Demenz bei Hunden: Symptome, Diagnose und Behandlung

Demenz bei Hunden ist eine fortschreitende Erkrankung, die die Nervenzellen im Gehirn betrifft und zu einem Abbau der geistigen Fähigkeiten führt. Auch unsere liebsten tierischen Mitbewohner werden immer älter - nicht zuletzt aufgrund fortschrittlicher medizinischer Versorgung. Aber nicht nur wir Menschen leiden im Alter häufig an Demenz, auch Hunde entwickeln immer öfter vergleichbare Symptome. Es ist wichtig, Demenz bei Hunden ernst zu nehmen, da sie das Zusammenleben von Mensch und Hund beeinträchtigen kann. Mit viel Einfühlungsvermögen, fachlicher Unterstützung und angepasster Pflege kann die Lebensqualität betroffener Hunde jedoch erheblich verbessert werden.

Was ist Demenz beim Hund?

Eine eindeutige Diagnose „Demenz“ wie beim Menschen lässt sich beim Hund nicht genau stellen, da dafür Tests nötig sind, die sich bei unseren Vierbeinern nicht durchführen lassen. Außerdem unterscheiden sich die Vorgänge im Gehirn ebenfalls voneinander. Stattdessen wird häufig von demenzähnlichen Symptomen gesprochen und die Diagnose canines kognitives Dysfunktionssyndrom (CDS) gestellt. Das ist eine spezifische Diagnose für Hunde und Katzen (feline kognitive Dysfunktion), die der menschlichen Demenz ähnliche Symptome beschreibt. Was viele als Demenz oder Alzheimer beim Hund bezeichnen kennt der Tierarzt als kognitive Dysfunktion (kurz CDS aus dem Englischen für cognitive dysfunction syndrome).

Ursachen und Risikofaktoren

Warum manche Hunde an Demenz erkranken und andere nicht, ist nicht vollständig geklärt. Wissenschaftler und Tierärzte gehen derzeit davon aus, dass die Nervenerkrankung von verschiedenen Faktoren abhängt. Bekannt ist, dass es im Alter zu vermehrten Ablagerungen in Blutgefäßen kommt, wodurch das Gehirn weniger mit Sauerstoff versorgt wird. Zudem kann es in Hirn zur Schädigung von Proteinen und Fetten kommen, die das Absterben von Nervenzellen zur Folge haben. Im Alter ist die Körpereigene Fähigkeit reduziert, diese Schädigungen zu reparieren.

Einige Risikofaktoren, die mit einem erhöhten Demenzrisiko bei Hunden in Verbindung gebracht werden, sind:

  • Alter: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko einer kognitiven Dysfunktion deutlich an. Die Tierärztliche Hochschule Hannover spricht von demenzähnlichen Symptomen bei einem Drittel der Hunde ab zwölf Jahren. Unter den 15-Jährigen soll sogar jeder zweite Hund erkrankt sein. Bei großen Hunderassen kann eine Demenz ab dem 5. Lebensjahr eintreten, bei kleinen Hunde eher ab dem 10. Lebensjahr.
  • Genetik: Die genetische Veranlagung spielt ebenfalls eine Rolle. Hat ein Hund in seiner Familie bereits Fälle von Demenz aufzuweisen, kann dies seine eigene Anfälligkeit erhöhen. Ob es sich um eine erblich bedingte Erkrankung handelt und die Hunderasse eine Rolle spielt, konnte man bisher nicht bestätigen.
  • Lebensstil: Hunde, die wenig geistige oder körperliche Stimulation erhalten, haben ein erhöhtes Risiko, an Demenz zu erkranken. Auch Übergewicht oder psychischer Stress steigern das Risiko.
  • Rassebezogene Unterschiede: Es wird eine Rassedisposition vermutet, wenngleich sie bisher noch nicht nachgewiesen wurde.

