Alzheimer: Eine türkische Definition und umfassende Informationen

Die Alzheimer-Krankheit, oft einfach als Alzheimer bezeichnet, ist eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, die vor allem durch Gedächtnisverlust, kognitive Beeinträchtigungen und Verhaltensänderungen gekennzeichnet ist. Sie ist die häufigste Ursache für Demenz, einer allgemeinen Bezeichnung für einen Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit, der schwerwiegend genug ist, um das tägliche Leben zu beeinträchtigen. Da die Symptome und der Umgang mit Demenz in verschiedenen Kulturen unterschiedlich wahrgenommen und gehandhabt werden, ist es wichtig, Informationen in verschiedenen Sprachen und unter Berücksichtigung kultureller Besonderheiten bereitzustellen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über Alzheimer aus türkischer Sicht und beleuchtet verschiedene Aspekte der Krankheit, von den Symptomen und Ursachen bis hin zu Diagnose, Behandlung und Unterstützungsmöglichkeiten.

Was ist Demenz?

Demenz ist ein Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen, die mit einem fortschreitenden Verlust der kognitiven Fähigkeiten einhergehen. Dieser Verlust betrifft in der Regel das Gedächtnis, das Denkvermögen, die Sprache und die Orientierung. Demenz ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Syndrom, das durch verschiedene Erkrankungen verursacht werden kann.

Ursachen von Demenz

Demenz kann verschiedene Ursachen haben, wobei die Alzheimer-Krankheit die häufigste Ursache darstellt. Zu den weiteren Ursachen gehören:

  • Alzheimer-Krankheit: Mit einem Anteil von 60 % ist sie die häufigste Form der Demenz. Bei Alzheimer sterben die Nervenzellen im Gehirn kontinuierlich ab. Im Gehirn der Betroffenen lassen sich unter dem Mikroskop Ablagerungen (Amyloid-Plaques) und Anhäufungen (neurofibrilläre Knäuel) erkennen.
  • Vaskuläre Demenz: Sie wird durch Durchblutungsstörungen im Gehirn verursacht. Durch Verengungen oder Verschlüsse von Blutgefäßen werden die Nervenzellen nicht mehr ausreichend versorgt. Es kommt zu kleinen Hirnblutungen, die zu dauerhaften Schäden an den Gehirnzellen führen.
  • Frontotemporale Demenz (FTD) und Lewy-Körperchen-Demenz (LBD): Dies sind seltenere Formen von Demenz.
  • Andere Ursachen: In 10 % der Fälle liegen andere Ursachen für die verminderte geistige Leistungsfähigkeit vor, wie z. B. Stoffwechselstörungen (z. B. Schilddrüsenunterfunktion), Tumore, Mangelerscheinungen (Vitamin-, Folsäuremangel usw.) oder unerwünschte Nebenwirkungen von Medikamenten. Auch eine akute Depression kann Symptome auslösen, die denen einer Demenz ähneln. Diese verschwinden jedoch bei rechtzeitiger Behandlung.

Symptome von Alzheimer

Die Symptome von Alzheimer können von Person zu Person variieren, aber einige häufige Anzeichen sind:

  • Gedächtnisverlust: Schwierigkeiten, sich an kürzlich erlebte Ereignisse oder neue Informationen zu erinnern.
  • Sprachprobleme: Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden oder Gesprächen zu folgen.
  • Verwirrung: Desorientierung bezüglich Zeit, Ort und Personen.
  • Probleme mit dem Denkvermögen: Schwierigkeiten, logisch zu denken, Entscheidungen zu treffen oder Probleme zu lösen.
  • Verhaltensänderungen: Reizbarkeit, Angstzustände, Depressionen oder Aggressivität.

Der Schweregrad der Symptome kann variieren und in leichte, mittelschwere und schwere Demenz eingeteilt werden. Es ist wichtig zu beachten, dass sich die Symptome bei verschiedenen Menschen unterschiedlich äußern können. Die Demenz ist ein fortschreitender Prozess, der sich über einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten entwickelt. Die Mehrheit der Demenzerkrankungen (primäre Demenz) ist nicht heilbar.

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Alzheimer aus türkischer Sicht

In der türkischen Kultur, wie in vielen anderen Kulturen auch, ist die Familie von zentraler Bedeutung. Die Pflege von älteren Familienmitgliedern, insbesondere solchen mit Demenz, wird oft als eine familiäre Verpflichtung angesehen. Dies kann jedoch auch zu einer großen Belastung für die pflegenden Angehörigen führen, insbesondere wenn sie nicht über ausreichende Informationen und Unterstützung verfügen.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. Selbsthilfe Demenz (DAlzG) bietet Erklärfilme zum Thema Demenz in acht Fremdsprachen an, darunter auch Türkisch. Diese Filme richten sich an Menschen mit Demenz und ihre Familien, die einen Migrationshintergrund haben. Themen sind unter anderem "Was ist Demenz", "Diagnose und Behandlung", "Vorsorge treffen" sowie "Kommunikation und Umgang". Die Filme stehen auf der Internetseite www.demenz-und-migration.de zur Verfügung.

