Die Demenz ist ein krankheitsbedingter, erworbener Verlust von Leistungen der höheren Gehirnfunktionen. Dieser Artikel beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Bewusstlosigkeit, insbesondere Synkopen, und Demenzerkrankungen, wobei ein besonderer Fokus auf die Lewy-Körperchen-Demenz gelegt wird.
Einleitung
Demenzerkrankungen gehören zu den häufigsten und folgenreichsten neuropsychiatrischen Erkrankungen im höheren Alter. In Deutschland leiden derzeit etwa 1,6 Millionen Menschen an diesem Verfall ihrer geistigen Leistungsfähigkeit, und es wird erwartet, dass diese Zahl bis 2050 auf knapp 3 Millionen ansteigen wird. Nach und nach werden Orientierung, Urteilsfähigkeit, aber auch Sprach- und Rechenfähigkeit sowie Teile der Persönlichkeit zerstört. Die Symptome einer Demenz hängen von der Art der Erkrankung ab, da es verschiedene Demenzformen mit unterschiedlichen Ursachen gibt.
Ursachen von Demenz
Man unterscheidet verschiedene Formen der Demenz. Einige der häufigsten Erkrankungen sind nachfolgend aufgelistet:
- Alzheimer-Krankheit: Mit ca. 60% die häufigste Ursache aller Demenzen. Charakteristisch ist der fortschreitende Untergang von Nervenzellen, der im Schläfen- und Scheitellappen des Gehirns am stärksten ausgeprägt ist.
- Vaskuläre Demenz: Mit ca. 10-15% aller Demenzen. Die Hauptursache der vaskulären Demenz ist eine Schädigung der Gefäße durch Arteriosklerose. Dadurch kommt es zu langfristigen Durchblutungsstörungen im Gehirn. Menschen mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder mit Bluthochdruck (Hypertonie) haben ein besonders großes Risiko für Veränderungen der kleinen Blutgefäße im Gehirn, weswegen diese Erkrankungen unbedingt konsequent behandelt werden müssen.
- Mischformen: Mischformen der vaskulären und der Alzheimer-Demenz in ca. 20% der Fälle
- Demenz mit Lewy-Körperchen: Mit ca. 10-15% aller Demenzen: Bei der Demenz mit Lewy-Körperchen finden sich neben den Alzheimer-Plaques und Neurofibrillen noch weitere Eiweißablagerungen, so genannte Lewy-Körperchen, in den Nervenzellen der Großhirnrinde. Lewy-Körperchen in den Nervenzellen des Hirnstamms sind für das Parkinson-Syndrom charakteristisch. Das Erscheinungsbild der Demenz mit Lewy-Körperchen unterscheidet sich erheblich von der Alzheimer-Krankheit.
- Fronto-temporale Demenz: Die Fronto-temporale Demenz ist seltener als die Alzheimer-Demenz (5%) und befällt eher jüngere Patienten (um das 50. Lebensjahr). Diese Form der Demenz wird durch eine Schrumpfung des Stirnlappens bzw. der Schläfenlappen verursacht.
Eine andere Unterteilungsform spricht von primärer und sekundärer Demenz. Letztere ist eine Folge einer anderen organischen Störung (z.B. Schlaganfall), also eine sekundäre Erscheinung, wohingegen bei primärer Demenz entweder keine Ursache bekannt ist bzw. der demente Abbauprozess selbst die Wurzel der Erkrankung darstellt, wie z.B.
Lewy-Körperchen-Demenz im Detail
Die Lewy-Body-Demenz - auch Lewy-Körperchen-Demenz oder Lewy-Körper-Demenz genannt - ist eine Form der neurodegenerativen Demenzen. Das bedeutet: Bestimmte Bereiche im Gehirn werden nach und nach geschädigt. Manche Menschen entwickeln eine Lewy-Body-Demenz ohne weitere Erkrankungen.
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Ursachen der Lewy-Körperchen-Demenz
Die genauen Ursachen der Lewy-Körperchen-Demenz sind bislang unbekannt. Es wird vermutet, dass verschiedene Faktoren zusammenwirken. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass genetische Veränderungen eine Rolle spielen können. Wie es zu den Eiweißablagerungen kommt, ist noch nicht vollständig geklärt.
