Das Alzheimer Tageszentrum in Wetzlar, getragen von der Alzheimer Gesellschaft Mittelhessen, blickt auf 15 Jahre erfolgreiche Arbeit zurück. Die Einrichtung am Geiersberg feierte ihr Jubiläum und gab Einblicke in ihre wertvolle Arbeit für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen.
Gründung und Entwicklung des Alzheimer Tageszentrums
Die Alzheimer Gesellschaft Mittelhessen wurde im Jahr 1990 gegründet. Das Tageszentrum selbst wurde im März 1993 als erste Tagespflegeeinrichtung für demenzkranke Menschen in Deutschland als Modellprojekt eröffnet. Stadträtin Sigrid Kornmann (FDP) setzte sich seinerzeit sehr für die Umsetzung des Zentrums ein. Zu Beginn gab es Widerstand im Stadtparlament, da die Phantastische Bibliothek zunächst am Geiersberg untergebracht werden sollte. Mittlerweile sind solche Tageszentren flächendeckend im ganzen Bundesgebiet entstanden. Das Zentrum am Geiersberg 15 diente dabei vielen als Vorbild.
Im Laufe der Jahre wurde das Zentrum stetig weiterentwickelt. Eine Terrasse wurde angebaut, Busse konnten durch Fördermittel angeschafft werden, ein Brunnen und ein Hühnerstall wurden errichtet. Die Einrichtung erhielt 1995 und 2006 einen Altenpflegepreis, Fachtagungen fanden statt, das Tanzcafé wurde eingerichtet und ein Liederbuchverlag gegründet.
Angebot und Leistungen des Tageszentrums
Das Alzheimer Tageszentrum bietet zwölf Plätze für Menschen mit Demenz. Da viele Angehörige ihre Erkrankten nur an zwei bis drei Tagen pro Woche in die Einrichtung schicken, werden insgesamt 23 Gäste betreut. Die Kosten werden bis auf den Eigenanteil mit den Pflegekassen abgerechnet.
Das Ziel des Tageszentrums ist es, ein Milieu zu schaffen, in dem sich die Kranken nicht bedroht fühlen und aggressiv reagieren. Hier ist alles in Ordnung, es gibt keinen Druck oder Panik, und die Betreuung geht umso leichter. Der Austausch mit den Angehörigen spielt dabei eine große Rolle.
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Patientensprecherin Veronika Guldner dankte allen Beteiligten für diese segensreiche Einrichtung, die das Leben der Patienten und ihrer Angehörigen angenehmer gestaltet.
Zukünftige Pläne und Projekte
Die Alzheimer Gesellschaft Mittelhessen plant, einen Helferinnenkreis zu gründen, der Alzheimerkranke in der häuslichen Umgebung betreut, wenn die Angehörigen verhindert sind. Zudem sind kleine Wohngemeinschaften in Planung, in denen zwei bis drei Alzheimerkranke untergebracht sind und betreut werden. »Wir möchten noch mehr Strukturen schaffen, in denen Alzheimerkranke und ihre Angehörigen aufgefangen und betreut werden«, wünscht sich Bettina Rath, Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft.
Gesundheitsförderung für ältere Menschen: Ein wichtiger Aspekt der Betreuung
Neben der spezifischen Betreuung von Menschen mit Demenz ist die Gesundheitsförderung für ältere Menschen ein wichtiger Aspekt. Die Ersatzkassen unterstützen die Königsberger Diakonie bei Maßnahmen zur Gesundheitsförderung von älteren Menschen. Mit zunehmendem Alter fällt es Seniorinnen und Senioren schwerer, den Alltag mit allen Sinnen wahrzunehmen. Die Sehkraft lässt nach, Gerüche und Geschmack können nur noch eingeschränkt empfunden werden. Das führt oft dazu, dass auch die Freude am Essen verloren geht - manchmal sogar so sehr, dass eine Mangelernährung eintritt.
Um dem entgegenzuwirken, hat die Königsberger Diakonie gemeinsam mit dem Verein „Mehr Zeit für Kinder e. V.“ (MZfK) das Projekt „Für ein gesundes Gleichgewicht im Leben“ ins Leben gerufen. Dieses Projekt soll die rund 400 Bewohner in vier stationären Pflegeeinrichtungen durch Entspannung, Achtsamkeit und richtige Ernährung zu einem gesünderen Lebensstil motivieren.
Claudia Ackermann, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hessen, stellte das Präventionsgesetz vor und erklärte die Fördermöglichkeiten durch das vdek-Präventionskonzept. Sie betonte, dass „Für ein gesundes Gleichgewicht im Leben“ das erste Projekt in stationären Pflegeeinrichtungen ist, das alle Ersatzkassen in Hessen gemeinsam fördern.
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Sowohl bei der Maßnahmenplanung und Konzeptentwicklung als auch bei der Umsetzung des Projektes wird die Königsberger Diakonie vom Verein „Mehr Zeit für Kinder e. V.“ (MZfK) unterstützt. Eva Steinmetz, Vorstand der Königsberger Diakonie, freute sich über die Förderung des Präventionsprojekts. Für den Verein „Mehr Zeit für Kinder e. V.“ (MZfK) sei es wichtig, gesundheitsförderliche Themen im Alltag eigenständig umzusetzen und die Einrichtungen umfassend und nachhaltig darin zu unterstützen, sagte Katrin Bunk, stellvertretende Geschäftsführerin von MZfK.
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