Symptome von Demenz beim Hund

Die Demenz beim Hund äußert sich meist schleichend. Da die Symptome der Krankheit so vielfältig und besonders im Anfangsstadium von denen eines normalen Alterungsprozesses nur schwer zu unterscheiden sind, kommt Hundehaltern eine bedeutende Rolle bei der Diagnose der Krankheit zu. Sie kennen ihre Vierbeiner am besten. Es ist wichtig, auf jegliches veränderte Verhalten zu achten.

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Einige häufige Symptome von Demenz beim Hund sind:

  • Verwirrung und Desorientierung: Hunde, die an Demenz leiden, wirken häufig desorientiert, auch an bekannten Orten. Sie laufen in Kreisen, vergessen, wo ihr Platz ist oder stehen plötzlich vor einer Wand, ohne zu wissen, wie sie sich dorthin begeben haben. Es kann sogar vorkommen, dass Dein Hund nicht mehr weiß, wo die Türen sind. Es ist möglich, dass Demenz bei Hunden dazu führt, dass die Tiere völlig orientierungslos sind: Sie stehen hinter Möbeln oder in einer Ecke und finden aus der Situation nicht heraus, bis sie abgeholt werden. Des Weiteren äußert sich Desorientiertheit auch durch Anstarren nicht vorhandener Dinge oder merkwürdiges Verharren hinter Möbelstücken.
  • Verändertes Verhalten: Hunde mit Demenz verändern oft ihr Verhalten. Sie können plötzlich ängstlicher oder aggressiver werden, was für den Halter sehr verwirrend sein kann. Erhöhte Aggression kann ebenso ein Zeichen einer Demenz sein, sie wird durch einen Mangel eines Botenstoffes (das Serotonin) hervorgerufen. Auch Tumore können daran beteiligt sein. Diese Hunde haben meist ihre Fähigkeit verloren mit anderen Tieren zu kommunizieren. Sie können sogar ohne jede Vorwarnung zubeißen. Mal ist Dein Hund extrem reizbar, mal aggressiv und im nächsten Moment völlig teilnahmslos.
  • Schlafstörungen: Ein weiteres häufiges Anzeichen ist ein gestörtes Schlafverhalten. Hunde mit Demenz sind nachts oft unruhiger, wandern umher oder bellen grundlos. Bei dementen Hunden kann sich dieses Verhalten ändern. So schlafen sie tagsüber häufiger und haben nachts mehr Wachphasen.
  • Verlust der Stubenreinheit: Hunde, die an Demenz leiden, können plötzlich ihre Toilette nicht mehr rechtzeitig erreichen. Typisch für Hunde mit Demenz ist, dass sie plötzlich nicht mehr stubenrein sind. Gerät dieses Verhalten infolge von Alzheimer in Vergessenheit, setzen erkrankte Hunde wiederkehrend in ihrem Zuhause Harn ab. Gab Dein Hund Dir früher stets ein Zeichen, wenn er raus musste, erledigt er seine Geschäfte jetzt ohne Vorwarnung einfach in der Wohnung. Oder Dein Hund signalisiert Dir, dass er Gassi gehen muss - und vergisst es draußen wieder.
  • Verändertes Interesse an Aktivitäten: Hunde mit Demenz verlieren oft das Interesse an Spielen, Spaziergängen oder anderen Aktivitäten, die sie früher geliebt haben. Während Dein Hund früher nicht schnell genug an der Tür war, um Dich freudig zu begrüßen, bleibt er jetzt desinteressiert liegen. Hundedemenz kann sogar dazu führen, dass Dein Hund Streicheleinheiten verweigert und sich kaum noch anfassen lässt.
  • Verminderte Lernfähigkeit: Ein weiteres Anzeichen ist die Schwierigkeit, neue Kommandos zu erlernen oder bestehende Fähigkeiten zu behalten. So wissen manche Vierbeiner mit Hundedemenz nichts mehr mit ihrem Lieblingsspielzeug anzufangen oder können selbst einfache Kommandos wie „Sitz“ oder „Platz“ nicht mehr umsetzen.
  • Ständiges Wandern: Betroffene Hunde wandern und laufen scheinbar ziellos umher. Dein Hund wandert scheinbar ziellos umher. Er läuft dieselbe Strecke immer wieder auf und ab. Hunde mit Demenz zeigen auch nachts Unruhe: Dein Hund schläft kaum oder extrem unruhig.
  • Reagiert nicht mehr auf Ansprache: Der Hund erscheint taub.
  • Keine eigene Körperpflege mehr: Der Hund vernachlässigt seine Körperpflege.

