Viele Menschen verbinden mit dem Altern unweigerlich die Vorstellung von Demenz, einer Erkrankung, die oft mit dem Alterungsprozess assoziiert und gefürchtet wird. Doch wie wird Demenz diagnostiziert? Neben anderen Methoden dient auch der Uhrentest als erste Einschätzung oder Ergänzung zu anderen Untersuchungen zur Abklärung einer Demenz.
Was ist der Uhrentest?
Der Uhrentest, insbesondere der Uhrentest nach Shulman, ist ein einfacher und schneller Test zur ersten Abschätzung einer Demenzerkrankung. Er erfordert lediglich einen Stift und ein Blatt Papier. Dabei zeichnet die Testperson in einen vorgegebenen Kreis die Ziffern einer Uhr ein und trägt anschließend die Zeiger für eine vorgegebene Uhrzeit ein.
Durchführung des Uhrentests
Die zu testende Person erhält ein Blatt Papier mit einem vorgezeichneten Kreis. In diesen Kreis trägt sie die Ziffern einer Uhr an der korrekten Position ein. Anschließend wird der Person eine Uhrzeit genannt, die sie durch Einzeichnen der Zeiger darstellen soll.
Auswertung des Uhrentests
Es gibt verschiedene Auswertungsmethoden. Einige Tests bewerten die einzelnen Arbeitsschritte mit Punkten, z. B. für das Eintragen aller Ziffern, die korrekte Positionierung und das Anzeigen der richtigen Uhrzeit. Beim Uhrentest nach Shulman wird ein Score ermittelt. Ein hoher Score deutet auf eine mögliche Demenzerkrankung hin. Der Score umfasst sechs Stufen:
- Die Uhr ist perfekt gezeichnet.
- Leichte Fehler (unregelmäßige Abstände etc.).
- Räumliche Darstellung korrekt, Uhr fehlerhaft (nur ein Zeiger, Text statt Ziffern).
- Mittelgradige Desorganisation (Eintragen der Uhrzeit unmöglich, z.B. mehr als zwölf Ziffern).
- Schwergradige Desorganisation (wie bei 4.).
Vorlagen und Anleitungen für den Uhrentest sind online verfügbar. Der Uhrentest nach Shulman ist einfach durchzuführen und auszuwerten, sodass er auch zu Hause durchgeführt werden kann. Alternativ kann der Hausarzt oder ein Psychologe den Test durchführen. Da der Test allein keine Diagnose erlaubt, sind bei Verdacht auf Demenz weitere Untersuchungen erforderlich.
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Aussagekraft des Uhrentests
Mit dem Uhrentest lassen sich vor allem visuell-räumliche Fähigkeiten untersuchen. Er kann auch Defizite der kognitiven Funktionen und des semantischen Gedächtnisses aufdecken. Der Test prüft die räumliche Wahrnehmung, das Gedächtnis und die Fähigkeit, Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten.
Der Uhrentest liefert oft ähnliche Ergebnisse wie der Mini-Mental-Status-Test (MMST), ein weiterer gängiger Demenztest. Er gilt als zuverlässige Methode, um eine Demenzerkrankung festzustellen, kann aber keine hundertprozentige Aussage treffen. Andere Erkrankungen können ähnliche Symptome verursachen. Daher sind bei einem positiven Befund Labor- und bildgebende Untersuchungen unerlässlich.
Weitere Tests zur Demenzdiagnose
Der Uhrentest wird oft als Ergänzung zur Demenzdiagnostik eingesetzt. Weitere Tests sind der DemTect und der Mini-Mental-Status (MMST). Diese Tests sind ausführlicher und sollten von Fachpersonal durchgeführt werden. Der DemTect kann prinzipiell auch zu Hause durchgeführt werden, während der MMST ausführlicher ist und länger dauert. Keiner der Tests sollte als alleiniges Diagnosewerkzeug dienen, da sie nur erste Anhaltspunkte liefern. Eine endgültige Diagnose erfordert bildgebende Verfahren (MRT oder CT) und eine Laboruntersuchung.
