Carl Lewis, eine Ikone der Leichtathletik, hat mit seinen neun olympischen Goldmedaillen und acht Weltmeistertiteln Sportgeschichte geschrieben. Doch der Preis für seine außergewöhnlichen Leistungen war hoch. Heute, Jahre nach seinem Rücktritt, leidet Lewis unter den körperlichen Folgen seiner intensiven sportlichen Karriere.
Die Anfänge einer Legende
Am 29. Juli 1996 blickte die Welt gebannt auf Carl Lewis im Olympiastadion von Atlanta. Der damals 35-Jährige wollte es noch einmal wissen und seinen vierten Olympiasieg im Weitsprung in Folge erringen. Trotz Zweifeln und Warnungen von Experten, die ihm ein Debakel prophezeiten, triumphierte Lewis mit einem Sprung auf 8,50 Meter. Dieser neunte Olympiasieg war jedoch mit Schmerzen verbunden, wie er später zugab.
Die Schattenseiten des Erfolgs: Arthritis und Rückenprobleme
Heute ist die Geschmeidigkeit, mit der Carl Lewis einst die Tartanbahnen eroberte, nur noch eine Erinnerung. Jeder Schritt schmerzt, das Hinsetzen und Aufstehen sind eine Qual. Der Grund: Arthritis. "Die Ärzte haben mir gesagt, ich habe das Rückgrat eines 60-jährigen Mannes", so Lewis. Mediziner hatten ihn bereits vor Jahren vor dieser Entwicklung gewarnt und ihm geraten, seinen Sport aufzugeben. Doch Lewis wollte davon nichts wissen.
Die harten Kunststoffbahnen, die unzähligen Sprünge und Landungen, die das Rückgrat immer wieder zusammenstauchten, forderten ihren Tribut. Nach und nach nutzte sich die Knorpelschicht zwischen den Wirbeln ab. Die Schmerzen, die er heute empfindet, sind das Ergebnis jahrelanger extremer Belastung.
Die Warnung, die ungehört verhallte
"Ganz am Anfang, als ich noch jung war, hätte man mich warnen sollen", sagt Lewis heute. Doch auf dem Höhepunkt seiner Karriere und seiner Verdienstmöglichkeiten wollte er nicht aufhören. Die Meetings-Veranstalter rissen sich um ihn und zahlten hohe Summen für seine Starts. Es war eine Zeit des Erfolgs und des Ruhms, aber auch eine Zeit, in der die Gesundheit in den Hintergrund rückte.
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Carl Lewis im Rollstuhl? Eine bittere Vorstellung
Die Vorstellung, Carl Lewis im Rollstuhl zu sehen, ist schmerzhaft. Er hat sich in seiner Karriere ein Vermögen von 25 Millionen Dollar zusammengesprintet und -gesprungen, aber einen gesunden Rücken kann er sich davon nicht kaufen. Sein Schicksal erinnert an andere prominente Sportler wie Muhammad Ali, die ebenfalls unter den Langzeitschäden ihrer sportlichen Karriere leiden.
Leistungssport: Ein riskantes Geschäft
Carl Lewis' Geschichte ist eine Mahnung, dass Hochleistungssport ein riskantes Geschäft sein kann. Wirbelsäule, Knie und Sprunggelenke lassen sich nicht so trainieren wie die Muskeln. Regelmäßige Bewegung in Maßen ist zwar empfehlenswert, aber wer sich für Hochleistungssport entscheidet, muss sich der potenziellen Gefahren bewusst sein.
Carl Lewis heute: Eine Warnung und ein Vorbild
Heute ist Carl Lewis selbst die Warnung. Ob er diese zu nutzen weiß? Anders als beim Hochleistungssport steht in der Show "Klein gegen Gross" nicht der übertriebene sportliche Ehrgeiz im Mittelpunkt, sondern die Leidenschaft. Denn Kinder müssen nicht mit allen Mitteln zu Höchstleistungen getrieben werden.
Trotz seiner gesundheitlichen Probleme ist Carl Lewis nach wie vor aktiv und engagiert. Er trainiert dreimal pro Woche mit Gewichten, fährt Fahrrad und achtet auf seine Ernährung. Seit rund 30 Jahren ernährt er sich nahezu ausschließlich vegan. "Wenn du heute in einen Supermarkt gehst, gibt es heute alles für Veganer, aber 1990 war das alles andere als einfach", sagt er.
Veganismus im Sport: Ein wachsender Trend
Carl Lewis ist einer von vielen Spitzensportlern, die sich für eine vegane Ernährung entschieden haben. Dieser Trend spiegelt ein wachsendes Bewusstsein für die Vorteile einer pflanzlichen Ernährung wider, sowohl für die Gesundheit als auch für die Umwelt. Vegane Sportler sind Vorbilder für junge Leute und zeigen, dass eine vegane Ernährung keine Kraft kostet und eine gute Grundlage für den Sport darstellt.
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Doping-Vorwürfe: Ein dunkles Kapitel
Carl Lewis' Karriere war nicht nur von Erfolgen, sondern auch von Doping-Vorwürfen überschattet. Obwohl er zugegeben hat, 1988 positiv getestet worden zu sein, hat er die Vorwürfe heruntergespielt. Auch der Forderung aus dem Lager Ben Johnsons, Lewis solle die ihm 1988 in Seoul zugesprochene Goldmedaille über 100 Meter zurückgeben, erteilte er eine Absage.
Die Doping-Debatte wirft ein Schlaglicht auf die Schattenseiten des Leistungssports. Der Druck, Höchstleistungen zu erbringen, kann dazu führen, dass Athleten zu unerlaubten Mitteln greifen. Es ist wichtig, ein faires und transparentes Doping-Kontrollsystem zu schaffen, um die Gesundheit der Athleten zu schützen und die Integrität des Sports zu gewährleisten.
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