Geschichte und Zukunft sind selten so eng miteinander verbunden wie in Beelitz-Heilstätten. Dieser Ort blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück, die von medizinischem Fortschritt, historischen Umwälzungen und schließlich einer bemerkenswerten Transformation geprägt ist. Heute steht Beelitz-Heilstätten als ein Zentrum für neurologische Exzellenz und Innovation, das gleichzeitig seine historische Bedeutung bewahrt.
Von der Lungenheilanstalt zum Lazarett: Die Historische Entwicklung
Die Geschichte von Beelitz-Heilstätten begann im Jahr 1898, als die Rentenversicherungsanstalt beschloss, hier die größte Lungenheilanstalt Deutschlands zu errichten. Bis 1930 entstand ein weitläufiger Komplex, der nicht nur aus zahlreichen Klinikgebäuden bestand, sondern auch über eigene „Heilstätter Alpen“ verfügte - eine künstliche Hügellandschaft, die aus dem Aushub der Baustellen modelliert wurde. Die umliegenden Nadelwälder trugen zur gesunden Luft bei und halfen Tuberkulosekranken aus Berlin, neue Kräfte zu schöpfen.
In den beiden Weltkriegen wurden die Heilstätten als Lazarett für verletzte Soldaten genutzt. Im Ersten Weltkrieg wurde hier unter anderem Gefreiter Adolf Hitler aufgrund eines Granatsplitters im Oberschenkel behandelt. Nach dem Fall der Berliner Mauer fand Erich Honecker hier kurzzeitig Unterschlupf, bevor er nach Moskau ausgeflogen wurde.
Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen im Jahr 1994 verfiel das Gelände zusehends. Erst 1996 nahm sich die RECURA Kliniken GmbH der Herausforderung an, die denkmalgeschützte ehemalige Lungenklinik in ein modernes neurologisches Krankenhaus zu verwandeln. In den folgenden Jahren wurden einige Lazarettbauten renoviert und ein hochmoderner Klinikkomplex geschaffen.
RECURA Kliniken: Ein Neustart für Beelitz-Heilstätten
Heute befinden sich neben den Reha-Kliniken und der Parkinsonklinik auch der mobile Pflegedienst COMCURA GmbH unter der Leitung von Michael Mathias und die Geschäftsleitung der RECURA-Gesellschaft in Beelitz-Heilstätten. Die RECURA Kliniken haben den Standort nicht nur wiederbelebt, sondern ihn auch zu einem Zentrum für Spitzenmedizin gemacht.
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Spitzenmedizin - Damals wie Heute
Anfang des 20. Jahrhunderts war es die Lungenheilkunde, heute ist es die Parkinsonmedizin, die diesem Gesundheitsstandort überregionale Bedeutung verleiht. Das Neurologische Fachkrankenhaus für Bewegungsstörungen/Parkinson unter der Leitung von Prof. Dr. Ebersbach wurde wiederholt als TOP-Klinik für die Behandlung von Parkinson ausgezeichnet. Patienten bestätigen dieses Ergebnis in Krankenhaus-Rankings und Online-Portalen.
Fokus auf Mitarbeiter und Region
Die RECURA Kliniken legen großen Wert auf die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter. Michael Mathias, Geschäftsführer des mobilen Intensivpflegedienstes COMCURA GmbH, betont die Bedeutung eines familiengeführten Unternehmens, in dem langfristiger Erfolg und Wertschätzung im Vordergrund stehen. Er selbst ist gelernter Pfleger und nimmt an Weiterbildungen teil, um die Arbeit seiner Mitarbeiter besser zu verstehen und stets auf dem neuesten Stand zu sein.
Transparenz und Nähe zu den Mitarbeitern haben einen hohen Stellenwert innerhalb der RECURA-Unternehmen. Enrico Ukrow, Geschäftsführer der Kliniken Beelitz GmbH, bietet monatliche Sprechstunden für Mitarbeiter an, in denen sie ihre Wünsche und Probleme äußern können. Die Mitarbeiter schätzen die Freiräume und die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen.