Es müssen auch andere mögliche Erkrankungen wie Depressionen ausgeschlossen werden, da diese ähnliche Symptome wie Demenz verursachen können. Die genannten Tests lassen sich gut miteinander kombinieren.
Definition: Demenztests
Psychometrische Tests bzw. Demenztests erheben und analysieren Verhaltensweisen in standardisierten und künstlich erzeugten Situationen. Sie sind keine zuverlässigen Testverfahren für Alzheimer, können aber zuverlässige Hinweise auf eine Demenz geben. Diese Tests sollten von Experten wie Neurologen, Psychiatern, Psychologen oder entsprechend ausgebildetem Personal durchgeführt werden.
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- DemTect: Ein einfaches Verfahren, das wenig Zeit und Vorwissen erfordert und das Alter des Patienten berücksichtigt.
- MMST: Etwas aufwändiger, aber aussagekräftiger und wird häufig von geschultem Personal in Arztpraxen und Krankenhäusern verwendet.
- MoCa-Test: Sollte von geschultem Personal durchgeführt werden.
- Uhrentest: Ein bekannter Demenztest, der einfach mit Papier und Stift durchzuführen ist.
- TFDD: Dient vor allem dazu, eine Depression als mögliche Ursache auszuschließen, da Depressionen ähnliche Symptome wie Demenz haben können.
- SKT: Erfasst vor allem Beeinträchtigungen des Gedächtnisses, der Aufmerksamkeit und der Informationsverarbeitung.
Es gibt auch Testverfahren, die ausschließlich von medizinischem und psychologischem Personal durchgeführt werden können. Einfache Testverfahren für Demenz können keine absolut zuverlässigen Ergebnisse liefern, da sie nur Symptome erkennen, die auch Anzeichen für andere Erkrankungen sein können.
Demenz vorbeugen - ist das möglich?
Das persönliche Demenzrisiko lässt sich deutlich senken. Studien zeigen, dass bis zu 45 Prozent aller Demenzerkrankungen durch einen gesunden Lebensstil und die gezielte Beeinflussung von 14 Risikofaktoren verhindert oder hinausgezögert werden können. Bewegung, gesunde Ernährung, soziale Kontakte und geistige Aktivität spielen dabei eine zentrale Rolle.
Es gibt viele Formen von Demenz, wobei Alzheimer die häufigste ist, gefolgt von vaskulärer Demenz. Jede Demenzform hat ein leicht verändertes Symptombild. Während bei Alzheimer Gedächtnisstörungen im Vordergrund stehen, sind es bei vaskulären Demenzen eher Konzentrationsschwäche und Antriebsminderung.
Sich einem Demenztest zu unterziehen, kann unangenehm sein, da man sich automatisch verdächtigt fühlt, nicht mehr zurechnungsfähig zu sein. Gesunde und geistig fitte ältere Menschen müssen deshalb nicht grundlos Demenztests als Prophylaxe machen. Wenn sich Symptome häufen und über Monate hinweg immer wieder auftreten, kann eine demenzielle Erkrankung dahinterstecken. Verschiedene Anzeichen im Verhalten einer Person können auf eine Demenz hinweisen, z. B. das mehrmalige Erzählen derselben Geschichte oder Wortfindungsstörungen.
Was tun bei Verdacht auf Demenz?
Bei Verdacht auf eine Demenz sollte man eine Gedächtnissprechstunde in Anspruch nehmen. Eine gute Auflistung von Beratungsstellen, Gedächtnissprechstunden und Memory-Kliniken findet sich bei der Selbsthilfe Übersicht der Deutschen Alzheimer Gesellschaft.
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Viele Menschen fürchten sich davor, an Demenz zu erkranken. Die Angst davor, eine schwerwiegende und unheilbare Krankheit wie Demenz zu bekommen, führt oft dazu, dass Menschen erst gar keine Demenztests machen wollen. Doch das ist genau die falsche Denkweise, denn eine spät diagnostizierte Demenz führt oft schon Jahre davor zu sozialer Isolation, verhindert eine Behandlung und verursacht viel Leid bei der erkrankten Person. Die Früherkennung macht eine effektive Demenztherapie möglich und verzögert den weiteren Verlauf der Krankheit. Die Diagnose Demenz bietet eine Erklärung für bislang unerklärliches Verhalten und andere Auffälligkeiten.
