Die Alzheimer Gesellschaft Witten-Wetter-Herdecke e.V. setzt sich für die Verbreitung von Informationen und Wissen über Demenzerkrankungen ein. Ihr Ziel ist es, Menschen mit Demenz zu begleiten und ihre Angehörigen zu entlasten. Die Gesellschaft wünscht sich mehr Mitstreiter, die sich gemeinsam engagieren.
Die Bedeutung der Alzheimer Gesellschaft Witten-Wetter-Herdecke
Die Alzheimer Gesellschaft Witten-Wetter-Herdecke e.V. wurde gegründet, um eine kompetente Anlaufstelle vor Ort zu schaffen, wo Informationen gegeben und Hilfestellungen geleistet werden können. Dies geschah im Mai 2014 durch Fachfrauen und Angehörige von Menschen mit Demenz.
Ziele und Aufgaben
Die Hauptziele der Alzheimer Gesellschaft sind:
- Information und Aufklärung: Das Thema Demenz enttabuisieren und über die Alzheimer-Krankheit und andere Demenzformen aufklären.
- Begleitung und Unterstützung: Erkrankte Menschen begleiten und ihre Angehörigen entlasten, damit sie sich nicht allein gelassen fühlen.
- Netzwerkbildung: Ein Netzwerk schaffen, in dem Betroffene und Angehörige sich austauschen und gegenseitig unterstützen können.
Angebote und Aktivitäten
Die Alzheimer Gesellschaft bietet vielfältige Angebote und Aktivitäten an, um ihre Ziele zu erreichen:
- Beratung: Kostenlose Beratung für erkrankte Menschen und Angehörige zu allen Fragen rund um das Thema Demenz. Die Beratung wird von Petra Möller jeden Dienstagnachmittag in der Selbsthilfekontaktstelle an der Dortmunder Straße angeboten.
- Gesprächskreise: Planung eines Gesprächskreises für Angehörige von Menschen mit Demenz in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Krankenhaus Witten.
- Veranstaltungen und Kurse: Durchführung eigener Veranstaltungen und Kurse, um das Thema Demenz zu enttabuisieren und Wissen zu vermitteln.
- Schulungen: Schulungen zur Demenzbegleitung für Ehrenamtliche und pflegende Angehörige, die sich für die Betreuung und Begleitung von Menschen mit Demenz qualifizieren wollen.
- Stammtische: Regelmäßige Stammtische für Angehörige, bei denen sie sich in entspannter Atmosphäre austauschen und voneinander lernen können.
- Historische Stadtrundgänge: Gemeinsame Spaziergänge zu beliebten Orten in Witten, um Erinnerungen zu wecken und den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, ihre eigenen Geschichten zu erzählen.
- Teilnahme an Veranstaltungen: Präsenz auf der Seniorenmesse am Rathaus mit einem Infostand, um über die Angebote der Alzheimer Gesellschaft zu informieren.
Gesprächskreis "Demenz - wir sprechen drüber!"
Die Alzheimer Gesellschaft Witten-Wetter-Herdecke plant zusammen mit dem Evangelischen Krankenhaus Witten die Gründung eines Gesprächskreises für Angehörige von Menschen mit Demenz. Der Gesprächskreis mit dem Titel „Demenz - wir sprechen drüber!“ findet ab September 2023 an jedem dritten Mittwoch im Monat um 18 Uhr im evangelischen Krankenhaus in Witten, Pferdebachstraße 27, statt. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig, weitere Interessierte sind herzlich willkommen.
Lesen Sie auch: Informationen für Alzheimer-Patienten und Angehörige
Ziel des Gesprächskreises
Ziel des Gesprächskreises ist es, Angehörigen von Menschen mit Demenz eine Plattform zum Austausch und zur gegenseitigen Unterstützung zu bieten. Hier können sie ihre Sorgen, Ängste und Unsicherheiten teilen und gemeinsam nach Lösungen suchen.
Unterstützung durch das Netzwerk Demenz
Unterstützt wird die Alzheimer Gesellschaft bei der Gründung des Gesprächskreises durch das Netzwerk Demenz Witten / Wetter / Herdecke sowie das Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe Ennepe-Ruhr-Kreis.
Netzwerk Demenz Witten, Wetter und Herdecke
Das Leben mit Demenz für Betroffene und Angehörige in Witten, Wetter und Herdecke zu verbessern, haben sich die Mitglieder des Netzwerkes Demenz seit 2008 zum Ziel gesetzt. Dabei galt und gilt es, das Thema Demenz aus der Tabuzone zu holen, über die Erkrankung aufzuklären, neue Angebote zu initiieren und immer wieder Betroffene und Angehörige zu erreichen und zu unterstützen - damit sie sich nicht aus unserem Alltag zurückziehen und mit ihren Problemen allein gelassen sind!
Welt-Alzheimertag 2024 in Witten
Auch in Witten wird der Welt-Alzheimertag wieder zum Anlass genommen, um auf das Thema Demenz aufmerksam zu machen. Am Samstag, den 14.09.2024, ist das Netzwerk Demenz von etwa 9:30 Uhr bis 12:30 Uhr wieder mit einem Infostand am Rande des Wochenmarktes zu finden. Interessierte sind eingeladen, bei Kaffee und Waffeln ins Gespräch zu kommen.
Ziel des Netzwerks Demenz
Das Ziel des Netzwerks Demenz ist es, das Thema Demenz aus der Tabuzone zu holen, über die Erkrankung aufzuklären, neue Angebote zu initiieren und immer wieder Betroffene und Angehörige zu erreichen und zu unterstützen - damit sie sich nicht aus unserem Alltag zurückziehen und mit ihren Problemen allein gelassen sind!
