Die Demenz gehört zu den häufigsten psychischen Erkrankungen, und Deutschland liegt im internationalen Vergleich bei Erkrankungen dieser Art auf dem fünften Platz. Die Angst vor Demenz betrifft deshalb nicht nur ältere Menschen; auch schon Leute ab 50 Jahren können mit anhaltenden Gedächtnisstörungen konfrontiert werden.Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte der Demenz, insbesondere im Hinblick auf Menschen ab 50 Jahren, um ein umfassendes Verständnis dieser komplexen Erkrankung zu fördern.
Was ist Demenz? Eine Definition
Das Krankheitsbild der Demenz ist nicht eindeutig, sondern fasst bestimmte Symptome zusammen. Diese können alle bei einem einzelnen Patienten auftreten, aber auch nur einige davon. Allgemein wird unter Demenz ein fortschreitender Zustand beschrieben, bei dem die Leistungsfähigkeit des Gedächtnisses immer weiter abnimmt. Eine Demenz beginnt immer schleichend. Das unterscheidet sie vom Delir, einem akuten Auftreten vom Verlust kognitiver Fähigkeiten.
„Weg vom Geist“ respektive „ohne Geist“ - so lautet die wörtliche Übersetzung des Begriffs „Demenz“ aus dem Lateinischen. Damit ist bereits das wesentliche Merkmal von Demenzerkrankungen beschrieben, nämlich die Verschlechterung der geistigen Fähigkeiten bis hin zum völligen Verlust. Am Anfang der Demenz sind häufig Kurzzeitgedächtnis und Merkfähigkeit gestört, im weiteren Verlauf verschwinden auch bereits eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses. Eine Demenz geht weit über den Verlust der geistigen Fähigkeiten hinaus. Menschen mit Demenz fällt es zunehmend schwer, sich in ihrem alltäglichen Umfeld zu orientieren. Das Risiko wächst, dass sie sich und andere in Gefahr bringen. Deshalb ist es wichtig, die Lebensumstände - soweit möglich - an ihre Bedürfnisse anzupassen. Die Demenz raubt den Betroffenen zunehmend die Möglichkeit, vertrauten Tätigkeiten nachzugehen und ihre Freizeit wie gewohnt zu gestalten. Menschen mit Demenz verlieren nach und nach die Fähigkeit, für sich selbst zu sorgen.
Frühsymptome der Demenz: Warnzeichen erkennen
Im Folgenden stellen wir Ihnen die häufigsten Symptome der Demenz vor, die auf ein Frühstadium hinweisen können:
- Vergesslichkeit: Den Geburtstag verpasst? Den Namen vergessen? Das passiert jedem mal. Jedoch kann gehäuftes Vergessen von wichtigen Daten oder Namen ein Warnsignal sein.
- Veränderungen der Persönlichkeit: Im Alter werden Menschen oft empfindlicher und wählerischer. Weitere Veränderungen der Persönlichkeit können jedoch auch in die andere Richtung tendieren: Oft sind vor allem betagte Menschen sehr müde.
- Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns: Wer plötzlich nichts mehr riecht oder den Geschmackssinn verliert (beides ist ja aneinander gekoppelt), sollte sich Gewissheit über den Auslöser verschaffen.
- Wahnvorstellungen: Dieses Symptom kann sich im Verlauf der Erkrankung verstärken. Zu Beginn sind es oft eher Bilder aus der Vergangenheit, die sich mit dem aktuellen Geschehen mischen und man glaubt zum Beispiel, in der Pflegerin die eigene Mutter zu erkennen. Wahnvorstellungen können beispielsweise sein: Der Postbote unterschlägt wichtige Briefe oder die Nachbarn verärgern den Patienten mit Absicht.
- Orientierungslosigkeit: Ihr Angehöriger findet sich auf einmal nicht mehr in der gewohnten Umgebung zurecht und ist überrascht, wenn Sie zur vereinbarten Zeit erscheinen. Oder er vergisst gehäuft, welcher Tag genau ist bzw. Termine werden immer wieder in Frage gestellt. Er könnte sogar in seiner eigenen Straße stehen und die Orientierung verloren haben.
- Verlust des räumlichen Vorstellungsvermögens.