Die Initiative „Demenz braucht Dich“ des Bundesministeriums für Gesundheit setzt sich dafür ein, dass jeder Mensch weiß, wie er Betroffenen begegnen kann, da Demenzerkrankungen weiter zunehmen werden und Demenz nicht heilbar ist.
Probleme mit Demenztests
Abgesehen davon, dass Demenztests keine zuverlässigen Diagnosen liefern können, gibt es zwei Probleme mit Demenztests:
- Der Test wird allein - ohne umfassende medizinische Untersuchung - als sicherer Hinweis auf eine Demenz gedeutet.
- So etwas ist absolut unprofessionell und fahrlässig.
Allein schon, um andere Erkrankungen als Ursache für die Symptome auszuschließen, muss ein Arzt eine umfassende Untersuchung vornehmen. Außerdem kann nur auf Grundlage der ärztlichen Diagnose eine professionelle Behandlung erfolgen und finanziert werden.
Eine drohende Demenzerkrankung belastet Betroffene, Angehörige und Freunde schon im Vorfeld. Unterstützung von außen und Aufklärung sind die wichtigsten Mittel, um sich dem Thema Demenz konstruktiv zu nähern. Es gibt viele regionale Anlaufstellen für das Thema Demenz, die Sie mit Ihren Fragen und Sorgen kontaktieren können. Sollten Sie sich unsicher sein, ob bei Ihnen oder Ihrem Angehörigen ein Pflegegrad vorliegt, kann Ihnen der pflege.de Pflegegradrechner helfen.
Es gibt verschiedene psychometrische Tests, mit denen Sie selbst zuhause das Denkvermögen einer Person einordnen können. Die Ergebnisse können ein Hinweis auf eine Demenz oder Alzheimer sein. Demenz und auch Alzheimer sind Nervenkrankheiten, die nur ein Arzt nach umfassender Untersuchung diagnostizieren kann. Mit einfachen Demenztests, die Sie auch selbst ausprobieren können, lassen sich aber Hinweise auf ein nachlassendes Denkvermögen finden. Besonders bekannt und ziemlich zuverlässig sind „DemTect“, der „Mini-Mental-Status-Test (MMST)“, der „MoCa-Test“ und der „Uhrentest“. All diese Tests können aber nur Hinweise auf eine mögliche Demenz geben. Die meisten Demenztests bestehen aus einer Reihe von Aufgaben, wie zum Beispiel einem Demenztest Fragebogen und Zeichenübungen.
Bei Alzheimer und Demenz ist die Früherkennung sehr wichtig, weil die Behandlung dann viel mehr Aussicht auf Erfolg verspricht. Ein gutes Mittel zur Früherkennung sind regelmäßige psychometrische Tests. Diese messen, wie gut das Denkvermögen einer Person ist.
Wer diagnostiziert Demenz?
Demenz ist eine Nervenkrankheit, also ist prinzipiell ein Nervenarzt (Neurologe) zuständig. Für eine vorläufige Diagnose ist dennoch der Hausarzt die erste Anlaufstelle. Es gibt aber auch Psychiater, die sich auf Demenz spezialisiert haben. Sie können ebenfalls zuverlässige Diagnosen stellen. Psychologen hingegen können keine ärztliche Diagnose stellen, da sie keine Mediziner sind.
Der Uhrentest im Detail
Beim Uhrentest zeichnet die Testperson in einen vorgegebenen Kreis die zwölf Ziffern einer Uhr und die Stellung der Zeiger einer vorgegebenen Uhrzeit ein. Fachärzte beurteilen anschließend bei der Auswertung:
- Die Zeichnung der Uhr selbst: Stimmen die Ziffern und ihre Position? Sind die Zeiger eingezeichnet? Stimmt die Uhrzeit?
- Das Verhalten während des Tests: Hat die Testperson gezögert? Waren Korrekturen notwendig? Wie lange dauerte der Test?
