Alzheimer Gesellschaft Landshut: Unterstützung und Aufklärung im Kampf gegen Demenz

Die Diagnose Demenz stellt für Betroffene und ihre Angehörigen eine immense Belastung dar und weckt Zukunftsängste. Die mit der Krankheit einhergehenden Wesensveränderungen können oft befremdlich wirken und leicht zu Missverständnissen führen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, Menschen jeden Alters umfassend über das Krankheitsbild zu informieren. Hier setzt die Alzheimer Gesellschaft Landshut e. V. an.

Engagement und Aufklärung

Die Alzheimer Gesellschaft Landshut e. V. engagiert sich maßgeblich in der Unterstützung von Betroffenen und ihren Angehörigen nach der Diagnose Demenz. Sie leistet den nötigen Beistand durch Informationen und Beratung. Ein wichtiger Aspekt der Arbeit der Gesellschaft ist die Aufklärung der Bevölkerung über das Thema Demenz. In regelmäßigen Abständen organisiert sie Vorträge, Theatervorstellungen oder auch Lesungen, um die Gesellschaft für diese Krankheit zu sensibilisieren.

Ehrung für besonderes Engagement

Ein Beispiel für herausragendes Engagement ist Frau Reif, die seit vielen Jahren ehrenamtlich in verschiedenen Funktionen für die Alzheimer Gesellschaft Landshut tätig ist. Im Jahr 2008 begann sie als Beisitzerin des Vereins, kurz darauf übernahm sie die Aufgaben der Schriftführerin und teilweise gleichzeitig die der kommissarischen 1. Vorsitzenden. Seit 2013 hat Frau Reif offiziell das Amt der 1. Vorsitzenden inne. Sie übt ihre Tätigkeit mit großer Empathie und Leidenschaft aus und versucht, das sensible Thema Demenz mit verständlichen und lebendigen Vorträgen und Veranstaltungen in der Gesellschaft näher zu bringen. Neben ihrem Engagement für die Alzheimer Gesellschaft Landshut e. V. hat sie jahrelang bei der Schulungsreihe des Bezirkskrankenhauses Landshut „Demenz - verstehen und begleiten können“ mitgewirkt. Außerdem unterstützt sie die Schulungsreihe für professionell Pflegende der LaKuMed Kliniken. Seit 2012 engagiert sie sich für das Projekt „DemConLa“ (BMBF-Verbundprojekt Demenz-Context Landshut; bis 2016) und für die Netzwerkarbeit zum Thema Demenz des Trägerbundes „DemenzLA“.

Angebote und Unterstützung für Betroffene und Angehörige

Die Alzheimer Gesellschaft Landshut e. V. bietet eine Vielzahl von Angeboten für Betroffene und ihre Angehörigen an. Dazu gehören:

  • Telefonische Beratung: Bei Fragen zum Thema Demenz steht die Gesellschaft unter der Nummer 0871/13557914 von Montag bis Donnerstag, 10:00 - 12:00 Uhr, zur Verfügung.
  • Angehörigentreff: Die Alzheimer Gesellschaft Landshut e. V. organisiert in regelmäßigen Abständen Angehörigentreffen. Diese finden sowohl online als auch in Präsenz statt. Die Treffen dienen dem Austausch über die jeweilige Situation, der Entspannung und Erholung.
    • Online Angehörigentreff: Der online Angehörigentreff der Alzheimer Gesellschaft Landshut e. V. ist eine Gruppe für Personen, die Menschen mit dementiellen Erkrankungen in der Familie haben, mit Ihnen zusammenleben oder sie sogar versorgen und pflegen. Das zweistündige Gruppenangebot dient dazu, den Angehörigen einen Austausch über ihre jeweilige Situation zu ermöglichen und Zeit für Entspannung und Erholung zur eigenen Seelenpflege anzubieten. Die Zugangsdaten werden nach Anmeldung zugeschickt.
    • Präsenz Angehörigentreff: Der Angehörigentreff der Alzheimer Gesellschaft Landshut e. V. ist eine Gruppe für Personen, die Menschen mit dementiellen Erkrankungen in der Familie haben, mit Ihnen zusammenleben oder sie sogar versorgen und pflegen. Das zweistündige Gruppenangebot dient dazu, den Angehörigen einen Austausch über ihre jeweilige Situation zu ermöglichen und Zeit für Entspannung und Erholung zur eigenen Seelenpflege anzubieten. Falls Sie ihren an Demenz erkrankten Angehörigen mitnehmen wollen, bietet das Landshuter Netzwerk für diesen eine Betreuung an. Anmeldung hierfür bei Nadja Limmer unter 01637429177 . Veranstaltungsort ist das Café Isartürl, Altstadt 97, 84028 Landshut.
  • Informationsmaterial: Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft hat etliche Informationsblätter und Broschüren zum Thema Menschen mit Demenz sowie deren Angehörigen erstellt.

