Die faszinierende Welt des Lesens: Wie Bücher dein Gehirn verändern und dein Leben bereichern

Lesen ist mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung; es ist ein umfassendes Training für unseren Geist und Körper. Es wirkt sich positiv auf unsere geistige und körperliche Verfassung aus. In einer Welt, die zunehmend von digitalen Medien dominiert wird, bietet das Lesen von Büchern eine wertvolle Möglichkeit, sich zu entspannen, Wissen zu erweitern und die eigene Persönlichkeit zu entwickeln.

Warum Lesen wichtig ist: Mehr als nur ein Hobby

Lesen ist nicht nur eine Quelle des Vergnügens, sondern auch ein wichtiges Werkzeug für die persönliche und berufliche Entwicklung. „Wer keine Wahlprogramme und Zeitungsartikel lesen kann, hat es schwerer, eigene fundierte Entscheidungen zu treffen.“ Es ermöglicht uns, am gesellschaftlichen und politischen Leben teilzunehmen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Darüber hinaus wirkt sich Lesen positiv auf unsere Konzentrationsfähigkeit und unser Erinnerungsvermögen aus.

Was passiert im Gehirn beim Lesen? Ein Ganzkörper-Workout für den Kopf

Nachdem wir das Alphabet gelernt haben, wissen wir, welche Laute zu welchem Buchstaben gehören. So können wir einzelne Wörter lesen und verstehen. Die Wörter, die wir lesen, werden im Gehirn verarbeitet und mit unserem vorhandenen Wissen verknüpft. Dazu gehören auch der Kontext und die Assoziation mit den vorangegangenen Wörtern. Lesen beansprucht dabei verschiedene Bereiche des Gehirns und ist damit so etwas wie ein Ganzkörper-Workout für den Kopf.

Der Prozess des Lesens ist komplex und faszinierend. Wenn wir Wörter auf einem Blatt Papier lesen, laufen eine ganze Reihe an Dingen gleichzeitig ab. Zuerst stellst du dir im Kopf vor, wie sich die Buchstaben in gesprochener Sprache anhören. Auch wenn Buchstaben eigentlich nur ein paar Punkte und Striche sind, hast du gelernt, welche Klänge Buchstaben haben. Der Buchstabe „T“ kann T, T ,T oder t geschrieben werden und trotzdem wirst du immer wissen, wie er in den Wörtern Ton, Tante, Bett oder rot“ ausgesprochen werden muss. Die einzelnen Buchstaben setzt dein Gehirn dann zu Silben zusammen. Aus diesen Silben setzt es wiederum ganze Wörter zusammen. Bei Leserinnen und Lesern funktioniert dieses Zusammensetzen automatisch und blitzschnell.

Als geübte Leserinnen und Leser können wir also bekannte Wörter schnell und automatisch erkennen. Das schnelle Erkennen von Wörtern ist notwendig für das flüssige Lesen von Sätzen. Wie das funktioniert, weiß man aus Experimenten, in denen man die Augenbewegungen von Menschen beobachtet hat, während sie lesen (Rayner & Duffy, 1986). Dabei stellte man fest: Wir lesen nicht hintereinander Wort für Wort. Vielmehr machen unsere Augen immer wieder ruckartige Bewegungen - mal springen wir beim Lesen vor, mal zurück. Manchmal machen wir kurze Stopps, manchmal überspringen wir sogar ganze Wörter.

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Die Vorteile des Lesens: Ein Booster für dein Gehirn und deine Karriere

Lesen bietet eine Vielzahl von Vorteilen für unser Gehirn und unsere allgemeine Gesundheit.

