Alzheimer Demenz: Anzeichen erkennen und frühzeitig handeln

Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form der Demenz. In Deutschland leben aktuell rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Die Erkrankung beginnt schleichend, oft schon Jahrzehnte vor den eigentlichen Symptomen. Frühzeitiges Erkennen der Anzeichen ist entscheidend, um rechtzeitig Behandlungen einzuleiten und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Dieser Artikel beleuchtet die ersten Anzeichen von Alzheimer-Demenz und gibt Hinweise, wie man damit umgehen kann.

Was ist Demenz?

Der Begriff "Demenz" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet wörtlich "ohne Geist". Demenz ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen im Alter. Es gibt viele verschiedene Erscheinungsformen von Demenz. Alle Demenzformen haben eins gemeinsam: Die Leistungsfähigkeit des Gehirns verschlechtert sich. Alzheimer ist die häufigste Form von Demenz. Hierbei bilden sich Eiweißablagerungen im Gehirn, wodurch Nervenzellen absterben. Die zweithäufigste Demenzform ist die gefäßbedingte (vaskuläre) Demenz. Sie wird durch länger andauernde Durchblutungsstörungen im Gehirn hervorgerufen.

Frühzeitige Sensibilisierung auf Frühsymptome

Eine frühzeitige Sensibilisierung für Frühsymptome gewinnt gerade im Hinblick auf die neuen Alzheimer-Medikamente an Bedeutung, denn die neuen Antikörper sind vor allem in den frühen Erkrankungsstadien wirksam. Auch Präventionsmaßnahmen seien umso wirkungsvoller, je früher und regelmäßiger man sie umsetze. Hier sollte man auch gar nicht erst auf mögliche Symptome warten.

Häufige erste Anzeichen von Alzheimer-Demenz

Es gibt fünf häufige, erste Anzeichen, hinter denen die Erkrankung stehen kann, aber nicht muss. Treten sie zunehmend auf, sollte man sie ärztlich abklären lassen und wenn nötig früh mit einer Behandlung beginnen, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt.

1. Vergesslichkeit

Es gibt kaum einen Menschen, der nicht schon einmal etwas vergessen hat, sei es den Namen der neuen Nachbarin oder an wen man vor Jahren ein Buch verliehen hatte. Das ist zu einem gewissen Grad normal. Unser Gehirn arbeitet hoch ökonomisch, gerade unter Stress sortiert es vermeintlich unwichtige Dinge aus. Gedächtnisprobleme / VergesslichkeitEines der Hauptsymptome einer beginnenden Alzheimer-Erkrankung ist eine Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses, die sich auf das tägliche Leben auswirkt. Diese Vergesslichkeit äußert sich beispielsweise darin, dass wichtige Termine vergessen, der Herd nicht ausgeschaltet oder der Alltag nur mit Hilfe von Merkzetteln bewältigt werden kann. Normale altersbedingte Veränderung: Namen oder Termine werden kurzfristig vergessen, später aber wieder erinnert. Mehr über Vergesslichkeit als Symptom von Demenz

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2. Verlegen von Gegenständen

Natürlich kann das jedem einmal passieren, dass man nicht mehr weiß, wo der Autoschlüssel liegt. Aber die meisten können sich zumindest herleiten, wo er liegen könnte - „ich habe ihn zuletzt auf dem Schreibtisch liegen sehen, also schaue ich da mal nach“. Ist der Autoschlüssel aber ständig weg und findet man ihn dann an ‚sonderbaren‘ Orte wieder, z. B. oder ich schaue an den falschen Orten nach ihnen.

3. Wortfindungsstörungen

Ein weiteres Zeichen einer beginnenden Demenzerkrankung sind Wortfindungsstörungen. Betroffenen fällt oft nicht das richtige Wort ein, obwohl es sich um Alltagsgegenstände handelt, oder sie benutzen falsche Begriffe (z. B. Schienenbus statt Bahn). Vielen Erkrankten fällt es schwer, einem Gespräch zu folgen und sich aktiv daran zu beteiligen. Sie verlieren den Faden, verwenden unpassende Füllwörter oder haben Wortfindungsprobleme.