Termine für Angehörigentreffen

    1. Nov. 2025: Angehörigentreff - online, 18:00 - 20:00 Uhr
    1. Nov. 2025: Angehörigentreff, 13:00 - 15:00 Uhr im Café Isartürl, Altstadt 97, 84028 Landshut
    1. Dez. 2025: Angehörigentreff - online, 18:00 - 20:00 Uhr
    1. Dez. 2025: Angehörigentreff, 13:00 - 15:00 Uhr im Café Isartürl, Altstadt 97, 84028 Landshut
    1. Jan. 2026: Angehörigentreff - online, 18:00 - 20:00 Uhr

Weitere Initiativen und Netzwerke in der Region Landshut

Neben der Alzheimer Gesellschaft Landshut e. V. gibt es in der Region Landshut weitere Initiativen und Netzwerke, die sich für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen einsetzen:

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  • Koordinierungsstelle Demenz Landkreis Landshut (KoDeLa): Die Koordinierungsstelle Demenz ist die zentrale Anlaufstelle für alle Belange rund um das Thema Demenz im Landkreis Landshut. Sie informiert über alle aktuellen Angebote im Bereich Demenz für den Landkreis. Mit einem breit gefächertem Aufgabenspektrum setzt sie sich dafür ein, Demenz in die Mitte der Gesellschaft zu holen. So sollen Vorurteile abgebaut und das Verständnis für die Herausforderungen, denen Menschen mit Demenz und ihre An- und Zugehörigen gegenüberstehen, gestärkt werden. Die Koordinierungsstelle Demenz startete zunächst als befristetes Projekt, welches vom 01.04.2020 bis 31.07.2022 vom EU-Programm Leader gefördert und dem Landkreis Landshut mitfinanziert wurde. Entstanden ist das Projekt aus der Arbeit des überweigend ehrenamtlich oganisierten Verbundes DemenzLA. Dieser besteht aus der Alzheimer Gesellschaft Landshut, der AWO, dem BRK, dem Christlichen Bildungwerk, der Diakonie und dem Landshuter Netzwerk e.V..
  • Verbund DemenzLA: Der Verbund DemenzLA setzt sich für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen in der gesamten Region Landshut ein.
  • Gesundheitsregionplus Stadt und Landkreis Landshut: Die Gesundheitsregionplus Stadt und Landkreis Landshut engagiert sich ebenfalls im Bereich Demenz.
  • Pflegestützpunkt Landshut: Der Pflegestützpunkt Landshut hilft Ihnen die passenden Unterstützungsleistungen zu finden und in Anspruch zu nehmen. Hier können Sie sich zudem informieren, wenn Sie sich ehrenamtlich für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen engagieren und so aktiv unterstützen möchten.
  • Bayerische Demenzwoche: Die Bayerische Demenzwoche lädt ein, mehr über Demenz zu erfahren, neue Erfahrungen zu sammeln und Unterstützungsmöglichkeiten kennenzulernen. Das bunte Programm in der Region Landshut umfasst u.a. Vorträge, praktische Workshops, Bewegungsangebote, Einblicke in Angebote wie Tagespflegen oder Betreuungsgruppen, Kurztestungen, sowie die Möglichkeit, im Demenzparcours selbst in eine veränderte Wahrnehmung einzutauchen.

Kampagne "Kennst Du Demenz?"

In einer gemeinsamen Aktion möchten die Koordinierungsstelle Demenz Landkreis Landshut (KoDeLa) und die Gesundheitsregionplus (Stadt und Landkreis Landshut) für das Thema Demenz sensibilisieren. Ziel der Kampagne ist es, die Gesellschaft für den Umgang mit Menschen mit Demenz zu sensibilisieren und Unterstützungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die Aktion "Kennst Du Demenz" fand beispielsweise in der Bahnhof Apotheke in der Seligenthaler Straße in Landshut statt.

Demenzfreundliche Apotheken

Einmal jährlich findet ein Zirkeltreffen der demenzfreundlichen Apotheken statt, um sich auszutauschen und Wissen aufzufrischen. Begleitet wird das Projekt durch das Wissenschaftliche Institut für Prävention im Gesundheitswesen der Bayerischen Landesapothekerkammer. In Landshut sind 2021 erstmals Apotheken geschult worden. Eine Liste der Teilnehmenden Apotheken ist online verfügbar.

Demenz Partner

Die "Demenz-Partner-Schulungen" bilden Einzelpersonen zum Thema Demenz fort und helfen Ihnen Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu helfen. Weitere Informationen zu Demenz Partner und kommende Schulungen sind online verfügbar. Eine Sammlung der direkten Demenzpartner-Organisationen ist am Ende der Seite zu finden.

Bayerische Demenzwoche in der Region Landshut

Die Bayerische Demenzwoche findet jährlich statt. In diesem Rahmen engagieren sich verschiedene Akteure in der Region mit einem vielfältigen Programm an Angeboten aus Beratung, Vorträgen und Workshops.