  • Stressreduktion: Laut der Universität Sussex senkt Lesen unseren Stresspegel um bis zu 68 Prozent. Damit ist es sogar entspannender als Musik hören oder Spazieren gehen. Beim Lesen entspannen sich die Muskeln und die Atmung verlangsamt sich. Außerdem gönnst du deinen Augen eine Pause vom grellen Licht digitaler Geräte, wenn du ein traditionelles Buch aus Papier liest. Denn das blaue Licht von Handy und Co.
  • Verbesserung der Gehirnfunktion: Das Max-Planck-Institut hat herausgefunden, dass Lesen die neuronalen Verbindungen im Gehirn verstärkt, vor allem in Bereichen wie der Großhirnrinde und der Verbindung zwischen Sehrinde und Thalamus. Durch regelmäßiges Lesen wird das Gehirn effektiv trainiert, was die Merkfähigkeit und Abrufgeschwindigkeit von Informationen steigert. Studien zeigen, dass Lesen spezifische Gehirnbereiche aktiviert, die unsere Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeitsspanne beeinflussen.
  • Erweiterung des Wissens: Wer liest, erweitert automatisch sein Wissen. Dabei muss es sich nicht unbedingt um trockene Sachbücher handeln, auch Romane vermitteln neues Wissen und Ideen. Beim Lesen lernt man dabei nicht nur neue Wörter, sondern auch Redewendungen, Sprichwörter oder Metaphern. Durch das Lesen verschiedener Texte und Genres entwickelst du ein intuitives Verständnis für korrekte grammatikalische Strukturen und den Aufbau von Sätzen.
  • Förderung der emotionalen Intelligenz: Lesen fördert unter anderem die so genannte emotionale Intelligenz, also die Fähigkeit, die Gefühle anderer wahrzunehmen und zu verstehen. Denn beim Lesen versetzen wir uns automatisch in die Personen der Geschichte hinein und erleben hautnah, mit welchen Gefühlen und Gedanken sie reagieren. So erweiterst du deine emotionalen und sozialen Fähigkeiten.
  • Karrierevorteile: Bücher, insbesondere solche mit Fachinhalten oder Fallstudien, können verschiedene Perspektiven und Lösungsansätze für komplexe Probleme vermitteln.
  • Sprachkompetenz: Durch Lesen kannst du nicht nur deine Muttersprache verbessern, sondern auch eine Fremdsprache lernen. Dafür gibt es spezielle Lektüren mit begleitenden Erklärungen und Vokabeln, aber es spricht auch nichts dagegen, einen normalen Roman in der Sprache deiner Wahl zu lesen - vielleicht sogar ein Buch, das du schon kennst. Damit dich die Flut an neuen Vokabeln aber nicht völlig überfordert, ist es sinnvoll, einen Text auf dem richtigen Niveau auszuwählen. So verlockend es auch ist, mit den Klassikern anzufangen, sind leicht zu lesende Romane hier die bessere Wahl.

Macht Lesen schlau? Die Verbindung zwischen Lesen und Intelligenz

Wer viel liest, ist schlau - oder? Wer liest, erweitert automatisch sein Wissen. Dabei muss es sich nicht unbedingt um trockene Sachbücher handeln, auch Romane vermitteln neues Wissen und Ideen. Beim Lesen lernt man dabei nicht nur neue Wörter, sondern auch Redewendungen, Sprichwörter oder Metaphern. Durch das Lesen verschiedener Texte und Genres entwickelst du ein intuitives Verständnis für korrekte grammatikalische Strukturen und den Aufbau von Sätzen. Lesen fördert unter anderem die so genannte emotionale Intelligenz, also die Fähigkeit, die Gefühle anderer wahrzunehmen und zu verstehen.

Lesen vs. Fernsehen und Social Media: Ein Vergleich

Insbesondere soziale Medien können da an positiven Effekten nicht mithalten. Wir wissen nun, dass Lesen gesund ist und zum Beispiel deine Aufmerksamkeitsspanne verbessert.

Mentale Repräsentationen: Die Macht der inneren Bilder

Lesen ist mehr als das schnelle Erkennen von Wörtern und das flüssige Lesen von Sätzen. Lesen bedeutet vor allem, zu verstehen, was jemand anderes aufgeschrieben hat. Durch das Lesen von Texten kommen wir an Informationen heran, die uns jemand anderes hinterlassen hat: Wir können durch den Text miteinander sprechen. Dazu müssen wir als Leserinnen und Leser unsere eigenen Bilder vom Inhalt entwickeln und Schlussfolgerungen ziehen.

Im Grunde lesen wir fast immer „zwischen den Zeilen“, wenn wir einen Text verstehen möchten. Wir verstehen nämlich Texte, indem wir uns unsere eigenen Vorstellungen machen, was der Autor oder die Autorin damit gemeint haben könnte - mentale Repräsentationen genannt (Kintsch, 1998). Beim Lesen werden unsere inneren Bilder ständig ergänzt, weil wir unser Wissen mit den neuen Informationen aus dem Text zusammenbringen. Solche mentalen Repräsentationen können von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich sein. Zum Beispiel hängen sie davon ab, wie viel eine Leserin oder ein Leser schon über das Thema weiß.

