Neurologie Aachen: Informationen zu Dr. Borchert und ihren Schwerpunkten

Dr. med. Alexandra Borchert betreibt eine neurologische Privatpraxis in Aachen und bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen für Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Diagnostik von Erkrankungen der peripheren Nerven und Muskeln mittels hochauflösendem Ultraschall. Sie kombiniert jahrelange Erfahrung mit modernster Technik.

Die Praxis von Dr. Borchert

In ihrer Praxis bietet Dr. Borchert Patienten mit neurologischen Erkrankungen einen zeitnahen Termin mit ausführlichem Arzt-Patienten-Gespräch und gründlicher klinisch-neurologischer Untersuchung. Ergänzend werden - falls erforderlich - apparative Zusatzuntersuchungen veranlasst oder hier durchgeführt. Dabei wird neueste Technik verwendet.

Auch als gesetzlich versicherter Patient ist es möglich in ihrer Praxis behandelt zu werden, denn Privatpraxis bedeutet lediglich, dass keine Abrechnung über die gesetzliche Krankenkasse möglich ist. Gesetzlich versicherte Patienten nehmen daher ihre Leistungen als Selbstzahler in Anspruch.

Werdegang und Expertise von Frau Dr. Borchert

Frau Dr. Borchert arbeitet seit über 15 Jahren als Neurologin und hat eine breite klinische Ausbildung in allen Bereichen des Fachgebiets der Neurologie genossen. Sie hatte die Gelegenheit, langjährig im klinisch und wissenschaftlich etablierten Universitätsklinikum Münster zu arbeiten und anschließend als Oberärztin der städtischen Akutklinik Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum Berlin zu arbeiten. Durch die Betreuung der ambulanten Patienten der Spezialambulanzen und der teilstationären Patienten in der Tagesklinik während ihrer klinischen Tätigkeit in Münster und Berlin ist sie auch mit der ambulanten und teilstationären Versorgung vertraut (Kopfschmerzen, Multiple Sklerose, Schlaganfallpatienten u.a.). Seit 2019 arbeitet sie als ambulante Ärztin in Aachen und bringt hier unter anderem Ihre besondere Expertise auf dem Gebiet der Erkrankungen peripherer Nerven und Muskeln und der Diagnostik mittels Elektrophysiologie und Muskel- und Nervenultraschall (DEGUM Stufe III) ein. Seit März 2023 arbeitet Frau Dr. Borchert in Aachen.

Neuromuskulärer Ultraschall: Diagnostik von Nerven und Muskeln

Ein wesentlicher Bestandteil des Leistungsspektrums von Dr. Borchert ist der neuromuskuläre Ultraschall. Diese schmerzlose Untersuchungsmethode ermöglicht es, periphere Nerven und Muskeln sowie deren Erkrankungen sichtbar zu machen.

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Was zeigt der Ultraschall der Muskeln und Nerven?

Der Ultraschall der Nerven und Muskeln kann prä- und postoperativ wertvolle Zusatzinformationen generieren wie Art, Schwere und Lokalisation einer Schädigung. Anatomische Gegebenheiten und Varianten können vor einer Operation für den Operateur sichtbar gemacht werden.

In der Untersuchung von Nervenverletzungen bei Kindern ist der Nervenultraschall besonders wertvoll, da er schmerzlos ist und im Gegensatz zur Elektrophysiologie, die von Kindern oft schlecht toleriert wird, früh Aussagen über den Zustand des Nervs treffen kann.

Bei Schädigungen des Plexus brachialis wie Thoracic-outlet-Syndrom oder Nerventorsionen nach Plexusneuritis/ Neuralgischer Schulteramyotrophie liefert der Ultraschall wichtige ergänzende Informationen zur MRT- und CT-Bildgebung.

Bei Engpass-Syndromen wie Karpaltunnel- oder Cubitaltunnel-Syndrom (Sulcus ulnaris) aber auch anderen Kompressionssyndromen der Arm- und Beinnerven können Ausmaß und Ursache der Schädigung aufgezeigt werden.

Nerventumore können mittels Ultraschall hinsichtlich Größe, Ausdehnung, Vaskularisation und Morphologie beurteilt werden. Bei traumatischen Nervenverletzungen liefert der Nervenultraschall frühzeitig Informationen zu Art, Schwere und Lokalisation einer Schädigung.

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Auch Hautnerven können mit der Technik von Dr. Borchert dargestellt werden und Verletzungen oder Kompressionsstellen lokalisiert werden (N. cutaneus femoris lateralis, N. saphenus bis hin zu den infrapatellaren Ästen nach Knie-OP u.a.). Erkrankungen der Nerven des Fußes wie eine Morton-Metatarsalgie können im Nervenultraschall detektiert werden. In der Differenzierung von Neuropathien (Immunneuropathie, hereditäre Neuropathie inkl.