Um die Entwicklung der Mitarbeiter zu fördern, befindet sich am Standort Beelitz auch die Akademie für Sozial- und Gesundheitsberufe als Teil des RECURA-Verbandes. Die enge Vernetzung innerhalb der Klinik-Gruppe ermöglicht es, Mitarbeiterpotenziale optimal zu nutzen und Weiterbildungen zu fördern.
Neben der internen Zusammenarbeit pflegen die RECURA-Einrichtungen auch intensive Beziehungen zu Akteuren aus dem regionalen Umfeld. Die Kliniken Beelitz verfolgen einen nachhaltigen, regionalen Ansatz, indem sie beispielsweise die hauseigene Servicegesellschaft mit dem Kochen für die Kliniken am Standort und die Häuser der RECURA in Sachsen beauftragen. Für Instandhaltungsmaßnahmen werden vor allem regional ansässige Firmen beschäftigt.
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Investitionen in die Zukunft
In den letzten Jahren wurden in den Kliniken Beelitz rund 140 neue Mitarbeiter eingestellt. Der Klinikausbau ist mit einer Investition von knapp 9 Millionen Euro verbunden - ein deutliches Zeichen für das Engagement am historischen Standort.
Auch der Rest der Beelitzer Heilstätten erfährt eine allmähliche Wiederbelebung. Ein Teil der Gebäude wurde bereits in Kreativ- und Wohnräume umgebaut. Mit dem Baumkronenpfad hat Beelitz eine weitere Attraktion gewonnen.
Akademisches Lehrkrankenhaus der MHB
Die Kliniken Beelitz erweitern ihr Engagement in der medizinischen Ausbildung und wurden von der Medizinischen Hochschule Brandenburg - Theodor Fontane (MHB) als Akademisches Lehrkrankenhaus anerkannt. Dies ermöglicht es den Kliniken Beelitz, Medizinstudierende in dem Fachbereich Neurologie zu betreuen und praktisch auszubilden. Die Kooperation mit der MHB unterstreicht das Bestreben der Kliniken Beelitz, die medizinische Qualität, den Wissenstransfer und die Nachwuchssicherung aktiv zu fördern.
Neurologische Expertise und Forschung
Die Kliniken Beelitz sind mit über 250 neurologischen Krankenhausbetten die größte Akutneurologie Ostdeutschlands. Sie bieten hochspezialisierte Angebote für neurologische Frührehabilitation und Rehabilitation. Zudem betreiben sie das größte deutsche Parkinsonzentrum.
Die neurologische Versorgung in Beelitz stellt höchste Anforderungen, insbesondere bei Patienten mit Erkrankungen, die nicht rückgängig zu machen sind. Die Kliniken bieten umfassende Weiterbildungsmöglichkeiten, erfahrene Vorgesetzte und viel Eigenverantwortlichkeit. Auch die technisch bestmögliche Ausstattung des Arbeitsumfeldes und attraktive Vertragsbedingungen zeichnen die Kliniken Beelitz aus.
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Ein Ort mit Geschichte und Zukunft
Beelitz-Heilstätten hat eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen. Von der Lungenheilanstalt zum Lazarett, vom Verfall zum modernen Klinikkomplex - dieser Ort hat viele Veränderungen erlebt. Heute steht Beelitz-Heilstätten als ein lebendiges Beispiel dafür, wie Geschichte und Zukunft miteinander verbunden werden können. Die RECURA Kliniken haben hier nicht nur einen wichtigen Gesundheitsstandort geschaffen, sondern auch einen Ort, der seine historische Bedeutung bewahrt und gleichzeitig in die Zukunft blickt.
Persönliche Erfahrungen und Perspektiven
Ein Patient, der in Beelitz-Heilstätten behandelt wurde, schildert seine Erfahrungen mit dem Guillain-Barré-Syndrom (GBS) und der anschließenden Rehabilitation. Er betont die Bedeutung der raschen Diagnose und der umfassenden Betreuung im St. Josefs-Krankenhaus in Potsdam. Nach der Verlegung nach Beelitz-Heilstätten erlebte er eine langsame, aber stetige Verbesserung seines Zustands. Er lobt die erfahrenen Therapeuten und die einfühlsamen Pfleger, die ihm auf seinem Weg zurück ins Leben geholfen haben.
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