Demenzbehandlung in der geschlossenen Psychiatrie: Ein umfassender Überblick

Demenzerkrankungen stellen in den westlichen Industrieländern aufgrund der steigenden Lebenserwartung ein wachsendes Problem dar. Die Klinik für Gerontopsychiatrie beschäftigt sich mit psychischen Erkrankungen von Menschen höheren Lebensalters (ab ca. 60 Jahren), die in jüngeren Jahren erkrankt sind und deren Krankheit sich im höheren Alter fortsetzt. Behandelt werden auch Erkrankungen, die in diesem Lebensabschnitt u. a. durch veränderte Lebensbedingungen auftreten können, z.B. durch körperliche Erkrankungen, Veränderungen der beruflichen Situation, Verlust des Lebenspartners oder anderer nahestehender Personen.

Gerontopsychiatrie: Ein Spezialgebiet

Die Gerontopsychiatrie ist ein Teilgebiet der Psychiatrie, das sich mit der diagnostischen Abklärung und Behandlung psychischer Erkrankungen im Alter (meist ab 65 Jahren) befasst. Die häufigsten Krankheitsbilder sind Demenzerkrankungen und leichte bis schwere depressive Störungen. Gerontopsychiatrische Einrichtungen nehmen Menschen, die unter altersspezifischen psychiatrischen Erkrankungen leiden, ambulant oder (teil-)stationär auf. Dazu gehören z.B. Demenz, Depressionen und Angststörungen. Häufig leiden Betroffene auch an körperlichen Erkrankungen, die zusätzlich das Krankheitsbild negativ beeinflussen. Ältere Menschen, die psychisch erkrankt sind, leiden häufig nicht nur an seelischen Beeinträchtigungen, sondern auch an körperlichen Gesundheitsstörungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Verschleißerscheinungen am Bewegungsapparat. Diese Erkrankungen können die Lebensqualität erheblich beeinflussen. Die Klinik für Gerontopsychiatrie ist ebenerdig und barrierefreie gebaut.

Ursachen und Symptome von Demenz

Demenzerkrankungen nehmen mit zunehmendem Lebensalter in der Häufigkeit zu. Im fortgeschrittenen Alter kommt es vor, dass Angehörige oder die Betroffenen für sich selbst Veränderungen ihrer geistigen Leistungsfähigkeit wahrnehmen. Fachleute sprechen von kognitiven Defiziten. Dazu gehören:

  • Zunehmende Vergesslichkeit
  • Störung der Auffassungsgabe
  • Wortfindungsstörungen
  • Verlust des Sprachverständnisses
  • Orientierungsstörungen und starke Konzentrationsstörungen

Für diese Auffälligkeiten gibt es eine Vielzahl von Ursachen. Die genannten Lebensereignisse - mit Veränderungen auch im sozialen Umfeld - können zu einer Verschlechterung der Stimmung bis hin zu einer behandlungsbedürftigen Depression führen. Darüber hinaus besteht mit zunehmendem Alter ein immer höher werdendes Risiko des Abbaus der allgemeinen bzw. insbesondere auch der Hirnleistungsfähigkeit bis hin zu der Entwicklung einer Demenz.