Proteinreste aus so genanntem Alpha-Synclein werden nicht mehr richtig abgebaut und bilden schädliche Einschlüsse in den Nervenzellen. Diese so genannten Lewy-Körperchen lagern sich im Großhirn, in der so genannten Substantia Nigra, ab und führen dort zum Absterben von Nervenzellen.
Gesicherte Risikofaktoren sind nicht bekannt. Vermutlich führen verschiedene Ursachen zur Erkrankung. Es scheint jedoch einen Zusammenhang mit einer Genvariante namens ApoE4 zu geben. Dieses Gen reguliert das Protein Alpha-Synuclein, das bei der Lewy-Körperchen-Demenz und bei der Parkinson-Demenz zu den schädlichen Verklumpungen im Gehirn führt.
ApoE4 ist auch ein Risikofaktor für die Alzheimer-Krankheit. Lewy-Körperchen-Demenz ist nicht erblich und es kommt sehr selten vor, dass mehr als ein Mitglied einer Familie erkrankt.
Symptome der Lewy-Körperchen-Demenz
Die Symptome der Lewy-Körperchen-Demenz ähneln denen der Alzheimer- und der Parkinson-Krankheit. Charakteristisch sind Bewegungsstörungen im Sinne von Parkinson-Symptomen, eine deutlich schwankende geistige Leistungsfähigkeit sowie das frühe Auftreten visueller Halluzinationen. Hinzu kommt eine ausgeprägte Überempfindlichkeit gegenüber Medikamenten, die gegen die Halluzinationen eingesetzt werden. Häufig treten Stürze, kurzzeitige Bewusstlosigkeit und Störungen der vegetativen Funktionen mit niedrigem Blutdruck und Inkontinenz auf.
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Bereits die ersten Symptome sind für Betroffene oder Angehörige von Betroffenen wahrnehmbar. Für den Laien ist es dennoch vor allem bei geringen Symptomen schwer zu unterscheiden, ob es sich um normale Alterungsprozesse handelt. Der Hausarzt oder die Hausärztin kann Ihnen hier als erste Anlaufstelle weiterhelfen.
Die ersten Symptome bei Lewy-Körper Demenz ähneln der Parkinson-Krankheit. Typisch ist die Verlangsamung von Bewegungen und insgesamt eine Bewegungsarmut (Akinese). Durch eine unbewusste, dauerhafte Anspannung der Muskulatur (Rigor) kommt es bei vielen Betroffenen zu Schmerzen im Bereich des Nackens, der Schulter und der Wirbelsäule. Auch das veränderte Gangbild mit kleinen Schritten und nach vorn gebeugtem Oberkörper ist für beide Erkrankungen typisch. Weiterhin tritt häufig ein einseitiges Zittern (Tremor), meist an der Hand, auf.
Kognitive und psychische Symptome:
- Betroffen sind zunächst die Alltagsfähigkeiten, die mit dem Planen, Organisieren und Orientieren zusammenhängen. Insbesondere Aufmerksamkeit und Konzentration sind gestört.
- Charakteristisch dabei ist, dass die geistige Leistungsfähigkeit im Tagesverlauf sehr stark schwanken kann.
- Zu Beginn der Erkrankung treten oft Halluzinationen und Wahnvorstellungen auf. In der Regel sind diese Sinnestäuschungen optischer Natur und die Betroffenen sehen Menschen, Tiere oder Dinge, die nicht da sind. In seltenen Fällen treten auch akustische Halluzinationen auf.
- Psychische Begleiterkrankungen, insbesondere Depressionen und Angststörungen, sind bei der Lewy-Körper Demenz ebenso wie bei anderen Demenzformen häufig und dürfen nicht außer Acht gelassen werden.
Motorische Symptome:
- Typisch für die Lewy-Körperchen-Demenz sind auch Parkinson-Symptome wie Muskelstarre, Muskelzittern und eine instabile Körperhaltung mit Schwankungs- und Sturzneigung.
- Das wichtigste körperliche Symptom bei der Lewy-Körper Demenz ist das Abfallen des Blutdrucks beim Aufstehen oder längerem Stehen. Dabei kann es zu Ohnmacht und Stürzen kommen, die unbedingt ärztlich abgeklärt werden müssen, um andere Ursachen auszuschließen.
