteam jedoch zu zwei unterschiedlichen Ergebnissen. In einer Studie sahen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler positive Wirkungen und eine andere berichtete über keine Veränderungen der kognitiven Funktionen bei den Probandinnen und Probanden. Das zeigt, dass noch lange nicht klar ist, in welcher Menge und wie oft man Zimt essen muss, damit das Gewürz, das aus einer Baumrinde gewonnen wird, tatsächlich die kognitiven Kräfte stärken und das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen senken kann.

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Das Forscherteam aus dem Iran hält es jedoch für möglich, Zimt als sogenanntes Adjuvans zum Einsatz zu bringen. Das bedeutet, Zimt könnte eine Art Verstärkerstoff für andere Arzneien sein. Doch ob sich Zimt in dieser Art und Weise bewährt, muss in weiteren Untersuchungen erst noch geklärt werden.

Die potenziellen Gesundheitsrisiken von Zimt

Aus früheren Studien gibt es bereits viele Hinweise darauf, dass Zimt gesundheitsfördernde Eigenschaften hat. Er soll die Verdauung, den Stoffwechsel, den Appetit und die Durchblutung anregen, Blutzucker- und Cholesterinwerte senken und sich sogar als Duftstoff positiv auf Laune und Gedächtnisleistungen auswirken. Doch Zimt kann auch, wenn er überdosiert wird, gesundheitsschädigende Wirkungen haben und Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel auslösen. Bei sehr empfindlichen Menschen oder einer großen Menge konsumierten Zimts kann es sogar zu Vergiftungserscheinungen und Leberschäden kommen.

Der Grund dafür ist das im Zimt enthaltene Cumarin. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) hat für einen erwachsenen Menschen eine tägliche Höchstgrenze von 0,1 Milligram Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt. Diese Dosis verträgt der Körper demnach problemlos.

Zimt und Schwangerschaft

Was das für die täglich konsumierbare Zimtmenge heißt, kann nicht so einfach beantwortet werden, denn Zimt ist nicht gleich Zimt. Wie viel Cumarin im Zimt enthalten ist, hängt vor allem von der Sorte ab. In einem Kilogramm Cassia-Zimt sind rund 2 Gramm Cumarin enthalten, im Ceylon-Zimt hingegen nur 0,02 Gramm. "Wer bei der Lebensmittel-Zubereitung im Haushalt häufig große Mengen Zimt als Gewürz verwendet, zum Beispiel für Milchreis mit Zucker und Zimt, sollte den cumarinarmen Ceylon-Zimt verwenden", rät das BfR. Schwangere sollten hingegen ganz auf Zimt verzichten. Das ätherische Öl soll wehenfördernde Wirkungen haben.

Zimt: Ein Gewürz mit vielfältigen Eigenschaften

Zimt ist mehr als ein duftendes Gewürz: Als Heilmittel soll er unter anderem den Blutzuckerspiegel senken, entzündungshemmend und verdauungsfördernd wirken. Zu viel Zimt kann jedoch schädlich sein.

Zimt ist eines der ältesten Gewürze und stammt vom echten Zimtbaum oder Ceylon-Zimtbaum aus Sri Lanka, Burma oder Bangladesch. Die Rinde der sechs bis zehn Meter hohen Bäume wird mit Messern heruntergeschält - dabei rollt sie sich zusammen. Die typischen Zimtstangen entstehen, wenn mehrere dieser Rollen ineinandergeschoben werden. Getrocknet sind die Stangen im Ganzen oder zu Pulver gemahlen im Handel.

Der gesündere Ceylon-Zimt, der wenig Cumarin enthält, ist daran zu erkennen, dass sich die Stangen leicht zerbröseln lassen, denn die Rinden sind sehr dünn und eng gerollt. Cassia-Zimtstangen sind härter, lassen sich nicht zerbrechen und haben in der Mitte einen Hohlraum.