Die Verweigerung, überhaupt eine Uhr zu zeichnen, kann ebenfalls ein Hinweis auf eine Demenzerkrankung sein.
Welche Demenzformen gibt es?
Bei anhaltenden Gedächtnis- oder Wortfindungsstörungen sowie auffallenden Verhaltensstörungen im Alter sollte unbedingt eine Abklärung der Ursache beim Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie oder Neurologie erfolgen. Für den Facharzt von Vorteil sind dabei Kompetenzen im Bereich der Alterskrankheiten seines Faches (Gerontopsychiatrie, Geriatrie = Altersheilkunde). Das normale Altern kann zwar auch mit einem Nachlassen der geistigen Leistungsfähigkeit einhergehen, die Symptome lassen sich meist aber recht gut von einer richtigen Demenz abgrenzen.
Für die Diagnose „Demenz" sucht der (Geronto)Psychiater/Neurologe neben der Gedächtnisstörung nach weiteren Krankheitsanzeichen: Störungen des Denk- und Urteilsvermögens sowie Aufmerksamkeitsstörungen, Sprachstörung trotz intakter Funktion von Zunge und Kehlkopf (Aphasie), Unfähigkeit gezielte Bewegungen auszuführen, obwohl Muskeln und Nerven intakt sind (Apraxie), Nichterkennen/Nichtverstehen von Gesprochenem, Gesehenem, Gehörtem oder Getastetem, obwohl die Sinnesorgane intakt sind (Agnosie) und/oder Unvermögen, komplexe geistige Ideen in eine Handlung umzusetzen (Störung der Exekutivfunktionen).
Bei einer Demenz greifen die geistigen Störungen - die so genannten kognitiven Defizite - in bedeutsamer Weise in das soziale oder berufliche Leben der Patienten ein. Außerdem besteht eine deutliche Verschlechterung gegenüber einem früheren Leistungsniveau. Zudem werden bei Alzheimer-Patienten ein verminderter Antrieb und Störungen im Sozialverhalten beobachtet. Die Erkrankung zeigt den typischen Verlauf, nämlich einen schleichenden Beginn und fortgesetzten geistigen Abbau.
Beurteilung der geistigen Fähigkeiten
Anhand verschiedener Tests kann der Arzt die derzeitige geistige Leistungsfähigkeit des Patienten beurteilen und damit den Schweregrad der Demenz einordnen:
- Uhren-Test: Bereits das einfache Zeichnen einer Uhr, lässt eine Beurteilung des geistigen Zustands des Patienten zu. Aufgrund der zunehmenden visuell-räumlichen Orientierungsprobleme im Verlauf der Krankheit können die Ziffern und Zeiger oft nicht mehr richtig in einem vorgegebenen Kreis angeordnet werden (Dauer ca. 5 Minuten).
- Mini-Mental-Status-Test (MMST): Er wird häufig vom Hausarzt zur ersten Orientierung durchgeführt, er dauert nur ca. 10 Minuten. Der Patient muss einige Fragen zur aktuellen Zeit und zum Raum, in dem er sich gerade befindet, beantworten (misst Orientierung in Zeit und Raum). Er wird gebeten, drei Worte nachzusprechen (misst Merkfähigkeit), einen einfachen „Rückrechentest" durchzuführen (misst Aufmerksamkeit und Richtigkeit). Dann soll er die drei Worte des Merkfähigkeitstest wiederholen (misst Erinnerungsfähigkeit). Schließlich gibt es einige Sprach- und Schreibtests. Die Aufgaben sind so einfach, dass sie jeder geistig Gesunde mit Leichtigkeit bestehen würde. Ein Demenz-Kranker weist jedoch Lücken auf. Sie werden mit zunehmender Demenz immer deutlicher.
