Ein Ganglion, umgangssprachlich auch als Überbein bekannt, ist eine gutartige, mit Flüssigkeit gefüllte Ausstülpung, die sich meist in der Nähe von Gelenken oder Sehnenscheiden bildet. Besonders häufig tritt es am Handgelenk, den Fingern oder in der Kniekehle auf. Obwohl Ganglien in der Regel harmlos sind, können sie unter Umständen Schmerzen verursachen, die Beweglichkeit einschränken oder auf Nerven drücken.
Was ist ein Ganglion?
Ein Ganglion ist eine runde, ovale, erhabene Verhärtung unter der Haut, die mit einer zähen, geleeartigen Flüssigkeit gefüllt ist. Diese Flüssigkeit besteht aus Gelenk- und Sehnenscheidenflüssigkeit. Ganglien treten vor allem bei Menschen zwischen 20 und 50 Jahren auf, wobei Frauen etwa dreimal häufiger betroffen sind als Männer. Es wird vermutet, dass das hormonell bedingt schwächere Bindegewebe und die größere Beweglichkeit der Gelenkkapseln bei Frauen ursächlich sein könnten.
Ursachen und Entstehung
Ein Ganglion entsteht, wenn sich in einer Gelenkkapsel oder Sehnenscheide zu viel Gelenkflüssigkeit bildet. Wird im Gelenk mehr Flüssigkeit produziert, als in den Gelenkspalt passt, wölbt sich die Gelenkkapsel vor und erscheint als sackförmige Ausstülpung. Die Ursache der Überproduktion von Gelenkflüssigkeit ist nicht vollständig geklärt. Vermutlich sind mehrere Einflüsse an der Entstehung eines Ganglions beteiligt. Als Krankheitsursache werden degenerative, arthrotische, verletzungs- oder überlastungsbedingte Reizzustände angenommen, die an der betreffenden Stelle die Gelenkkapsel oder Sehnenscheide schwächen und zu einer überschießenden Produktion von Gelenkschmiere führen.
In der Gelenkkapsel wird Gelenkflüssigkeit produziert, welche als Schmiermittel für das Gelenk fungiert und wichtige Nährstoffe für die Gesunderhaltung des Knorpels enthält. Eine Verletzung oder Erkrankung kann nun dazu führen, dass vermehrte Reibung entsteht. Es wird vermutet, dass Ganglien dann entstehen, wenn die Gelenkkapsel eine Schwachstelle und gleichzeitig einen Überdruck im Gelenkspalt hat. Dies kann wegen besonders viel Flüssigkeit der Fall sein. Bei 10 % der Fälle lassen sich vorangegangene Verletzungen oder Verstauchungen in der Vorgeschichte finden.
Symptome
Oft verursacht ein Ganglion keine Beschwerden. Je nachdem, wo es auftritt, kann es die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks einschränken. Kleine Ganglien verursachen meist keine Probleme. Sind sie sehr groß, können sie jedoch die benachbarten Muskeln und Gelenke stören und bei Bewegungen zu Schmerzen führen.
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Für gewöhnlich ist das einzige Symptom eines Ganglions am Handgelenk eine sichtbare und tastbare Schwellung, die sich nur geringfügig verschieben lässt. Manche Personen mit einem Ganglion leiden an Schmerzen im Handgelenk, die dauerhaft sind oder bei Bewegung oder Druck auf das Gelenk auftreten. Diese Beschwerden nehmen meist zu, wenn das Ganglion wächst. Ist die Beweglichkeit des Handgelenks oder Fingers durch ein Ganglion stark eingeschränkt, kann das Überbein auch auf Nerven drücken.
Diagnose
Basismaßnahmen zur Diagnosesicherung eines Ganglions ist die körperliche Untersuchung, das heißt das vorsichtige Abtasten der Schwellung, sowie die Untersuchung mit dem Ultraschall. Besteht der Verdacht auf eine Gelenkschädigung, veranlasst die Ärzt*in außerdem ein Röntgenbild. Es kann nötig sein, für die Diagnose bildgebende Verfahren anzuwenden, wie Röntgen oder MRT. Hierbei wird sichergestellt, dass es sich um eine gutartige Veränderung handelt. Weitere Differenzialdiagnosen sind zudem gutartige oder bösartige Tumoren wie Atherome (Grützbeutel), Lipome oder auch Fibrosarkome. Pralle, relativ feste Schwellungen treten auch auf als Kallusbildung nach Knochenbrüchen oder beim Morbus Paget.
Behandlungsmöglichkeiten
Grundsätzlich gilt: Macht ein Ganglion keine Probleme, muss es auch nicht behandelt werden. Es reicht, die Veränderung im Auge zu behalten, sie kann sich auch spontan zurückbilden. 30-50 % der Ganglien bilden sich innerhalb einiger Wochen oder Monate von selbst zurück.
