Brahmi: Wirkung auf das Gehirn und wissenschaftliche Studien

Brahmi, auch bekannt als Bacopa monnieri oder "Wasser-Ysop", ist eine ayurvedische Pflanze, die für ihre belebende Wirkung auf das Gedächtnis bekannt ist. In der indischen Kultur wird sie seit Jahrhunderten als wertvolle Unterstützung bei Meditation und Yogapraxis geschätzt. Der Name "Brahmi" stammt aus dem Sanskrit und bedeutet "Pflanze der Weisheit", was auf die positiven Wirkungen auf das Gehirn und das Bewusstsein hinweist.

Was ist Brahmi?

Brahmi ist eine kleine Wasserpflanze, die zur Familie der Wegerichgewächse gehört und in sumpfigen Feuchtgebieten und Teichen wächst. Sie erreicht eine Höhe von bis zu 30 cm und zeichnet sich durch dicke, grüne Blätter und kleine, weiße Blüten aus, die je nach Jahreszeit oberhalb des Wassers erscheinen. Ursprünglich stammt Brahmi aus Indien, Sri Lanka, Nepal, China und Vietnam, aber inzwischen findet man sie auch in Florida und anderen südlichen Bundesstaaten der USA sowie in südeuropäischen Regionen.

Inhaltsstoffe und ihre Wirkung

Diese Heilpflanze enthält eine Vielzahl bioaktiver Inhaltsstoffe, die für ihre gesundheitlichen Wirkungen verantwortlich sind. Zu den wichtigsten gehören Bacoside, welche als die primären Wirkstoffe gelten. Diese Verbindungen haben neuroprotektive Eigenschaften und tragen zur Verbesserung der Gedächtnisleistung bei, indem sie die Kommunikation zwischen den Nervenzellen im Gehirn fördern. Darüber hinaus hat Brahmi adaptogene Eigenschaften, die dem Körper helfen, besser mit Stress umzugehen, und kann so das allgemeine Wohlbefinden steigern. Brahmi enthält auch Flavonoide wie Luteolin und Apigenin, sowie Kalzium, Phosphor, Eisen und Ascorbinsäure.

Brahmi im Ayurveda und der traditionellen chinesischen Medizin

Brahmi nimmt im Ayurveda einen herausragenden Stellenwert ein, insbesondere aufgrund seiner positiven Auswirkungen auf die Meditation und die kognitiven Funktionen. Es wird verwendet, um den mentalen "Nebel" zu lichten, der das Erreichen eines erwachten Bewusstseins blockiert. Brahmi ist ein integraler Bestandteil des Lebens vieler Yogis und wird oft in Kombination mit anderen Kräutern wie Ashwagandha und Shatavari in traditionellen ayurvedischen Rezepturen verwendet. Während Brahmi alle drei Doshas ausbalanciert und das Vata-Dosha beruhigen kann, zeigt es besonders starke Wirkung bei der Beruhigung des Pitta-Dosha, das das Nervensystem beeinflusst. In der traditionellen chinesischen Medizin und der Ayurveda wird Brahmi als bedeutungsvolles Kraut geschätzt, das zur Reduktion von Angstzuständen und zur Verbesserung von Gedächtnis und Konzentration empfohlen wird. Besonders Yogis, die ihr Leben der spirituellen Praxis widmen, nutzen Brahmi als kraftvollen Verbündeten. Die Pflanze unterstützt die Fokussierung des Geistes und trägt zur Öffnung des siebten Chakras bei, das als Kronenchakra bekannt ist und sich am Scheitelpunkt des Schädels befindet.

Wissenschaftliche Studien zur Wirkung von Brahmi auf das Gehirn

Die wissenschaftliche Forschung zur Brahmi-Pflanze begann in den 1960er Jahren, als westliche Wissenschaftler begannen, ihre therapeutischen Vorteile systematisch zu untersuchen. Eine wegweisende Brahmi Studie aus dem Jahr 2002, durchgeführt an der Universität Wollongong in Australien, untersuchte die Auswirkungen von Brahmi auf 70 Erwachsene. Die Teilnehmer wurden vor der Behandlung, nach drei Monaten und sechs Monaten später getestet. Die Ergebnisse zeigten deutlich, dass diejenigen, die Brahmi eingenommen hatten, signifikant bessere Ergebnisse bei den Gedächtnistests erzielten. Zusätzlich konnte eine weitere Studie der gleichen Universität im Jahr 2002 auch die Vorteile von Brahmi bei der Reduzierung von Angst und Stress, also die Wirkung auf die Psyche, nachweisen. Die Forschung zeigte, dass insbesondere die Bacoside A und B der Pflanze eine stressmindernde Wirkung haben. Die in der Pflanze enthaltenen Wirkstoffe fördern die kognitive Funktion. Aus diesem Grund nutzen viele Schüler in Indien Brahmi, um ihre Lernfähigkeit zu verbessern.