Die gesundheitlichen Vorteile von Zimt im Detail

Zimt regt nachweislich den Appetit an, fördert die Darmtätigkeit und beeinflusst die Zusammensetzung der Darmflora positiv. Verantwortlich dafür ist das ätherische Öl im Zimt. Es besteht überwiegend aus Zimtaldehyd und enthält zudem Polyphenole. Diese wirken besonders im Verdauungstrakt und verzögern die Magen-Entleerung leicht, was dafür sorgt, dass der Blutzuckerspiegel nicht so stark ansteigt. Auch auf die Darmflora wirken die Polyphenole im Zimt positiv.

In wissenschaftlichen Studien zeigte Zimt vielversprechende Effekte bei Diabetes-Typ 2, jedoch waren die Ergebnisse bislang nicht eindeutig. Eine aktuelle Metastudie aus 2024 hat nun 24 klinische Studien ausgewertet. Sie belegen, dass Zimt den Nüchternblutzucker, die Insulinresistenz und auch das HbA1C (Langzeitblutzuckerwert) signifikant senkt.

Zimt ist Bestandteil einer gesunden Ernährung: Er wird aufgrund seiner blutzuckersenkenden Wirkung zum Frühstück empfohlen. Das ist besonders für Menschen mit Diabetes und bei Übergewicht (Adipositas) wichtig. Ein Beispiel für ein gesundes Frühstück ist Quark mit Beeren-Obst und Walnüssen, darüber Zimt gestreut.

Cumarin und die empfohlene Tagesdosis

Zimt enthält den sekundären Pflanzenstoff Cumarin, der in hohen Dosen die Leber schädigen kann. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt daher eine Höchstmenge von 0,1 Milligramm Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Das entspricht etwa einem gestrichenen Teelöffel Cassia-Zimt für eine 60 Kilogramm schwere Person. Für Kinder sind schon geringe Mengen schädlich: Bei einem Kleinkind mit einem Gewicht von 15 Kilo ist die tägliche Höchstmenge bereits bei 0,5 Gramm erreicht. Deshalb sollte man Cassia-Zimt, der viel Cumarin enthält, nicht in großen Mengen verwenden. Der teurere Ceylon-Zimt enthält hingegen kaum Cumarin.

Zimt und seine Auswirkungen auf die Verdauung und den Stoffwechsel

In Studien wurde die verdauungsanregende Wirkung von Zimt bereits nachgewiesen: Im Tierversuch veränderten die Inhaltsstoffe des Zimts, vor allem die Polyphenole, langfristig die Zusammensetzung der Darmflora von Ratten, die daraufhin an Gewicht verloren. In einer Metastudie wurden zwölf klinische Studien ausgewertet. Den Ergebnissen zufolge verringerten sich sowohl Körpergewicht und Body-Mass-Index (BMI), als auch Taillenumfang und Fettmasse der Teilnehmenden.

Weitere positive Eigenschaften von Zimt

Zimt ist auch ein natürliches Breitband-Antibiotikum und wirkt unter anderem hemmend auf den Magen-Keim Helicobacter pylori und auf verschiedene durchfallerregende Keime. Auch bei Atemwegsbeschwerden kann Zimt helfen: Zimt wirkt wärmend, stimulierend, durchblutungsfördernd und hemmt auch Entzündungen.

Zimt und seine Wirkung auf die Gehirnleistung

Zimt kann die Aufmerksamkeit erhöhen, die Lernleistung steigern und das Gedächtnis fördern. In einer Übersichtsstudie zur Wirkung von Zimt auf die Gehirnleistung zeigte sich, dass die Zimt-Bestandteile Eugenol, Zimtaldehyd und Zimtsäure die kognitiven Funktionen verbessern. Einige in der Metastudie untersuchten Forschungsarbeiten belegten außerdem, dass die Zimt-Inhaltsstoffe das Zellwachstum und die Zelllebensfähigkeit erhöhen sowie Ablagerungen von Tau-Fibrillen und Amyloid-Beta hemmen. Diese Eiweißpartikel (Proteine) verklumpen und lagern sich im Gehirn von Alzheimer-Betroffenen ab. Dadurch wird die Kommunikation zwischen den Nervenzellen gestört, sodass diese nach und nach absterben.