Konservative Behandlung
Ein beschwerdefreies Ganglion muss nicht behandelt werden. Bei Schmerzen, Druck auf Nerven bzw. steht die Förderung der Rückbildung durch Schonung und Ruhigstellung mit einer Schiene oder Bandage im Vordergrund. Generell empfiehlt es sich zur Ganglion-Selbstbehandlung, das betroffene Gelenk zu schonen und möglichst ruhig zu stellen. Auch können Salben und Cremes für Gelenkbeschwerden helfen. Gleichzeitig können entzündungshemmende Wirkstoffe eingenommen werden, etwa NSAR wie Diclofenac (z. B. Voltaren® oder Diclac®) oder Ibuprofen (z. B. Dolgit® oder Ibuprofen AbZ), evtl. auch Kortison.
Passende Schuhe sind bei Ganglien im Fußbereich wichtig. Gut passende, nicht drückende Schuhe sind hier entscheidend.
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Punktion
Dabei sticht die Ärzt*in das Ganglion mit einer Hohlnadel an und saugt den Inhalt ab. Hierbei wird das Ganglion mit einer Hohlnadel angestochen und die Flüssigkeit abgesaugt. Der Hohlraum kann im Anschluss mit Medikamenten behandelt werden, die direkt eingegeben werden, wie etwa Kortison. Spritzt man zusätzlich Kortison in das Ganglion, lässt sich manchmal eine dauerhafte Heilung erreichen. Da nur die Flüssigkeit, nicht aber die Kapsel entfernt wird, ist hierbei die Rückfallquote mit bis zu 50 % hoch.
Operative Entfernung
Vor allem länger bestehende, immer wieder auftretende oder große Ganglien sollten operativ entfernt werden. Haben konventionelle Therapien keine Besserung verschafft, kann eine Operation helfen. Verursacht das Ganglion durch stetigen Druck auf Gefäße oder Sehnen Probleme und erzeugt so bei Belastung Schmerzen, ist eine OP ratsam, um eine normale Funktion des Gelenks wieder herzustellen. Beim Meniskusganglion ist dafür in aller Regel eine Gelenkspiegelung nötig.
Früher war es üblich, das Ganglion so fest zu drücken, dass es aufplatzt. Um eine bestmögliche Sicht an die Operationsstelle zu haben, wird eine Blutleere in der zu eröffnenden Stelle erzeugt. Der Chirurg bzw. die Chirurgin entfernt über einen Hautschnitt das Ganglion. Die Entfernung ist auch mittels Arthroskopie möglich, zum Beispiel bei einem Ganglion am Kniegelenk.
Die Ganglion-OP erfolgt in der Regel ambulant, so dass Sie am gleichen Tag wieder nach Hause entlassen werden. In der Regel wird die betroffene Hand mittels Gipsschiene ruhiggestellt, bis die Fäden ca. 14 Tage später gezogen werden. Daraufhin kann vorsichtig mit Übungen begonnen werden, um die Hand nach und nach wieder zu belasten. Bestehen weiterhin Bewegungseinschränkungen nach der Ganglion-Operation, empfiehlt sich eine Krankengymnastik bzw. Je nach betroffener Stelle und ausgeführter Tätigkeit und Belastung sind Sie nach dem Eingriff in aller Regel nach 3 bis 4 Wochen wieder arbeitsfähig. Dennoch sollten Sie weiter auf das Handgelenk Acht geben und es nicht überlasten.
Was man vermeiden sollte
Stört das „Überbein“ jedoch, gibt es leider Tipps im Internet, die lieber nicht beherzigt werden sollten. Die sogenannte „Bibel-“ oder „Hammer-Therapie“ zielt darauf ab, das Ganglion zu zertrümmern. Da jedoch die Gefahr besteht, statt dem Ganglion die Knochen zu schädigen oder gar zu brechen, sollte klar sein, dass dies keine empfehlenswerte Option darstellt. Auch ein Aufstechen des Ganglions in Eigenregie birgt eine hohe Infektionsgefahr mit Blutvergiftungsrisiko, und wir raten ausdrücklich davon ab. Hinweis: Auch wenn ein Ganglion manchmal wie ein praller Pickel aussieht, dürfen Sie es keinesfalls ausdrücken. Die Punktion oder Entfernung eines Ganglions muss unter sterilen Bedingungen erfolgen.
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Was tun, wenn das Ganglion platzt?
Ganglien können platzen und auf diese Weise problemlos abheilen. Manchmal kommt es dadurch allerdings zu Infektionen, die sich durch Erwärmen, Hautrötung und Schwellung bemerkbar machen. Suchen Sie in diesen Fällen eine Ärzt*in auf.