  • 4. Bayerische Demenzwoche 2023: Die vierte bayerische Demenzwoche fand vom 15. bis zum 24. September 2022 stattfinden.
  • 3. Bayerische Demenzwoche 2022: Die dritte bayerische Demenzwoche fand vom 16. bis zum 25. September 2023 statt.
  • 2. Bayerische Demenzwoche 2021: Nach einer Pandemiepause konnten im Jahr 2021 wieder erste Veranstaltungen durchgeführt werden.
  • 1. Bayerische Demenzwoche 2019: Im September 2019 fand die erste "Bayerische Demenzwoche" statt.

Herausforderungen im Umgang mit Demenz

Der Umgang mit Demenz ist nicht immer einfach. Das Vergessen ist ein Teil der Demenz, der für die Angehörigen und die Betroffenen eine große emotionale Belastung mit sich bringt. Wie geht man damit um, wenn die eigene Mutter / der eigene Vater einen nicht mehr zuordnen kann? Hier sind nicht nur die Angehörigen gefragt, sondern auch das Umfeld der Betroffenen. Demenz sollte kein Ausschlusskriterium aus dem alltäglichen Leben sein. Wie können wir als Gemeinschaft Betroffene und ihre Angehörigen dabei unterstützen weiterhin aktiv am Leben teilzunehmen?

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Nicht alle Demenzerkrankten vergessen "alles". Das Vergessen äußert sich ganz unterschiedlich. Oftmals ist zunächst das Kurzzeitgedächtnis betroffen. Termine werden vergessen, Gegenstände nicht mehr gefunden, immer wieder dieselben Dinge eingekauft, oder Geschichten innerhalb eines Gesprächs mehrfach wiederholt. Erinnerungen sind teilweise verändert oder geraten zeitlich durcheinander, andere verschwinden komplett. In der Lebenswelt von Menschen mit Demenz gilt nicht mehr dieselbe Logik.

Das kann eine Belastung sein und ist nicht immer leicht zu verarbeiten. Soll man korrigieren oder mitspielen? Soll man sich jedes Mal erklären? Tut es gut Erinnerungen immer wieder aufzufrischen?

Unterstützung für Angehörige und Pflegende

Dabei gilt es nicht nur die Betroffenen zu unterstützen, sondern vor allem auch darum, die (pflegenden) Angehörigen zu begleiten und zu entlasten, wenn nötig. Sie sollen weiterhin in Urlaub fahren können. Sie sollen weiterhin ihr eignes Privatleben führen. Sie sollen sich weiterhin auch mal zurückziehen können. Je früher man sich Hilfe holt, desto eher lässt sich eine Überlastung der Angehörigen bzw. der Pflegenden verhindern. Hier können die Angehörigengruppen und der Austausch mit den Familienmitgliedern eine wichtige Stütze sein.

Kommunikation mit Menschen mit Demenz

Kommunikation kann manchmal schwierig sein, insbesondere mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Wortfindungsstörungen, Wortverwechslungen und ein gestörtes Sprachverständnis machen die Unterhaltung mit ihnen schwierig. Manchmal werden Inhalte nicht richtig erfasst oder falsch gedeutet, so dass es mitunter zu Gefühlsausbrüchen kommt, die sich die Angehörigen nicht erklären können.

Buchtipps zum Thema Demenz

  • Geiger, Arno (2011); Der alte König in seinem Exil. Hanser, ISBN: 344-6-23634-1
  • Von Rotenhan, Eleonore (2009); Paradies im Niemandsland. Alzheimer. Eine literarische Annäherung. Radius Verlag, ISBN: 978-3-87173-341-3
  • Suter, Martin (1999); Small World.
  • Schützendorf, Erich (2008); Das Recht der Alten auf Eigensinn. Reinhardt, ISBN: 978-3-497-01662-4
  • Wächtler, Claus (2002); Demenzen. Thieme, ISBN: 3-13-107631-3
  • Baer, Udo und Schotte Gabi (2017); Das Herz wird nicht dement. Affenkönig Verlag, ISBN: 978-3-934933-29-3
  • Bell, Virginia und Troxel David (2004); Personenzentrierte Pflege bei Demenz. Reinhardt Verlag, ISBN: 3-497-01695-0
  • Maier Rosemarie (2009); Ich will dich doch erreichen.
  • Braam, Stella (2016); Ich habe Alzheimer. Beltz Verlag, ISBN: 978-3-407-85763-7
  • Rohra, Helga (2016); Ja zum Leben trotz Demenz - Warum ich kämpfe. Medhochzwei Verlag, ISBN: 978-3-86216-283-3
  • Taylor, Richard (2011); Alzheimer und ich. Leben mit Dr. Alzheimer im Kopf.
  • Unbescheid, Margot (2015); Alzheimer - Das Erste Hilfe Buch.

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