Demenzbetreuung zu Hause: Kompetente Fürsorge im Alltag

Die Betreuung eines an Demenz erkrankten Menschen zu Hause ist eine Herausforderung, die Geduld, Einfühlungsvermögen und viel Kraft erfordert. Viele Demenzkranke und ihre Angehörigen wünschen sich eine Pflege in den eigenen vier Wänden. Es ist wichtig, Unterstützung für die Pflege zuhause in Anspruch zu nehmen. Es gibt verschiedene Betreuungsmöglichkeiten - von der stundenweisen Unterstützung bis hin zur stationären Pflege.

Was ist Demenz?

Bei einer Demenzerkrankung kommt es zu einer anhaltenden oder fortschreitenden Beeinträchtigung der Hirnleistung. Insbesondere kognitive Fähigkeiten wie Denken, Erkennen, Orientieren und/oder die Sprache werden zunehmend eingeschränkt. Veränderungen des emotionalen und zwischenmenschlichen Verhaltens sind ebenfalls häufig. Eine Demenz beginnt immer schleichend und muss nicht nur Menschen mit fortgeschrittenem Alter betreffen - auch bei Leuten ab 50 sind Beeinträchtigungen der Hirnleistung keine Seltenheit. Um das Fortschreiten der Krankheit zu mildern und der oder dem Demenzkranken so lange wie möglich ein erfülltes, selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, ist eine Früherkennung von entscheidender Bedeutung. In vielen Fällen bemerkt der oder die Betroffene selbst, dass etwas nicht stimmt - und einige Patienten sind sehr geschickt darin, die ersten Symptome zu überspielen.

Es gibt verschiedene Ausprägungen der Krankheit, von denen Alzheimer wohl die Bekannteste ist. Alle Formen der Demenz wirken sich auf das Gedächtnis aus, weil sie einen Verlust der Nervenzellen im Gehirn verursachen. Alzheimer ist eine Form von Demenz, die für etwa 60 Prozent der weltweit circa 24 Millionen Demenzerkrankungen verantwortlich ist. Die Ursachen werden zwar erforscht, konnten aber bisher noch nicht eindeutig geklärt werden.

Die Vorteile der Demenzbetreuung zu Hause

Die Demenzbetreuung im gewohnten Umfeld wirkt sich erwiesenermaßen positiv auf den Krankheitsverlauf aus und kann in Kombination mit der richtigen Behandlung für eine Milderung der Symptome sorgen. Die eigene Wohnung ist für viele ältere Menschen ein Ort, mit dem sie jahrzehntelange Erinnerungen verbinden. Dort sind sie gut orientiert und fühlen sich sicher. Erhalten sie die Diagnose Demenz, kommt zum ersten Schock oft eine Sorge hinzu: "Muss ich jetzt umziehen?" Die Erfahrung zeigt jedoch: Viele Menschen im frühen Stadium der Alzheimer-Krankheit oder einer anderen Form der Demenz finden sich noch jahrelang in der gewohnten Umgebung zurecht. Ihnen genügt meistens Hilfe bei Tätigkeiten, die viel Konzentration verlangen. Zum Beispiel beim Schriftverkehr mit Behörden oder in der Bank.

Auch später ist ein Umzug nicht zwangsläufig notwendig. Die Bedingung dafür ist, dass sie die benötigte Unterstützung erhalten. Unterstützung bedeutet hier zum Beispiel, dass jemand öfter am Tag nach dem Rechten sieht, beim Kochen zur Hand geht oder sich um "Essen auf Rädern" kümmert. Auch gute Nachbarinnen und Nachbarn bieten mitunter ihre Hilfe an. Sie helfen bereits, indem sie den Menschen mit Demenz an Termine oder das Trinken erinnern.

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Aufgaben der Demenzbetreuung

Welche Aufgaben die Demenzbetreuung im Einzelnen übernimmt, ist ganz vom individuellen Pflegebedarf abhängig. Selbstverständlich wird stets behutsam und liebevoll auf die demenzkranke Person eingegangen: Was kann sie noch selbst leisten, wobei braucht sie Hilfe? Schließlich kennen Sie die Patientin oder den Patienten am besten und können genaue Angaben machen, in welchem Rahmen die Demenz Pflege erforderlich ist. Die Betreuung von Demenzkranken umfasst diverse Aspekte im Bereich der alltäglichen Versorgung. Davon ausgenommen sind allerdings Leistungen, die im Rahmen der Behandlungspflege erfolgen - diese werden vom behandelnden Arzt verordnet und müssen durch den örtlichen Pflegedienst erbracht werden. Physikalische Maßnahmen, wie z.B.