Jedes andere für ihren Hund untypische Verhalten, kann Anzeichen einer Demenz sein. 48% aller Hunde ab 7 Jahren zeigen eines oder mehrere dieser Symptome. Nur ein Bruchteil der Tierhalter spricht dies beim Tierarzt an. Die meisten gehen davon aus, das diese Anzeichen zu einer normalen Alterung dazu gehören.

Diagnose von Demenz beim Hund

Wichtig: Die Demenz beim Hund ist eine sogenannte Ausschlussdiagnose. Das bedeutet, dass bei Verdacht auf Demenz gründliche Untersuchungen notwendig sind, um andere Erkrankungen sicher ausschließen zu können, die sich mitunter mit ähnlichen Symptomen äußern. Dazu zählen beispielsweise Schilddrüsenerkrankungen, Arthrose, Zahnprobleme oder Herzerkrankungen. Nicht jedes DISS-Anzeichen beweist, dass ein Hund unter Demenz leidet. Es gibt andere Gesundheitsprobleme bei Hunden im Seniorenalter, die sich ähnlich äußern können. So sehen oder hören ältere Hunde z. B. oft weniger gut, was Verwirrung stiften kann oder zu weniger Interaktion mit ihrer Familie führt. Hirntumore können bei Hunden eine Demenz vortäuschen. Typische Erkrankungen älterer Hunde wie Diabetes mellitus, Morbus Cushing, Nierenleiden und Inkontinenz können zum Urinieren im Haus führen. Auch die bei älteren Hunden weit verbreitete Osteoarthrose kann Schuld daran sein, dass sie nicht mehr so gerne spielen oder mal ins Haus machen.

Es gibt keinen Test, der Demenz beim Hund eindeutig nachweisen könnte. Die wichtigsten Anhaltspunkte, dass es sich um ein Demenz-Syndrom handeln könnte trägt der Hundehalter durch seine Beobachtungen bei. Nichtsdestotrotz helfen standardisierte Fragebögen Ihrem Tierarzt dabei, seine Diagnose zu stellen. Hier können Sie als Halter Ihre Beobachtungen eintragen, also z. B. Dokumentiere ungewöhnliches Verhalten, das Dir bei Deinem Hund auffällt, am besten mit Videos und zeige diese in der Tierarztpraxis.

Um andere Ursachen für die Symptome auszuschließen, führt der Tierarzt eine körperliche Untersuchung bei Ihrem Hund durch. In der Tierarztpraxis werden bei Verdacht auf Demenz bei Deinem Hund vor allem solche körperlichen Untersuchungen durchgeführt, die typische Alterserscheinungen, Schmerzen oder Erkrankungen wie Arthritis oder Blasenentzündung ausschließen.

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Behandlung von Demenz beim Hund

Eine Heilung für die Demenz beim Hund gibt es bislang nicht. Wie beim Menschen ist Demenz auch bei Tieren nicht heilbar. Dennoch stehen verschiedene Therapieansätze zur Verfügung, die den Krankheitsverlauf verlangsamen und die Lebensqualität verbessern können. Wird Demenz bei Hunden jedoch frühzeitig erkannt, können einige Tiere laut Meyerhoff so alt werden wie gesunde Artgenossen. Erfolgt die Diagnose dagegen erst im späten Stadium der Krankheit, liegt die Lebenserwartung in der Regel zwischen einigen Monaten und einem Jahr. Je früher Sie die Erkrankung Ihres Hundes erkennen und behandeln, desto besser. Erfolgt die Diagnose in einem frühen Stadium, unterscheidet sich seine Lebenserwartung im besten Fall kaum von einem gesunden Artgenossen.