Der Neuromuskuläre Ultraschall wird ergänzend zu Klinik und Elektrophysiologie (EMG, Neurographie, Evozierte Potenziale etc.) als bildgebendes Verfahren eingesetzt und liefert Informationen über die Morphologie, Art, Schwere und Lokalisation einer Nervenschädigung. Hierdurch wird eine gezielte weitere Behandlung der Erkrankung ermöglicht. Dabei ist sowohl die Expertise des Untersuchers als auch die technische Ausstattung entscheidend. Frau Dr. Borchert wendet den Nervenultraschall seit über zehn Jahren an und verwendet neueste Technik mit hochauflösenden Matrixschallköpfen bis zu 24 MHz, die es nur an wenigen Zentren gibt. Sie ist zertifiziert durch DEGUM (DEGUM Stufe III, Ausbilderin und Kursleiterin) und DGKN und Ausbilderin für Nerven- und Muskelultraschall.

Ultraschall der hirnversorgenden Gefäße

Der Ultraschall der hirnversorgenden Gefäße umfasst die Halsgefäße aber auch intrakranielle Gefäße. Er wird auch „Untersuchung der Halsschlagadern“ oder „Karotisduplex“ genannt. Dabei werden die Gefäße hinsichtlich ihrer Wandbeschaffenheit, arteriosklerotischer Ablagerungen und Eigenschaften des Blutflusses innerhalb der Gefäße untersucht. Diese schmerzfreie Untersuchung ist indiziert, wenn Schlaganfälle aufgetreten sind, schlaganfallverdächtige Symptome auftraten oder ein ausgeprägtes Risiko für zerebrovaskuläre Ereignisse (Schlaganfälle) vorliegt wie Bluthochdruck, Hypercholesterinämie, Diabetes mellitus oder Nikotinkonsum.

Weitere Diagnoseverfahren in der Neurologie

Neben dem Ultraschall setzt Dr. Borchert auch andere etablierte Diagnoseverfahren ein, um neurologische Erkrankungen präzise zu diagnostizieren.

Neurographie

Die Neurografie ist ein Verfahren zur Messung der Nervenleitgeschwindigkeiten (NLG) und gibt Auskunft über die Funktion eines peripheren Nervs. Dabei werden Stromimpulse zur Reizung des Nervs verwendet. Die dabei gemessenen Parameter geben uns Hinweise auf die Art und Verteilung einer Funktionsstörung und lässt damit Rückschlüsse auf die Erkrankung und mögliche Ursachen zu. Verwendung findet die Neurografie z.B. in der Diagnostik von Polyneuropathien und Engpasssyndromen wie dem Karpaltunnelsyndrom.

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Elektromyografie (EMG)

Bei der Elektromyografie werden die Muskeln mit einer Nadelektrode untersucht. Hierbei zeigt sich dem Untersucher welche Muskeln betroffen sind und von welcher Art die Erkrankung der Muskeln ist. Auch lässt sich differenzieren, ob es sich um einen aktiven oder abgeschlossenen Erkrankungsprozess handelt. Nach Nervenverletzungen kann das EMG Auskunft über den Grad der Erholung (Reinnervation) eines Nervs und des von diesem versorgten Muskels geben.

Evozierte Potenziale

Evozierte Potenziale werden gemessen, um Auskunft über die Funktion von Nervenbahnen zu erhalten. Visuell evozierte Potenziale (VEP) lassen beispielsweise Rückschlüsse auf Funktionsstörungen des Sehnervs und der Sehbahn zu. Sensibel evozierte Potenziale ermöglichen eine Beurteilung der zentralen somatosensiblen Leitungsbahn und der peripheren sensiblen Nerven. Diese Methode wird beispielsweise bei Bandscheibenerkrankungen mit Nervenwurzelkompression und Multipler Sklerose angewendet.

Tremor-Diagnostik

Ein Tremor ist ein unwillkürliches Zittern, dass verschiedene Ursachen haben kann. Bei der Differenzierung der Tremorursachen ist die Tremorfrequenz wegweisend. Diese kann mittels apparativer Diagnostik gemessen werden und Aufschluss über die Ursache geben. Dabei kann sowohl das EMG-Gerät als auch das Ultraschallgerät zum Einsatz kommen.