- Schwierigkeiten bei alltäglichen Aufgaben: Komplexe Zusammenhänge werden nicht mehr erkannt, die vorher noch gut funktioniert haben. So klappen gewohnte Handlungen aus dem täglichen Leben nicht mehr. Das Einkaufen wird zur Herausforderung, und ein Taxi zu rufen wird zur unüberwindbaren Hürde. Achtung bei Gefahrenquellen: Bügeleisen werden nicht mehr ausgeschaltet, die Herdplatte wird angelassen, die Tür nicht abgeschlossen bzw.
- Sozialer Rückzug: Viele Menschen nehmen wahr, dass sie nicht mehr so leistungsfähig sind und versuchen dies zu verbergen. So schränken sie ihren Aktivitätsradius ein: Die Skatrunde wird abgesagt, weil das Busfahren zu schwierig ist oder es werden immer wieder Angehörige um die Erledigung von Einkäufen gebeten, weil man es sich nicht mehr zutraut.
Wichtig zu wissen: Diese Anzeichen bedeuten nicht, dass Sie DEFINITIV an Demenz erkrankt sind. Es sind erste Warnhinweise, denen man nachgehen sollte. Im Internet werden diverse Tests bei Demenz angeboten, die Ihnen zusätzliche Anhaltspunkte geben können.
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Formen der Demenz: Primär und Sekundär
Unterschieden wird zwischen primären und sekundären Demenzformen. Bei ersteren beginnt die Erkrankung ohne äußere Einflüsse vom Gehirn aus und ist meist irreversibel, kann aber verzögert werden. Dazu muss sie jedoch frühzeitig erkannt und der Patient in seinen noch bestehenden Fähigkeiten bestärkt werden. Die sekundäre Demenz entsteht aufgrund einer vorherigen Erkrankung.
Häufige Demenzformen im Überblick
- Alzheimer-Krankheit: Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Erkrankung. Dabei sterben die Nervenzellen im Gehirn ab, so dass die geistige Leistungsfähigkeit immer weiter zurückgeht.
- Vaskuläre Demenz: Diese kommt am zweithäufigsten vor und entsteht aufgrund von Durchblutungsstörungen im Gehirn. Risikofaktoren für diese Art der Demenz sind unregelmäßiger Herzrhythmus, dauerhaft hoher Blutdruck (Hypertonie), verengte Blutgefäße (Arteriosklerose) und ein Schlaganfall. Die Symptome ähneln sehr stark der Alzheimer-Erkrankung.
- Alkoholbedingte Demenz: Alkohol ist ein Nervengift - wer auf Dauer übermäßig viel davon trinkt, schädigt sein Gehirn irreversibel.
- Frontotemporale Demenz (FTD): Die Frontotemporale Demenz, kurz FTD und früher als Morbus Pick bekannt, betrifft häufig Menschen vor dem 65. Lebensjahr und zählt damit zu den Demenzen im jüngeren Lebensalter. Bei einer FTD werden Bereiche im Gehirn zunehmend beschädigt, die für das Verhalten, die Persönlichkeit, die Sprache oder seltener auch für die Bewegung zuständig sind.
Weitere Demenzformen sind die Lewy-Körperchen-Demenz und die Mischform zwischen Alzheimer-Demenz und vaskulärer Demenz.
Frontotemporale Demenz (FTD): Eine besondere Form der Demenz im jüngeren Alter
Die Frontotemporale Demenz (FTD) zeichnet sich durch eine Störung und letztendlich einen Zelluntergang des Stirn- und Schläfenlappens des Gehirns aus. In diesen beiden Bereichen werden wichtige Funktionen gesteuert, die vor allem die Persönlichkeit, das Verhalten und die Sprache betreffen.
Ursprünglich wurde die Frontotemporale Demenz als Pick-Krankheit beziehungsweise dessen Fachbegriff Morbus Pick bezeichnet. Beide „Pickschen Ausdrücke“ gelten inzwischen als veraltet und werden daher kaum noch verwendet.
Symptome der Frontotemporalen Demenz
Je nachdem, welche Hirnregionen in welchem Ausmaß betroffen sind, treten bei einer Frontotemporalen Demenz unterschiedliche Symptome und Anzeichen auf. Diese Symptome können für Betroffene und ihre Familien sehr belastend sein, da sich die Person, die an einer Frontotemporaler Demenz erkrankt ist, immer mehr von ihrem früheren Ich unterscheidet.