Medikamentöse Behandlung

Im Anfangsstadium könne man versuchen, ein Fortschreiten der Krankheit zu bremsen, so Tierarzt Dr. Laube. Durch Medikamente, die bestimmte Ablagerungen an Gehirnzellen reduzieren oder verhindern, könne die Durchblutung beziehungsweise Sauerstoffversorgung verbessert werden. Für die kognitive Dysfunktion stehen Medikamente zur Behandlung bereit. Ihr Tierarzt berät sich darüber im Einzelfall. In schweren Fällen ist die Gabe von Medikamenten zusätzlich zur unterstützenden Therapie sinnvoll. Dazu können Medikamente verwendet werden, welche die Durchblutung fördern. Zugelassen ist derzeit nur der Wirkstoff Propentofyllin (Karsivan®, Propentotab® oder Vitofyllin®). Andere Medikamente können je nach individuellem Zustand sinnvoll sein und müssen vom behandelnden Tierarzt ausgewählt werden.

Es gibt spezielle Präparate, die die Durchblutung im Gehirn fördern oder den Stoffwechsel der Nervenzellen unterstützen. Diese können den aktuellen Zustand stabilisieren. Andere Arzneimittel wirken beruhigend und schlaffördernd. In enger Zusammenarbeit mit einer Tierärztin oder einem Tierarzt kann die Therapie individuell angepasst werden.

Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel

Eine altersgerechte und ausgewogene Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der kognitiven Funktionen und kann dazu beitragen, einige der Symptome der Demenz zu mildern. Für die kognitive Dysfunktion stehen Medikamente zur Behandlung bereit. Ihr Tierarzt berät sich darüber im Einzelfall. In schweren Fällen ist die Gabe von Medikamenten zusätzlich zur unterstützenden Therapie sinnvoll.

  • Ausgewogenes Seniorfutter: Ältere Hunde haben besondere Ernährungsbedürfnisse, auf die ihr Hundefutter abgestimmt sein sollte. Ernährungsmängel oder Überversorgung können sich negativ auf die Hirnfunktion älterer Hunde auswirken. Mit einem hochwertigen Seniorfutter stellen Sie sicher, dass Ihr alter Hund alle Nährstoffe, die er braucht, in der richtigen Menge bekommt.
  • Idealgewicht: Studien zufolge kann sowohl Übergewicht als auch Untergewicht den Verlauf einer Demenz bei Hunden negativ beeinflussen. Die meisten Hundesenioren neigen zu Übergewicht, weil sie sich weniger bewegen. Deshalb enthält Seniorfutter in der Regel mehr Ballaststoffe und weniger Kalorien, damit Ihr Senior länger satt bleibt und keinen Altersspeck ansetzt. Hunde mit fortgeschrittener Demenz fressen jedoch oft schlecht und magern ab. Ältere Hunde mit Untergewicht bauen schnell Muskeln ab, wodurch sie noch gebrechlicher werden. Hunde mit Demenz, die wenig fressen, brauchen daher ein energiereicheres, leicht verdauliches Futter mit besonders hochwertigem Eiweiß, um den Muskelabbau zu verhindern und sie vor Abmagerung zu schützen.
  • Individuelle Anpassung der Fütterung: Je nach Stadium der Demenz Ihres Hundes muss die Fütterung unter Umständen verändert werden. Neben der Umstellung auf leicht verdauliches Futter bei Untergewicht kann es zum Beispiel auch nötig sein, auf weiche Nahrung umzustellen, wenn Schwierigkeiten beim Kauen oder Schlucken auftreten. Bei Appetitmangel kann es helfen, Feuchtfutter leicht aufzuwärmen (handwarm), damit Hunde mit Demenz den Geruch des Futters besser wahrnehmen können.

