Der Ausdruck "auf die Nerven gehen" ist im Deutschen weit verbreitet, um auszudrücken, dass etwas oder jemand als lästig, störend oder ärgerlich empfunden wird. Dieser Artikel beleuchtet die Bedeutung dieser Redewendung, ihre Synonyme und ihre Verwendung im alltäglichen Sprachgebrauch.
Bedeutung und Ursprung
Die Redewendung "auf die Nerven gehen" bedeutet, dass etwas oder jemand bei einer Person Überdruss, Ärger oder Irritation hervorruft. Es beschreibt ein Gefühl der Belästigung, das durch bestimmte Verhaltensweisen, Umstände oder Eigenschaften ausgelöst wird. Der Ursprung der Redewendung liegt in der Vorstellung, dass unangenehme Reize oder Belastungen die Nerven einer Person strapazieren und somit negative Empfindungen auslösen.
Synonyme und verwandte Ausdrücke
Es gibt eine Vielzahl von Synonymen und verwandten Ausdrücken, die verwendet werden können, um die gleiche oder eine ähnliche Bedeutung wie "auf die Nerven gehen" auszudrücken. Diese Synonyme können je nach Kontext und gewünschter Nuance variieren. Hier sind einige Beispiele:
- Stören: Dies ist ein sehr allgemeines Synonym, das ausdrückt, dass etwas als unangenehm oder hinderlich empfunden wird.
- Lästig werden: Dieser Ausdruck betont den wiederholten oder anhaltenden Charakter der Belästigung.
- Ärgern: Dieses Synonym konzentriert sich auf die emotionale Reaktion der Verärgerung oder des Unmuts.
- Nerven: Dies ist eine direkte und umgangssprachliche Alternative, die die gleiche Bedeutung wie "auf die Nerven gehen" hat.
- Auf die Nerven fallen: Ähnlich wie "auf die Nerven gehen", beschreibt dieser Ausdruck, dass etwas oder jemand als störend und unerwünscht empfunden wird.
- Auf den Keks gehen: Eine umgangssprachliche und bildhafte Redewendung, die besonders in informellen Kontexten verwendet wird.
- Jemandem auf den Wecker gehen: Dieser Ausdruck betont, dass etwas oder jemand als frühzeitig oder unerwünscht empfunden wird.
- Jemandem gegen den Strich gehen: Beschreibt, dass etwas den Erwartungen oder Vorlieben einer Person widerspricht und somit Irritationen auslöst.
Weitere mögliche Synonyme sind:
- Belästigen
- Provozieren
- Irritieren
- Unerträglich sein
- Zum Wahnsinn treiben
- Stressen
Verwendung im Sprachgebrauch
Der Ausdruck "auf die Nerven gehen" ist vielseitig einsetzbar und kann in verschiedenen Kontexten verwendet werden, um unterschiedliche Grade der Belästigung oder des Ärgers auszudrücken. Hier sind einige Beispiele für die Verwendung im Alltag:
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- Beziehungen: "Bei einem engen Zusammenleben über längere Zeit kommt es häufig dazu, dass uns »der andere« auf die Nerven geht, man sich selbst über Kleinigkeiten extrem ärgern kann und schnell Konflikte und Streit entstehen." Dies verdeutlicht, wie alltägliche Gewohnheiten oder Eigenheiten des Partners im Laufe der Zeit als störend empfunden werden können. "Wenn wir uns verlieben, denken wir nicht im Traum daran, dass die junge Liebe irgendwann einmal schwierig werden könnte. Dass der Lieblingsmensch vielleicht schnarcht und uns das irgendwann unheimlich auf die Nerven gehen wird."
- Alltagssituationen: "Stuttgart war nicht mehr seine Welt. Der Lärm, die schlechte Luft, der Verkehr, das alles ging ihm auf die Nerven." Hier wird beschrieben, wie Umweltfaktoren das Wohlbefinden beeinträchtigen und als belastend empfunden werden können. "Frauen nervt das Kofferpacken vor dem Urlaub mehr als Männer. Das zeigt eine repräsentative Forsa‑Umfrage. Demnach klagt mehr als jede dritte Frau (36 Prozent) darüber, dass ihr das Packen auf die Nerven geht - von den Männern sagt das nur jeder Vierte (24 Prozent)."
- Arbeitsumfeld: "Die ständige Opfergetue nervt massiv." Dies kann sich auf Verhaltensweisen von Kollegen beziehen, die als anstrengend oder unproduktiv wahrgenommen werden. "Standard‑Wartemusik der Anlage kann nerven."
Abstufungen und Intensität
Die Intensität des Ausdrucks "auf die Nerven gehen" kann durch verschiedene Zusätze und Adverbien verstärkt oder abgeschwächt werden. Einige Beispiele hierfür sind:
- Verstärkend: gewaltig, tierisch, total, massiv, unheimlich, zunehmend, gehörig, ziemlich, sehr, ganz schön, mächtig, richtig.
- Abschwächend: ein bisschen, leicht, etwas.
Beispiele aus der Presse und Literatur
Der Ausdruck "auf die Nerven gehen" findet sich häufig in Zeitungen, Zeitschriften und literarischen Werken, um Situationen oder Charaktere lebendig und nachvollziehbar zu beschreiben. Einige Beispiele sind:
- "Die Warterei hat genervt."
- "Eigentlich geht dem Geschäftsmann die weihnachtliche Gefühlsduselei seiner Mitmenschen gewaltig auf den Nerv."
- "Eine Art [Wanze] kann uns aber ganz schön auf den Nerv gehen: Bettwanzen!"
"Jemanden auf den Mond schießen können"
Eine umgangssprachliche und drastische Variante, um auszudrücken, dass jemand einem sehr auf die Nerven geht, ist die Redewendung "jemanden auf den Mond schießen können". Dieser Ausdruck wird in irrealen Wunschsätzen verwendet, um den Wunsch nachdrücklich zu betonen, dass die betreffende Person verschwinden soll.
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