Lesen Sie auch: Synaptische Auswirkungen von Strychnin

Weitere Studien und Forschungsergebnisse

  • Gedächtnisverbesserung: Mehrere Studien bestätigen, dass Brahmi die Gedächtnisleistung verbessern kann. Nachdem Probanden mehrere Wochen lang täglich 300 Milligramm Brahmi eingenommen hatten, konnten sie sich besser an neu Gelerntes erinnern und schneller visuelle Informationen verarbeiten als eine Placebogruppe. Dieser Effekt hielt zwölf Wochen an.
  • ADHS: Eine indische Studie an 31 Kindern mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitäts-Störung) zwischen sechs und zwölf Jahren, die über ein halbes Jahr hinweg täglich 225 Milligramm Brahmi einnahmen, zeigte eine Verbesserung der ADHS-Symptome. Unruhe, Konzentrations- und Lernschwierigkeiten und Impulsivität verbesserten sich jeweils bei 67 bis 93 Prozent der Kinder.
  • Angst und Depressionen: Brahmi wirkt an Ratten ähnlich wie angstreduzierende Psychopharmaka der Gruppe der Benzodiazepine. Es kann ohne ähnliche Nebenwirkungen wie ein hohes Suchtpotential oder die Störung der Gedächtnisfunktion beruhigen.
  • Alzheimer: Die zahlreichen Antioxidantien in Brahmi können vorbeugend gegen Alzheimer wirken, indem sie freie Radikale neutralisieren, die mit Fett im Gehirn reagieren und zu lipiden Peroxidation führen können.

Anwendung von Brahmi

Brahmi, ein wertvolles Kraut in der ayurvedischen Medizin, kann auf verschiedene Weisen eingenommen werden, um seine vollen Vorteile zu nutzen. Die gängigsten Darreichungsformen sind Pulver, Kapseln und Tee.

  • Pulver: Brahmi-Pulver ist vielseitig einsetzbar und lässt sich leicht in Flüssigkeiten wie Wasser, Fruchtsäfte oder Smoothies einrühren. Die empfohlene Dosierung von Brahmi-Pulver liegt in der Regel bei etwa 1 bis 2 Gramm pro Tag. Dieses Pulver kann in Wasser oder einen anderen Getränk gemischt und vor oder nach den Mahlzeiten konsumiert werden.
  • Kapseln: Brahmi ist auch in Kapselform erhältlich, was eine präzise Dosierung und einfache Anwendung ermöglicht. Für eine optimale Wirkung sollte Brahmi in Kapselform typischerweise für einen Zeitraum von etwa einem Monat eingenommen werden. Eine gängige Tagesdosis sind zwei Kapseln (500 - 700 mg) täglich, eine morgens und eine abends.
  • Tee: Getrocknete Brahmi-Blätter können auch in Kräutertees verwendet werden. Die Zubereitung erfolgt durch Aufgießen von getrockneten Brahmi-Blättern oder -Pulver mit heißem Wasser. Brahmi-Tee kann in Mengen von ein bis zwei Tassen pro Tag konsumiert werden.

In einer klinischen Studie zeigten Studierende nach sechs Wochen täglicher Einnahme von 150 mg standardisiertem Brahmi-Extrakt eine signifikante Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit. Bei der Verwendung von Brahmi in Rohform kann es jedoch länger dauern, bis erste Effekte spürbar werden. Für eine optimale Wirkung ist Kontinuität entscheidend.

Einnahmezeitpunkt

  • Morgens: Ideal, wenn der Fokus auf kognitiver Leistung, Konzentration und Stressbewältigung liegt.
  • Abends: Geeignet, wenn Brahmi zur Unterstützung von Entspannung und Schlaf genutzt wird.

Mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Brahmi gilt im Allgemeinen als sicher, aber wie bei allen Nahrungsergänzungsmitteln können Nebenwirkungen auftreten, insbesondere bei hohen Dosen.

  • Verdauungsprobleme: Bei einigen Personen kann Brahmi Magenbeschwerden wie Übelkeit, Bauchschmerzen oder Durchfall verursachen, insbesondere bei höheren Dosen.
  • Schläfrigkeit: Brahmi hat beruhigende Eigenschaften, die bei manchen Menschen Schläfrigkeit oder Müdigkeit hervorrufen können.
  • Allergische Reaktionen: In seltenen Fällen kann Brahmi allergische Reaktionen wie Hautausschläge oder Juckreiz verursachen.

Brahmi kann Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten haben, insbesondere mit solchen, die das zentrale Nervensystem beeinflussen, wie Beruhigungsmittel oder Antidepressiva. Zudem kann es Schilddrüsenprobleme oder den Blutdruck beeinflussen.

Wichtiger Hinweis

Als Nahrungsergänzungsmittel ist Brahmi kein Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung und eine gesunde Lebensweise. Schwangere sollten von Brahmi absehen, da keine Studien bisher nachweisen konnten, ob es ungefährlich ist.

Lesen Sie auch: Überblick: Medikamente & Nervensystem

Brahmi als Zimmerpflanze

Ob groß oder klein, ein heimisches Gewächshaus ist für die tropische Brahmi-Pflanze von Vorteil. Auch im eigenen Garten oder in der Küche kann Brahmi angepflanzt werden. Wichtig dabei ist eine warme und feuchte Umgebung, da die Pflanze aus tropischen Gebieten stammt. Es lohnt sich daher nicht, Brahmi im Garten anzupflanzen, da die Winter zu kalt für die Heilpflanze sind. Die Pflanze sollte stets an einem sonnigen Ort gehalten werden.

Neues Bewurzeln der Brahmi-Pflanze

Lege den neuen Trieb in ein Gefäß mit Wasser. Die Blättchen können ganzjährig gepflückt und verwendet werden.

Lesen Sie auch: Eine Analyse von DMT und dem Gehirn

tags: #brahmi #wirkung #gehirn #studien