Welche Futterzusätze unterstützen eine gesunde Hirnfunktion?

  • Omega-3-Fettsäuren: Omega-3-Fettsäuren haben entzündungshemmende Eigenschaften und sind wichtige Bestandteile der Zellmembranen von Nervenzellen. Für die Signalübertragung zwischen Nervenzellen und eine gesunde Gehirnfunktion ist vor allem die Omega-3-Fettsäure DHA (Docosahexaensäure) wichtig. Hochwertiges Seniorfutter ist in der Regel mit den Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA angereichert. Sie können die Omega-3-Fettsäuren aber auch durch Fischöl (von Kaltwasserfischen, z.B. Lachsöl) oder Algenöl ergänzen. Der Hundenahrung könne auch hochwertiges Sonnenblumenöl oder Olivenöl aus der Küche hinzugefügt werden, so Laube.
  • Mittelkettige Fettsäuren (MCT): MCT können den Hirnzellen als alternative Energiequelle dienen und die Hirnfunktion bei alten Hunden verbessern helfen. Denn bei alten Hunden mit Demenz ist die Versorgung des Gehirns mit Glukose (seiner Hauptenergiequelle) oft gestört. Alte Hunde, deren Ernährung mit 5,5% MCT angereichert wurde, zeigten in einer Studie nach drei Monaten bessere Lernfähigkeit und Orientierung als Hunde der Vergleichsgruppe. Da Sie relativ viel MCT-Fett benötigen, um einen Effekt zu erzielen, sollte die Ernährung des Hundes entsprechend angepasst werden, damit Ihr Hund kein Übergewicht entwickelt. Ihr Tierarzt kann Sie beraten, ob eine MCT-reiche Ernährung für Ihren Hund geeignet ist. Empfohlen wird zum Beispiel sogenanntes MCT-Öl. Es enthält mittelkettige Fettsäuren und soll Demenz-Symptome bei Tieren lindern. Laut Dr. Meyerhoff wurden in Studien für bestimmte Formen der mittelkettigen Fettsäuren positive Effekte bei Hunden nachgewiesen. Das gilt auch für bestimmte Kombinationspräparate mit Antioxidantien und Vitaminen.
  • Antioxidantien und B-Vitamine: Eine mit Antioxidantien und B-Vitaminen angereicherte Ernährung kann helfen, oxidativen Stress im Gehirn zu reduzieren, welcher mit dem Altern und dem Fortschreiten der Demenz in Verbindung steht.
  • Entspannungsfördernde Zusätze: Hunde mit Demenz sind leichter gestresst, reagieren häufiger ängstlich und sind öfter unruhig, vor allem nachts. Neben Medikamenten können auch bestimmte Nährstoffe dazu beitragen, den Stresslevel alter Hunde zu senken und einen ruhigen Schlaf zu fördern. Dr. Hölter Pro Senior enthält die natürliche Aminosäure L-Tryptophan, aus der das als "Wohlfühlhormon" bekannte Serotonin gebildet werden kann. Ein erhöhter Serotoninspiegel hat einen positiven Einfluss auf die Stimmung und den Schlaf von Hunden. Für Demenz-Hunde, die zu Ängstlichkeit, Reizbarkeit oder Unruhe neigen, empfehlen wir zusätzlich zu Pro Senior den Futterzusatz Dr.

Es gibt im Handel spezielle Diätfuttermittel, die Antioxidantien und weitere Inhaltsstoffe zur Stärkung des Nervensystems enthalten. Du kannst aber auch das gewohnte - selbstverständlich altersgerechte - Futter selbst aufwerten: Gib beispielsweise etwas MCT-Öl hinzu, das reich an Omega-3-Fettsäuren ist. Du kannst das Futter auch mit frei verkäuflichen Nahrungsergänzungsmitteln aufwerten, die L-Carnitin, die Vitamine A, B, C und E oder das Antioxidans SAMe enthalten. So hat sich das Antioxidat SAMe als wirksam bei der Behandlung von Demenz bei Hunden gezeigt.