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Lesestrategien für den Alltag: Tipps für Lesemuffel und Bücherwürmer

Mehr zu lesen ist ein Klassiker unter den guten Vorsätzen, die immer wieder scheitern. Hier sind einige Tipps, die dir helfen, das Lesen in deinen Alltag zu integrieren:

  1. Nimm dir für den Anfang am besten ein dünneres Buch. Es ist wahrscheinlicher, dass du es zu Ende liest.
  2. Wenn du weißt, dass du Wartezeiten oder Pausen hast, zum Beispiel bei einer Zugfahrt oder beim Warten auf einen Arzttermin, dann packe dein Buch in die Tasche.
  3. Sprich mit anderen über das Gelesene, sei es mit Freunden, in einem Buchclub oder in Online-Foren. „Die Lesemotivation wächst mit der passenden Lektüre, weshalb es wichtig ist, bei Buchempfehlungen individuelle Interessen zu berücksichtigen. Großer Beliebtheit erfreuen sich zum Beispiel Comics und Mangas.

Buchtipps und Inspirationen: Von Klassikern bis zu Neuerscheinungen

  • Wenn du als Kind viel gelesen hast, dann kannst du dich bestimmt noch an die Tintenwelt-Trilogie erinnern. Ganz neu hat Cornelia Funke nun einen vierten Teil der Saga veröffentlicht - und natürlich wurde er direkt zum Bestseller.
  • Der Bestseller-Autor, Coach und Rap-Ikone stellt Fragen zu Selbstfindung, Beruf, Problemlösung, Geld und Partnerschaft, die helfen, deine Wünsche und Hoffnungen zu erkunden. Hrsg.
  • Die kleinen gelben Bücher von Reclam passen in jede Tasche und sind damit die perfekte Lektüre für zwischendurch.
  • Berufsanfängerinnen stehen vor Hürden bei der Chancengleichheit im Arbeitsleben, besonders in den ersten fünf Jahren.
  • Auf Deutsch heißt das Buch "Wer die Nachtigall stört". Aber das Original ist eine gute Wahl, wenn man einen fremdsprachigen Roman ausprobieren möchte.

Die Herausforderungen des Lesens: Ein kritischer Blick

Allerdings habe ich das Gefühl, dass all die Bücher die ein Mensch so im Laufe des Lebens liest, sinnlos sind. Behalten kann man sowieso nichts, denn nach einer Woche ist alles weg. Ich weiß, was du meinst - dass dies nur eine Sache des Interesses ist, wie manche sagen, denke ich nicht. Dir geht es doch aber sicher auch so, dass du bestimmte Argumente oder Fakten eines Buches besonders spannend findest - die bleiben dann meist. Beziehungsweise hat Soccer15 schon in gewisser Weise Recht, das Gehirn arbeitet sehr viel mit Wiederholung. Wenn du kurz nach Lesen eines Buches in eine Diskussion verwickelt wirst, die sich um dessen Thema dreht, fällt dir oft ein Fakt daraus wieder ein, die Information wird wieder an die Oberfläche geholt. Mir hat einmal eine Neurologin erklärt, dass es kein Problem des Platzes im Gehirn ist, sondern der Aufmerksamkeit, die du auf unterschiedliche Themen richtest. Ich habe das gefühlt das genau diese Einstellung dafür sorgt dass du alles wieder vergisst. So meint dein Unterbewusstsein, das dies Informationen sind die man sich nicht merken kann/muss.

Es gibt auch Bücher, die ihre Versprechen nicht halten können. Leider kann das Buch dieses Versprechen nur begrenzt einhalten. Seite des Buches trägt die Seitennummer 122. Die Zählung beginnt bereits mit dem Schmutztitel, d.h. Die Seiten 120 bis 122 werden vom Stich­wort­ver­zeich­nis belegt, also bleiben noch 110 Seiten für den eigentlichen Inhalt. beginnt mit einer Titelseite, auf der nur die Kapitelüberschrift steht; die gegenüberliegende Seite ist dabei zumeist leer. 12 Seiten inhaltsleer. Insgesamt reduzieren sich die numerierten Seiten von 122 auf weniger als 100. Kann wenigstens der Inhalt des doch sehr knapp bemessenen Buches überzeugen? Das kommt darauf an. "sensationellen Erkenntnisse eines japanischen Hirnforschers" haben wir jedenfalls vergeblich gesucht. die daraus resultierenden Empfehlungen sind jedenfalls weder neu noch sensationell. Leider sind die Studien nur sehr knapp beschrieben, so daß es dem Leser nicht viel weiterhilft. der findet z.B. Wir haben uns von diesem Buch deutlich mehr erwartet. erstmals mit der Thematik auseinandersetzen wollen.

