DaTSCAN bei Parkinson: Kostenübernahme, Verfahren und Bedeutung

Morbus Parkinson ist eine weit verbreitete neurologische Erkrankung, von der in Deutschland über 300.000 Menschen betroffen sind, insbesondere im Alter zwischen 50 und 80 Jahren. Die frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen und die Lebensqualität der Betroffenen aufrechtzuerhalten.

Was ist Morbus Parkinson?

Morbus Parkinson ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die durch den Verlust von Dopamin produzierenden Nervenzellen im Gehirn gekennzeichnet ist. Dieser Dopaminmangel führt zu Bewegungsstörungen und anderen Symptomen.

Symptome und Folgeerscheinungen

Die typischen motorischen Symptome der Parkinson-Krankheit sind:

  • Muskelstarre (Rigor)
  • Muskelzittern (Tremor)
  • Verlangsamte Bewegungen (Hypokinese) bis hin zur Bewegungslosigkeit (Akinese)
  • Körperliche Instabilität und Haltungsprobleme
  • Beeinträchtigung beim Sprechen und Schlucken

Darüber hinaus äußert sich Morbus Parkinson oft auch durch nicht-motorische Symptome wie:

  • Gedächtnisprobleme und demenzähnliche Symptome
  • Schlafstörungen
  • Häufiger Harndrang
  • Verdauungsstörungen
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Rückenschmerzen

Nuklearmedizinische Diagnostik bei Parkinson

Ein bildgebendes Verfahren, das sich sehr gut zur Früherkennung der Parkinsonerkrankung eignet, ist die Szintigraphie des Gehirns. Dies ist eine nuklearmedizinische Diagnosemethode, die die Funktionsfähigkeit bestimmter Nervenverbindungen, der sogenannten Dopamintransporter, im Gehirn darstellt. Der Verlust von Nervenzellen, die Dopamin produzieren, ist ein Charakteristikum von Morbus Parkinson. Ob ein solcher Verlust vorliegt und wie weit er ggf. fortgeschritten ist, kann der erfahrene Nuklearmediziner anhand der Gehirnszintigrafie exakt beurteilen.

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DaTSCAN: Funktionsweise und Anwendungsbereiche

Ein DaTSCAN ist eine nuklearmedizinische Untersuchung, um die Funktionsfähigkeit bestimmter Nervenverbindungen im Gehirn (sogenannte Dopamin-Transporter) zu überprüfen und bildlich darzustellen. Durch Darstellung der sog. präsynaptischen Dopaminrezeptoren kann ein neurodegenerativer Parkinson z.B. von einem essentiellen Tremor oder einem medikamenteninduzierten Parkinson sicher getrennt werden.

Ein DatScan wird in der Diagnostik des krankhaften Tremors (Zittern) eingesetzt, z.B. zur Abgrenzung von organischen Störungen bei bestimmten Parkinsonsyndromen (z.B. Morbus Parkinson - im Volksmund auch Schüttellähmung genannt - oder MSA ) vom essentiellen Tremor. Der essentielle Tremor z.B. ist eine Form des Tremors ohne direkt erkennbare neurologische Grunderkrankung. Er gehört zu den häufigsten Bewegungsstörungen in der Bevölkerung und nimmt mit dem Alter zu.

Parkinsonsyndrome dagegen sind dadurch gekennzeichnet, dass Nervenzellen in einem bestimmten Hirnareal, der sogenannten Substantia nigra, zugrunde gehen bzw. degenerieren. Im Falle eines Verlustes der Funktion der untersuchten Nervenverbindungen kann bei der Untersuchung eine verminderte Anreicherung der radioaktiv markierten Substanz beobachtet werden, nicht aber bei anderen Erkrankungen wie z.B. dem essentiellen Tremor. Bei einem normalen Ausfall der Untersuchung kann ein Parkinsonsyndrom zu etwa 97% ausgeschlossen werden. Bei einem krankhaften Ergebnis kann ggf. eine Szintigraphie mit IBZM angeschlossen werden zur Differenzierung eines M.

Bei unklaren neurologischen Symptomen wie z.B. Zittern, allgemeine Bewegungseinschränkung, insbesondere auch der Gesichtsmuskulatur (die Gestik und Mimik nimmt ab), Gangunsicherheit, unklarem Schwindel wie auch bei fehlendem Ansprechen auf eine Parkinsonmedikation wird diese Untersuchung empfohlen. Gerade auch, wenn eine Kernspintomographie (MRT) des Gehirns keinen wesentlichen Befund erbracht hat, kann eine DaTSCANTM -Szintigraphie die Diagnose eines M.