4. Schwierigkeiten bei der Planung und Problemlösung

Den Betroffenen fällt es schwer, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren oder etwas vorausschauend zu planen und umzusetzen. Sie brauchen für vieles mehr Zeit als zuvor. Probleme tauchen beispielsweise beim Kochen oder Backen nach bekannten Rezepten, beim Umgang mit Zahlen oder beim Bezahlen von Rechnungen auf. Normale altersbedingte Veränderung: Zerstreutheit, wenn viele Dinge gleichzeitig zu tun sind.Wenn Planen zur Herausforderung wird - mehr dazu

5. Probleme mit gewohnten Tätigkeiten

Alltägliche Handlungen werden plötzlich als große Herausforderung empfunden. Viele Menschen mit Alzheimer-Demenz haben große Schwierigkeiten, Bilder zu erkennen und räumliche Dimensionen zu erfassen.

Weitere mögliche Anzeichen

Neben den genannten Hauptanzeichen gibt es weitere Symptome, die auf eine Demenzerkrankung hindeuten können:

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  • Orientierungsstörungen: Betroffenen fällt es schwer, sich in ungewohnter Umgebung zurechtzufinden oder sich an bekannten Orten zu orientieren.
  • Schwierigkeiten mit der räumlichen Wahrnehmung: Probleme beim Einparken oder Schwierigkeiten, Entfernungen richtig einzuschätzen.
  • Veränderungen der Stimmung und des Verhaltens: Betroffene können leichter reizbar, ängstlich oder depressiv sein.
  • Rückzug von sozialen Aktivitäten: Interessenverlust und Vermeidung von sozialen Kontakten.
  • Schlechtes Urteilsvermögen: Schwierigkeiten, rationale Entscheidungen zu treffen oder Gefahren richtig einzuschätzen.
  • Probleme, den Überblick zu behalten: Schwierigkeiten bei der Verwaltung von Medikamenten oder Finanzen.

Der Selbsttest: Hinweise liefern, aber keine Diagnose ersetzen

Es gibt verschiedene psychometrische Tests, mit denen Sie selbst zuhause das Denkvermögen einer Person einordnen können. Die Ergebnisse können ein Hinweis auf eine Demenz oder Alzheimer sein. Demenz und auch Alzheimer sind Nervenkrankheiten, die nur ein Arzt nach umfassender Untersuchung diagnostizieren kann. Mit einfachen Demenz Tests, die Sie auch selbst ausprobieren können, lassen sich aber Hinweise auf ein nachlassendes Denkvermögen finden. Besonders bekannt und ziemlich zuverlässig sind „DemTect“, der „Mini-Mental-Status-Test (MMST)“, der „MoCa-Test“ und der „Uhrentest“. All diese Tests können aber nur Hinweise auf eine mögliche Demenz geben. Die meisten Demenz-Tests bestehen aus einer Reihe von Aufgaben, wie zum Beispiel einem Demenz Test Fragebogen und Zeichenübungen. Bei Alzheimer und Demenz ist die Früherkennung sehr wichtig, weil die Behandlung dann viel mehr Aussicht auf Erfolg verspricht. Ein gutes Mittel zur Früherkennung sind regelmäßige psychometrische Tests. Diese messen, wie gut das Denkvermögen einer Person ist.

Ein Mini-Test zur ersten Einschätzung

Die Neurologin Dorothee Saur von der Leipziger Universitätsklinik hat einen Mini-Test entwickelt, mit dem erste Demenz-Anzeichen erkannt werden können. Der Test besteht aus sieben Fragen, die zu zweit durchgeführt werden sollten:

  1. Frage: Merke Dir die drei Begriffe Zitrone, Hammer, Blau.
  2. Frage: Ziehe von der Zahl 100 jeweils 7 ab. Also 100 minus 7, dann vom Ergebnis wieder 7 abziehen. Insgesamt fünfmal wiederholen.
  3. Frage: Welches Datum haben wir heute?
  4. Frage: Wiederhole die Zahlen 1609, 21.538 und 349.267.
  5. Frage: Wiederhole die folgenden Zahlen rückwärts: 148, 2903, 32.517.
  6. Frage: Nenne die drei Begriffe vom Anfang des Tests.
  7. Frage: Zum Schluss kommt der sogenannte Uhren-Test: Auf einem weißen Blatt Papier wird ein Kreis gezeichnet. Die Testperson soll die Ziffern eintragen, sowie eine konkrete Uhrzeit mit großem und kleinem Zeiger.

Wichtig: Dieser Mini-Test ersetzt keine ärztliche Diagnose. Bei einem Verdacht auf Demenz sollte dringend der Hausarzt aufgesucht werden!

Was tun bei Verdacht auf Demenz?

