Das Bezirksklinikum Regensburg, insbesondere die Neurologie in Haus 22, spielt eine zentrale Rolle in der neurologischen Versorgung der Region. Dieser Artikel bietet einen detaillierten Überblick über die verschiedenen Aspekte der Klinik, von den angebotenen Leistungen bis hin zu Patientenerfahrungen.
Neurologische Versorgung am Bezirksklinikum Regensburg
Die Neurologie am Bezirksklinikum Regensburg hat sich in den letzten Jahren von reiner Diagnostik zu komplexen Behandlungsmöglichkeiten weiterentwickelt. Ein professionelles Team aus Ärzt:innen, Pflegekräften und Therapeut:innen steht für die Behandlung neurologischer Erkrankungen zur Verfügung.
MVZ erweitert neurologische Versorgung
Das medbo Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) hat die neurologische Versorgung in Regensburg erweitert und bietet ambulante Sprechstunden direkt auf dem Gelände des Bezirksklinikums Regensburg an. Diese Erweiterung ermöglicht eine enge, örtliche Vernetzung mit der neurologischen Klinik.
Franz Löffler, Bezirkstagspräsident der Oberpfalz, betont, dass man allen Menschen einen einfachen Zugang zu neurologischer und psychiatrischer Versorgung ermöglichen möchte, unabhängig von der Ausprägung ihrer Erkrankung. Seit 2021 versorgt das medbo MVZ bereits im Gesundheitszentrum im Donau Einkaufszentrum ambulante Patienten.
Die neue Praxis verbindet die stationäre Kompetenz der medbo Kliniken mit einem niederschwelligen Zugang zur ambulanten Versorgung. Löffler betont die Wichtigkeit dieser Erweiterung für die Region, da eine frühzeitige und umfassende ambulante Behandlung oft einen stationären Aufenthalt verhindern kann. Das medbo MVZ hat im November und Dezember mit ersten Sprechstunden am Bezirksklinikum begonnen, der Vollbetrieb ist ab Januar 2025 geplant.
Lesen Sie auch: Leistungsspektrum der Neurologie im Bezirksklinikum
Enge Anbindung an die neurologische Klinik
Die Praxisräume befinden sich im ersten Obergeschoss von HAUS 22, direkt integriert in die Klinik für Neurologie. Dr. Annika Hartwig, die ärztliche Leiterin, erklärt, dass die Praxisräume zentral zwischen Infocenter und Zentrale Aufnahme liegen und optimal in die Infrastruktur eingebunden sind. Patienten erwartet hier eine umfassende neurologische Diagnostik und Behandlung, kurze Wege, modernste Ausstattung und eine exzellente Einbindung in das Kliniknetzwerk.
Ausbau des Versorgungsangebots
Perspektivisch wird das Versorgungsangebot schrittweise vertieft. Neben Erkrankungen wie Multipler Sklerose, Parkinson, Epilepsie, Kopfschmerzen und Muskelerkrankungen werden auch Schlafstörungen und psychische Probleme in den Blick genommen. Dr. Annika Hartwig und ihr Team möchten nicht nur schnelle Lösungen anbieten, sondern ein langfristiges und nachhaltiges Versorgungskonzept umsetzen, da neurologische und psychiatrische Erkrankungen oft eng miteinander verbunden sind.
Kontaktdaten des MVZ
- Adresse: medbo Bezirksklinikum Regensburg, Universitätsstraße 84 (HAUS 22), 93053 Regensburg
- Telefon: +49 (0) 941/941-1491
- Weitere Informationen: medbo.de/mvz
Zentrum für seltene neuromuskuläre Erkrankungen (ZSNME)
Das Zentrum für seltene neuromuskuläre Erkrankungen (ZSNME) an der Neurologischen Klinik und Poliklinik der Universität Regensburg im Bezirksklinikum betreut schwerpunktmäßig Patienten mit neuromuskulären Überleitungsstörungen, insbesondere die Myasthenien. Das Team besteht aus Neurologen, Thorax-Chirurgen, Pulmologen, Neuropädiatern, Rheumatologen, Geburtshelfern und Humangenetikern. Ein besonderer Schwerpunkt hat sich auf die Diagnostik und Therapie bei Thymom assoziierten Erkrankungen und zur Behandlung von Thymomen entwickelt.
Schlaganfallinitiative Regensburg
Die Schlaganfallinitiative Regensburg e.V. setzt sich für die Vorsorge, Unterstützung und Betreuung von Schlaganfallbetroffenen und deren Angehörigen ein. In Zusammenarbeit mit Kliniken und Organisationen werden regelmäßig Veranstaltungen und Informationskampagnen durchgeführt, um über Risikofaktoren aufzuklären und die Bedeutung einer schnellen Erstversorgung zu betonen.
„Herzenssache Lebenszeit“
Die Aktion „Herzenssache Lebenszeit“ klärt über Risikofaktoren für Schlaganfälle auf. Prof. Dr. Felix Schlachetzki, Chefarzt des Zentrums für Vaskuläre Neurologie & Intensivmedizin, warnt, dass der Schlaganfall die Todesursache Nummer drei und der führende Grund für bleibende Behinderung ist. Prof. Dr. Hendrik Pels ergänzt, dass die meisten Schlaganfälle durch eine gesunde Lebensführung und frühzeitige Behandlung der Risikofaktoren vermeidbar wären.