Ablauf der DaTSCAN-Untersuchung

In die Blutbahn bzw. in eine Vene am Arm wird eine geringe Menge einer radioaktiv markierten Substanz gespritzt, die sich etwa 3 Stunden nach der Injektion optimal in zentralen Hirnarealen (dem Striatum) anreichert. Während der Untersuchung von ca. 45 Minuten muß der Patient möglichst ruhig auf einer besonderen Untersuchungsliege verbringen. Es werden dabei spezielle tomographische Aufnahmen des Kopfes mit einer sogenannten Gammakamera aufgezeichnet, die sich dabei langsam um den Kopf des Patienten dreht. Die Auswertung der Untersuchung erfolgt nach Anfertigung aller Aufnahmen.

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Darüber hinaus sollte am Untersuchungstag kein Kaffee oder schwarzer Tee getrunken werden, ferner sollte jeglicher Tabakkonsum eingeschränkt werden. Einige Medikamente beeinflussen die Funktionen der untersuchten Nervenverbindungen. Fragen Sie daher vor der Untersuchung ihren Neurologen oder Nuklearmediziner, ob und welche Medikamente eventuell abgesetzt werden müssen. Eine strikte Kontraindikation stellt lediglich eine Schwangerschaft dar. Bei stillenden Müttern kann die Untersuchung grundsätzlich durchgeführt werden, sofern eine Stillpause von mindesten 4 Tagen eingehalten wird.

Weitere nuklearmedizinische Verfahren

  • MIBG-Szintigraphie: Durch eine MIBG-Szintigraphie des Herzens können Veränderungen des sympathischen Nervensystems, wie sie bei Morbus Parkinson bereits im Frühstadium auftreten, nachgewiesen werden. So kann der erfahrene Nuklearmediziner eine eventuelle Parkinsonerkrankung schon frühzeitig erkennen. Der radioaktiv markierte Stoff, der zur Bildgebung verwendet wird, heißt Jod-131-Metaiodbenzylguanidin (MIBG) - daher die Bezeichnung MIBG-Szintigraphie.

  • IBZM-Szintigraphie: Gescannt wird bei der IBZM-Szintigraphie das Striatum, ein Teil des Großhirns, um die Dopamin-Rezeptoren (D2) der dort befindlichen nachgeschalteten Nervenzellen darzustellen. Diese stellen sich bei Morbus Parkinson unauffällig dar, nicht aber bei anderen parkinsonähnlichen Erkrankungen wie der Multisystematrophie (MSA). Für die Bildgebung kommt der radioaktiv markierte Dopamin-Rezeptor Ligand Jod-123-Iodobenzamid (IBZM) zum Einsatz.

  • PET/CT: Die PET/CT ist derzeit das modernste bildgebende Verfahren zur frühzeitigen Erkennung sowohl von Tumoren und koronaren Erkrankungen als auch von neurologischen Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer. Mit der sogenannten F-18-FDG-PET/CT-Untersuchung kann man den Zuckerstoffwechsel in der grauen Substanz des Gehirns darstellen und messen. Man nutzt eine solche Untersuchung, um verschiedene Formen einer Parkinson-Erkrankung zu unterscheiden. Dies ist insbesondere bei sogenannten atypischen Parkinson-Syndromen möglich, weil der Zuckerstoffwechsel bei den verschiedenen Erkrankungsformen charakteristische Verteilungsmuster in der Hirnrinde zeigt.

Kostenübernahme für DaTSCAN

Diese Untersuchung wird auf Überweisung eines Arztes (üblicherweise aus dem Fachgebiet der Neurologie) von allen gesetzlichen und privaten Kassen erstattet. Sofern Sie gesetzlich krankenversichert sind, können wir je nach Erkrankung und Krankenversicherung erst einen Termin vergeben, wenn die Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse bestätigt ist. Bei bestimmten Fragestellungen müssen Sie einen Kostenübernahmeantrag an Ihre gesetzliche Krankenversicherung stellen, in den als Begründung medizinische Angaben Ihrer behandelnden Ärztin bzw.

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Nutzen und Empfehlungen

Aufgrund des Nutzens empfehlen die medizinischen Fachgesellschaften die Untersuchung in ihren Leitlinien. Studienergebnisse zeigen, dass die Diagnose von Morbus Parkinson in bis zu einem Viertel der Fälle fehlerhaft ist.

Risiken und Nebenwirkungen

Unerwünschte Reaktionen wie eine Allergie oder eine anderweitige Reaktion auf das Medikament sind äußerst selten, da die Menge der wirksamen Substanz sehr gering ist. Die Strahlenexposition liegt von der Menge her im oberen Bereich der jährlichen natürlichen Belastung. Bei Schwangeren und stillenden Müttern darf diese Untersuchung aus prinzipiellen Gründen nicht erfolgen, wobei Parkinson-Erkrankungen in dieser Lebensphase ohnehin eine Rarität darstellen würden. Bei Kindern ergibt sich auch keine entsprechende Fragestellung.

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