Zimt in der traditionellen Medizin

Zimt-Körperöl wirkt durchblutungsfördernd. Dazu mischt man Ceylon-Zimt, Ingwer und Nelke. Das Öl wird äußerlich angewendet. Oxymel ist ein Sauerhonig aus Apfelessig und Honig, mit Ceylon-Zimt, Thymian und Zitronenschale. Man mischt die Zutaten in einem Schraubglas, gibt einen Esslöffel in lauwarmes Leitungswasser und trinkt es am besten morgens auf leeren Magen. Der Zimt wirkt antioxidativ und entzündungshemmend. Chai-Pulver besteht aus Cayenne-Pfeffer, Kardamom, Kurkuma, Nelke und Zimt. Für einen Tee (in asiatischen und osteuropäischen Sprachen: Chai) kocht man das Pulver mit Schwarztee auf und gibt etwas Milch oder Pflanzendrink hinzu.

Zusammenfassung der Studienergebnisse

Zimt und einige seiner aktiven Komponenten könnten positive Auswirkungen auf die Funktion des menschlichen Gehirns haben. Das berichtet eine Forschungsgruppe aus dem Iran, die zahlreiche Arbeiten zu diesem Thema gesichtet hat.

Die Wissenschaftler haben für ihre Studie Ergebnisse aus 40 Studien zusammengetragen. Die meisten davon sprechen dafür, dass Zimt sowohl das Gedächtnis als auch die geistige Fitness unterstützt. „Studien an Menschen und Tieren zeigten, dass die Verwendung von Zimt oder seinen Bestandteilen wie Eugenol, Zimtaldehyd und Zimtsäure die kognitive Funktion positiv verändern könnte“, schreiben die Forschenden in der Zeitschrift „Nutritional Neuroscience“.

Beispielsweise hatten Jugendliche nach dem Kauen von Zimtkaugummi ein besseres Gedächtnis und weniger Angst. In Laborversuchen mit Zellen reduzierten Zimt und Zimtaldehyd die Bildung Alzheimer-typischer Ablagerungen und erhöhten die Lebensfähigkeit der Zellen. Aber einige Studien beschrieben auch, dass es keine Effekte gab: In einer Studie mit Erwachsenen mit Prädiabetes wurde kein geistiger Aufschwung durch Zimt beobachtet.

Zimt: Herkunft und Verwendung

Zimt wird aus der inneren Rinde von immergrünen Bäumen gewonnen, die z. B. im Himalaya, Südchina, Indien und Südostasien vorkommen.

Zimt als potenzielles Mittel gegen Demenz: Eine kritische Betrachtung

Wissenschaftler:innen von der iranischen Birjand Universität für medizinische Wissenschaft haben den Effekt von Zimt auf das Gehirn untersucht. Dabei legte die Studie aus dem Iran besonderen Augenmerk darauf, wie das Gewürz das Lernen und Erinnern eines Menschen beeinflusst.

Studienergebnisse im Detail

„Mehrere Studien zuvor haben bereits gezeigt, dass die bioaktiven Verbindungen im Zimt einen positiven Effekt auf das Gehirn haben“, schreiben die Autor:innen der Studie im Nutritional Neuroscience Journal. Daraufhin untersuchten sie insgesamt 2605 weltweite Studien, die Antworten auf die Frage liefern sollten, ob Zimt gegen Demenz und die Symptome der Krankheit helfen könne.

Dabei handelt es ich um 33 in-Vivo-Studien (Studien mit Menschen), fünf in-Vitro-Studien (Studien in künstlichen Raum auf experimenteller Basis) und zwei klinische Studien.

Die Ergebnisse der Studien

„Während die in-Vivo-Studien zeigten, dass Zimt und seine Komponenten die kognitiven Fähigkeiten der Probanden verbesserte, untermauerten die in-Vitro-Studien dies auf Zellebene“, schreiben die Autor:innen der iranischen Studie. Demnach zeigten die experimentellen Studien, wenn einem Zellmedium Zimt oder Zimtaldehyde zugefügt werden, sie eine höhere Zellviabilität aufweist - also mehr lebende Zellen in ihr vorkommen. Dazu verringert das Gewürz die Anhäufung von Tau-Proteinen und Beta-Amyloide, die ebenfalls Demenzsymptome auslösen können.