- Demenz-Detektion (DemTect): Dieser Spezialtest zur Früherkennung ist dem MMST überlegen und wird daher häufig vom Gerontopsychiater/Neurologen durchgeführt. Er dauert ebenfalls etwa 10 Minuten. DemTect steht für Demenz-Detektion. Der Test enthält fünf Aufgaben. Der Patient muss eine Wortliste wiederholen. Damit wird das Kurzzeitgedächtnis geprüft. Diese Liste wird am Testende noch einmal abgefragt, um das Langzeitgedächtnis zu beurteilen. In einer "Zahlenwandelaufgabe" muss der Patient zwei Ziffern in Zahlwörter und zwei Zahlwörter in Ziffern umsetzen. Außerdem wird die Flüssigkeit der Sprache geprüft.
- Montreal Cognitive Assessment (MoCA): Ähnlich dem DemTect dient auch der MoCA der Früherkennung von Defiziten des Gedächtnisses bzw. des Denkvermögens. In 10 Minuten werden auch hier verschiedene Bereiche der Leistungsfähigkeit abgefragt. Dazu gehört das Lernen von fünf Begriffen, welche später abgefragt werden. Die visuell-räumliche Verarbeitung wird durch das Zeichnen einer Uhr und das Abzeichnen eines Würfels geprüft. Es folgt die Prüfung der Konzentration, der „Exekutivfunktionen“ und der Abstraktionsfähigkeit. Auch hier werden die Flüssigkeit der Sprache und die Zahlenverarbeitung getestet. Darüber hinaus werden die Fähigkeit, komplexe Sätze zu verstehen, und die Orientierung in Raum, Ort und Situation untersucht.
- ADL-Skalen: ADL-Skalen (ADL: "Activities of Daily Living") messen die Auswirkungen der Demenz auf die Alltagsfähigkeiten. Der Test, der in verschiedenen Varianten existiert, misst, zu welchen Tätigkeiten des alltäglichen Lebens der Patient noch fähig ist. Es werden Alltagsprobleme mit Punkten zwischen 1 für "nie vorhandene" und 10 für "immer vorhandene Schwierigkeiten" bewertet (Dauer: ca. 10 Minuten).
Bei der Erstdiagnose der Demenz sollte zusätzlich entweder eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) durchgeführt werden. CT und MRT erstellen Schichtaufnahmen des Gehirns und erlauben einen Einblick in den Aufbau des Gehirns. Diese bildgebenden Verfahren ermöglichen allein zwar nicht die Diagnose einer Demenz, können aber helfen, zwischen den einzelnen Formen zu unterscheiden. Der Hauptgrund für die Erstellung von CT- und MRT-Bildern liegt jedoch in der frühzeitigen Erkennung von behandelbaren Ursachen einer Demenz. Dies kann ein Hirntumor oder eine krankhafte Erweiterung der Hohlräume im Gehirn sein.
Neuere Verfahren wie Single Photon Emission Computed Tomography (SPECT) und Positronen-Emissionstomographie (PET) können in unklaren Fällen und in Frühstadien zur Sicherung der Diagnose beitragen. So kann eine PET-Untersuchung z.B. einen verminderten Zuckerstoffwechsel im Gehirn nachweisen, obwohl im MRT noch keine Hirnschrumpfung darstellbar ist. Auch ist es neuerdings möglich, die für die Alzheimer-Erkrankung typischen Amyloid-Ablagerungen darzustellen.
Der Arzt wird bei allen Patienten mit Verdacht auf Demenz auch Blut abnehmen, um einige behandelbare Ursachen einer Demenz rechtzeitig zu erkennen (z.B. Mangel an Vitamin B12 oder an Schilddrüsenhormonen). Eine sehr empfindliche Methode zur Feststellung einer Alzheimer-Erkrankung ist die Untersuchung des Nervenwassers (Liquor).
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass eine einzelne Untersuchung nicht viel aussagt. Zur Feststellung einer Demenz bei Alzheimer-Krankheit müssen andere Erkrankungen, die ebenfalls Anzeichen einer Demenz zeigen können, abgeklärt werden: Hierzu gehören u.a. eine Verkalkung der Hirngefäße (vaskuläre Demenz), eine Demenz mit Lewy-Körperchen , gut- und bösartige Hirntumore, AIDS, ein Parkinson-Syndrom, die Erbkrankheit Chorea Huntington, eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) und ein Vitaminmangel z.B. an B12, Folsäure oder B-Vitamin Niacin. Weiter können Erkrankungen der Nieren, der Leber und der Bauchspeicheldrüse zu einer Demenz führen. Auch Alkohol- bzw.