- Sogenannte REM-Schlaf Verhaltensstörungen treten bei Parkinson, aber auch bei der Lewy-Körper Demenz besonders häufig auf. Dabei kommt es zu einem Ausleben des Geträumten. Viele Betroffene schlagen um sich oder beginnen, im Schlaf zu wandeln. Das kann insbesondere für die Partnerin oder den Partner sehr belastend sein.
Abgrenzung zur Parkinson-Krankheit:
Die Abgrenzung zur idiopathischen Parkinson-Krankheit kann erfolgen, wenn zusätzlich weitere Symptome vorliegen. Dazu zählt insbesondere die demenzielle Symptomatik, die auch schon vor den motorischen Störungen auftreten kann. Die Demenz-Symptome verschlechtern sich oft nicht langsam und kontinuierlich, sondern schwanken im Tagesverlauf stark.
Im Gegensatz zur Alzheimer-Krankheit, bei der zunächst hauptsächlich das Kurzzeitgedächtnis betroffen ist, ist bei einer beginnenden Lewy-Körper Demenz insbesondere die Aufmerksamkeit beeinträchtigt. Auch die Fähigkeit zur Visuokonstruktion, also Gesehenes zu reproduzieren, ist bei dieser Demenz früh betroffen. Der Arzt oder die Ärztin überprüft dies mit dem Uhrentest, der ein wichtiges Instrument in der Demenz-Diagnostik darstellt. Er ist jedoch nicht spezifisch für die Lewy-Body Demenz und kann auch bei anderen Demenzformen auffällig sein.
Diagnose der Lewy-Körperchen-Demenz
Die Diagnose einer Lewy-Körperchen-Demenz ist schwierig - denn viele Symptome ähneln denen von Alzheimer oder Parkinson. Trotzdem gibt es heute gute Möglichkeiten, die Erkrankung bereits zu Lebzeiten mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erkennen.
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Ähnlich wie bei der Chronisch-traumatischen Enzephalopathie gibt es derzeit keine Methode, die eine Lewy-Körperchen-Demenz bei lebenden Menschen eindeutig nachweisen kann. Dazu werden drei Kriterien überprüft:
- Gedächtnisprobleme, die häufigen Schwankungen unterworfen sind
- wiederholt auftretende Halluzinationen
- motorische Störungen
Sind zwei der drei Kriterien erfüllt, ist von einer Lewy-Körperchen-Demenz auszugehen.
Weitere diagnostische Verfahren:
- Einige neuropsychologische Tests können Hinweise auf eine Lewy-Körper-Demenz geben. Besonders aufschlussreich sind Verfahren, die sogenannte visuell-konstruktive Fähigkeiten prüfen - also das Zusammenspiel von Sehen, Denken und Motorik. Dabei soll der Patient eine herkömmliche Uhr zeichnen - mit Ziffernblatt und Zeigern. Der Uhrentest kann helfen, frühzeitig Auffälligkeiten zu erkennen - gerade, wenn klassische Demenztests wie der Mini-Mental-Status-Test noch unauffällig bleiben.
- FDG-PET und DaT-SPECT sind spezielle bildgebende Verfahren, die dabei helfen, eine Lewy-Body-Demenz von anderen Demenzformen zu unterscheiden. Die FDG-PET zeigt LBD-typische Veränderungen im Hinterkopfbereich. Mit dem DaT-SPECT lassen sich LBD-typische Nervenschädigungen gut erkennen.
- MRT und CT schließen andere Erkrankungen aus, weisen aber nicht direkt auf Lewy-Körperchen hin. Trotzdem werden sie im Rahmen der Diagnostik durchgeführt, um andere Erkrankungen, wie etwa einen Hirntumor, auszuschließen.
Behandlung der Lewy-Körperchen-Demenz
Die Lewy-Körperchen-Demenz ist bislang nicht heilbar. Durch medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapien können aber die Symptome gelindert werden. Die Behandlung zielt darauf ab, Symptome zu lindern - mit Medikamenten und nicht-medikamentösen Maßnahmen.
Medikamentöse Behandlung:
Derzeit gibt es noch keine Medikamente, die speziell für diese Form der Demenz zugelassen sind. Die medikamentöse Therapie gestaltet sich auch deshalb schwierig, weil die Reaktion auf die Medikamente von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein kann.
- Die Alzheimer-Medikamente Rivastigmin oder Donepezil können zur Behandlung der Demenz eingesetzt werden.