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Die Medizin unterscheidet zwischen zwei Hauptformen beziehungsweise Varianten der Frontotemporalen Demenz. Bei der Verhaltensvariante der FTD verändern sich vor allem das Verhalten und die Persönlichkeit des Patienten. Bei der Sprachvariante der FTD ist in erster Linie die Kommunikationsfähigkeit vom Patienten beeinträchtigt.
Verhaltensvariante der FTD
Typische Symptome der verhaltensbetonten FTD sind unter anderem Persönlichkeitsveränderungen, sozialer Rückzug, Apathie (Teilnahmelosigkeit), Verlust von sozialem Bewusstsein, fehlende Einsicht, schlechte Impulskontrolle und (sexuelle) Enthemmung.
Sprachvariante der FTD
Bei der Sprachvariante der Frontotemporalen Demenz entwickeln Patienten verschiedene Sprachstörungen, die stetig fortschreiten. In der Medizin wird die Sprachvariante der FTD unter dem Fachbegriff primär progressive Aphasien zusammengefasst.
- Semantische Unterform: Person hat Schwierigkeiten, Bezeichnungen und Gegenstände in Einklang miteinander zu bringen.
- Progrediente nicht-flüssige/agrammatische Unterform: Person hat Schwierigkeiten, flüssig zu sprechen, weil es ihr schwerfällt, Sätze zu bilden. Sie lässt häufig einzelne kurze Wörter wie „ist“, „und“, „der“ oder „die“ weg und macht Fehler bei der Zeitform oder Endungen von Wörtern.
- Logopenische Unterform: Person hat vor allem Probleme beim Finden der richtigen Wörter. Ebenfalls können die Betroffenen gänzlich verstummen.
In manchen Fällen entwickeln Patienten auch eine Sprechstörung. Bei der sogenannten Sprechapraxie ist die Fähigkeit einer Person beeinträchtigt, die Bewegungen ihrer Lippen, Zunge und ihres Kiefers zu koordinieren, die für das Sprechen notwendig sind. Sprechapraxien sind auf Störungen im Gehirn zurückzuführen, die die Planung und Koordination der Sprachbewegungen betreffen.
Ursachen und Risikofaktoren der FTD
Die Ursachen sowie die Risikofaktoren der Frontotemporalen Demenz sind vielfältig und noch nicht vollständig geklärt. Was man jedoch weiß: Bei einer FTD handelt es sich um eine neurodegenerative Erkrankung, bei der Nervenzellen im Frontal- und Temporallappen des Gehirns absterben. In einigen Fällen, etwa zehn Prozent, wird das gehäufte Auftreten von FTD innerhalb einer Familie mit bestimmten Genen in Verbindung gebracht.
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Diagnose der FTD
Der Weg zur Diagnose einer FTD ist in der Regel komplex und erfordert mehrere Untersuchungen. Zunächst sammelt der Arzt wichtige Informationen über die Symptome, die Krankheitsgeschichte des Patienten und mögliche familiäre Vorbelastungen. Besonderes Augenmerk wird auf Veränderungen im Verhalten, in der Persönlichkeit, in der Sprache und in den kognitiven Fähigkeiten gelegt. Neuropsychologische Tests helfen dabei, das Ausmaß und die Art der kognitiven Beeinträchtigung zu bewerten.
Besteht der Verdacht auf eine Frontotemporale Demenz, wird der Arzt einen Demenz-Test, zum Beispiel das Frontal Behavioral Inventory, durchführen. Dieser Test alleine reicht allerdings nicht zur Diagnosestellung einer FTD aus.
Bildaufnahmen des Gehirns im Rahmen einer Magnetresonanztomographie (MRT) und Computertomographie (CT) können strukturelle Veränderungen im Frontal- und Temporallappen aufzeigen, die für eine FTD charakteristisch sind. Bildgebende Verfahren sind im Rahmen der FTD-Diagnostik unverzichtbar.
Verlauf der FTD
Im Krankheitsverlauf einer FTD sind die Patienten zunehmend beeinträchtigt. Wie schnell sich der Zustand verschlechtert, ist immer individuell. Die Frontotemporale Demenz kann jedoch in drei Stadien eingeteilt werden.
Im fortgeschrittenen Stadium einer FTD treten meist auch Symptome der anderen Variante auf. Ein Patient, bei dem anfangs eher die Symptome der Verhaltensvariante der FTD im Vordergrund standen, entwickelt im weiteren Verlauf auch Sprachstörungen.
