Atlasnerv Einrenken: Informationen zu Atlastherapie und Atlaskorrektur

Der Atlaswirbel, der erste Halswirbelkörper, spielt aufgrund seiner einzigartigen Lage und Struktur eine entscheidende Rolle bei verschiedenen Beschwerden. In direkter Nachbarschaft zum Atlas verlaufen zahlreiche Nervenbahnen, die Verbindungen zwischen Gehirn und Körper herstellen. Die Atlastherapie zielt darauf ab, durch sanfte Impulse auf den Atlasquerfortsatz den nervlichen Regelkreislauf neu zu ordnen und somit Funktionen wiederherzustellen.

Was ist Atlastherapie?

Die Atlastherapie, insbesondere die Methode atlasreflexTh., ist eine Form der Atlaskorrektur, die darauf abzielt, den Atlas (den ersten Halswirbel) dauerhaft und ohne Risiko in seine natürliche Position zurückzubringen. Diese Therapieform unterscheidet sich von anderen Methoden, wie der Chirotherapie, da sie keine ruckartigen Bewegungen oder ein "Einrenken" beinhaltet. Stattdessen werden sanfte Impulse verwendet, um die Muskelspannung zu normalisieren und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren.

Die Methode atlasreflexTh.®

Die atlasreflexTh.®-Atlastherapie wird als eine einmalige Anwendung beschrieben, die den Atlas dauerhaft, schmerzfrei und ohne Risiko in seine natürliche Position zurückbringt. Ein weiteres Merkmal ist der Verzicht auf Messmethoden und Vorher-Nachher-Bilder. Zertifizierte Atlastherapeuten sind in der Lage, das Atlasgelenk mit den Fingern zu ertasten und das Verhältnis zum Kopf richtig zu beurteilen.

Anwendungsbereiche der Atlastherapie

Die Atlastherapie kann vielfältig eingesetzt werden. Als neurophysiologisches Konzept ist sie eine ganzheitliche Behandlungsmethode. Atlastherapeuten setzen die Atlastherapie bei stress- und verspannungsbedingten Beschwerden wie Kopfschmerzen, Hals-Nacken- und Rückenbeschwerden, Migräne und Schwindel mit Gleichgewichtsstörungen ein. Auch neuromotorische Störungen, die verschiedene Ursachen haben können, lassen sich positiv beeinflussen. Die Atlastherapie wirkt auf das Gleichgewicht, den Muskeltonus, die Eigenwahrnehmung, das Schmerzempfinden sowie auf die vegetativen Funktionen.

Symptome einer Atlasfehlstellung

Eine Fehlstellung des Atlas kann vielfältige Symptome verursachen, darunter:

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  • Kopfschmerzen, Kopfdruck und stechende Schmerzen im Stirnbereich
  • Eingeschränkte Beweglichkeit des Kopfes
  • Verspannungen im Nackenbereich, die bis in den Kiefer ausstrahlen können
  • Druckempfindliche Punkte am Hinterkopf
  • Konzentrationsschwierigkeiten und Wortfindungsprobleme
  • Benommenheit und Sehstörungen
  • Kopfschwere und Müdigkeit
  • Schwindel und Gleichgewichtsstörungen
  • Leistungsabfall und veränderte Wesenszüge
  • Unsicherheit und Angstgefühle
  • Schmerzen im unteren Rücken, die bis in den Fuß ausstrahlen können

Unterschiede zu anderen Atlastherapie- und Atlaskorrektur-Methoden

Die Atlastherapie unterscheidet sich von anderen Therapieformen wie der Chirotherapie, der manuellen Therapie oder der physikalischen Therapie. Im Gegensatz zur Chirotherapie kommt es bei der Atlastherapie nicht zu einer Manipulation, Reposition oder einem Einrenken. Der Kopf wird weder gedreht noch gezogen, und die Halswirbelsäule wird nicht vor- oder zurückgeneigt. Dadurch besteht kein Risiko einer Verletzung der Halswirbelsäulen-Arterie.

Die Rolle der zertifizierten Therapeuten

Die Methode atlasreflexTh.® wird nur von staatlich geprüften Therapeuten durchgeführt. Um die Atlaskorrektur atlasreflexTh.® anwenden zu dürfen, ist eine Zertifizierung im Rahmen eines Lehrgangs erforderlich.

Ablauf einer Atlastherapie-Behandlung

Eine Atlastherapie-Behandlung umfasst in der Regel die folgenden Schritte:

  1. Gesundheitscheck und Anamnese: Ausfüllen eines Formulars mit persönlichen Angaben, ausführliche Besprechung der Beschwerdebilder und Beantwortung offener Fragen.
  2. Befunderhebung: Funktionstest und Palpationsbefund durch manuelles Abtasten der Hals-Nacken-Region. Untersuchung der Körperhaltung und Feststellung von Defiziten.
  3. Besprechung des Befundes: Der Atlastherapeut stellt fest, ob eine Atlaswirbel-Fehlstellung vorliegt. Wenn sich der Atlaswirbel an seiner richtigen Position befindet, ist keine Behandlung notwendig.
  4. AtlasreflexTh. Behandlung (falls erforderlich): Tiefenmassage der umliegenden Muskulatur und Einsatz der speziellen ThemPer-Technologie. Die Atlastherapie findet immer im Sitzen statt.
  5. Abschließender Funktionstest: Nach der Korrektur des Atlaswirbels wird ein abschließender Funktionstest durchgeführt.
  6. Regenerationsphase: Der Patient erhält ein Begleitschreiben mit wichtigen Informationen.
  7. Kontrolltermin (ca. 1-2 Wochen später): Kontrolle der Atlasposition, Besprechung des Befindens und eventueller Begleiterscheinungen.