- Die motorischen Symptome können mit dem Parkinson-Medikament Levodopa in niedriger Dosierung verbessert werden. Allerdings ist die Wirkung ist bei der Lewy-Körperchen-Demenz allerdings in der Regel geringer als bei der Parkinson-Krankheit. Als Nebenwirkung können sich Halluzinationen und Wahnvorstellungen verstärken.
- Psychotische Störungen können mit Quetiapin behandelt werden. Dabei ist zu beachten, dass sich die motorische Symptome verschlechtern können.
Nicht-medikamentöse Behandlung:
Da die medikamentöse Behandlung schwierig ist, kommt der nicht-medikamentösenTherapie bei der Lewy-Körperchen-Demenz eine große Bedeutung zu. Die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten kann verbessert, die geistigen Fähigkeiten möglichst lange erhalten und herausforderndes Verhalten gemildert werden. Die Maßnahmen richten sich nach den individuellen Beschwerden.
Bei der Lewy-Body-Demenz können auch nicht-medikamentöse Maßnahmen sinnvoll sein. Ziel ist es, die geistigen Fähigkeiten zu fördern, den Alltag zu strukturieren und das Wohlbefinden zu verbessern. Menschen mit Lewy-Körper-Demenz sind oft sehr empfindlich gegenüber Stress, Lärm oder Reizüberflutung.
Verlauf und Lebenserwartung
Im fortschreitenden Verlauf der Erkrankung verlieren die Betroffenen zunehmend ihre Alltagskompetenz. Die Sprachfähigkeit nimmt ab, Schluckstörungen treten auf. Stürze und kurzzeitige Bewusstlosigkeit häufen sich, die Betroffenen werden immobil und schließlich bettlägerig. Die Lebenserwartung bei der Lewy-Körperchen-Demenz liegt im Durchschnitt bei sieben bis acht Jahren nach Diagnosestellung.
Im fortgeschrittenen Stadium nehmen die Symptome deutlich zu. Viele der Betroffenen ziehen sich obendrein zurück, sind ängstlich oder gereizt.
Synkopen (Bewusstlosigkeit) bei Demenz
Kurze Phasen der Bewusstlosigkeit (Synkopen) führen nicht nur zu gefährliche Stürzen. Sie können auf gefährliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen hindeuten. Eine ärztliche Abklärung ist notwendig.
Bei einer Synkope handelt es sich um eine schnell einsetzende Bewusstlosigkeit, bei der der Patient keinerlei Kontrolle über seinen Muskeltonus hat. Eine Synkope wird ausgelöst, wenn das Gehirn nicht ausreichend mit Blut versorgt wird und die Durchblutung gemindert ist.
Ursachen von Synkopen
Viele Menschen fragen sich, was bei ihnen zur Synkope geführt hat. Die Antwort ist nicht einfach, denn es gibt mehrere Erklärungen:
- Besonders häufig führen Entgleisungen des Kreislaufs zur plötzlichen Ohnmacht. Angst, Schmerzen oder Stress können zu einer Überreaktion des Nervensystems (einer vasovagalen Synkope) führen. Es kommt zum plötzlichen Blutdruck- und/oder Pulsabfall.
- Auch beim plötzlichen Aufstehen aus dem Liegen kann das passieren (eine orthostatische Synkope). Hier sind Personen mit sehr niedrigem Blutdruck eher betroffen. Zu wenig Flüssigkeit spielt womöglich auch eine Rolle.
- Ohnmachtsanfälle können auch auf Herzerkrankungen hindeuten. Die koronare Herzkrankheit, Herzklappenfehler, Herzrhythmusstörungen oder eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) stecken möglicherweise hinter den Beschwerden. Versorgt unser Herz das Gehirn nicht mehr ausreichend mit sauerstoffreichem Blut, kommt es zur Synkope. So kommt es bei einem Herzstillstand von mehr als 15 Sekunden zur Bewusstlosigkeit.
- In selteneren Fällen lösen Probleme bei der Atmung Ohnmachtsanfälle aus. Beim Hyperventilieren atmen Patientinnen und Patienten zu schnell, und es gelangt viel Kohlendioxid ins Blut. Der Säuregrad (pH-Wert) verschiebt sich, und Menschen verlieren das Bewusstsein.