Diagnostik in der Gedächtnisambulanz

Um den richtigen Therapieansatz zu finden, ist eine genaue Diagnostik sehr wichtig. Diese erfolgt in der Gedächtnisambulanz. Mit unserem hochqualifizierten und multiprofessionellen Team, bestehend aus Fachärzten für Psychiatrie, Psychotherapeuten, Psychologen mit neuropsychologischer Erfahrung, Medizinisch-technische Assistentinnen und Fachpflegekräften gehen wir den Ursachen auf den Grund. Die meisten notwendigen Untersuchungen zur Diagnostik werden ambulant in unserer Gedächtnisambulanz, in der Regel in drei aufeinander folgenden Terminen, durchgeführt. Dabei werden vorhandene Vorbefunde werden gesichtet und im Rahmen eines Gespräches eine ausführliche Anamnese mit Einbeziehung der Angehörigen erstellt. Nach Auswertung der Krankheitssymptome der vorliegenden Untersuchungsbefunde wird eine körperliche, neurologische und psychiatrische Untersuchung durchgeführt. Es erfolgt eine ausführliche testpsychologische Diagnostik. Diese Tests sind sehr zeitintensiv und können je nach Indikation 50 bis 120 Minuten dauern. Sie ermöglichen eine genaue und differenzierte Einschätzung der kognitiven Leistungsfähigkeit und zeigen auch eventuelle teilbereichsspezifische Defizite. Es erfolgt eine Auswertung der Untersuchungen und das Abschließende Gespräch mit dem Patienten ggf. seinen Angehörigen. Es können auch weitere Beratungen vereinbart werden, z.B. mit Einbeziehung eines Sozialarbeiters. Natürlich können sich auf dem Weg noch besondere Fragestellungen ergeben, die eine weitere spezialisierte Untersuchungen erforderlich machen. Dies könnte zum Bespiel eine Lumbalpunktion sein. Dabei handelt es sich um eine Untersuchung des Nervenwassers, welche Aufschluss über mögliche Erkrankungen liefern kann. Dafür würde eine stationäre Aufnahme in der Klinik für Gerontopsychiatrie und Psychotherapie erfolgen. Wird eine Demenz oder eine andere seelische Erkrankung diagnostiziert und es besteht noch keine Anbindung an einen niedergelassenen Facharzt, kann nach Indikationsstellung, die fachärztliche Weiterbetreuung in unserer Institutsambulanz erfolgen. Bereits im Erstgespräch werden die Patientinnen und auch die Angehörigen ausführlich über die geplanten Untersuchungen informiert. Die Indikation für weitere ergänzende Untersuchungen wird gestellt. Notwendige Überweisungen (z.B. für eine MRT Untersuchung) werden ausgehändigt. Das sollten Sie zu Ihrem Termin mitbringen: Ihre elektronische Gesundheitskarte zu jedem Erstvorstellungstermin benötigen wir die Überweisung Ihrer Hausärztin bzw. Ihres Hausarztes, oder wenn vorhanden Ihrer Fachärztin bzw.

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Behandlungsmethoden in der Gerontopsychiatrie

Die Behandlung umfasst hauptsächlich die Therapie der psychischen Beeinträchtigungen. Wenn eine Mehrfacherkrankung mit einer körperlichen Komponente vorliegt (Multimorbidität), erfordert die Behandlung einen ganzheitlichen bio-psycho-sozialen Ansatz. Manchmal können erst bei einem ambulanten oder (teil-)stationären Aufenthalt genaue Diagnosen gestellt und eine sinnvolle Therapie eingeleitet werden. In der Klinik für Gerontopsychiatrie geht es u.a. um das Erkennen und Fördern gesunder Anteile und das Wiederherstellen der höchstmöglichen Selbstständigkeit und damit das Erlangen einer gewissen Lebensqualität. Die Behandlung auf der Station P2 erfolgt nach leitlinienorientierten Therapieverfahren.

Ambulante und teilstationäre Angebote

Fach- und Beratungsdienste sowie gerontopsychiatrische Institutsambulanzen bieten diagnostische Abklärung, psychiatrische Beratungen und Behandlungen an. Den teilstationären Bereich decken gerontopsychiatrische Tageskliniken ab. Dabei kann der Patient in seinem bisherigen sozialen Umfeld bleiben und es werden gleichzeitig pflegende Angehörige entlastet. Auch in der tagesklinischen Behandlung liegt ein Behandlungsschwerpunkt darin, die verlorengegangenen psychosozialen Fähigkeiten und Alltagsfertigkeiten zu reaktivieren, um den Erhalt einer selbstständigen, sozial eingebundenen Lebensweise in einer förderlichen, selbst gewählten Umgebung mit entsprechenden Hilfestrukturen bis ins hohe Lebensalter zu bewahren. Eine längerfristige psychotherapeutische Behandlung ist in einer ambulanten Psychotherapiegruppe und in unserer Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) möglich. Wesentliches Ziel unserer Arbeit ist die Vermeidung stationärer Behandlungen, wo möglich, sowie die Sicherstellung stationärer Behandlungserfolge in der ambulanten Weiterbehandlung.