Heilerde als mögliche ergänzende Behandlung
Heilerde ist ein natürliches Produkt, das aus verschiedenen Mineralien und Spurenelementen besteht. Sie wird traditionell bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt, sowohl innerlich als auch äußerlich. Bei der äußerlichen Anwendung wird Heilerde oft als Paste auf die Haut aufgetragen.
Wirkungsweise der Heilerde
Heilerde hat eine adsorbierende und absorbierende Wirkung. Sie kann Stoffe binden und den pH-Wert puffern. Die Packung enthält die Mineralstoffe Magnesium, Silicium, Eisen, Phosphor, Kalium, Calcium sowie die Spurenelemente Kupfer, Mangan, Selen und Zink.
Anwendung von Heilerde bei Ganglion
Es gibt Berichte über positive Erfahrungen mit der Anwendung von Heilerde bei Ganglion. Durch den Kältereiz und Eigendruck des Heilerdebreis werden die Blutgefäße verengt und Muskelspannungen verringert, Schwellungen gehen zurück, Schmerzen werden gelindert. Wirkt ausleitend, kühlend, antiseptisch.
Anwendungsempfehlung:
- Luvos-Heilerde 2 wird als streichfähiger Brei mit Wasser, Essigwasser, Kamillentee oder Abkochungen von Zinnkraut bzw. Haferstroh angerührt.
- Der Heilerdebrei kann nun direkt auf die Haut aufgebracht und der zu behandelnde Bereich straff mit dem Leinentuch umwickelt werden. Alternativ kann der Brei auch auf das Wickeltuch aufgestrichen werden.
- Man lässt den Heilerdebrei solange am Ort der Behandlung, bis er vollkommen trocken ist.
Sivash-Heilerde
Das Peloid Sivash-Heilerde ist ein 100% natürliches Medizinprodukt mit einem breiten Anwendungsspektrum. In den vergangenen 10 Jahren konnten Tausende der Patienten das Überbein (Volksname des Ganglions) erfolgreich mit Sivash-Heilerde behandeln.
Die Behandlung des Ganglions mit Sivash-Heilerde ist sehr einfach. Die Heilerde kommt gebrauchsfertig aus der Natur in Form einer Paste und muss nicht erst mit Wasser vermischt werden. Die Heilerde-Paste wird auf das Ganglion selbst und auf den Hautbereich um das Überbein ca. Die behandelte Stelle wird mit einer Folie z.B. Frischhaltefolie abgedeckt. Die Einwirkungszeit beträgt mindestens 40 Minuten. Einige Kunden lassen die Heilerde sogar über die Nacht einwirken. Nach der Behandlung wird die Folie abgenommen. Die meiste Heilerde geht mit der Folie mit und der Rest wird abgewaschen. Die Behandlungen werden jeden oder jeden zweiten Tag durchgeführt. Die Erfahrung zeigt, dass die Dauer der Behandlungen sehr stark variieren kann.
Wichtige Hinweise zur Anwendung von Heilerde
Bei der äußerlichen Anwendung sind allergische Reaktionen ganz selten. Bei innerlicher Anwendung kann Heilerde die Wirkung von Medikamenten beeinträchtigen, denn sie bindet auch Arzneistoffe. Außerdem muss man auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten.
Sie dürfen nicht vorgenommen werden bei Sehnenscheidenentzündung und anderen akuten und chronischen Entzündungen und zur Behandlung von Venenleiden (Krampfadern).
Wissenschaftliche Evidenz
Allerdings ist die Wirkung von Heilerde bei Ganglion noch nicht ausreichend durch Studien bestätigt. Doch es gibt zahlreiche positive Erfahrungsberichte und schwerwiegende Nebenwirkungen sind bei der Anwendung nicht zu erwarten. Derzeit laufen randomisierte kontrollierte Studien, die untersuchen ob Heilerde bei Sodbrennen, Dyspepsie und Reizdarm-Syndrom hilft.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Verursacht ein Ganglion so große Probleme, dass es auf Nerven oder Gefäße drückt und Schmerzen verursacht und sich sogar rötet, wird es Zeit den Arzt bzw. Ganglion - Welche Ärztin bzw. In der Regel können Hausärzt:innen schon die Diagnose Ganglion durch eine Untersuchung des betroffenen Gelenks stellen und Sie an eine/n Chirurg:in oder Orthopäd:in überweisen. Es ist natürlich auch möglich, direkt die Fachärztin bzw. den Facharzt in der Orthopädie oder Plastischen Chirurgie aufzusuchen, wenn das Ganglion operativ entfernt werden soll.