Lesen Sie auch: Kinder-Alzheimer: Ein umfassender Überblick
Gendersensible Forschung und Versorgung
Frauen sind nicht nur häufiger von Demenz betroffen als Männer, sie zeigen auch andere Symptome und gehen anders mit der Erkrankung um. Diese Unterschiede haben spürbare Folgen für den Alltag - und für die Pflege. Das neue Forschungsprojekt „ParGenDA“ der Universität Witten/Herdecke (UW/H) und der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V. Selbsthilfe Demenz (DAlzG) will klären, was Betroffene und Pflegende wirklich brauchen. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt.
ParGenDA: Partnerschaft zu geschlechtersensiblen psychosozialen Interventionen
ParGenDA ist die Abkürzung für „Partnership zu geschlechtersensiblen psychosozialen Interventionen für Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen“. Das auf 18 Monate angelegte Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt gefördert und von der Universität Witten/Herdecke koordiniert. Projektpartner ist die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. Selbsthilfe Demenz.
Ziele von ParGenDA
Das Projekt hat zum Ziel, zentrale Fragen zu geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Demenzforschung und -versorgung zu identifizieren und zu priorisieren. Dazu werden die Teilnehmer im Verlauf des Projekts einen Fragebogen ausfüllen; die Themen reichen von alltäglicher Belastung bis zu emotionalen und sozialen Folgen von Demenz. Die Ergebnisse werden mit aktuellen Studien abgeglichen. In einem Workshop zum Ende des Projekts erarbeiten die Beteiligten eine Liste der zehn wichtigsten Fragen zur gendersensiblen psychosozialen Unterstützung, die wissenschaftlich bisher nicht beantwortet wurden.
Bedeutung für die Pflegepraxis
Die identifizierten Forschungsfragen sollen in künftige Studien, Förderprogramme und gesundheitspolitische Strategien einfließen und damit reale Versorgungslücken schließen. Langfristig kann „ParGenDA“ helfen, geschlechtersensible Aspekte in der Praxis zu verankern, zum Beispiel in der Ausbildung von Menschen in Gesundheitsberufen oder durch neue psychosoziale Angebote.
Zitat von Saskia Weiß, Geschäftsführerin der DAlzG
„Wir brauchen eine Forschung, die nah an der Lebensrealität von Betroffenen ist“, sagt Saskia Weiß, Geschäftsführerin der DAlzG. „Nur wer die richtigen Fragen stellt, kann auch die richtigen Antworten finden - und die Versorgung so optimieren, dass sie den Menschen wirklich hilft.“
Lesen Sie auch: Alzheimer und Demenz im Vergleich
Masterstudiengang an der UW/H: Multiprofessionelle Versorgung von Menschen mit Demenz und chronischen Einschränkungen (M.A.)
Demenz ist ein komplexes Syndrom, das hohe Anforderungen an die Betreuung und Pflege stellt. Umso bedeutsamer ist es, dass die Schnittstellen zwischen Angeboten des Gesundheits- und Sozialsystems sowie der sozial-räumlichen und technisch-materiellen Ausstattungen möglichst passgenau und dabei höchst individuell ineinandergreifen, um Inkompetenz- und Problemkaskaden zu verhindern.
Ziel des Studiengangs
Der berufsbegleitende Masterstudiengang der UW/H zielt auf die Aneignung fundierter wissenschaftlicher Erkenntnisse, methodischer Kompetenz und berufspraktischer Qualifikationen. Die Studierenden sollen zum fachübergreifenden Handeln in Tätigkeitsfeldern der direkten und indirekten Versorgungsgestaltung befähigt werden und gemeinsam Versorgungskonzepte für Menschen mit Demenz oder chronischen Erkrankungen entwickeln.
Zielgruppe
Zur Zielgruppe gehören nicht nur Interessenten aus medizinischen, therapeutischen oder pflegerischen Berufen, sondern z. B. auch Städteplaner, Sozial- und Geisteswissenschaftler, Psychologen, Sozialarbeiter, Ingenieure, Juristen, Architekten, Ökonomen oder Verwaltungs- und Politikwissenschaftler. Ihnen erschließen sich nach Abschluss neben weiteren interessanten beruflichen Optionen zudem der Zugang zur Promotion oder zur Teilnahme an Forschungsprojekten.
Tipps und Ratschläge für Angehörige
Die Alzheimer Gesellschaft gibt Angehörigen wichtige Ratschläge und Tipps im Umgang mit Demenzerkrankten:
- Reden Sie miteinander: Sprechen Sie miteinander, nicht übereinander. Das Gespräch ist wichtig, um gemeinsam zu überlegen, was getan werden kann.
- Beziehen Sie den Betroffenen ein: Beziehen Sie den Betroffenen auf Augenhöhe mit ein und fragen Sie ihn nach seiner Meinung.
- Akzeptieren Sie den Rollentausch: Akzeptieren Sie, dass irgendwann ein Rollentausch stattfinden muss, bei dem Sie die Verantwortung übernehmen.
- Nehmen Sie frühzeitig Hilfe in Anspruch: Mit einer frühzeitigen Diagnose kann der Krankheitsverlauf in der Anfangsphase eventuell abgemildert werden, ist es möglich, Fähigkeiten länger zu erhalten und insbesondere kann mehr Lebensqualität geschaffen werden - für Betroffene und Angehörige gleichermaßen.
tags: #alzheimer #gesellschaft #witten