Treten eines oder mehrere dieser Symptome öfter auf, sollte man zunächst hausärztlichen Rat einholen. Besteht ein Verdacht auf eine kognitive Störung oder eine Demenz, stehen kognitive Kurztests zur Verfügung, um eine gute Ersteinschätzung vornehmen zu können“, so Prof. Dr. Frank Erbguth. Betroffene sollten sich nicht schämen und ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt frühzeitig ins Vertrauen ziehen. Bei einer zunehmenden kognitiven Störung sollte immer die Ursache geklärt und entsprechend behandelt werden. Dafür stehen zahlreiche Gedächtnisambulanzen zur Verfügung.

Der Weg zur Diagnose

  1. Hausarzt: Als erste Anlaufstelle ist daher die hausärztliche Praxis gut geeignet. Hausärzte und Hausärztinnen kennen ihre Patienten meist schon länger und können Symptome daher oft schon sehr gut einordnen.
  2. Gedächtnisambulanz: Bei Verdacht auf Demenz überweist der Hausarzt in der Regel an eine Gedächtnisambulanz oder einen Facharzt (Neurologen, Psychiater).
  3. Diagnostik: In der Gedächtnisambulanz werden verschiedene Tests und Untersuchungen durchgeführt, um die Diagnose zu sichern und die Art der Demenz zu bestimmen.

Wichtig: Ursachenforschung und Ausschluss anderer Erkrankungen

Allerdings: Die genannten Symptome können auch andere Ursachen haben, etwa Stress, psychische Belastungen, eine Umstellung des Hormonhaushalts oder eine andere Erkrankung. Auch Vergesslichkeit kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Eine eindeutige Diagnose ist aber wichtig. Denn obwohl Demenz (noch) unheilbar ist, kann eine frühe Behandlung helfen, den Prozess zu verlangsamen und etwa die geistige Leistungsfähigkeit zu stabilisieren. Neben Medikamenten kann auch eine nicht-medikamentöse Behandlung helfen (folgen Sie den Links zu Info-Blättern).

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Behandlungsmöglichkeiten und Unterstützung

Für die meisten Demenzerkrankungen wie Alzheimer gibt es keine Heilung. Bei der Behandlung von Demenzen wird zwischen primärer und sekundärer Demenz unterschieden.

Primäre Demenz

Primäre Demenzen haben ihre Ursache im Gehirn selbst. Für sie gibt es bislang leider keine Heilungschancen. Neben der Alzheimer-Krankheit mit einem Anteil von circa 60 Prozent aller Fälle gibt es weitere primäre Demenzen. Die häufigsten sind vaskuläre (gefäßbedingte) Demenzen, die Lewy-Körperchen-Demenzen und die frontotemporalen Demenzen. Extrem selten ist die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit. Eine Heilung gibt es bisher nicht. Medikamente können jedoch den Verlauf dieser Demenzformen hinauszögern.

Sekundäre Demenz

Eine sekundäre Demenz ist die Folge einer anderen Grunderkrankung, zum Beispiel von Tumor- und Stoffwechselerkrankungen oder Alkoholmissbrauch. Diese Demenzformen machen bis zu 10 Prozent aller Krankheitsfälle aus. Kann die Grunderkrankung behandelt werden, bessern sich oft auch die Demenz-Symptome.

Medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapien

Beginnt man früh mit einer medikamentösen Therapie, kann der Krankheitsverlauf hinausgezögert werden. Neben der Gedächtnisstörung können auch typische Symptome wie Orientierungslosigkeit, Konzentrationsschwäche oder Depression damit gemildert werden. Um die geistige Leistung zu stärken, werden vor allem sogenannte Antidementiva eingesetzt. Auch nicht medikamentöse Therapien können die geistigen Fähigkeiten fördern, Alltagsfertigkeiten stabilisieren und das seelische Wohlbefinden erhöhen. Welche Behandlung sinnvoll ist, hängt von der Form der Demenz, dem Stadium der Erkrankung und den Symptomen ab.

  • Verhaltenstherapie: Hilft vor allem Patienten in einem frühen Stadium, mit der Krankheit besser umzugehen.
  • Logopädie: Für Menschen mit einer beginnenden Demenz, stärkt kommunikative Fähigkeiten und Wortfindung, verbessert Aussprache sowie Sprachverständnis.
  • Kognitives Training: Für Demenzkranke in einem frühen Stadium zum Training der geistigen Fähigkeiten.
  • Ergotherapie: Körperliche Aktivierung hilft Patienten in einem frühen und mittleren Stadium, Alltagstätigkeiten möglichst lange durchführen zu können.
  • Musiktherapie: Unterstützt Betroffene in allen Krankheitsstadien dabei, positive Erinnerungen und Gefühle zu wecken.
  • Realitätsorientierungstraining: Übt mit Demenzkranken aller Krankheitsstadien die zeitliche und räumliche Orientierung.
  • Erinnerungstherapie: Mithilfe von Fotos, Geschichten und Alltagsgegenständen werden Erinnerungen geweckt und die geistigen Fähigkeiten angeregt, wirkt stimmungsaufhellend in allen Krankheitsstadien.