Kardinale Synkope
Vor allem Senioren sind häufiger von einer kardinalen Synkope betroffen. Eine kardinale Synkope kann aus verschiedenen Gründen ausgelöst werden. Bei einer kardinalen Synkope sind es meist „banale“ Ursachen, die zu einer Ohnmacht führen. Trotzdem ist ein Arztbesuch sinnvoll, um die Ursache abzuklären.
Reflexsynkope
Eine Reflexsynkope wird durch äußere Symptome hervorgerufen, wie z. Das Essen von sehr kalten und sehr heißen Speisen, starke Anstrengung, Lachen, Schreck, Druck, z. B.
Diagnose von Synkopen
Für die Typ-Bestimmung und die Klärung der Ursachen einer Synkope wird der Arzt als erstes die Krankengeschichte des Senioren erfassen. Bei der körperlichen Untersuchung wird der Arzt den Hydrationsstand des Patienten prüfen. Dabei wird er darauf achten, ob Schockanzeichen beim Betroffenen vorhanden sind. Er untersucht das Herz, die Herzfrequenz, den Herzrhythmus (mögliche Herzrhythmusstörungen), wie auch den Blutdruck. Oftmals erfolgen auch neurologische Untersuchungen. Manche Ärzte führen einen sogenannten Schellog-Test durch. Hierbei soll der Patient aus dem Liegen rasch aufstehen. Dabei wird vorher und nachher dessen Blutdruck gemessen.
Erste Hilfe bei Bewusstlosigkeit
Werden Senioren einfach bewusstlos, ist der Schreck bei pflegenden Angehörigen und Pflegekräften erst einmal groß. Das darf aber nicht zur Paralyse der Pflegekraft führen, da eine Ohnmacht, abhängig von der Grunderkrankung des Patienten, ein Anzeichen für eine lebensgefährliche Situation sein kann. Um hier eine schnelle und korrekte Reaktion der Pflegekraft zu erreichen, sind Arbeitsanweisungen bezüglich der korrekten Verhaltensweise bei Schwindel und Bewusstlosigkeit Senioren im Pflegehandbuch bzw.
- Legen Sie die Patientin bzw. den Patienten bei vorhandener Atmung auf den Rücken (bei andauernder Bewusstlosigkeit) in die stabile Seitenlage .
- Verständigen Sie den Rettungsdienst (bundesweit Telefon 112).
- Überprüfen Sie die Atmung und führen Sie beim Herzstillstand eine Herzdruckmassage durch.
Damit ausreichend Blut ins Gehirn fließen kann und eine gute Durchblutung wiederhergestellt wird, sollte der Patient flach hingelegt und dessen Beine hoch gelagert werden. Ist der Patient wieder bei Bewusstsein, kann ihm Flüssigkeit zugeführt werden.
Abklärung von Synkopen
Oft werden Ärztinnen und Ärzte gefragt, ob Synkopen auf einen Herzinfarkt hindeuten können. Das kann, muss aber nicht zutreffen. Anhaltspunkte sind Schmerzen im Brustbereich, die in den linken Arm, in den Oberbauch oder in den Kiefer ausstrahlen. Doch Vorsicht: Etwa 15 bis 20 % aller Infarkte verlaufen unbemerkt.
Angesichts dieser Vielzahl möglicher Ursachen stehen Ärztinnen und Ärzte vor Herausforderungen. Bereiten Sie sich gut auf das Gespräch vor, machen Sie sich eventuell Stichpunkte. Kam es vor dem Ohnmachtsanfall zu Beschwerden? Nehmen Sie Medikamente ein? Nach dem Erstgespräch (der Anamnese) folgen weitere Untersuchungen, je nachdem, welchen Verdacht Ihre Ärztin oder Ihr Arzt hat.
Leben mit Demenz und Bewusstlosigkeit
Umgang im Alltag
Wenn Sie jemanden mit Lewy-Körper-Demenz zuhause pflegen oder betreuen, können Sie im Alltag viel für diese Person tun. Von Tipps zum Umgang bis zur Entlastung für Angehörige.
Halten Sie alle Auffälligkeiten möglichst schriftlich fest - zum Beispiel in einem Pflegetagebuch. Hier können Sie dokumentieren, wo die Person im Alltag Unterstützung benötigt. Die Notizen helfen Ihrem Arzt und können bei zunehmendem Unterstützungsbedarf auch im Rahmen einer Pflegebegutachtung zum Einsatz kommen.