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Weitere unterstützende Maßnahmen

Abgesehen von Medikamenten und Ernährung gibt es noch weitere Maßnahmen, die dazu beitragen können, die Lebensqualität von Hunden mit Demenz zu verbessern:

  • Gute Pflege: Je besser der Pflegezustand des Hundes ist (Zähne, Fell, Haut, etc.) und wenn er eine möglichst stressfreie Umgebung hat, wirkt sich dies positiv auf seinen geistigen Zustand und das Fortschreiten der Erkrankung aus. Ein stressfreies Umfeld kann erheblich dazu beitragen, dass es deinem Hund dauerhaft gut geht. Demenzkranke Tiere leiden nicht selten unter Angstzuständen oder fürchten sich vor bislang unproblematischen Gegenständen wie etwa dem Staubsauger. Wenn du alle Stressauslöser so gut wie möglich von deinem Hund fernhältst, ermöglichst du ihm einen entspannten Alltag.
  • Geistige und körperliche Stimulation: Alles, was Aufmerksamkeit und Konzentration fördert, kann den weiteren Verlauf der Erkrankung günstig beeinflussen. Spielerisches Training der Kognition hat sich als wirkungsvolles Mittel erwiesen, um den Degenerationserscheinungen des Gehirns etwas entgegenzusetzen. Besonders attraktiv gestaltest du das Training mit interessantem Hundespielzeug. Das Konzentrationstraining sollte den Patienten fordern, aber keinesfalls überfordern. Aufmerksamkeitstraining kann nicht nur das Voranschreiten einer Demenz verlangsamen, es kann ihr auch wirkungsvoll vorbeugen. Ebenfalls positiv wirken sich Aktivitäten an der frischen Luft aus. So kann etwa intensives Sonnenlicht deinem Hund dabei helfen, seinen gewohnten Schlafrhythmus wiederzuerlangen und nächtliche Unruhephasen einzudämmen. Spielerisches Training mit einem Ball oder Frisbee erhält nicht nur die Geschicklichkeit deines Hundes, sondern trägt auch zu seiner körperlichen Fitness bei. Sinnvoll seien zum Beispiel körperliche Aktivität durch artgerechtes Hunde-Training und eine ans Alter des Hundes angepasste spezifische Ernährung. Mental ausgelastete Hunde haben ein kleineres Risiko, an Demenz zu erkranken. Achten Sie zum Beispiel darauf, Gassirunden immer wieder zu verändern und spannende Spielzeuge anzubieten. Biete ihm von Anfang an körperliche Aktivität, geistige Herausforderungen und eine artgerechte Ernährung! Gib Deinem Hund Beschäftigungen, die seine Gehirnleistung herausfordern. Denke Dir zum Beispiel neue Suchspiele aus, biete Deinem Hund mehr Abwechslung auf den Gassi-Runden oder geht gemeinsam zum Hunde-Sport. Vielleicht kannst Du Deinen an Demenz erkrankten Hund auch für Intelligenzspielzeuge oder das Erlernen neuer Kommandos begeistern. Gerade bei Hunden mit Demenz ist es wichtig, sie richtig zu fördern - und zwar motorisch wie sensorisch. Nur um einige Beispiele zu nennen, die sehr anregend für das ältere Hundegehirn sind und so Hunde mit Demenz helfen können: Spaziergänge an der frischen Luft, Viel Sonnenlicht - bei verändertem Schlaf-Wach-Rhythmus ist die Einwirkung von Sonnenlicht sehr förderlich um die Körpereigenen Müdigkeits-Hormone zu regulieren, Spielen mit einem Welpen - der immer wieder feine soziale Abstimmungen erfordert, dies hält das alte Hundehirn fit, Frisbee- oder Ballspiele, Neuartige stark duftende Leckereien (gekochtes Fleisch, Knochenmark), Schwimmen, Neue Tricks lernen.
  • Klare Alltagsstrukturen: Klare Alltagsstrukturen helfen deinem Tier, mit seinen reduzierten geistigen Fähigkeiten zurechtzukommen. Hunde mit seniler Demenz bedürfen beim Freilauf besondere Aufmerksamkeit. Auch dann, wenn dein tierischer Mitbewohner die Umgebung in- und auswendig kennt, wird er sich aufgrund seiner Krankheit möglicherweise nicht mehr an wichtige Verhaltensregeln im Bereich befahrener Straßen oder an den Weg nach Hause erinnern. War Dein Hund früher begeistert von allem Neuen, so braucht ein dementer Vierbeiner vor allem Routine im Alltag. Für einen Hund mit Demenz ist Gewohntes das, was hilft, sich zu orientieren und sich geborgen zu fühlen.
  • Schaffung einer sicheren Umgebung: Da Hunde mit Demenz oft desorientiert sind, ist es wichtig, ihre Umgebung sicher und zugänglich zu gestalten. Passen Sie das Wohnumfeld, so gut es geht, den Ansprüchen Ihres Vierbeiners an. Läuft er beispielsweise regelmäßig gegen Schränke oder andere Gegenstände? Stellen Sie diese, wenn es geht, um. Verläuft sich Ihr Vierbeiner häufig beim Gassi gehen? Eine Diagnosestellung kann mit einer allgemeinen Untersuchung und Befragung über das Tierverhalten beginnen und hilft am besten bei der Feststellung der Erkrankung. Sichern Sie Wohnung und Garten wie bei einem Kleinkind, damit sich Dein dementer Hund nicht verletzt.
  • Geduld und Verständnis: Als Bezugsperson können Sie durch Geduld, Verständnis und eine angepasste Lebensweise viel zum Wohlbefinden Ihres Hundes beitragen. Uriniert ein Hund aufgrund einer Demenz im Haushalt, sollte das auf keinen Fall bestraft werden, rät Dr. Meyerhoff. Wichtig sei, sich bewusst zu machen, dass das Tier nicht mehr "das alte" ist. Hundehalter sollten zudem auf veränderte Bedürfnisse des Tieres eingehen und zum Beispiel respektieren, wenn das Tier weniger kuscheln will oder ihm vermehrte Aufmerksamkeit schenken, wenn es mehr Zuneigung braucht.