Die Pflege bei Demenz erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Pflegepersonal sowie den Angehörigen des oder der Demenzkranken. Nur so können optimal auf Veränderungen des Pflegebedarfs reagiert und die notwendigen Anpassungen vorgenommen werden. Jede Betreuungssituation ist individuell und gestaltet sich von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Welche Betreuung bei Demenz benötigt wird ist ebenso individuell. Die Grundlage für eine gute Zusammenarbeit ist aber stets ein liebevoller und respektvoller Umgang miteinander.

Alltagshilfen und Sicherheit

Eine gut strukturierte Tagesroutine und ein sicherer Haushalt können den Alltag für Ihren demenzerkrankten Angehörigen und für Sie selbst spürbar erleichtern. Die eigene Wohnung sollte ein sicherer Ort sein - besonders für Menschen mit Demenz, die sich leicht orientierungslos oder verwirrt fühlen können. Überprüfen Sie Ihren Haushalt auf mögliche Gefahrenquellen und treffen Sie präventive Maßnahmen, um Unfälle zu vermeiden. Rutschfeste Teppiche, klare Wege ohne Stolperfallen und gut erreichbare Lichtschalter tragen dazu bei, Stürze zu verhindern. Auch technische Hilfsmittel wie Herdabschaltsicherungen oder Türalarme können helfen, das Sicherheitsgefühl zu erhöhen.

Demenz Pflege erfordert regelmäßige Abläufe. Ein strukturierter Alltag und feste Gewohnheiten sind von zentraler Bedeutung. Achten Sie darauf, dass Mahlzeiten immer zur gleichen Zeit eingenommen werden. Demenzkranke brauchen Aufgaben. Bewahren Sie die Selbstständigkeit des Patienten und lassen sie ihn so viele Dinge wie möglich selbst erledigen. Betreuung bei Demenz bedeutet klare Anweisungen. Demenzkranke Personen verstehen lange Schachtelsätze nicht mehr. Demenz Pflege und Betreuung zu Hause erfordern Geduld. Wenn Demenzkranke Aufgaben erledigen, dauert das meist länger als gewöhnlich. Demenzbetreuung braucht Kontrolle. Installieren Sie eine Herdüberwachung, Weglaufmelder und/oder Wasserstandsmelder.

Routinen und Aktivitäten

Eine feste Tagesstruktur gibt Menschen mit Demenz Halt und Orientierung. Wiederkehrende Abläufe - vom gemeinsamen Frühstück bis zum abendlichen Spaziergang - helfen Ihrem Angehörigen, sich besser zurechtzufinden und das Gefühl der Sicherheit zu bewahren. Planen Sie den Tag so, dass es feste Zeiten für Mahlzeiten, Pflege und Aktivitäten gibt. Auch einfache Beschäftigungen wie Basteln, Kochen oder Musikhören können dazu beitragen, den Tag zu gliedern und Ihrem Angehörigen kleine Erfolgserlebnisse zu schenken. Dabei sind Routine und Regelmäßigkeit das A und O. Die Betreuungskräfte helfen bei alltäglichen Aufgaben und bieten Gesellschaft, was besonders für Menschen mit Demenz von unschätzbarem Wert ist.

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Beispiele für gemeinsame Aktivitäten:

  • Gemeinsame Haushaltstätigkeiten: Tätigkeiten wie Kochen, Aufräumen oder Wäsche machen werden gemeinsam erledigt.
  • Spaziergänge und Bewegung: Ein gemeinsamer Spaziergang an der frischen Luft tut gut und sorgt für Bewegung, die sowohl die körperliche Fitness als auch das Wohlbefinden fördert.

Neben der Entlastung der pflegenden Angehörigen hat die stundenweise Betreuung auch eine positive Wirkung auf die betroffene Person. Soziale Kontakte, Anregung durch Gespräche und Aktivitäten oder einfach das Gefühl, nicht allein zu sein, wirken sich positiv auf das emotionale Wohlbefinden aus.