Stationäre Behandlung in der Gerontopsychiatrie

Ist bei einem älteren Menschen der Krankheitsverlauf so weit fortgeschritten, dass er eine stationäre Behandlung benötigt, ist die Einweisung in eine gerontopsychiatrische Abteilung notwendig. Die stationäre Behandlung umfasst in der Regel die Therapie der psychischen Beeinträchtigungen sowie die Förderung noch erhaltener Fertigkeiten und sozialer Netzwerke. Soziale Isolierung, Vereinsamung und Immobilität wirken zusätzlich belastend auf das Krankheitsgeschehen. Die Behandlung sollte daher in einer wohnortnahen gerontopsychiatrischen Einrichtung stattfinden. Bei der Entlassung der betroffenen Person werden insbesondere Angehörige oder ggf.

Eine stationäre Behandlung auf unserer Schwerpunktstation F2 ist notwendig bei erweiterter Diagnostik, bei Hilfebedarf sowie zur Therapie einzelner Störungsbereiche wie Schlafstörungen, Alltagsbewältigung, Verhaltensauffälligkeiten aber auch zusätzlicher Depression. Die Station F3 befindet sich mit 15 Betten im Haus Gilead III. Es handelt sich um eine fakultativ geschlossene Station für Menschen ab dem 65.

Geschlossene Stationen in der Gerontopsychiatrie

Die Station D0 ist eine fakultativ geschlossene, bzw. geschützte Station. Das bedeutet, dass auch Patienten mit einer Orientierungsstörung (wie z.B. bei einer Demenz) sicher bei uns aufgehoben sind. Für alle anderen Patienten besteht jederzeit die Möglichkeit, die Station zu verlassen. Weiter kann der stationseigene große Garten jederzeit von allen genutzt werden. In gerontopsychiatrischen Einrichtungen wird bei Bedarf auch mit mechanischen Fixierungen und Psychopharmaka gearbeitet. Sie müssen wie im stationären Bereich genehmigt werden. Näheres unter Demenz > Freiheitsentziehende Maßnahmen.

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Behandlungsschwerpunkte auf der Station D0

Schwerpunktmäßig behandeln wir Patienten mit Depressionen, Psychosen, Demenzen und Suchterkrankungen. Alle Krankheitsbilder, die wir behandeln:

  • Delir, nicht durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingtes Delirium
  • Demenz bei Alzheimer-Krankheit (G30)
  • Alzheimer-Krankheit
  • Organisches amnestisches Syndrom, nicht durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingt, Amnesie, Korsakow-Syndrom
  • Organisches Psychosyndrom, Halluzination
  • Psychische Störungen bei Demenzen
  • Vaskuläre Demenz Multiinfarktdemenz, Subkortikale arteriosklerotische Enzephalopathie, Infarkt (SAE)
  • Demenz bei anderenorts klassifizierten Krankheiten Pick-Krankheit (G31.0), Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (A81.0), Chorea Huntington (G10), Parkinson-Krankheit (G20), AIDS (B22)
  • Organisch bedingte psychische Störungen psychische Störungen aufgrund einer körperlichen Krankheit: Organisches Psychosyndrom, Halluzination, Persönlichkeits- und Verhaltensstörung psychische Störungen aufgrund einer Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns oder einer körperlichen Krankheit
  • Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren

Therapiemethoden auf der Station D0

Wir setzen auf Teamarbeit bei Diagnostik, Therapie und Pflege. Zur psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung gehören:

  • Diagnostik (Anamnese-Gespräch sowie ggf. psychologische Tests, Labor, EKG, EEG, CT)
  • Therapie mit Medikamenten
  • psychotherapeutische Einzel- und Gruppengespräche sowie Angehörigengespräche
  • Psychoedukation (Vermittlung von Wissen über Ihre Erkrankung)
  • pflegetherapeutische Gruppen (z.B. gemeinschaftliches Singen, Pflegeberatung der Patienten und Angehörigen)
  • tägliche ärztliche Visite
  • Ergotherapie
  • Physiotherapie
  • Achtsamkeit
  • Kontakt mit unserer Therapiehündin Mila