Einschränkungen und weitere Forschung notwendig

Nur die klinischen Studien zeigten ein gespaltenes Bild. Während eine von einem positiven Effekt von Zimt auf die Patient:innen spricht, kann die andere Studie dies nicht bestätigen. Ob Zimt letztlich gegen Demenz hilft, ist anzunehmen, aber nicht zweifelsfrei belegt. Es müssen weitere Nachforschungen angestellt werden, um die These zu bestätigen, schreiben die iranischen Wissenschaftler:innen.

Zimt im Alltag: Tipps zur Verwendung

Ob in Gebäck, Heißgetränken oder Joghurts - eine Prise Zimt verleiht süßen und herzhaften Speisen "das gewisse Etwas".

Zimt und seine potenziellen Auswirkungen auf Demenz-Erkrankungen

Wer regelmäßig Zimt isst, kann seine Gedächtnisleistung verbessern und womöglich sogar das Risiko reduzieren, an Demenz zu erkranken. Das Gewürz enthält einen hohen Anteil an Antioxidantien. Die chemischen Verbindungen bekämpfen oxidativen Stress, der im Verdacht steht, den Alterungsprozess zu beschleunigen und eine Vielzahl an Krankheit wie beispielsweise Diabetes und Krebs zu begünstigen.

Studienergebnisse zur Wirkung von Zimt auf die Gehirnleistung

Forschende der Birjand University of Medical Sciences überprüften jüngst 40 Zimt-Studien, die sich alle mit der Auswirkung des Gewürzes auf die Gehirnleistung beschäftigten. Die Untersuchung ergab, dass Zimt und seine Inhaltsstoffe das Gedächtnis und die Lernfähigkeit signifikant verbessern. Dadurch könnte es auch potenziell vor Demenz schützen.

Die Rolle von Beta-Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen bei Demenz

Was genau die Ursachen für neurodegenerative Erkrankungen wie Demenz und Alzheimer-Demenz sind, ist laut der Alzheimer Forschung Initiative bis heute nicht geklärt. Als nachgewiesen gilt, dass die Eiweißablagerungen Beta-Amyloid-Plaques und Tau-Firbillen eine wichtige Rolle spielen.

Beta-Amyloid ist ein im Körper vorkommendes Eiweiß, dessen Abbau bei Demenz gestört ist. Durch die Störung bilden sich besagte Beta-Amyloid-Plaques, auch Alzheimer Plaques genannt, die sich zwischen den Nervenzellen ansammeln.

Die Tau-Proteine befinden sich im Inneren der Nervenzellen und sind eigentlich für die Stabilität und Nährstoffzufuhr der Zellen verantwortlich. Bei einer Demenz-Erkrankung sind die Tau-Proteine ebenfalls chemisch verändert. Sie sammeln sich dann in der Nervenzelle und lagern sich in Form von Fasern, den sogenannten Tau-Fibrillen, an.

Studienergebnisse: Zimt und seine Wirkung auf lebende Organismen

Die meisten der geprüften In-vivo-Studien, die an lebenden Organismen wie Menschen, Mäusen oder anderen Tieren durchgeführt werden, bestätigten den signifikant positiven Effekt von Zimt auf Gehirnleistung.

Verschiedene Formen von Demenz

  • Alzheimer-Krankheit: Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form von Demenz und betrifft vor allem ältere Menschen.
  • Vaskuläre Demenz: Die vaskuläre Demenz entsteht durch eine Schädigung der Blutgefäße im Gehirn, beispielsweise durch Schlaganfälle oder Durchblutungsstörungen.
  • Lewy-Körper-Demenz: Bei der Lewy-Körper-Demenz sammeln sich sogenannte Lewy-Körper im Gehirn an, die zu Störungen in der Informationsverarbeitung führen.
  • Frontotemporale Demenz: Die frontotemporale Demenz betrifft vor allem die Bereiche des Gehirns, die für Verhalten, Persönlichkeit und Sprache zuständig sind.

Auch wenn die Untersuchungsergebnisse mehrheitlich darauf hindeuten, dass Zimt einen positiven Effekt auf die Gehirnleistung hat und damit potenziell vor Demenz schützen könnte, müssen laut den Forschenden noch weitere Studien (auch am Menschen) erfolgen, die eine solche Wirkung belegen.

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