Diagnose von Alzheimer

Um eine Demenzerkrankung zu diagnostizieren, führt der Arzt eine sorgfältige Untersuchung durch. Diese umfasst in der Regel:

  • Anamnese: Erhebung der Krankengeschichte und der aktuellen Symptome.
  • Körperliche Untersuchung: Überprüfung des allgemeinen Gesundheitszustands.
  • Neurologische Untersuchung: Beurteilung der neurologischen Funktionen wie Gedächtnis, Sprache, Motorik und Koordination.
  • Kognitive Tests: Durchführung von Tests zur Überprüfung der geistigen Leistungsfähigkeit.
  • Bildgebende Verfahren: In einigen Fällen können bildgebende Verfahren wie MRT oder CT eingesetzt werden, um Veränderungen im Gehirn zu erkennen.

Behandlung von Alzheimer

Es gibt derzeit keine Heilung für Alzheimer, aber es gibt Behandlungen, die helfen können, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Zu den Behandlungen gehören:

  • Medikamente: Es gibt Medikamente, die die Symptome von Alzheimer verbessern können, indem sie die Funktion der Nervenzellen im Gehirn unterstützen.
  • Nicht-medikamentöse Therapien: Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie und Musiktherapie können helfen, die Lebensqualität von Menschen mit Alzheimer zu verbessern.
  • Unterstützung für pflegende Angehörige: Die Pflege von Menschen mit Alzheimer kann sehr belastend sein. Es ist wichtig, dass pflegende Angehörige Unterstützung erhalten, z. B. durch Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen oder professionelle Pflegedienste.

Unterstützungsmöglichkeiten für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen

Es gibt eine Vielzahl von Unterstützungsmöglichkeiten für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Dazu gehören:

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  • Beratungsstellen: Bieten Informationen und Beratung zu allen Fragen rund um Demenz.
  • Selbsthilfegruppen: Bieten die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen.
  • Tagespflegeeinrichtungen: Bieten eine stundenweise Betreuung von Menschen mit Demenz.
  • Pflegedienste: Bieten professionelle Pflege und Betreuung zu Hause.
  • Wohn- und Pflegegemeinschaften: Bieten eine Wohnform für Menschen mit Demenz, in der sie gemeinsam leben und betreut werden.

Die Pflegeversicherung sichert seit 1994 einen Teil der Risiken bzw. Folgen der Pflegebedürftigkeit ab. Kann eine Person krankheitsbedingt die eigenen rechtlichen Angelegenheiten nicht mehr selbstständig erledigen, bestellt das Gericht eine andere Person, die stellvertretend Entscheidungen treffen kann. Für die erkrankte Person wird eine sogenannte „rechtliche Betreuung“ eingerichtet.

Um einer Fremdbestimmung vorzubeugen, gibt es drei Wege: die Vorsorgevollmacht, die Betreuungsverfügung und die Patientenverfügung.

Tipps für die Kommunikation mit Menschen mit Demenz

Die Kommunikation mit Menschen mit Demenz kann eine Herausforderung sein. Hier sind einige Tipps, die helfen können:

  • Sprechen Sie langsam und deutlich.
  • Verwenden Sie einfache Sätze.
  • Wiederholen Sie Informationen, wenn nötig.
  • Seien Sie geduldig und verständnisvoll.
  • Vermeiden Sie es, zu kritisieren oder zu korrigieren.
  • Konzentrieren Sie sich auf die positiven Aspekte der Kommunikation.
  • Nutzen Sie nonverbale Kommunikation wie Berührungen und Augenkontakt.

Kulturelle Sensibilität im Umgang mit Demenz

Es ist wichtig, die kulturellen Hintergründe von Menschen mit Demenz zu berücksichtigen. Kulturelle Unterschiede können sich auf die Art und Weise auswirken, wie Menschen Demenz wahrnehmen, wie sie mit den Symptomen umgehen und welche Art von Unterstützung sie benötigen.

So ist es beispielsweise in einigen Kulturen üblich, dass Familienmitglieder die Hauptverantwortung für die Pflege von älteren Menschen übernehmen. In anderen Kulturen ist es üblicher, dass professionelle Pflegedienste in Anspruch genommen werden.

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Es ist auch wichtig, die sprachlichen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zu berücksichtigen. Wenn eine Person eine andere Muttersprache hat, kann es hilfreich sein, mit ihr in ihrer Muttersprache zu kommunizieren.

Forschung zu Alzheimer

Die Forschung zu Alzheimer ist ein wichtiges Gebiet, das dazu beitragen kann, neue Behandlungen und Präventionsstrategien zu entwickeln. Es gibt viele verschiedene Forschungsbereiche, darunter:

  • Ursachenforschung: Erforschung der Ursachen von Alzheimer.
  • Diagnoseforschung: Entwicklung neuer Methoden zur Diagnose von Alzheimer.
  • Behandlungsforschung: Entwicklung neuer Medikamente und Therapien zur Behandlung von Alzheimer.
  • Präventionsforschung: Entwicklung von Strategien zur Vorbeugung von Alzheimer.

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