Lesen Sie auch: Universitätsklinikum Regensburg: Fokus Neurologie
Risikofaktoren und Vorsorge
Bestimmte Vorerkrankungen wie Herzrhythmusstörungen oder Diabetes erhöhen das Schlaganfallrisiko. Interessierte können ihr persönliches Risiko anhand von Testbögen bestimmen. Die Schlaganfall-Initiative bietet individuelle Unterstützung bei Fragen zur Wiedereingliederung in das berufliche Leben oder zur effektiven Schlaganfallbehandlung.
Zentrum für Vaskuläre Neurologie & Intensivmedizin
Das Zentrum für Vaskuläre Neurologie & Intensivmedizin verfügt über zwei Intensivstationen mit Beatmungsmöglichkeiten, die Station 22B und die Station 14B. Die Station 22B betreut intensivmedizinisch zu versorgende Patienten, einschließlich Beatmung und Überwachung. Neben Schlaganfällen werden hier auch Status epilepticus, akute neuromuskuläre Erkrankungen und Komplikationen bei neurodegenerativen Erkrankungen behandelt. Die Station 14b ist eines der ersten durch die Deutsche Gesellschaft für Neurorehabilitation (DGNR) zertifizierten Weaningzentren Deutschlands.
Die neurologische Klinik ist Partner-Klinik und Thrombektomiezentrum im telemedizinischen Schlaganfallnetzwerk TEMPiS und Leitzentrum im neurovaskulären Netzwerk Ostbayern (NeuNOb). Das Zentrum verfügt über eine Nachsorgeambulanz für gesetzlich Krankenversicherte, die zuvor voll- oder teilstationär behandelt wurden.
Wichtige Hinweise für Patienten
Seit dem 1. April 2024 ist der Cannabis-Konsum für Erwachsene in Deutschland unter bestimmten Voraussetzungen legal. Alkohol, Cannabisprodukte und Drogen sind jedoch auf dem gesamten Klinikgelände untersagt.
Kritik und Verbesserungspotenzial
Trotz der positiven Aspekte gibt es auch Kritikpunkte, die in den Erfahrungsberichten von Patienten und Angehörigen deutlich werden.
Lesen Sie auch: BKH Regensburg: Ihr Experte für neurologische Erkrankungen.
Mangelnde Kommunikation und Organisation
Einige Patienten berichten von mangelnder Kommunikation zwischen Ärzten und Pflegepersonal, was zu Missverständnissen und unzureichender Information der Angehörigen führt. Es wird bemängelt, dass wichtige Informationen nur auf mehrmalige Nachfrage erhältlich sind und dass Verlegungen auf andere Stationen nicht immer mitgeteilt werden.
Unzureichende Patientenversorgung
Kritik gibt es auch an der Patientenversorgung, insbesondere auf der Station 14B. Hier wird von unterbelegtem und unmotiviertem Pflegepersonal berichtet, das Patienten in den Einzelzimmern sich selbst überlässt und Rufe ignoriert. Angehörige fühlen sich nicht gehört und erhalten keine vernünftigen Aussagen zum Zustand des Patienten oder zu den Therapien.
Diagnostische Fehler und mangelnde Empathie
In einigen Fällen wurden Fehldiagnosen gestellt, die zu massiven Problemen für die Patienten führten. Es gibt Berichte über Ärzte, die herablassend, arrogant und empathielos auftreten. Patienten fühlen sich nicht ernst genommen und berichten von oberflächlichen Untersuchungen und mangelnder Aufklärung.
Datenschutzverletzungen
Einige Patienten bemängeln Datenschutzverletzungen, bei denen sensible Informationen offen auf dem Flur oder in Anwesenheit anderer Patienten besprochen werden. Dies führt zu Scham und Peinlichkeit bei den Betroffenen.
Verbesserungsbedarf
Um die Qualität der Versorgung zu verbessern, sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:
- Verbesserung der Kommunikation: Ärzte und Pflegepersonal sollten besser miteinander kommunizieren und Angehörige regelmäßig über den Zustand und die Therapie des Patienten informieren.
- Personalausstattung: Eine ausreichende Personalausstattung ist notwendig, um eine angemessene Patientenversorgung sicherzustellen.
- Empathie und Wertschätzung: Ärzte und Pflegepersonal sollten den Patienten mit Empathie und Wertschätzung begegnen und ihre Beschwerden ernst nehmen.
- Datenschutz: Der Schutz der Privatsphäre der Patienten muss gewährleistet sein. Gespräche über sensible Themen sollten in geschützten Räumen stattfinden.
Positive Erfahrungen
Trotz der Kritik gibt es auch viele positive Erfahrungen mit der Neurologie am Bezirksklinikum Regensburg. Patienten berichten von freundlichem und engagiertem Personal, gründlichen Untersuchungen und einer guten Nachsorge.
Kompetente Behandlung und Betreuung
Einige Patienten loben die kompetente Behandlung und Betreuung durch das gesamte Team, von den Ambulanzärzten bis zu den Professoren. Sie fühlen sich in ihrer Lage erkannt und rund um die Uhr gut versorgt.
Erfolgreiche Rehabilitation
Patienten, die eine Reha in der Klinik für neurologische Rehabilitation des medbo Bezirksklinikums Regensburg absolviert haben, berichten von einer menschlichen, professionellen und gut organisierten Betreuung. Die enge Abstimmung mit anderen medizinischen Einrichtungen, wie dem Transplantationszentrum der Universitätsklinik Regensburg, wird positiv hervorgehoben.
tags: #Bezirksklinikum #Regensburg #Neurologie #Haus #22 #informationen