Immer wieder kommt es vor, dass Patienten mit depressiven Erkrankungen aufgrund der psychischen und körperlichen Verlangsamung für dement gehalten werden („Pseudodemenz"). Der Facharzt kann hier mit speziellen Untersuchungen und Tests in der Regel zwischen den beiden Krankheiten unterscheiden.
Online-Tests zur Selbsteinschätzung
Befürchten Sie, dass Ihr Gedächtnis nachgelassen hat? Haben Sie oft das Gefühl Dinge zu vergessen oder Gegenstände zu verlegen? In der zweiten Lebenshälfte kann Vergesslichkeit normal sein. Doch stärker ausgeprägt kann sie auf ein ernsthaftes Problem wie Demenz oder Alzheimer hinweisen.
Die Alzheimer-Krankheit wirkt sich unter anderem auf die vier Bereiche Gedächtnis, Kommunikation, Orientierung und Konzentration aus. Zusätzlich können auch Symptome wie Antriebsarmut, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen oder verschiedene körperliche Störungen auftreten.
Es gibt Online-Tests, die eine Einschätzung von möglichen Symptomen und Verhaltensweisen bei Alzheimer-Erkrankten darstellen sollen. Diese Tests ersetzen keine Beratung bzw. Diagnose eines Haus- oder Facharztes. Sollten Sie während oder nach Durchführung dieses Online-Tests eventuelle Anzeichen einer Erkrankung feststellen, suchen Sie Ihren Hausarzt auf und fragen Sie ihn, ob bei Ihnen eine Alzheimer-Erkrankung vorliegen könnte. Aus dem Ergebnis des Tests kann keine direkte Entscheidung für oder gegen eine individuelle Behandlung abgeleitet werden. Der Test gilt nicht für Personen, die bereits, nachgewiesen durch ärztliche Diagnose, an der Krankheit, auf die dieser Test Bezug nimmt, erkrankt sind.
Der Uhrentest als Instrument der Früherkennung
Der Uhrentest gehört zur Gruppe der psychometrischen Tests und kann die Früherkennung einer Demenz unterstützen. Liegt der Verdacht auf Demenz nahe, so ist der Uhrentest ein erstes wichtiges und bekanntes Instrument in der Diagnostik. Er ist einfach, geht schnell und Sie benötigen nur ein Blatt Papier und einen Stift. Es gibt zahlreiche Varianten des Uhrentests, die in der Regel nach den Wissenschaftlern benannt sind, welch diese entwickelt, getestet und vorgeschlagen haben.
Der große Vorteil des Uhrentests ist die einfache Durchführung. Denn beim Uhrentest muss die Testperson nur eine Uhr zeichnen und im Anschluss eine Uhrzeit mit dem Stunden- und Minutenzeiger in die skizzierte Uhr eintragen.
Die Bedeutung einer ärztlichen Diagnose
Zu einem aussagekräftigen Uhrentest gehört eine ausführliche ärztliche Untersuchung, vor allem der Seh- und Hörfähigkeit der Testperson. Deshalb sollte ein Uhrentest am besten von einem Arzt oder einer geschulten Person durchgeführt werden.
Während die Testperson zeichnet, macht sich der Arzt Notizen: In welcher Reihenfolge geht die Testperson vor? Bereitet ihr das Zeichen Schwierigkeiten? Wo zögert sie? Muss sie häufig Korrekturen vornehmen?
Visuokonstruktion im Kontext des Uhrentests
Im Zusammenhang mit dem Uhrentest fällt oftmals das Wort „Visuokonstruktion“ oder „visuokonstruktive Ausführungsleistung“. Dieses Fremdwort bezeichnet die Fähigkeit, komplexe Formen oder Muster zu erkennen und zu reproduzieren. Diese Fähigkeit nimmt bei Demenzerkrankten bereits früh im Krankheitsverlauf ab.