Im Endstadium der Frontotemporalen Demenz ähneln die Symptome vor allem der Alzheimer-Krankheit: Es kommt zum weitgehenden Verlust der Selbstständigkeit und teilweise auch der Sprache. Experten gehen davon aus, dass die durchschnittliche Erkrankungsdauer bei FTD, also die Lebenserwartung, bei rund acht Jahren nach Diagnosestellung liegt.
Therapie der FTD
Es gibt noch keine gezielte Therapie zur Behandlung einer Frontotemporalen Demenz, weil die Ursachen dieses Demenztyps nicht bekannt beziehungsweise nicht beeinflussbar sind. Im Rahmen der Demenz-Therapie können auffällige Verhaltensweisen medikamentös gemildert werden. Bei einer Frontotemporalen Demenz werden häufig Beruhigungsmittel oder Antidepressiva verschrieben. Die nicht-medikamentöse Therapie bei Frontotemporaler Demenz setzt vor allem auf Maßnahmen, die den Lebensstil betreffen.
Demenz im jüngeren Alter: Besondere Herausforderungen
Von einer Demenz im jüngeren Lebensalter spricht man, wenn die ersten Symptome vor dem 65. Lebensjahr auftreten. Grundsätzlich können alle Demenzformen auch vor dem 65. Lebensjahr auftreten. Menschen unter 65 Jahren sind häufiger von Demenzformen betroffen, die sich auf das Verhalten und die Persönlichkeit auswirken, wie zum Beispiel Frontotemporale Demenz.
Obwohl sich die Symptome nicht wesentlich von denen einer Demenz im höheren Lebensalter unterscheiden, bleiben frühe Demenzen oft zunächst unerkannt. So kommt es vor, dass jüngere Demenzkranke erst Jahre nach Auftreten der ersten Symptome richtig diagnostiziert und behandelt werden können.
Gründe für die späte Diagnose
Verschiedene Faktoren spielen dabei eine Rolle:
- Demenz wird oft mit Vergesslichkeit gleichgesetzt. In jungen Jahren wird eine Demenz nicht vermutet. Selbst Ärztinnen und Ärzte führen Symptome wie Vergesslichkeit oder auffälliges Verhalten häufig zunächst auf Depressionen, Burnout, Stress oder Beziehungsprobleme zurück.
- Jüngere Menschen mit Demenz kommen erst gar nicht in die ärztliche Praxis - sei es, weil sie sich „nicht krank“ fühlen, sei es, weil sie aus Angst vor der Diagnose das Arztgespräch meiden.
Herausforderungen für jüngere Demenzkranke
Jüngere Menschen mit Demenz stehen vor anderen Herausforderungen als Ältere: In der Regel stehen sie mitten im Berufsleben, die Kinder sind noch nicht aus dem Haus. Viele Pläne, Ideen, Träume können noch offen sein und die Verantwortung für Familie, Einkommen und Lebensgestaltung ist eine andere als später.
Zu den besonderen Herausforderungen junger Demenzkranker gehören:
- Die Akzeptanz der Diagnose: Demenzerkrankungen sind für junge Betroffene schwer zu akzeptieren. Sie schämen sich, wollen es nicht wahrhaben und glauben, es müsse eine Heilung geben.
- Der Verlust des „alten Lebens“: Die eigenen Finanzen regeln, Kinder oder Eltern zu betreuen, Verantwortung im Beruf übernehmen - das bisherige Leben aufgeben zu müssen, ist für junge Demenzkranke oft nur sehr schwierig zu bewältigen.
- Die Auswirkungen auf die Familie: Familien von jungen Erkrankten müssen akzeptieren, dass sich mit der Diagnose die gesamte Lebenssituation verändert. Besonders hart für Partner ist der schleichende Verlust von Gemeinsamkeiten, von Erinnerungen, von der Möglichkeit, gemeinsame Sorgen zu teilen. Zwar ist der Mensch noch da, doch das alte Gegenüber geht verloren.
- Stigmatisierung im Alltag: Menschen mit Demenz erkennt man nicht auf den ersten Blick.
- Mangelnde altersgerechte Angebote: Problematisch ist auch, dass die meisten Pflege- und Betreuungsangebote nicht auf die Bedürfnisse von jüngeren Menschen mit Demenz ausgerichtet sind. Gerade wenn das Zusammenleben im gewohnten Zuhause nicht mehr möglich ist, sind sie oft gezwungen in Pflegeheime umzuziehen, in denen alles auf ältere Seniorinnen und Senioren ausgerichtet ist. Hinzu kommt, dass den Jüngeren in den herkömmlichen Einrichtungen der wichtige Kontakt zu Gleichaltrigen fehlt.