Kommunikation und Umgang

Pflegende Angehörige haben häufig mit schwierigen Verhaltensweisen ihrer Liebsten zu kämpfen, wenn diese unter Demenz leiden. Die Weglauftendenz, Aggressionen und Depressionen machen die Pflege einer demenzkranken Person zu einer großen Herausforderung. Bitte beachten Sie, dass der oder die Angehörige Sie nicht absichtlich belastet. Das sollten Sie bei der Pflege stets in Erinnerung behalten. Demenzielles Verhalten spiegelt nicht das gewollte Verhalten wider.

Es ist zudem auch wichtig, die Krankheit Demenz als solche zu erkennen und dann auch entsprechend darauf zu reagieren. Klare und einfache Sätze, Lob und Aufmunterung sind wichtig für den Patienten, Kritik dagegen ist unangebracht, da der Patient diese nicht versteht. Es ist ebenfalls von großer Bedeutung, einen klar geregelten Tagesablauf und ein wohl geordnetes Umfeld zu achten, das macht es dem Demenzerkrankten leichter. Im fortgeschrittenen Stadium von Demenz muss die Pflegekraft bei der Betreuung darauf achten, dass ausreichend getrunken und gegessen wird, da die Patienten dies oft vergessen. Auch bei der Körperhygiene brauchen die Demenzkranken dann Unterstützung, da sie sich nicht mehr daran erinnern, wie Zähneputzen funktioniert oder dass man sich nach dem Gang zur Toilette die Hände waschen muss.

Betreuungsmodelle für Demenzkranke zu Hause

Es gibt verschiedene Betreuungsmodelle, die auf die individuellen Bedürfnisse von Demenzkranken und ihren Angehörigen zugeschnitten sind.

Stundenweise Betreuung

Ein großer Vorteil der stundenweisen Betreuung liegt in ihrer Flexibilität. Sie können die Betreuung ganz nach den Bedürfnissen Ihres Angehörigen und Ihren eigenen Zeitfenstern gestalten. Seniorenbetreuer sorgen für Entlastung, sei es durch Hilfestellungen im Haushalt, als Seniorenbegleitung zum Einkaufen oder als Unterhaltung im Alltag.

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Teilstationäre Betreuung

Teilstationäre Betreuung bedeutet, dass die betroffene Person tagsüber in einer spezialisierten Einrichtung betreut wird, während sie weiterhin überwiegend zu Hause lebt. Diese Betreuungsform bietet pflegenden Angehörigen die Möglichkeit, zeitweise Entlastung zu erfahren, ohne die Verantwortung für die Pflege vollständig abzugeben. Die Möglichkeit der Nachtpflege besteht theoretisch, ist jedoch in der Praxis kaum verfügbar.

In Betreuungsgruppen für Menschen mit Demenz steht das Miteinander im Mittelpunkt. Hier können sich Demenzkranke in einem geschützten Rahmen wohlfühlen und an vielfältigen Aktivitäten teilnehmen, die an ihre noch vorhandenen Fähigkeiten anknüpfen. Gedächtnistraining, kreative Projekte und Bewegungsangebote fördern die geistige und körperliche Aktivität und schaffen positive Erlebnisse, die das Selbstwertgefühl stärken. Viele Einrichtungen bieten die Möglichkeit, einen Schnuppertag zu vereinbaren. Nutzen Sie dieses Angebot, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. So können Sie sehen, ob die Gruppenzusammensetzung, die Atmosphäre und die Aktivitäten für Ihren Angehörigen geeignet sind. Die Aktivitäten - vom gemeinsamen Singen und Spielen bis hin zu alltäglichen Dingen wie dem gemeinsamen Zubereiten und Essen einer Mahlzeit - sprechen die Sinne an und fördern das Gemeinschaftsgefühl. Die Betroffenen haben so die Möglichkeit, soziale Kontakte zu knüpfen und sich in einem auf ihre Bedürfnisse abgestimmten Umfeld aktiv einzubringen. Meist werden die Gruppenbetreuung einmal oder mehrmals pro Woche angeboten.