Einen hohen Stellenwert haben die sozialpsychiatrische Betreuung und die Beratung von Angehörigen. Das heißt, wir besprechen mit Ihnen und Ihren Angehörigen, welche Rolle Ihr persönliches Umfeld, beispielsweise Familienmitglieder und Bekannte, spielen und wie Sie Unterstützung organisieren können. Ein Schwerpunkt liegt hier auf der häuslichen Versorgung, bzw. darin, dass wir - sollte eine Versorgung zu Hause nicht mehr möglich sein, gemeinsam mit Ihnen Alternativen finden und diesen Prozess begleiten.

Ergotherapie, Physiotherapie und weitere Therapieangebote

Die Ergotherapie in der MEDICLIN Klinik an der Lindenhöhe setzt sich aus unterschiedlichen Angeboten zusammen. So können wir Ihre Behandlung an die unterschiedlichen Phasen des Heilungsprozesses anpassen. Basisangebot Übungen aus dem Freizeit- oder Alltagsbereich vermitteln Sicherheit und erleichtern Ihnen den Einstieg in weitere Therapieangebote. Sie können bei Aktivitäten wie Seidenmalerei oder Holzbearbeitung vorhandene Fähigkeiten anwenden. Der Therapeut zeigt Ihnen dabei Möglichkeiten auf, wie Sie die jeweiligen Ziele erreichen können. Gedächtnistraining, Aufmerksamkeitsprüfung, Fahreignungsuntersuchung Mit speziellen PC-Programmen trainieren Sie bestimmte Hirnleistungen: Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Denken und Gedächtnis. Mit speziellen Tests untersuchen wir die Fahreignung. Dabei testen wir etwa Belastbarkeit, Orientierung, Konzentration, Aufmerksamkeit und Reaktion. Physiotherapie Sport und Bewegungstherapie Spiele wie Volleyball, Badminton und Gymnastik aktivieren, bauen Stress und Anspannungen ab, regen Herz und Kreislauf an und fördern Spaß an der Bewegung mit anderen. Krankengymnastik Die Krankengymnastik soll körperlichen Einschränkungen entgegenwirken und Schmerzen lindern. Sie trainieren Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer, üben Entspannungstechniken und Sie nehmen an Haltungs- und Bewegungsschulungen teil. Hockergymnastik Die Gymnastik im Sitzen mit Hilfsmitteln wie Tüchern, Stöcken, Hanteln oder Therapiebändern aktiviert und mobilisiert, regt den Kreislauf an und fördert Spaß an der Bewegung. Walking und Spaziergänge Gehen in verschiedenen Varianten: flott, meditativ oder entspannend Rückenschule Übungen zur Entspannung, Körperwahrnehmung und Körpererfahrung sowie eine Haltungs- und Bewegungsschulung wirken Rückenschmerzen entgegen.

Spezialisierte Abteilungen und Behandlungsansätze

Menschen aus Bielefeld, die an akuten psychischen Erkrankungen leiden, finden bei uns kompetente Hilfe. Unsere Klinik deckt das Gesamtgebiet der Psychiatrie und Psychotherapie ab. Mit spezialisierten Abteilungen und mit biologischen, psychotherapeutischen und sozialpsychiatrischen Behandlungsansätzen halten wir für unsere Patienten maßgeschneiderte Behandlungsangebote bereit. Die Abteilung für Gerontopsychiatrie richtet ihr Angebot auf Seniorinnen und Senioren über 65 Jahre mit psychischen Erkrankungen aus. Die Ursachen psychiatrischer Störungen sind im Alter besonders vielfältig:

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  • Körperliche Erkrankungen
  • Altersbedingte Veränderungen des Organismus'
  • Psychische Belastungsfaktoren
  • Häufig im Alter auftretende Belastungen wie der Verlust von nahe stehenden Personen, Einsamkeit und Zunehmender Unterstützungsbedarf

