Brennen im Gesicht kann ein sehr unangenehmes Gefühl sein, das verschiedene Ursachen haben kann. Es kann von leichtem Kribbeln bis hin zu starken Schmerzen reichen und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. In diesem Artikel werden die verschiedenen Ursachen für Brennen im Gesicht, die damit verbundenen Symptome, Diagnosemethoden und Behandlungsmöglichkeiten erläutert.
Was sind Sensibilitätsstörungen?
Sensibilitätsstörungen sind Veränderungen der normalen Sinneswahrnehmung. Sie können sich in verschiedenen Formen äußern, wie z.B. Kribbeln, Brennen, Taubheitsgefühle oder Schmerzen. Diese Störungen können verschiedene Ursachen haben, von Nervenschädigungen bis hin zu systemischen Erkrankungen.
Symptome von Sensibilitätsstörungen
Die Symptome von Sensibilitätsstörungen sind vielfältig und hängen von der zugrunde liegenden Ursache und dem betroffenen Nerv ab. Häufige Symptome sind:
- Kribbeln und Brennen
- Gestörtes Temperaturempfinden
- Taubheitsgefühle
- Schmerzen
Diese Symptome können in verschiedenen Bereichen des Körpers auftreten, einschließlich des Gesichts.
Ursachen von Brennen im Gesicht
Es gibt viele mögliche Ursachen für Brennen im Gesicht, die von harmlosen Reizungen bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen reichen. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:
Lesen Sie auch: Behandlungsmöglichkeiten bei Nervenbrennen
Neurologische Ursachen
- Trigeminusneuralgie: Dies ist eine Erkrankung, die durch starke, blitzartige Schmerzen im Gesicht gekennzeichnet ist. Die Schmerzen werden durch Reizung des Trigeminusnervs verursacht, der für die Empfindung im Gesicht verantwortlich ist.
- Atypischer Gesichtsschmerz: Dies ist eine chronische Schmerzerkrankung, die durch einen konstanten, dumpfen Schmerz im Gesicht gekennzeichnet ist. Die Ursache des atypischen Gesichtsschmerzes ist oft unbekannt.
- Polyneuropathie: Dies ist eine Erkrankung, die durch Schädigung der peripheren Nerven gekennzeichnet ist. Polyneuropathie kann verschiedene Ursachen haben, wie z.B. Diabetes, Alkoholismus oder Autoimmunerkrankungen.
- Herpes Zoster (Gürtelrose): Eine Reaktivierung des Varicella-Zoster-Virus kann zu Gürtelrose führen, die sich durch schmerzhafte Bläschenbildung entlang eines Nervs auszeichnet. Betrifft die Infektion den Trigeminusnerv, kann es zu Gesichtsschmerzen und Brennen kommen.
- Multiple Sklerose (MS): Diese Autoimmunerkrankung kann Entzündungen im Gehirn und Rückenmark verursachen, was zu einer Vielzahl neurologischer Symptome führen kann, einschließlich Gesichtsschmerzen und Missempfindungen.
- Schlaganfall: Ein Schlaganfall kann die Nervenbahnen im Gehirn schädigen, die für die Gesichtsempfindung zuständig sind, was zu Schmerzen, Taubheit oder Brennen im Gesicht führen kann.
Hautbedingte Ursachen
- Überempfindliche Haut: Sehr empfindliche Gesichtshaut reagiert besonders anfällig auf psychische, umweltbedingte, mechanische und hormonelle Faktoren. Kontinuierliches Kribbeln, Stechen, Brennen oder ähnliche Hautgefühle sind typisch.
- Couperose: Bei Couperose erweitern sich die Blutgefäße bei bestimmten Auslösern, was zu Rötungen und einem brennenden Gefühl führen kann.
- Allergische Reaktionen: Kontaktallergien können sich durch Brennen, Kribbeln, Rötungen oder ein Taubheitsgefühl in Teilen des Mundes oder im gesamten Mundraum äußern.
- Hautreizungen: Äußere Faktoren wie hautreizende Chemikalien oder ungeeignete Inhaltsstoffe in Kosmetika können die Haut reizen und ein brennendes Gefühl verursachen.
Andere Ursachen
- Infektionen: Verschiedene Infektionen, wie z.B. Sinusitis oder Zahninfektionen, können Gesichtsschmerzen und Brennen verursachen.
- Zahnprobleme: Zahnschmerzen, insbesondere bei Entzündungen des Zahnmarks oder an der Wurzelspitze, können in das Gesicht ausstrahlen und ein brennendes Gefühl verursachen.
- Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD): Diese Funktionsstörung des Kiefergelenks und der Kaumuskulatur kann zu Gesichtsschmerzen und Verspannungen führen, die sich als Brennen äußern können.
- Stress: Stress kann Muskelverspannungen und Nervenverspannungen verursachen, die Kribbeln und Brennen im Gesicht auslösen können.