24-Stunden-Betreuung

Eine sogenannte 24-Stunden-Betreuung durch Pflegehilfskräfte ermöglicht es Demenzerkrankten, weiterhin in den eigenen vier Wänden zu leben. In den meisten Fällen zieht eine Betreuungskraft aus dem Ausland bei der zu betreuenden Person ein und übernimmt alltägliche Aufgaben wie Hilfe bei der Körperpflege, Kochen und Hausarbeit. Allerdings sind diese Pflegekräfte in den meisten Fällen nicht ausgebildet, weshalb sie keine medizinische Pflege leisten können.

Diese Form der Betreuung ist daher nur sinnvoll, wenn sich die Demenz noch im Anfangsstadium befindet und Angehörige in der Nähe sind, die im Notfall einspringen und die Betreuung unterstützen können. Verlassen Sie sich nicht darauf, dass die Betreuungskraft alles alleine schafft - Ihre Unterstützung ist hier unverzichtbar!

Betreutes Wohnen in Wohngemeinschaften

Betreutes Wohnen für Menschen mit Demenz in einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft bietet eine ideale Alternative zum klassischen Pflegeheim. In einer solchen Wohngemeinschaft leben etwa sechs bis zwölf Menschen mit Demenz zusammen. Die Betreuung erfolgt ambulant durch einen Pflegedienst, der die medizinische Versorgung sicherstellt und den Alltag der Bewohner koordiniert. Für die Angehörigen bietet diese Wohnform den Vorteil, dass ihr Familienmitglied in einer betreuten Umgebung lebt, ohne in eine vollstationäre Pflegeeinrichtung umziehen zu müssen. Auch wenn sich Demenzkranke manchmal weniger Unterstützung wünschen, bietet ihnen diese Wohnform dennoch die nötige Sicherheit. Menschen mit Demenz nehmen mit fortschreitendem Krankheitsverlauf häufig eine passive Rolle im Lebensalltag ein: sie langweilen sich, isolieren sich und haben eine verminderte Lebensqualität. Um dies möglichst zu verhindern, können Sie der demenzerkrankten Person eine aktive Rolle im Leben geben und ihre Teilhabe an einer Gemeinschaft fördern.

Stationäre Pflege

Wenn der Zustand eines demenzerkrankten Menschen sich verschlechtert oder herausfordernde Verhaltensweisen wie Aggressionen häufiger auftreten, kann eine speziell auf Demenz ausgerichtete stationäre Pflegeeinrichtung die beste Lösung sein - sowohl für Sie als Angehöriger als auch für die betroffene Person. Diese Demenzpflegeheime oder spezielle Demenzstationen in Pflegeheimen sind so gestaltet, dass sie den Bewohnern sowohl Schutz als auch Orientierung bieten.

Finanzielle Unterstützung

Um finanzielle Hilfen der Pflegeversicherung beanspruchen zu können, benötigt die demenzerkrankte Person einen Pflegegrad. Die Höhe der Kosten wird einerseits durch die Anzahl der Betreuungsstunden und den Pflegebedarf bestimmt, andererseits durch den Pflegegrad, der festlegt, welche finanziellen Mittel zur Verfügung stehen. Generell gilt: Je höher der Pflegegrad, desto mehr finanzielle Unterstützung steht zur Verfügung. Die Pflegeversicherung bietet verschiedene Leistungen, die je nach Pflegegrad in Anspruch genommen werden können. Dazu gehören Pflegesachleistungen, Pflegegeld, der Entlastungsbetrag und Leistungen für Kurzzeit- oder Verhinderungspflege. Diese Mittel sollen dazu beitragen, die Betreuungskosten zu decken und pflegende Angehörige zu entlasten.

Die stundenweise Betreuungsangebote können Sie über die Pflegeleistungen finanzieren, sofern ein Pflegegrad vorliegt. Ab Pflegegrad 1 steht Ihnen der Entlastungsbetrag zur Verfügung, den Sie für Betreuungsleistungen oder Unterstützung im Alltag verwenden können. Ab Pflegegrad 2 besteht zudem die Möglichkeit, Pflegesachleistungen ganz oder teilweise in Unterstützung im Alltag umzuwandeln.

Pflegegeld

Menschen mit Demenz, die zu Hause von ihren Angehörigen versorgt werden und mindestens in dem Pflegegrad 2 eingestuft sind, haben Anspruch auf Pflegegeld. Das Pflegegeld wird von der Pflegeversicherung auf das Konto der pflegebedürftigen Person oder das Konto einer Bevollmächtigten beziehungsweise eines Bevollmächtigten überwiesen. Über das Pflegegeld kann frei verfügt werden, es kann also auch als Anerkennung an die Pflegeperson weitergegeben werden. Der Antrag auf Pflegegeld kann formlos gestellt werden.