Kosten und Dauer der Atlastherapie

Die Kosten für die atlasreflexTh. Atlaskorrektur (Befund, Vorbehandlung, Atlaskorrektur, Kontrolltermin) betragen in der Regel 190,- € für Erwachsene ab 18 Jahren. Für die Behandlungsgruppe der unter 18-Jährigen ist ein ermäßigter Behandlungspreis angepasst, da keine Vor- und Nachbehandlung sowie kein Kontrolltermin vorgesehen sind. Der Ersttermin der Atlastherapie dauert ca. 1 Stunde, der zweite Termin ca. 30 Minuten. Die Abrechnung erfolgt direkt nach der Leistungserbringung und ist in bar zu entrichten.

Wichtige Hinweise zu den Kosten

Sollte der Befund keine Atlas-Fehlstellung erkennen, fallen lediglich Untersuchungskosten von 30,- € an. Die Atlaskorrektur ist nicht altersabhängig und kann in jedem Lebensalter durchgeführt werden. Über eventuelle Kontraindikationen kann der atlasreflexTh.-Anwender aufklären. Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirksamkeit einer Atlastherapie wissenschaftlich nicht belegt oder anerkannt ist und sie daher keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen ist.

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Die Bedeutung des Atlaswirbels für die Körperstatik

Der Atlas ist der oberste Halswirbel, der den Kopf trägt. Gemeinsam mit dem zweiten Halswirbel, dem Axis, bildet er die Schädelbasis und ist wichtig für die freie Beweglichkeit des Kopfes. Die Stellung des Atlas beeinflusst die Balance des gesamten Skeletts und damit auch die aufrechte Haltung. Eine Fehlstellung des Atlas kann gravierende Probleme im gesamten Körper verursachen.

Mögliche Folgen einer Atlasfehlstellung

Eine Fehlstellung des Atlaswirbels im Atlasgelenk kann den Informationsfluss zwischen Kopf und Körper stören und die gesamte Wirbelsäulenstatik negativ beeinflussen. Die Sensoren der oberen Halswirbelsäule stehen in direkter Verbindung mit dem Gleichgewichtsorgan.

Ursachen von Atlasfehlstellungen

Häufige Ursachen von Atlasfehlstellungen sind Schleudertraumata, ruckartige Kopfbewegungen oder Stürze. Kopfgelenkstörungen können aber auch frühgeburtlich erworben sein oder im Rahmen einer chronischen Fehlhaltung auftreten. Auch Operationen unter Narkose können zu Verschiebungen am Atlas und der Halswirbelsäule führen, da der Patient seine komplette Körperspannung und die Steuerung der Motorik verliert.

Alternative Therapieformen zur Korrektur des Atlaswirbels

Die Korrektur des Atlaswirbels wird in verschiedenen Therapieformen angeboten, darunter die Therapie nach Arlen, die Chiropraktik, die Manuelle Therapie, die Osteopathie und verschiedene Therapiegesellschaften, die den Atlas mit Hilfe eines Vibrationsgerätes mobilisieren. Die foreas Therapie arbeitet ebenfalls mit einem Vibrationsgerät, um den Atlas in die richtige Position zu schieben.

Übungen und Maßnahmen zur Unterstützung der Atlastherapie

Neben der Atlastherapie gibt es verschiedene Übungen und Maßnahmen, die zur Unterstützung der Behandlung und zur Vorbeugung von Atlasfehlstellungen beitragen können:

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  • Regelmäßige Dehnübungen: Um den muskulär-faszialen Druck vom Atlas zu nehmen, sollten regelmäßig Dehnübungen durchgeführt werden.
  • Richtige Schlafposition: In der Rückenlage können die Muskeln und Faszien optimal entspannen. Das Kissen sollte nicht zu hoch sein, sodass die Halswirbelsäule einigermaßen gerade liegt. Die Matratze sollte weder durchgelegen noch zu weich sein.
  • Ergonomischer Arbeitsplatz: Langes Sitzen am Schreibtisch ohne Ausgleich kann der Wirbelsäule schaden. Ein ergonomischer Arbeitsplatz mit einemMonitor, der nicht überstreckt wird, ist wichtig.
  • Körperhaltung bewusst wahrnehmen: Im Alltag sollte auf eine gute Körperhaltung geachtet werden, um einseitige Belastungen zu vermeiden.

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