Unterstützung für Angehörige

Um als Angehöriger mit dieser Herausforderung besser umgehen zu können, bietet die AOK den „Famliencoach Pflege“ an, ein Online-Selbsthilfe-Programm, das hilft, den seelisch belastenden Pflegealltag besser zu bewältigen und sich vor Überlastung zu schützen.

Umgang mit Verhaltensänderungen

Die Verhaltensänderung bei allen Demenzformen müssen alle Beteiligten erst einmal verstehen. Dennoch ist es nicht immer leicht, Ruhe zu bewahren. Sprechen Sie mit einem an Demenz erkrankten Menschen in kurzen, klaren Sätzen, damit er sich nicht überfordert fühlt. Geben Sie ihm immer das Gefühl, dass Sie ihn verstehen und ernst nehmen. Drängen oder hetzen Sie ihn nie. Demenzkranke können mit Stress nicht umgehen. Meiden Sie Diskussionen und nehmen Sie Konfrontationen nicht persönlich. Versuchen Sie, in schwierigen Situationen mit verständnisvollen Worten zu beruhigen. Bleiben Sie in Konfliktsituationen ruhig. Wenn Sie für ein weiteres Gespräch zu wütend sind, dann verlassen Sie für einen Moment den Raum. Versuchen Sie in einer angespannten Situation, den Erkrankten nicht festzuhalten. Das kann den empfundenen Ärger nur noch verstärken. Demente reagieren sehr stark auf Stimmungen - je mehr Ruhe Sie ausstrahlen, umso besser kann der an Demenz Erkrankte damit umgehen. Fördern Sie die Bewegung des an Demenz Erkrankten, das verbessert nachweislich die Durchblutung, das Koordinationsvermögen und den Gleichgewichtssinn. Achten Sie auf eine ausreichende und gesunde Ernährung - an Demenz Erkrankte vergessen auch schon mal das Essen und Trinken, und gerade eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme kann Verwirrung noch verschlimmern. Auch wenn es schwerfällt - seien Sie geduldig. Nutzen Sie den Familiencoach Pflege - und lernen Sie mehr zum Thema Umgang mit an Demenz Erkrankten.

Prävention: Das Demenz-Risiko senken

Laut Weltgesundheitsorganisation WHO ist ein gesundes, aktives und geselliges Leben die beste Demenz-Prävention. Studien zeigen, dass bis zu 45 Prozent aller Demenzerkrankungen durch einen gesunden Lebensstil und die gezielte Beeinflussung von 14 Risikofaktoren verhindert oder hinausgezögert werden können. Bewegung, gesunde Ernährung, soziale Kontakte und geistige Aktivität spielen dabei eine zentrale Rolle.

12-Punkte-Plan zur Demenz-Prävention

  • Regelmäßige körperliche Aktivität
  • Gesunde und ausgewogene Ernährung
  • Geistige Stimulation (z.B. Lesen, Rätsel lösen, Lernen)
  • Soziale Kontakte pflegen
  • Vermeidung von Übergewicht
  • Kontrolle von Blutdruck, Cholesterin und Blutzucker
  • Nichtrauchen
  • Moderater Alkoholkonsum
  • Vermeidung von Kopfverletzungen
  • Gute Schlafhygiene
  • Hörverlust behandeln
  • Depressionen behandeln

Die Stadien der Alzheimer-Demenz

Die Alzheimer-Demenz ist eine chronische Erkrankung, die über einen Zeitraum von mehreren Jahren voranschreitet. Sie beginnt meist erst nach dem 65. Lebensjahr. Tritt eine Alzheimer-Demenz vor dem 65. Lebensjahr auf, verläuft sie meist rascher, als wenn sie erst im höheren Alter einsetzt. Drei Krankheitsstadien lassen sich unterscheiden, für die bestimmte Beschwerden charakteristisch sind. Welche Veränderungen wie schnell eintreten, ist jedoch individuell verschieden.