- Nährstoffmangel: Ein Mangel an Magnesium, Folsäure, Vitamin B oder Eisen kann zu Kribbeln und Missempfindungen im Gesicht führen.
- Medikamente: Einige Medikamente können als Nebenwirkung Gesichtsschmerzen und Brennen verursachen.
- Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Veränderungen, wie sie während der Menopause auftreten, können zu Missempfindungen im Gesicht führen.
- Tumore: In seltenen Fällen können Tumore im Gesicht oder Gehirn Nerven komprimieren und Gesichtsschmerzen und Brennen verursachen.
Diagnose von Brennen im Gesicht
Die Diagnose von Brennen im Gesicht erfordert eine sorgfältige Anamnese und körperliche Untersuchung durch einen Arzt. Je nach vermuteter Ursache können verschiedene diagnostische Tests durchgeführt werden, darunter:
- Neurologische Untersuchung: Um die Funktion der Nerven im Gesicht zu überprüfen.
- Bildgebende Verfahren: MRT oder CT-Scans können helfen, Tumore, Entzündungen oder andere strukturelle Anomalien zu erkennen.
- Elektroneurographie (ENG): Um die elektrische Aktivität der Nerven zu messen und Nervenschäden festzustellen.
- Blutuntersuchungen: Um Infektionen, Entzündungen, Nährstoffmängel oder andere systemische Erkrankungen auszuschließen.
- Allergietests: Um allergische Reaktionen auf bestimmte Substanzen zu identifizieren.
- Zahnärztliche Untersuchung: Um Zahnprobleme als Ursache auszuschließen.
Wann sollten Sie zum Arzt?
Es ist wichtig, einen Arzt aufzusuchen, wenn das Brennen im Gesicht:
- Neu auftritt und keine erkennbare Ursache hat
- Anhaltend ist oder häufig wiederkehrt
- Sich verschlimmert
- Von anderen Symptomen begleitet wird, wie z.B. Schmerzen, Taubheitsgefühle, Muskelschwäche, Sehstörungen oder Sprachstörungen
Behandlung von Brennen im Gesicht
Die Behandlung von Brennen im Gesicht hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Einige gängige Behandlungsansätze sind:
Medikamentöse Behandlung
- Schmerzmittel: Over-the-Counter-Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen können bei leichten Schmerzen helfen. Bei stärkeren Schmerzen können verschreibungspflichtige Schmerzmittel erforderlich sein.
- Antikonvulsiva: Medikamente wie Carbamazepin oder Gabapentin werden häufig zur Behandlung von Trigeminusneuralgie eingesetzt, da sie die Nervenaktivität reduzieren können.
- Antidepressiva: Trizyklische Antidepressiva können bei chronischen Schmerzen, wie z.B. atypischem Gesichtsschmerz, helfen, indem sie die Schmerzwahrnehmung beeinflussen.
- Antivirale Medikamente: Bei Herpes Zoster können antivirale Medikamente die Dauer und Schwere der Erkrankung reduzieren.
- Kortikosteroide: Bei Entzündungen, wie z.B. bei Multipler Sklerose, können Kortikosteroide helfen, die Entzündung zu reduzieren und die Symptome zu lindern.
Nicht-medikamentöse Behandlung
- Physiotherapie: Kann bei Muskelverspannungen und Kiefergelenksproblemen helfen.
- Entspannungstechniken: Stressmanagement-Techniken wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung können helfen, Stress abzubauen und Muskelverspannungen zu reduzieren.
- Akupunktur: Einige Studien deuten darauf hin, dass Akupunktur bei der Linderung von Gesichtsschmerzen helfen kann.
- Naturheilkundliche Verfahren: Elektrotherapie, Hydrotherapie (Wechselgüsse) und Capsaicin-Creme können bei Polyneuropathie-bedingten Beschwerden helfen.
- Operation: In einigen Fällen, wie z.B. bei Trigeminusneuralgie, kann eine Operation erforderlich sein, um den Nerv zu entlasten oder zu veröden.
Behandlung von überempfindlicher Haut
- Vermeidung von Auslösern: Identifizieren und vermeiden Sie Reizstoffe, die das Brennen im Gesicht auslösen.
- Sanfte Hautpflege: Verwenden Sie milde, parfümfreie Reinigungsmittel und Feuchtigkeitscremes.
- Feuchtigkeitspflege: Regelmäßige Feuchtigkeitspflege kann die Hautbarriere stärken und Wasserverlust reduzieren.
- Sonnenschutz: Tragen Sie täglich einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor auf, um die Haut vor schädlichen UV-Strahlen zu schützen.
- Spezielle Wirkstoffe: Produkte mit Inhaltsstoffen wie SymSitive können die Überreaktion der Nervenfasern reduzieren und die Sensibilitätsschwelle der Haut ausgleichen.
Lesen Sie auch: Multipler Sklerose auf der Spur: Brennen
Lesen Sie auch: Behandlung von Bauchbeschwerden während der Schwangerschaft