Wann ist der Zeitpunkt für eine Euthanasie gekommen?

Doch gerade während der späten Stadien der Erkrankung stellt sich oft die schmerzhafte Frage, ob man seinen Liebling erlösen sollte. Das ist eine schwierige und sehr individuelle Entscheidung, die in enger Absprache mit einer Tierärztin oder einem Tierarzt getroffen werden muss. Auch wenn die Entscheidung schwerfällt, sollte stets das Wohl des Tieres im Mittelpunkt stehen. Ein Tierarzt müsse dann auch abwägen, wie lange der Mensch eine solche Erkrankung des Vierbeiners durchstehen kann, erklärt Dr. Laube. "Man kann nicht riskieren, dass der Mensch der Patient wird". Diese schwierige Entscheidung sollten sie mit einem Tierarzt treffen - je nach Stadium der Demenz, dem Fortschreiten anderer Erkrankungen und der Verfassung von Mensch und Tier. "Tierbesitzer erkennen am besten, wann der Zeitpunkt gekommen ist", so Dr. Laube. Wenn jedoch alte noch vergleichsweise gesunde Hunde den ganzen Tag schlafen und sich kaum noch bewegen wollen, sei das kein Grund zum Einschläfern. Ob und wann die Lebensqualität Ihres Lieblings so stark eingeschränkt ist, dass eine Einschläferung sinnvoll erscheint, muss im Einzelfall im Gespräch mit dem Tierarzt geklärt werden. Erreicht die Demenz bei Deinem Hund das Endstadium, sind die Symptome so ausgeprägt, dass Dein Tier sich ohne jegliche Lebensqualität nur noch quält.

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