Ambulante Betreuungsdienste

Für Menschen mit Demenz gibt es verschiedene Möglichkeiten, um trotz eines wachsenden Unterstützungsbedarfs weiterhin im Alltag aktiv zu sein. Über die Pflegekassen können, neben der ambulanten Pflege, auch ambulante Betreuungsleistungen abgerechnet werden. Diese können von einem ambulanten Pflegedienst oder einem ambulanten Betreuungsdienst erbracht werden. Ambulante Betreuungsdienste geben Hilfestellungen bei der Gestaltung des Alltags, im Haushalt sowie bei der Aufrechterhaltung sozialer Kontakte und sozialer Fähigkeiten.

In erster Linie sind für die Finanzierung die Entlastungsleistungen in Höhe von 131 Euro monatlich vorgesehen. Wenn der Betrag für den monatlichen Betreuungsbedarf nicht ausreicht, können bis zu 40 Prozent der Sachleistungen des jeweiligen Pflegegrades für Betreuungsleistungen verwendet werden. Dies ist der Pflegekasse vorab schriftlich mitzuteilen, da sich dadurch das Pflegegeld oder die Sachleistung für die Pflege reduzieren.

Die Leistungen der häuslichen Betreuung und die Hilfen bei der Haushaltsführung müssen unter Leitung einer verantwortlichen Fachkraft erfolgen, die jedoch keine Pflegefachkraft sein muss. Als verantwortliche Fachkräfte können qualifizierte, fachlich geeignete und zuverlässige Fachkräfte mit zweijähriger Berufserfahrung im erlernten Beruf, vorzugsweise aus dem Gesundheits- und Sozialbereich, eingesetzt werden.

Ehrenamtliche Hilfe

Grundsätzlich kann für die ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe eine monatliche Aufwandsentschädigung bis zu 131 € bezahlt werden, sofern ein Pflegegrad vorliegt. Ist diese Leistung zur Unterstützung im Alltag nach Landesrecht anerkannt, kann sie im Rahmen der niedrigschwelligen Entlastungsleistungen von den Pflegekassen finanziert werden.

Um die Kosten abzudecken, können zunächst die Entlastungsleistungen in Höhe von monatlich 131 Euro verwendet werden. Reicht das Budget für den Betreuungsbedarf nicht aus, so kann bei der Pflegekasse die Erstattung der stundenweise erfolgenden Verhinderungspflege beantragt werden.

Ambulanter Pflegedienst

Die Kosten übernehmen bis zu einem festgelegten Betrag (Pflegesachleistungen), welcher vom Pflegegrad abhängig ist, die Pflegeversicherungen. Wenn der Betrag der Pflegeversicherung nicht ausreicht, um die Leistungen des Pflegedienstes zu bezahlen, muss der Restbetrag aus eigenen Mitteln finanziert werden oder es kann beim zuständigen Sozialamt ein Antrag auf „Hilfe zur Pflege“ (SGB XII) gestellt werden.

Erfolgt die Pflege durch einen Pflegedienst und einen Angehörigen, können Kombinationsleistungen (K…

Angebote zur Entlastung pflegender Angehöriger

Pflegende Angehörige sind stark belastet und haben ein erhöhtes Krankheitsrisiko. Sie sollten frühzeitig Unterstützungsangebote annehmen. Viele Angehörige übernehmen die Pflege zusätzlich zu Beruf und eigenen Verpflichtungen, häufig ohne professionelle Hilfe.

Für pflegende Angehörige gibt es spezielle Kurse für die Pflege und Betreuung von Demenzkranken. Diese werden z.B. von ambulanten Pflegediensten oder Demenzselbsthilfegruppen angeboten. Für Menschen mit Demenz gibt es während einiger Kurse zusätzlich Betreuungsmöglichkeiten. Viele Kurse werden inzwischen auch online angeboten.