Menschen mit Lewy-Body-Demenz sind oft sehr empfindlich gegenüber Stress, Lärm oder Reizüberflutung.
Rechtliche und finanzielle Aspekte
Nach der Diagnose ist es ebenfalls wichtig, rechtliche, gesundheitliche und finanzielle Angelegenheiten zu regeln, solange man dazu noch selbst in der Lage ist. Demenzkranke sind in der Regel im Frühstadium noch voll geschäftsfähig und können selbst in ihrem Sinn vorsorgen. über gesetzliche Leistungen, Rechte, Hilfsangebote vor Ort aber auch ehrenamtliche Angebote für Demenzkranke und Angehörige.
Eine Patientenverfügung stellt sicher, dass Ihre medizinischen Wünsche auch in unerwarteten Situationen respektiert werden und bewahrt so Ihre Selbstbestimmung. Sie greift, wenn Sie aufgrund von Krankheit oder Verletzung nicht in der Lage sind, sie selbst auszudrücken. Ein solches Dokument entlastet auch Ihre Angehörigen bei schwierigen Entscheidungen.
Menschen mit einer Lewy-Body-Demenz haben unter Umständen Anspruch auf einen Pflegegrad - und damit auf verschiedene Leistungen der Pflegekasse, die den Pflegealltag erleichtern sollen. Menschen mit anerkanntem Pflegegrad, die zuhause gepflegt werden, haben Anspruch auf sogenannte Pflegehilfsmittel zum Verbrauch im Wert von bis zu 42 Euro monatlich. Dazu zählen unter anderem Einmalhandschuhe, Mundschutz und Desinfektionstücher.
Unterstützung für Angehörige
Eine Demenz allgemein verändert den Menschen mit dem Fortschreiten der Erkrankung. Dies mitzuerleben kann neben dem Betroffenen auch für die Angehörigen und das weitere Umfeld sehr belastend sein. Um das Miteinander möglichst harmonisch zu gestalten und, um Missverständnisse zu begrenzen, ist eine umfangreiche Aufklärung in dieser Situation sehr hilfreich. Wichtig ist, dass das Umfeld lernt zu verstehen, was in dementen Menschen vorgeht, was sie brauchen und wie sie reagieren. Angehörige sollten lernen, die Erkrankung zu akzeptieren und mit ihr umzugehen. Wichtig ist zudem, sich Hilfe und Unterstützung zu holen, wenn man sie braucht. Insbesondere pflegende Angehörige sollten sich ausführlich über Hilfsangebote beraten lassen.
Spezialisierte Behandlung in Schön Kliniken
In den Schön Kliniken sind wir auf Demenzerkrankungen spezialisiert. Auf Basis einer ausführlichen Diagnostik bieten wir Ihnen die für Sie optimale Behandlung. Ob tatsächlich eine Demenz vorliegt und was deren Ursache ist, klären wir in den Schön Kliniken genau ab. Dazu stellt unser neurologisches Personal zunächst die Ausfallserscheinungen fest, indem mit einer körperlichen Untersuchung Reflexe, Koordination, Gedächtnisleistung, Sprache und Orientierung überprüft werden. Die ausführliche kognitive Testung erfolgt mit standardisierten Fragebögen durch unser neuropsychologisches Personal. Für eine exakte Diagnose kommen bildgebende Verfahren hinzu, wie die Kernspin- oder die Computertomografie, sowie auch eine Nervenwasserentnahme. CT und MRT des Kopfes liefern Schichtaufnahmen des Gehirns, der Knochen sowie der Blutgefäße. Bei der PET werden mittels radioaktiv markierter Substanzen bestimmte Funktionsprozesse des Gehirns dargestellt, wie der Stoffwechsel von Sauerstoff und Zucker. Mit Ultraschalluntersuchungen der Blutgefäße am Hals und Kopf stellen wir fest, ob die Gefäße verschlossen sind oder ob der Blutfluss zum Gehirn beeinträchtigt ist. Mittels einer dünnen Nadel entnehmen wir zwischen den Wirbelkörpern im Lendenwirbelbereich eine Probe des Nervenwassers. Im Anschluss untersuchen wir, ob in der Probe Entzündungszellen oder demenztypische Eiweiße vorhanden sind.
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