Gedächtnisstörungen

Gedächtnisstörungen sind häufig und treten mit zunehmendem Alter auf. Dabei liegt nicht immer ein pathologischer Befund vor, sondern altersentsprechende Veränderungen sind häufig. Im Rahmen der Demenzdiagnostik sind neuropsychologische Untersuchungen möglich, die die Funktionsstörungen genauer differenzieren. Hier werden einfache Screening Tests verwendet, um eine erste Einschätzung zu ermöglichen.

Therapieangebote

Neben der Diagnostik bietet Dr. Borchert auch verschiedene Therapieoptionen an.

Botulinumtoxin

Dieses in hochgereinigter und stark verdünnter Form in der Therapie neurologischer Erkrankungen angewendete Toxin ist ein sehr wertvolles Medikament zur Reduktion der Muskelspannung. Lokal angewendet und gezielt injiziert wirkt es nur dort, wo es wirken soll. Die Wirkung ist langanhaltend (mehrere Monate), endet jedoch im Verlauf und muss daher regelmäßig erfolgen. Typische Einsatzgebiete sind:

  • Zervikale Dystonie
  • Fokale Dystonie
  • Blepharospasmus
  • Spasmus Hemifazialis
  • Spastik der oberen und unteren Extremität
  • Chronische Migräne
  • Hyperhidrosis Axillaris
  • Sialorrhoe
  • Zerebralparese
  • Aufgabenspezifische Dystonie
  • oromandibuläre Dystonie

Auch bei Bruxismus und craniomandibulärer Dysfunktion (CMD) kann eine Therapie mit Botulinumtoxin off-label angewendet werden und die Symptome lindern.

Infiltrationen

Zur Differenzierung und Lokalisationsbestimmung chronischer neuropathischer Schmerzen sind lokale perineurale Infiltrationen mit einem Lokalanästhetikum hilfreich. Hierbei wird der Nerv mittels Ultraschall dargestellt und die Infiltration kann gezielt neben den betroffenen Nerv gesetzt werden. Typische Einsatzgebiete sind:

  • R. infrapatellaris am Knie sowie der N. saphenus des N. femoralis bei Austritt aus dem Adduktorenkanal
  • N. cutaneus femoris lateralis in der Leiste
  • Tarsaltunnel
  • Kleine Äste des N.

Kooperationen und Standort

Dr. med. Alexandra Borchert ist als Kooperationsärztin in den Räumen der Praxisklinik im Pauwelshaus tätig. Das Pauwelshaus hat eine lange Tradition in der Chirurgie des Bewegungsapparates.

Historischer Hintergrund des Pauwelshauses

Die Geschichte des Pauwelshauses reicht bis ins Jahr 1893 zurück, als Dr. Arthur Bertling eine medico-mechanische (Zander) Anstalt im Boxgraben in Aachen gründete. In diesen Instituten wurden Patienten mit Heilgymnastik behandelt, die von Dr. Gustav Wilhelm Zander entwickelt wurde.

Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Anstalt weiter. Dr. August Sträter übernahm sie im Jahr 1900 und wandelte sie in ein orthopädisches Institut um. Er richtete ein Röntgenlabor ein und bot Strahlentherapie an. Später übernahm Dr. Friedrich Pauwels die Leitung und baute die Anstalt zu einer orthopädischen Heilstätte aus.

Pauwels leistete bedeutende Beiträge zur Biomechanik und funktionellen Anatomie des Bewegungsapparates. Er entwickelte den "Rota-Arm" für Arm-Amputierte und führte im Luisenhospital orthopädische Eingriffe durch. Seine Forschungen führten zur Monografie "Der Schenkelhalsbruch - ein mechanisches Problem" und zur Klassifikation nach Pauwels I, II, III.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die zerstörte Praxis wiederaufgebaut. Im Jahr 1958 trat Dr. Wilhelm Baumann in die Praxis ein und setzte die Arbeit von Pauwels fort. Später gründete er mit Dr. Friedhelm Schmitz eine Praxisgemeinschaft und erweiterte das Angebot um ambulante arthroskopische Gelenkbehandlungen.

Im Jahr 2004 zog die orthopädische Gemeinschaftspraxis in ein Ärztehaus um. Die Tradition der speziellen Chirurgie des Bewegungsapparates wurde mit den Plastischen Chirurgen und Handchirurgen Dr. Michael Becker und Dr. Franz Lassner fortgesetzt. Anlässlich des 120. Geburtstages von Prof. Pauwels wurde die Wirkungsstätte in PAUWELSHAUS umbenannt. Im Jahr 2007 wurde die Praxisklinik im Pauwelshaus als Zentrum für überregionale Versorgung komplexer Nervenverletzungen und deren Folgeschäden gegründet.

Heute beherbergt das Pauwelshaus verschiedene Fachärzte und bietet ein breites Spektrum an medizinischen Leistungen.

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