Selbsthilfegruppen

Angehörigen- bzw. Selbsthilfegruppen bieten die Möglichkeit, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen, die sich in einer ähnlichen Pflegesituation befinden wie man selbst. Viele Angehörige nutzen das Angebot, um über ihre Sorgen, Ängste und Verzweiflung zu sprechen, aber auch, um sich gegenseitig Unterstützung, Anregungen und Tipps zu geben und die Energiespeicher wieder aufzufüllen. Häufig werden die Gruppen von einer Fachkraft geleitet und begleitet. Es können je nach Bedarf Gruppensitzungen mit Schwerpunktthemen, zum Beispiel zu Pflegeversicherung, Betreuungsrecht, Vorsorgevollmachten usw., stattfinden.

Kurzzeitpflege und Verhinderungspflege

Für maximal 28 Tage im Jahr kann der erkrankte Angehörige dort in Obhut gegeben werden, sodass die Pflegeperson in diesem Zeitraum zum Beispiel einen Erholungsurlaub in Anspruch nehmen kann. Kurzzeitpflegeeinrichtungen übernehmen während der Aufnahme die komplette Versorgung der erkrankten Person. Viele Einrichtungen haben sich auf die Versorgung demenziell erkrankter Menschen eingestellt und bieten ein entsprechendes Versorgungs- und Beschäftigungsangebot. Die Pflegekasse gewährt dafür auf Antrag einen Geldbetrag in Höhe von 1.612,00 €. Durch die Kombination mit den Leistungen der Urlaubs- bzw. Verhinderungspflege kann der Zeitraum der Kurzzeitpflege auf bis zu 56 Tage und die Gesamtsumme auf bis zu 3.224,00 € verdoppelt werden.

Die Urlaubs- bzw. Verhinderungspflege ist ebenfalls eine Leistung, die über die Pflegekasse beansprucht werden kann. Ebenfalls für maximal 28 Tage pro Jahr ist es möglich, die erkrankte Person zum Beispiel durch einen Pflegedienst oder eine nahestehende Person zu Hause versorgen zu lassen, wenn die Hauptpflegeperson (zum Beispiel durch Krankheit oder Erholungsurlaub) verhindert ist. Die Pflegekasse übernimmt für die Versorgung durch einen Pflegedienst bis zu 1.612,00 €, für die Versorgung durch Angehörige in der Regel nur das Pflegegeld zuzüglich eventueller Aufwendungen wie Fahrgeld oder Verdienstausfall (maximal 1.612,00 €). Die Verhinderungspflege kann auch in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung durchgeführt werden.

Freizeitgestaltung und Beschäftigung für Demenzkranke

Durch den Verlust geistiger Fähigkeiten fällt es ihnen zum einen schwer, den Kontakt zu anderen Menschen zu halten. Zum anderen können sie schnellen Bildwechseln im Fernsehen nur noch mühevoll folgen oder Texte in Zeitungen oder Büchern schlecht nachvollziehen. Hinzukommt, dass sowohl durch das Alter als auch durch die fortgeschrittene Demenzerkrankung die Betroffenen körperlich eingeschränkt sind. Allerdings ist eine gezielte Beschäftigung von Demenzkranken wichtig, um eine beginnende Demenz hinauszuzögern oder die Krankheitssymptome zu lindern. Zudem hat jeder Mensch ein natürliches Bedürfnis nach Beschäftigung. Daher spielen gezielte Aktivitäten sowohl bei der Pflege durch Angehörige als auch durch Pflegekräfte eine große Rolle. Entsprechend dem Krankheitsstadium und der Persönlichkeit ist es möglich, Demenzkranke auf unterschiedliche Weise sinnvoll zu beschäftigen. Auf diese Weise kommen sie außerdem in Kontakt mit anderen Menschen, was sie vor Vereinsamung bewahren kann. Dies geschieht oftmals deshalb, weil Demenzkranke mit der Zeit ihre Familienmitglieder und Freunde nicht mehr erkennen und daher den Kontakt zu ihnen verlieren können. Eine auf die Krankheit abgestimmte Beschäftigung kann daher genutzt werden, um soziale Kontakte aufrecht zu erhalten. Bei Tätigkeiten wie Basteln, Singen oder Tanzen oder demenzgerechten Spielen können sich Angehörige mit den Betroffenen beschäftigen.