Bei der Auswertung des Uhrentests gibt es viele unterschiedliche Skalen.
Einschränkungen des Uhrentests
Der Uhrentest wird oft in die Hände von Pflege- und/oder Betreuungskräften gelegt. Auch Angehörige wenden ihn an, um ein Familienmitglied zu „testen“. Das ist alles nicht ganz falsch, darf aber immer nur als ein erster Hinweis auf eine mögliche kognitive Einschränkung gelten und nicht als verlässliche Diagnose einer Demenz. Eine Diagnose kann nur ein Arzt stellen, der dafür ausgebildet ist und Erfahrung hat.
Nach der Skala von Kenneth Shulman wird der Uhrentest mit 1 bis 6 Punkten bewertet. Zusätzlich gibt es weitere Skalen, wie die Auswertung beim Uhrentest nach Sunderland, die in einer Skala von 1 bis 10 Punkten unterschieden wird. Die Unterscheidungen gehen sehr ins Detail und sind schwer zu bewerten. Sie sollten nur von einer Person mit Erfahrung in der Durchführung solcher Tests gemacht werden.
Das Auswertungsverfahren beim Uhrentest nach Watson ist sehr standardisiert. In jedem Viertel sollten jeweils die drei richtigen, lesbaren Zahlen zu finden sein. Für jedes Viertel, in dem ein Fehler gemacht wurde, werden Fehler-Punkte gezählt. Für die ersten drei Viertel jeweils ein Punkt, für das letzte Viertel vier Punkte. Bei drei oder mehr Punkten ist eine kognitive Einschränkung naheliegend.
Der Demenz-Uhrentest ist einfach und recht schnell erledigt. Seine Aussagekraft hinsichtlich der Früherkennung einer Demenz ist unter Experten unbestritten. Gerade bei Demenz gehören Störungen der räumlichen Wahrnehmung zum Symptomkomplex. Dennoch reicht ein Uhrentest allein nicht aus, um wirklich eine qualitative Diagnose über Demenz oder Alzheimer zu treffen. Die Kombination aus MMST und Uhrentest prüft sozusagen unterschiedliche Merkmale ab und ergibt in der Summe eine gute Ersteinschätzung. Allerdings nur, wenn die Tests wirklich von Experten, z. B.
Bei einer Demenzerkrankung kann unter Umständen ein Anspruch auf Pflegeleistungen vorliegen. Der Uhrentest ist ein einfacher und bekannter Demenz-Test. Je nachdem, wie weit die Demenz fortgeschritten ist, kommt der Uhrentest zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Ist die Demenz weit fortgeschritten, kann die Testperson gar keine Uhr zeichnerisch darstellen. Es gibt keine festgelegte Uhrzeit, die beim Uhrentest abgefragt wird.
Der Uhrentest wurde 1993 von Kenneth Shulman entwickelt. Heute existieren zwei Abwandlungen davon: Der „Uhrentest nach Sunderland“ und der „Uhrentest nach Watson“. Allerdings wird der ursprüngliche Uhrentest nach Shulman noch immer am häufigsten verwendet.
Zusammenfassung
Der Uhrentest ist ein einfaches Testverfahren, das in der Diagnostik einer Demenz angewendet wird. Es eignet sich gut, um frühzeitig eine Demenz zu erkennen. Allerdings reicht der Uhrentest als alleiniges Testverfahren nicht aus. Er wird deshalb in der Regel zusammen mit einem weiteren Test zur Demenzdiagnostik (MMST, DemTect) eingesetzt.
Es gibt verschiedene Varianten des Uhrentests. In Deutschland wird normalerweise die Vorlage von Shulman (1993) verwendet: Dabei wird die Testperson gebeten, in einen vorgegebenen Kreis die Zahlen "1" bis "12" einzutragen, und zwar so, wie sie auf dem Ziffernblatt einer Uhr angeordnet sind. Außerdem sollen der Minuten- und Stundenzeiger so eingezeichnet werden, dass sie eine bestimmte Uhrzeit anzeigen (meist 11:10 Uhr).