Für die Behandlung stehen dann entsprechend den Erfordernissen verschiedene stationäre, teilstationäre und ambulante Behandlungskonzepte und -möglichkeiten auf Schwerpunktstationen, in der Tagesklinik und in der Sprechstunde zur Verfügung, aus denen gemeinsam mit dem Patienten ein individueller Therapieplan erstellt wird. Am Anfang jeder Behandlung steht für uns zunächst eine umfangreiche Diagnostik zur Ergründung von Ursachen und Einflussfaktoren. Unterschiedliche Fachkompetenzen in teamorientierter Zusammenarbeit sind an der sorgfältigen daran beteiligt, die körperliche, seelische und soziale Situation unserer älteren Patienten einzuschätzen und zu erfassen. Damit bieten wir unseren Patienten neben der medizinischen und therapeutischen Behandlung ein breites begleitendes Angebot.

Depressionen im Alter

Von einer Depression [deprimere (lat.) = „niederdrücken“] sprechen wir aber erst, wenn bestimmte psychische und physische Symptome über einen längeren Zeitraum auftreten, die nachhaltig Alltagskompetenz, Lebensqualität und Beziehungsgefüge ins Wanken bringen. Beispiele für psychische Symptome Depressive Herabgestimmtheit Vermindertes Selbstwertgefühl Negative und pessimistische Denkweisen Entscheidungsunfähigkeit Innere Leere Lebensmüdigkeit Schuldgefühle Reduzierte Konzentration und Aufmerksamkeit Energielosigkeit Antriebsarmut Freudlosigkeit Reizbarkeit Innere Unruhe Ängste Hypochondrische Befürchtungen oder Grübelneigung Typische physische Symptome Schlafstörungen Appetitlosigkeit mit Gewichtsverlust Magen-Darm-Beschwerden Kopf- und Muskelschmerzen Blasenstörungen Herzsensationen Schwindel Kollapsneigung Enge- oder Druckgefühl Eine weitere Zielgruppe unseres therapeutischen Angebotes sind Menschen in akuten Lebenskrisen (zum Beispiel Partnerschaftsverlust, Überbelastungen, Stresssituationen), in denen die Betroffenen aus eigener Kraft keine Bewältigungsstrategien entwickeln können. In unseren Therapien geht es um den Aufbau einer tragfähigen und vertrauensvollen Beziehung, um unsere Patienten zu entlasten und sie in den verschiedenen Therapiephasen zu unterstützen und zu begleiten. Im Zentrum steht ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches Gruppenprogramm. Mit einem breiten Angebot wie Ergo-, Musik-, Bewegungs- und Sporttherapie sowie einer Entlass- und einer Kompetenzgruppe wird das Ziel verfolgt, unsere Patienten möglichst konkret zur Wiederaufnahme zwischenmenschlicher Kontakte, eines strukturierten Tagesablaufs und depressionsmindernder Aktivitäten zu motivieren.

Schizophrene Störungen im Alter

Schizophrene Störungen treten meist im Alter von 20 bis 40 Jahren auf und zeigen im Alter mildere Ausprägung. Das ganzheitliche Behandlungskonzept umfasst ein stationäres Therapieangebot in dem neben der Pharmakotherapie eine internistische Basistherapie, ein adaptiertes psychoedukatives Therapieprogramm (PEGASUS), eine Medikamentengruppe, soziales Kompetenztraining, Ergo- und Musiktherapie, Einzel- und Gruppengymnastik sowie Alltagskompetenztraining durchgeführt werden. Einen hohen Stellenwert nimmt bei uns die Angehörigenarbeit ein. Kooperationen mit somatischen Fachabteilungen, ambulanten Diensten, pflegenden Institutionen und der Tagesklinik sind essentieller Bestandteil des Konzepts.