Können wir unser Gehirn umschulen? Die Macht der Neurowissenschaften

Können wir unser Gehirn umschulen, um freier zu sein und glücklicher zu leben? Die Antwort ist: Ja!Wir leben umgeben von einer riesigen Menge an Informationen, und nur ein kleiner Teil - ca. 5 Prozent - erreicht unser Bewusstsein. Dank neurowissenschaftlicher Fortschritte haben wir heute mehr Einblick, wie Körper und Geist funktionieren, und können dieses Wissen nutzen. Wenn wir also verstehen, wie unser Geist Gedanken und Realität erzeugt, können wir das System beeinflussen, um Angst, tiefsitzende mentale Bilder und automatische Reaktionsmechanismen durch nicht-lineares Denken, Glück und Vertrauen in das Leben zu ersetzen.Aus einer ebenso lehrreichen wie unterhaltsamen Perspektive verwandelt David del Rosario, Forscher und Wissenschaftskommunikator, Erkenntnisse der Neurowissenschaften in ein Werkzeug der Transformation, das wir hundertprozentig in unserem Alltag anwenden können.

Die Zauberkraft des Lesens: Mehr als nur das Erkennen von Wörtern

… kann ganz schön viel! Denn Lesen ist ein bisschen wie Zaubern: Zum Beispiel kannst du das Wort „Dozibrofu“ laut vorlesen, obwohl du es sicherlich noch nie zuvor gesehen hast. Außerdem kannst du einen Satz lesen, in dem die Wröetr pölztlcih gnaz aderns asusheen. Und auch wenn etwas in einem Text nicht so genau beschrieben ist, kannst du dir die Dinge meistens trotzdem gut vorstellen. Fast überall, wohin du schaust, begegnen dir Wörter, Sätze und Texte. Problemlos liest du jeden Tag Klingelschilder, Straßennamen, Aufschriften auf Müslipackungen, Spielanleitungen und manchmal sogar ganze Briefe und Bücher. Und das obwohl Wörter eigentlich nur aus ein paar Punkten und Linien bestehen. Diese Fähigkeiten sind ein bisschen wie Zauberkräfte: Zum Beispiel kannst du blitzschnell Wörter erkennen - egal, ob du die Wörter schon kennst oder noch nicht. Ganze Sätze kannst du sogar mit vredhreetn Bchusatben ziemlich flüssig lesen. Und aus Texten kannst du mit ein paar Strategien deine eigenen Bilder im Kopf entstehen lassen, auch wenn diese Bilder im Text gar nicht so genau beschrieben werden.

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Die erste Zauberkraft deines Gehirns ist das Erkennen von Wörtern. Wenn du Wörter auf einem Blatt Papier liest, laufen eine ganze Reihe an Dingen gleichzeitig ab. Zuerst stellst du dir im Kopf vor, wie sich die Buchstaben in gesprochener Sprache anhören. Auch wenn Buchstaben eigentlich nur ein paar Punkte und Striche sind, hast du gelernt, welche Klänge Buchstaben haben. Der Buchstabe „T“ kann T, T ,T oder t geschrieben werden und trotzdem wirst du immer wissen, wie er in den Wörtern Ton, Tante, Bett oder rot“ ausgesprochen werden muss. Die einzelnen Buchstaben setzt dein Gehirn dann zu Silben zusammen. Aus diesen Silben setzt es wiederum ganze Wörter zusammen. Bei Leserinnen und Lesern funktioniert dieses Zusammensetzen automatisch und blitzschnell.

Als Leserinnen und Leser haben wir nämlich gelernt, bekannte Wörter sofort „auf einen Blick“ zu erkennen (Coltheart, 2005). Das ist möglich, wenn die Schrift des Wortes als Bild in deinem Gehirn abgespeichert ist. Damit ein solches Bild in deinem Gehirn entsteht, musst du das Wort schon sehr häufig gelesen haben. Das Wort ist dann als Bild in einer Art Wörterbuch im Gehirn abgespeichert. Dein Gehirn kann dann auf dieses Bild zurückgreifen und du erkennst das Wort innerhalb von Millisekunden. Bei unbekannten Wörtern ist das für dein Gehirn schwieriger. Lies zum Beispiel mal das folgende Wort: Dozibrofu. Wenn du so ein unbekanntes Wort liest, nimmt dein Gehirn einen Umweg über die Laute des Wortes. Das Gehirn muss das ganze Wort wieder in seine einzelnen Silben aufteilen und diese nacheinander erlesen (Do-zi-bro-fu). Das Erkennen des Wortes dauert deswegen etwas länger. Weil du für die deutsche Sprache gelernt hast, wie du jeden Buchstaben aussprichst, kannst du auch ein Fantasiewort wie „Dozibrofu“ Silbe für Silbe erlesen. Indem du die Klänge der Silben dann zusammensetzt, kannst du das Wort als Ganzes vorlesen. So kannst du jedes Wort erlesen - egal, ob es einen Sinn ergibt oder frei erfunden ist. Vielleicht erinnerst du dich auch noch, wie anstrengend das Lesen von einzelnen Wörtern für dich früher war. Damals musstest du noch Buchstabe für Buchstabe einzeln erlesen.