Frühstadium

Im Frühstadium der Erkrankung sind die Gedächtnis- und die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigt. Die Vergesslichkeit kann leicht sein und sich (fast) nicht auf den Alltag auswirken. Sie kann aber auch bereits etwas stärker sein, sodass es schwerer fällt, den Alltag selbstständig zu bewältigen. Der Übergang von den normalen Alterseinschränkungen zur Demenz verläuft eher schleichend. Fachleute unterscheiden eine leichte kognitive Beeinträchtigung (MCI, engl. = mild cognitive impairmant) und eine leichte Alzheimer-Demenz. Eine leichte kognitive Beeinträchtigung äußert sich durch leichte Gedächtnis- und Denkprobleme, die sich insbesondere bei komplizierten Alltags-Aufgaben bemerkbar machen. Bei einer leichten kognitiven Beeinträchtigung kann es beispielsweise Probleme bereiten, sich eine kurze Einkaufsliste zu merken oder den aktuellen Wochentag spontan zu erinnern. Die verminderte Leistung stellt im Alltag aber kein bedeutendes Hindernis dar. Ein selbständiges, unabhängiges Leben ist möglich. Die Symptome einer leichten kognitiven Beeinträchtigung sind nur durch genaue Tests und Befragungen von einer normalen Altersvergesslichkeit zu unterscheiden. Bei einer leichten Alzheimer-Demenz beeinträchtigen die Gedächtnis- und Denkprobleme den Alltag deutlicher: Menschen mit leichter Alzheimer-Demenz sind zunehmend vergesslich, haben Probleme, sich zu konzentrieren und können kompliziertere Alltags-Aufgaben nur noch schwer bewältigen. Beispielsweise brauchen sie fast immer Hilfe bei geschäftlichen und finanziellen Angelegenheiten oder Behördengängen. Kritische Punkte sind oft auch das Autofahren und die regelmäßige Einnahme von Medikamenten. Ein unabhängiges Leben ist aber weitgehend möglich. Schon im Frühstadium können sich das Verhalten und die Gemütslage verändern. Die krankheitsbedingten Einschränkungen können Angst, Stress, Wut und auch Scham verursachen: Es ist oft peinlich, vergesslich und nicht orientiert zu sein, und es kostet viel Kraft, Strategien zu entwickeln, damit umzugehen. Der innere Antrieb und das Interesse an Hobbys und Freizeitbeschäftigungen können abnehmen. Manche Menschen sind depressiv verstimmt, reizbar und ihre Stimmung schwankt sehr stark.

Mittleres Stadium

Menschen im mittleren Stadium (mittelschwere Alzheimer-Demenz) müssen in der Regel ihr selbstständiges Leben aufgeben. Sie können zwar noch ohne Unterstützung essen, trinken, sich waschen und vielleicht auch einfache Arbeiten im Garten und im Haushalt erledigen, müssen aber erinnert und aufgefordert werden. Kochen, Einkaufen, die Wohnung sauber halten und Spazierengehen sind nur noch mit Hilfe möglich. Das Risiko steigt, sich zu verlaufen, nicht mehr nach Hause zu finden, die Herdplatte brennen zu lassen und sich und andere zu gefährden. Verhaltensweisen wie unruhiges Umherlaufen, scheinbar sinnloses Kramen in Schubladen und Nesteln an der Kleidung werden häufiger. Auch Wutausbrüche, Misstrauen und aggressives Verhalten sind Folgen der Erkrankung, der mit ihr verbundenen Einschränkungen und Wahrnehmungsprobleme. Der Tag-Nacht-Rhythmus ist oft gestört. Sich sprachlich auszudrücken und andere zu verstehen, wird immer schwieriger. Betroffene vermischen auch Gegenwart und Vergangenheit.

Fortgeschrittenes Stadium

Im fortgeschrittenen Stadium (schwere Alzheimer-Demenz) sind die Menschen rund um die Uhr auf die Unterstützung anderer angewiesen. Die Probleme mit der Sprache können so groß werden, dass ein Gespräch kaum noch möglich ist. Auch bei einfachen Alltagstätigkeiten und beim Essen und Trinken ist jetzt Hilfe notwendig. Menschen mit fortgeschrittener Demenz sind oft unruhig, haben Halluzinationen oder vermischen Gegenwart und Vergangenheit. Sie erkennen eigentlich vertraute Personen nicht mehr. Die Kontrolle über die Körperfunktionen kann ebenso verloren gehen wie die Fähigkeit zur Koordination von Bewegungsabläufen.

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