Weitere Angebote und Besonderheiten

Die Abteilung für Gerontopsychiatrie verfügt über ein eigenes digitales neurophysiologisches Labor. Gerade bei geriatrisch-gerontopsychiatrischen Erkrankungen, bei denen neben psychischen Ursachen eine Vielzahl neurologischer und internistischer Erkrankungen als Ursache psychischer Symptome in Frage kommen, kommt dem EEG eine größere differentialdiagnostische Bedeutung zu. Neben Hinweisen auf eine Demenzerkrankung können Verwirrtheitszustände und Anfälle mit dem EEG diagnostiziert werden. Gegenüber der bildgebenden Diagnostik, die die Hirnstruktur darstellt, ist die Elektroenzephalografie (EEG) geeignet, die Funktionszustände der neuronalen Netze im Zeitintervall kognitiver Aktivität abzubilden. Das EEG und die daraus abgeleiteten sogenannten evozierten Potentiale erlauben eine Aussage über die Funktionsfähigkeit bestimmter Nervenbahnen und machen Störungen bereits sehr früh erkennbar. Behandlungsschwerpunkte Menschen ab dem 55. Finanzierung anerkannte Einrichtung im Sinne der Pflegeversicherung (SGB XI). Für ein individuelles Angebot wenden Sie sich bitte an die angegebene Kontaktadresse. Behandlungsspektrum Betreuung von Menschen ab dem 60. Lebensjahr mit Orientierungsstörungen Gedächtnisstörungen Depressionen Wahnhaften Erkrankungen Das Angebot von Pflege und Aktivitäten fördert und erhält die vorhandenen Fähigkeiten. Die Besucherinnen und Besucher unserer Tagespflege in der Moltkestraße haben eins gemeinsam: Es handelt sich um Menschen, die eine Erkrankung aus dem Bereich der Gerontopsychiatrie haben. Unser Konzept: Wir arbeiten auf Augenhöhe - setzen auf die Ressourcen anstatt die Defezite in den Mittelpunkt zu stellen. Verschiedene Faktoren erschweren es Menschen im höheren Lebensalter, eine Arztpraxis aufzusuchen. Hierzu gehören unter anderem: Immobilität unzureichende soziale Unterstützung fehlendes Krankheitsgefühl, dies vor allem bei den Demenzen Typische Merkmale der Demenz sind ein äußerst vielgestaltiges klinisches Bild mit Gedächtnis- und anderen Hirnleistungsstörungen, einem oft nicht erkennbarem Beginn verbunden und einem schleichenden Verlauf. Problematisch wirken sich der oft geringe Leidensdruck und ein fehlendes Krankheitsgefühl der Betroffenen aus. Ein umfangreiches Angebot zur Diagnostik und Behandlung psychiatrischer Erkrankungen aller Diagnosegruppen ist möglich durch ein Team aus mehreren Berufsgruppen. Ärzte Sozialarbeiterin Sozialpädagogin Psychologe Fachkrankenpflegemitarbeiter Diagnostik Eigen- und Fremdanamnese Psychiatrische Untersuchung Veranlassung apparativer Diagnostik (z.B.

Zugang zur Behandlung

Wie Sie bei uns aufgenommen werden können Entweder Ihr Hausarzt meldet Sie über unsere Ambulanz (Telefon: +49 781 488 700) bei uns an, oder die Aufnahme erfolgt notfallmäßig direkt auf unsere Station. Wenn Sie sich im Vorfeld über die Station und das Stationskonzept informieren wollen, besteht die Möglichkeit, dass wir ein Vorgespräch mit Ihnen und mit Ihren Angehörigen durchführen. Bitte wenden Sie sich hierzu an Ihren ambulanten Facharzt für Psychiatrie oder an Ihren Hausarzt. Der einweisende Arzt wird Kontakt zu uns aufnehmen und evtl. Dabei bitten wir um Verständnis, dass die Bettenzahl begrenzt ist und wir die Aufnahmen steuern müssen, um eine starke Überbelegung zu vermeiden. Die Aufnahme erfolgt, nachdem Sie sich in unserer Allgemeinpsychiatrischen Ambulanz in der Virchowstr. 174 vorgestellt haben. Bitte bringen Sie am Tag Ihrer Aufnahme eine Krankenhauseinweisung mit. Wir bitten Sie, alle Medikamente, die Sie gegenwärtig einnehmen, zur Aufnahme mitzubringen, einschließlich Ihrer Nahrungsmittelergänzungen.

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