Heilerde ist ein Naturprodukt, das aus Löss, Ton oder Lehm gewonnen wird und reich an Mineralien und Spurenelementen ist. Seit der Antike wird sie für verschiedene gesundheitliche Zwecke eingesetzt. Im Folgenden werden die Anwendung von Heilerde bei Ganglion, auch Überbein genannt, sowie weitere Einsatzgebiete und allgemeine Informationen zu Heilerde erläutert.
Was ist Heilerde?
Heilerde ist ein feines Pulver aus Lehm, Ton oder Löss - einem kalkhaltigen, gelben Sediment. Sie ist in Apotheken, Reformhäusern und Drogerien erhältlich. Heilerde enthält keine weiteren Zusätze. Die Zusammensetzung variiert, enthält aber in der Regel Kalzium, Magnesium, Kalium, Silizium, Kieselsäure und Natrium sowie Spurenelemente wie Eisen, Chrom, Zink und Kupfer. Für den medizinischen und kosmetischen Gebrauch wird der Löss abgebaut, getrocknet und sehr fein vermahlen. Durch die feine Vermahlung vergrößert sich die Oberfläche der Partikel, wodurch sie schädliche Stoffe besser binden können.
Anwendung von Sivash-Heilerde bei Ganglion
Ein Ganglion ist eine mit Flüssigkeit gefüllte Ausstülpung, die meist an Gelenken oder Sehnenscheiden auftritt, oft am Handrücken oder Fußrücken. Die Behandlung des Ganglions mit Sivash-Heilerde ist unkompliziert. Die Sivash-Heilerde kommt als gebrauchsfertige Paste vor.
Vorgehensweise
- Auftragen: Die Heilerde-Paste wird etwa 2 mm dick auf das Ganglion und den umliegenden Hautbereich aufgetragen.
- Abdecken: Die behandelte Stelle wird mit Frischhaltefolie abgedeckt und kann zusätzlich mit einem Schal oder einer Bandage fixiert werden.
- Einwirkzeit: Die Einwirkzeit beträgt mindestens 40 Minuten, kann aber auch über Nacht erfolgen.
- Entfernen: Nach der Behandlung wird die Folie entfernt und die Heilerde abgewaschen. Bei schwer zugänglichen Stellen können die Reste mit einem Spatel und einem feuchten Tuch entfernt werden.
- Häufigkeit: Die Behandlung sollte täglich oder jeden zweiten Tag erfolgen, über einen Zeitraum von mindestens 15 Anwendungen.
Die Behandlungsdauer kann variieren. Erfahrungen zeigen, dass die Sivash-Heilerde oft als letzte Option vor einer Operation in Betracht gezogen wird. Die Vermeidung einer Operation bedeutet eine große Erleichterung für die Patienten und eine finanzielle Ersparnis für die Krankenkassen. Es ist jedoch nicht immer möglich, auf eine Operation zu verzichten.
Weitere Anwendungsgebiete von Heilerde
Heilerde wird sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet.
Lesen Sie auch: Ganglion mit Heilerde behandeln
Äußerliche Anwendung
- Hautprobleme: Bei Pickeln, Akne, fettiger Haut und fettigen Haaren kann Heilerde als Maske aufgetragen werden, um überschüssigen Talg und Fett zu binden. Sie wirkt antibakteriell, hautberuhigend, abschwellend und gegen Juckreiz. Bei Akne, Hautentzündungen, Ekzemen, Furunkeln, Abszessen oder nässenden Wunden kann Heilerde ebenfalls helfen.
- Insektenstiche und Verbrennungen: Kalt angerührte Heilerde kann kühlend wirken und Juckreiz lindern.
- Muskel- und Gelenkbeschwerden: Kalte Wickel können bei rheumatischen Beschwerden, Arthrose, Quetschungen und Prellungen die Beschwerden lindern. Bullrich’s Heilerde wird zur unterstützenden Behandlung bei Gelenk- und Muskelbeschwerden eingesetzt. Naturmediziner und Heilpraktiker nutzen die Tiefenwirkung von Heilerde bei Gliederschmerzen und rheumatischen Beschwerden.
- Cellulite: Dank ihrer Tiefenwirkung auf das Bindegewebe kann Bullrich's Heilerde auch bei Problemen mit Cellulite angewendet werden. Die gebrauchsfertige Paste wird direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen und 20-30 Minuten einwirken gelassen, bis sie getrocknet ist.