Das schnelle Erkennen von Wörtern ist notwendig für die zweite Zauberkraft, das flüssige Lesen von Sätzen. Wie das funktioniert, weiß man aus Experimenten, in denen man die Augenbewegungen von Menschen beobachtet hat, während sie lesen (Rayner & Duffy, 1986). Dabei stellte man fest: Wir lesen nicht hintereinander Wort für Wort. Vielmehr machen unsere Augen immer wieder ruckartige Bewegungen - mal springen wir beim Lesen vor, mal zurück. Manchmal machen wir kurze Stopps, manchmal überspringen wir sogar ganze Wörter.

Je mehr Übung wir im Lesen gewinnen, desto schneller können wie auch ganze Sätze lesen. Slbset wnen die Bchusatben in eniem Staz pölztlcih vretuachst snid, hsat du nur wnieg Porbelme. Vielleicht hast du auch den Tippfehler im vorletzten Satz überlesen. Das passiert, weil dein Gehirn nicht mehr nur einzelne Buchstaben erkennt. Stattdessen werden ganze Wörter zu einem Satz zusammengefügt.

Lesen bedeutet vor allem, zu verstehen, was jemand anderes aufgeschrieben hat. Durch das Lesen von Texten kommen wir an Informationen heran, die uns jemand anderes hinterlassen hat: Wir können durch den Text miteinander sprechen. Dazu müssen wir als Leserinnen und Leser unsere eigenen Bilder vom Inhalt entwickeln und Schlussfolgerungen ziehen. Lies dir zum Beispiel diesen kurzen Text durch: Jeden Morgen setzte König Neko voller Stolz seine Krone auf. Aber heute konnte er sie einfach nicht finden. Er rief seinen Diener. Der musste grinsen und brachte dem König einen Spiegel.Wahrscheinlich verstehst du problemlos, dass König Neko seine Krone wiederhaben möchte. Du verstehst, dass er seinen Diener um Hilfe fragt, wo die Krone sein könnte. Du verstehst, dass der Diener (und nicht König Neko) grinsen muss. Und du verstehst, dass König Neko die Krone schon die ganze Zeit auf dem Kopf trägt.

Wir verstehen nämlich Texte, indem wir uns unsere eigenen Vorstellungen machen, was der Autor oder die Autorin damit gemeint haben könnte - mentale Repräsentationen (Kintsch, 1998). Beim Lesen werden unsere inneren Bilder ständig ergänzt, weil wir unser Wissen mit den neuen Informationen aus dem Text zusammenbringen.

Zum Beispiel können wir schwierige Wörter wie „mentale Repräsentationen“ klären, indem wir sie in einem Wörterbuch nachschlagen, im Internet recherchieren, eine andere Person fragen oder sie uns durch die Sätze drumherum erschließen. Manchmal müssen wir sogar wieder ganze Absätze in einem Text nach oben springen. Auch wenn diese inneren Bilder von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein können, sind sie trotzdem nicht beliebig. Die eigenen Bilder sollten sich nicht zu weit von den Informationen aus dem Text entfernen. Ansonsten würde man seine eigene Geschichte erfinden und nicht mehr das erfahren, was uns jemand eigentlich mitteilen wollte.

Fazit: Lesen als Schlüssel zur persönlichen Entfaltung

Lesen ist für dein Gehirn keine leichte Aufgabe. Häufig merken wir gar nicht, wie viel unser Gehirn leistet, wenn wir lesen. Es muss Buchstaben, Silben und Wörter erkennen. Es muss Sätze flüssig lesen. Und es muss Texte verstehen, auch wenn darin nicht alle Informationen gegeben sind, die wir eigentlich zum Verstehen benötigen. Durch dieses Zusammenspiel der einzelnen Zauberkräfte entsteht nochmal etwas ganz Besonderes: Wenn du liest, kannst du dir Gedanken zu eigen machen, die jemand anders an einem anderen Ort und zu einem anderen Zeitpunkt aufgeschrieben hat. Die Informationen aus den Texten, die du liest, kannst du dann für dich selbst nutzen und in neuen Situationen anwenden.

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