Christoph Kramer erleidet erneut Gehirnerschütterung: Eine Besorgniserregende Kopf-Akte

Fußball-Weltmeister Christoph Kramer von Borussia Mönchengladbach hat sich im Auswärtsspiel beim FC Augsburg erneut eine Gehirnerschütterung zugezogen. Der Mittelfeldspieler war nach einem wuchtigen Freistoß von Berisha am Kopf getroffen worden und musste minutenlang behandelt werden. Trainer Daniel Farke sagte nach der 0:1-Niederlage, dass Kramer "ein paar Sekunden weg" gewesen sei.

Der Vorfall in Augsburg

Im Bundesligaspiel gegen den FC Augsburg am Mittwochabend erlitt Gladbachs Kapitän Christoph Kramer eine Gehirnerschütterung. Kurz vor dem Seitenwechsel wurde er bei einem gegnerischen Freistoß am Kopf getroffen und musste anschließend auf dem Rasen minutenlang behandelt werden. Kramer selbst teilte in der Mixedzone nach dem Spiel mit, dass sein Kopf leicht „brummen“ würde.

Trainer Daniel Farke bedauerte Kramers Ausfall und betonte dessen Bedeutung für die Mannschaft: „Er hat uns gegen den Ball viel Stabilität und mit dem Ball viel Struktur gegeben. Das Niveau haben wir in der zweiten Halbzeit nie mehr erreichen können.“

Kramers Kopfverletzungsgeschichte

Kramer hat in seiner Karriere immer wieder teils schwere Kopfverletzungen erlitten. Die bekannteste ist seine Gehirnerschütterung im WM-Finale 2014, an das er sich in Teilen nicht mehr erinnert.

Hier eine Übersicht von Kramers Kopf-Crashs:

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  • 13. Juli 2014: Im WM-Finale gegen Argentinien prallt Kramer mit Garay zusammen und spielt mit Gehirnerschütterung noch ein paar Minuten weiter.
  • 10. März 2016: Im Leverkusen-Trikot bekommt er in der Europa League in Villarreal einen Ball ins Gesicht - Schleudertrauma.
  • 19. September 2017: In Stuttgart prallt er mit VfB-Profi Donis zusammen, muss blutüberströmt ausgewechselt werden. Diagnose: Schädelprellung und Riss der Nasenwurzel.
  • 25. November 2017: Beim Spiel gegen München rennt Mitspieler Vestergaard Kramer um. Der Weltmeister wird benommen auf einer Trage vom Platz getragen - leichte Gehirnerschütterung.
  • 1. Februar 2020: Leipzigs Werner trifft ihn mit dem Knie am Hinterkopf. Kramer bleibt benommen liegen.

Trotz dieser Historie möchte Kramer auch in Zukunft keinen Helm tragen: „Der hätte mich bei dem Freistoß auch nicht wirklich geschützt. Und in der NFL haben alle einen Helm an - und gefühlt hat da trotzdem jeder mehrere Gehirnerschütterungen in einer Saison.“

Ungewissheit für das kommende Spiel

Es ist fraglich, ob Kramer am Samstag im Auswärtsspiel gegen die TSG Hoffenheim mitwirken kann. Auch Nationalspieler Jonas Hofmann fehlte gegen Augsburg mit einer Erkältung und ist für das Spiel am Wochenende fraglich.

Trainer Farke sagte: „Er hatte starke Kopfschmerzen. Die Symptome waren schon ziemlich heftig. Er war heute nicht in der Lage zu trainieren. Es wird eine enge und späte Entscheidung bei ihm.“

Immerhin wird Kapitän Lars Stindl nach seiner abgesessenen Gelbsperre zurückkehren.

Die Bedeutung des WM-Finales für Kramer

Der beängstigende Moment im WM-Finale 2014 prägte Kramer als öffentliche Figur. Trotz der Gefährlichkeit der Situation ist er dafür im Nachhinein erklärtermaßen dankbar.

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Kramer sagte 2022 im Podcast „Apokalypse & Filterkaffee“: „Rein medial gesehen war das super für mich. Das ist eine coole Geschichte. Dadurch ist mein Bekanntheitsgrad auf jeden Fall deutlich höher geworden. Ich würde sogar so weit gehen und sagen: Wenn ich diese Geschichte nicht erlebt hätte, dann wäre ich heute zum Beispiel kein ZDF-Experte. Da bin ich mir relativ sicher. Von daher war das medial gesehen ein Glücksfall für mich.“

Er fügte hinzu: „Die Witze werden nicht lustiger, aber wenn du bei allen Menschen in den Köpfen mit dem WM-Finale in Verbindung gebracht wirst, ist das mit das Beste, was es für einen Fußballer gibt. Deswegen ist das völlig okay. Aus rein sportlicher Sicht: Ich war an dem Tag echt gut drauf und hätte auch gerne noch etwas länger gespielt, weil ich ein WM-Finale wahrscheinlich auch nicht mehr so häufig spielen werde.“

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