Das bessere Gehirn: Eine Zusammenfassung von Brant Cortrights Erkenntnissen zur Neurogenese und mentalen Gesundheit

Die moderne Hirnforschung hat in den letzten Jahren einen faszinierenden Einblick in die lebenslange Plastizität unseres Gehirns gegeben. Es wurde bewiesen, dass unser Gehirn zeitlebens neue Nervenzellen bildet. Eine besonders wichtige Entdeckung ist die Bedeutung der Neurogenese, also der Geschwindigkeit, mit der diese neuen Zellen wachsen. Sie ist der Schlüssel zu einer besseren Lebensqualität. Erfreulicherweise lässt sich die Neurogenese-Rate in allen Phasen des Erwachsenenalters erheblich verbessern. Altersunabhängig kann die Geschwindigkeit der Nervenzellen-Neubildung durch den richtigen Lebensstil um das Drei- bis Fünffache gesteigert werden. Professor Brant Cortright, ein Spezialist für Gehirnentwicklung, bietet einen wissenschaftlich fundierten Weg zur Förderung der mentalen Gesundheit durch die Anregung der lebenslangen Bildung neuer Nervenzellen.

Die Bedeutung der Neurogenese

Die Neurogenese, der Prozess der Neubildung von Hirn- bzw. Nervenzellen, ist von entscheidender Bedeutung für unser Wohlbefinden. Die fortlaufende Neubildung von Hirn- und Nervenzellen entscheidet darüber, ob wir uns gut oder schlecht, lebendig und jung oder festgefahren und depressiv fühlen. Unser Gehirn ist unsere "Stammausrüstung", die uns einzigartig macht. Die Entwicklung während der Evolution zeigt, dass unser Leistungsvermögen noch lange nicht ausgeschöpft ist.

Die vier Schlüssel der Neurogenese

Obwohl unser Gehirn die Fähigkeit zur Neurogenese besitzt, wachsen neue Neuronen nur heran, wenn man ihnen etwas bietet. Cortright identifiziert vier Schlüsselbereiche, die die Neurogenese maßgeblich beeinflussen:

  1. Lernreize und geistige Herausforderungen: Wer seinen Kopf gebraucht, um zu lernen, zu lesen, zu schreiben, logisch zu denken oder Probleme zu lösen, stimuliert das Wachstum neuer Gehirnzellen und kann somit langfristig das Gedächtnis verbessern. Am besten täglich Tagebuch schreiben, Brett- oder Kartenspiele spielen bzw. knifflige Videospiele wie Tetris oder Gehirn-Jogging mit Dr. Kawashima. Oder versuche mal, eine Zeitung oder ein Buch auf dem Kopf zu lesen.
  2. Körperliche Betätigung: Drei- bis viermal die Woche 30 bis 45 Minuten Walken. Viel besser fürs Gehirn als Joggen (oxidativer Stress für die Gehirnzellen).
  3. Spiritualität oder Bewusstheit: Dem Kopf täglich mindestens 30 Minuten Stille gönnen. Entspannt das Nervensystem, macht leistungsfähiger: Stelle dir vor, du sitzt auf einem Berg und werde ein Teil von ihm. Du sitzt stabil und unverrückbar. Du spürst, wie du auf dem Stuhl geerdet, zentriert und stabil sitzt. Nimm deine Fußsohlen, deine Beine, dein Gesäß und dein Becken wahr. Lassen dich immer mehr auf deinem Platz nieder. Von dieser Basis aus richte dich Wirbel für Wirbel auf und nimm eine gerade Haltung ein.
  4. Spezielle Ernährung und soziale Kontakte: Bestimmte Lebensmittel sind reich an Vitaminen, Antioxidantien, Mineralstoffen und gesunden Fettsäuren, die Entzündungen im Gehirn, Alterungsprozessen und Stress durch freie Radikale vorbeugen. Vier Superfoods für jeden Tag: Heidelbeeren, Kurkuma, grüner Tee, alles mit Omega-Fettsäuren. Jeden Tag mindestens ein nahes, gutes Gespräch mit einer Freundin, der Mutter, dem Sohn oder dem Partner führen. So oft wie möglich in den Wald oder Park gehen, bewusst die Naturgeräusche wahrnehmen. Fördert Verschaltungen der Nervenzellen.

Diese vier Schlüssel wirken wie Dünger fürs Gehirn und fördern die Neubildung von Nervenzellen.

Praktische Tipps zur Verbesserung der Neurogenese

Cortright bietet eine Reihe von praktischen Tipps, die leicht in den Alltag integriert werden können, um die Neurogenese zu fördern:

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  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, gesunden Fetten und Omega-3-Fettsäuren ist essentiell für die Gehirngesundheit.
  • Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität, insbesondere Ausdauersportarten wie Walken, fördert die Durchblutung des Gehirns und stimuliert die Neurogenese.
  • Schlaf: Ausreichend Schlaf ist entscheidend für die Regeneration des Gehirns und die Konsolidierung von Erinnerungen. Immer zur selben Zeit schlafen gehen (ideal: zwischen 22 und 23 Uhr), zur selben Zeit aufstehen - auch am Wochenende.
  • Soziale Interaktion: Der Austausch mit anderen Menschen, insbesondere enge Beziehungen, stimuliert das Gehirn und fördert das Wohlbefinden.
  • Geistige Herausforderungen: Das Gehirn sollte regelmäßig gefordert werden, sei es durch Lernen, Lesen, Spielen oder das Lösen von Problemen. Versuche mal, die schwächere Hand z. B. beim Zähneputzen, Türöffnen, Staubwischen einzusetzen.
  • Achtsamkeit und Entspannung: Regelmäßige Entspannungsübungen, Meditation oder einfach nur Zeit in der Natur können Stress reduzieren und die Gehirnfunktion verbessern.

Das Better-Brain-Programm

Basierend auf seinen Erkenntnissen hat Prof. Brant Cortright das Better-Brain-Programm entwickelt. Dieses Programm zielt darauf ab, das Gehirn auf maximaler Leistungsstufe arbeiten zu lassen, indem die Entwicklung neuer Nervenzellen gefördert wird. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass nicht alle Tipps und Empfehlungen des Experten gleichzeitig umgesetzt werden müssen. Vielmehr geht es darum, einen individuellen Weg zu finden, der zu den eigenen Bedürfnissen und Lebensumständen passt.

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