- Sonnenbrand: Heilerde-Wickel können bei Sonnenbrand Linderung verschaffen. Die Paste wird auf die betroffenen Stellen aufgetragen und nach dem Trocknen abgenommen.
Für Wickel wird ein Leinentuch verwendet, das vor der Behandlung in Wasser getaucht und ausgewrungen wird. Der Heilerdebrei kann direkt auf die Haut oder auf das Tuch aufgetragen werden. Ein trockenes Tuch wird darüber gelegt und mit Sicherheitsnadeln befestigt.
Innerliche Anwendung
- Magen-Darm-Beschwerden: Heilerde kann bei Sodbrennen, Blähungen, Durchfall und anderen Magenbeschwerden helfen, indem sie die Magensäure neutralisiert und Schadstoffe bindet. Sie wirkt neutralisierend auf das Säure-Basen-Gleichgewicht, sofern die Beschwerden keinen bakteriellen oder viralen Hintergrund haben.
- Fettbindung: Bullrich Heilerde kann eine halbe Stunde vor oder nach der Mahlzeit eingenommen werden, um Fette und Cholesterin aus der Nahrung zu binden und auszuscheiden.
- Reizdarmsyndrom: Derzeit laufen Studien, die untersuchen, ob Heilerde bei Sodbrennen, Dyspepsie und Reizdarmsyndrom hilft.
Heilpraktiker empfehlen oft, zwei- bis dreimal täglich ein Glas mit verrührtem Heilerde-Pulver zu trinken. Alternativ gibt es auch Kapseln.
Worauf ist bei der Anwendung zu achten?
- Wechselwirkungen: Bei der Einnahme von Medikamenten ist Vorsicht geboten, da Heilerde die Wirkstoffe binden und deren Wirksamkeit beeinträchtigen kann. Zwischen der Einnahme von Heilerde und Medikamenten sollten mehrere Stunden liegen. Es ist ratsam, den Arzt oder Apotheker zu konsultieren.
- Nebenwirkungen: Selten können allergische Reaktionen oder Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung auftreten. Es ist wichtig, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.
- Kontraindikationen: Kalte Heilerde-Anwendungen sollten nicht bei Sehnenscheidenentzündungen, anderen akuten und chronischen Entzündungen und zur Behandlung von Venenleiden (Krampfadern) vorgenommen werden.
Heilerde bei Heuschnupfen
Heuschnupfen, auch allergische Rhinitis genannt, ist eine allergische Reaktion auf Pollen. Symptome sind juckende Augen, Niesattacken und eine verstopfte Nase.
Ursachen und Auslöser
Heuschnupfen wird durch eine Überreaktion des Immunsystems auf Pflanzenpollen ausgelöst. Bäume, Gräser und Kräuter verbreiten ihr Erbgut in Form von Pollen, die über die Luft in die Schleimhäute gelangen. Die allergische Reaktionsbereitschaft (Atopie) ist genetisch bedingt, aber auch Umwelteinflüsse wie Zigarettenrauch, Feinstaub und Autoabgase spielen eine Rolle.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt anhand der Krankengeschichte, der geschilderten Symptome und einer körperlichen Untersuchung. Um die einzelnen Allergene zu bestimmen, werden ein Bluttest und ein Hauttest (Pricktest) durchgeführt.
Lesen Sie auch: Ganglion-Behandlung mit Heilerde
Behandlung
- Allgemeine Maßnahmen: Vermeidung der Auslöser (Pollen), was jedoch oft schwierig ist. Es wird geraten, nicht zu lüften, wenn starker Pollenflug herrscht, und die Kleidung nicht im Freien zu trocknen. Regelmäßiges Abstauben, Staubsaugen und feuchtes Durchwischen sowie Schutzgitter für Fenster können helfen.
- Medikamentöse Behandlung: Antihistaminika (Nasenspray oder Tabletten mit Cetirizin oder Loratadin), Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten (Montelukast), Mastzellstabilisatoren (Cromone).
- Hyposensibilisierung: Eine Immuntherapie, die über einen längeren Zeitraum (bis zu drei Jahre) durchgeführt wird, um die Beschwerden langfristig zu lindern.
- Alternative Behandlungen: Akupunktur des Flügelgaumen-Ganglions kann zur Linderung der Symptome beitragen.
Lesen Sie auch: Umfassender Ratgeber: Ganglion geplatzt