Bei der Beschäftigung für Demenzkranke ist es wichtig, dass deren persönliche Vorlieben berücksichtigt werden. Des Weiteren sorgt eine Beschäftigung, die auf die Interessen des Demenzkranken abgestimmt ist, dafür, dass die Aktivität Freude bereitet und eine gewisse Befriedigung entsteht. Wenn die Patienten etwas tun, was sie gerne mögen und vielleicht auch noch gut können, macht sie das zufrieden und stolz. Dies ist wichtig, weil viele durch den Verlust bestimmter Fähigkeiten oft frustriert und sogar zornig sind. Mit der Demenzerkrankung verändert sich oftmals auch die Persönlichkeit, sodass es möglich wird, mit neuen Aktivitäten den Alltag abwechslungsreich zu gestalten.

Beispiele für Beschäftigungen:

  • Basteln und Malen: Fensterdeko, Collagen, Ausmalbilder und ähnliche einfache kreative Arbeiten können Erinnerungen wecken, weil diese oft in der Kindheit gemacht worden sind.
  • Musik und Tanz: Einfache Bewegungen zu stimmungsvoller Musik und das Musikmachen mit einfachen Instrumenten wie Klangstöcken, Triangeln und Rasseln hellen das Gemüt auf. Dies kann gerade bei einer Depression eine sinnvolle Beschäftigung für Demenzkranke sein. Möglich ist zudem das Singen von Volks- und Kinderliedern: Die Patienten erinnern sich oft noch gut an diese, weil das Langzeitgedächtnis bei vielen noch intakt ist.
  • Sinneserfahrungen: Eine Massage mit dem Igelball, das Erraten von Gewürzen oder der Barfußweg - Berührungen und Sinnesreize sind wichtige Elemente im Leben und ermöglichen es, Menschen auch ohne Worte zu erreichen.
  • Bunte Mischung: Spielkarten zu Themen wie Natur, Vergangenheit, Bewegung und Rätseln legen fest, ob Fragen gestellt, Lieder gesungen oder gymnastische Aufgaben erfüllt werden sollen.
  • Vertellekes: Die Grundidee ist, gemeinsam in geselliger Runde zu sitzen und sich Geschichten zu erzählen. Sieger und Verlierer gibt es dabei nicht, da es primär um die Kommunikationsförderung der Teilnehmer geht.
  • Waldspaziergang: Auch hier steht das gemeinsame Spielen im Vordergrund, da die Mitspieler zusammen Rätsel lösen, Lieder singen oder kurze Geschichten erzählen.

Prävention von Demenz

Studien haben ergeben, dass eine abwechslungs- und nährstoffreiche Ernährung mit frischen Zutaten einer Demenz vorbeugen kann. Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Fisch sind empfehlenswerte Zutaten für den Speiseplan, während auf Schweinefleisch, Milchprodukte und besonders fetthaltige Lebensmittel besser verzichtet werden sollte. Als besonders geeignet gilt die sogenannte Mittelmeerdiät, da italienische, griechische und andere mediterrane Gerichte typischerweise reich an ungesättigten Fettsäuren und Vitaminen sind.

Bewegung bringt nicht nur den Kreislauf und den Stoffwechsel, sondern ebenso das Gehirn in Schwung. Daher sollten auch Senioren, angepasst auf ihre körperliche Konstitution, regelmäßig Sport treiben. Untersuchungen haben diesbezüglich ergeben, dass damit das Risiko für eine Demenzerkrankung um bis zu 60 Prozent gesenkt werden kann.

Wer das Gehirn und Gedächtnis fordert, kann einer Demenz ebenfalls vorbeugen, weil mithilfe von geistigen Aktivitäten der Stoffwechsel im Gehirn angeregt wird. Dadurch werden neue Synapsen gebildet, welche die Nervenzellen miteinander verbinden.

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass ein Austausch mit anderen Menschen dazu beiträgt, das Gehirn fit zu halten. Grund dafür ist, dass durch ein Gespräch zum einen Informationen ausgetauscht werden. Zum anderen werden durch die Wahrnehmung von Mimik, Gestik und Tonfall vielfältige Reize ausgelöst. Dies schult das Sprachvermögen, Denken, die Wahrnehmung, Gefühlsempfindung und das Kurzzeitgedächtnis - alles Prozesse, die im Gehirn ablaufen. Wer Kontakt zu Familie, Freunden, Bekannten und Nachbarn hält und regelmäßig Aktivitäten unternimmt, kann daraus zwei positive Erfolge ziehen.

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