Diagnose und Behandlung: Was tun bei Verdacht auf Demenz?
Stellen Sie eines oder mehrere der oben genannten Symptome an sich selbst oder bei einem Angehörigen fest, scheuen Sie sich nicht, zu einem Arzt zu gehen. Erst dieser kann Ihnen eine gesicherte Diagnose liefern. Und je früher, die Demenz erkannt wird, umso eher kann die Therapie beginnen.
Erste Anlaufstelle für die Diagnosestellung ist die hausärztliche Praxis. Demenzerkrankungen können und sollen in jedem Lebensalter behandelt werden.
Ob tatsächlich eine Demenz vorliegt und was deren Ursache ist, klären wir in den Schön Kliniken genau ab. Dazu stellt unser neurologisches Personal zunächst die Ausfallserscheinungen fest, indem mit einer körperlichen Untersuchung Reflexe, Koordination, Gedächtnisleistung, Sprache und Orientierung überprüft werden. Die ausführliche kognitive Testung erfolgt mit standardisierten Fragebögen durch unser neuropsychologisches Personal. Für eine exakte Diagnose kommen bildgebende Verfahren hinzu, wie die Kernspin- oder die Computertomografie, sowie auch eine Nervenwasserentnahme.
Therapieansätze bei Demenz
Meist erfolgt die Therapie medikamentös, aber auch zu Hause können Sie dementen Menschen das Leben erleichtern, zum Beispiel mit Hilfsmitteln wie Rollatoren oder Umbauten im Bad. Helfen können ebenfalls Sensor-Türmatten, um orientierungslose Menschen zu schützen. Im Sanitätshaus finden Sie auch kleine Alltagshelfer wie Pflegeruf-Sets, die das Leben mit Demenz bzw.
Da die Frontotemporale Demenz bislang nicht heilbar ist, sollten sich Betroffene gut überlegen, ob sie einen Gentest machen lassen. Gegebenenfalls ist das frühe Wissen hilfreich, um gewisse Angelegenheiten weiter im Voraus planen zu können. So können sich Betroffene und Angehörige beispielsweise frühzeitig über die FTD informieren, Gespräche über mögliche Szenarien führen, ein unterstützendes Netzwerk aufbauen und wichtige Vorsorgedokumente, wie eine Patientenverfügung, erstellen.
Prävention von Demenz: Risikofaktoren minimieren
Auch wenn Demenz nicht vollständig verhindert werden kann, gibt es Möglichkeiten, das Risiko zu senken:
- Gesundheitsfördernder Lebensstil: Vermeiden Sie Alkoholmissbrauch, achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und treiben Sie regelmäßig Sport.
- Vermeidung von Risikofaktoren: Achten Sie auf die Vermeidung von Risikofaktoren wie Schlaganfall, Diabetes, Herzerkrankungen, Vitamin-D-Mangel, Schwerhörigkeit und soziale Isolation.
- Psychische Gesundheit: Achten Sie auf Ihre psychische Gesundheit und suchen Sie bei Bedarf professionelle Hilfe.
Leben mit Demenz: Tipps für Betroffene und Angehörige
Die Diagnose Demenz ist für jeden Betroffenen ein Schock. Für Jüngere, die mitten im Leben stehen, ist die Diagnose jedoch oft noch belastender als für ältere Erkrankte. Sie müssen sich nicht nur mit der einer unheilbaren, fortschreitenden Krankheit, sondern auch mit den damit verbundenen Veränderungen auseinandersetzen.
Hier erhalten Sie hilfreiche Informationen für Menschen, die von Demenz betroffene Angehörige pflegen. Brauchen Sie Hilfe, weil Sie einen Menschen mit Demenz pflegen? Wissen Sie, welche Pflegehilfsmittel Ihnen zustehen? Wir beraten Sie gern dazu, auch per Telefon 0202 43046 - 800.
Tipps für den Umgang mit Demenz im Alltag
- Informieren Sie sich: Der Umgang mit Demenz muss gelernt sein. Verstehen Sie, was Frontotemporale Demenz ist, welche Symptome sie verursacht und wie sie sich im Laufe der Zeit entwickeln kann.
- Treffen Sie frühzeitig rechtliche Vorkehrungen: Erstellen Sie rechtzeitig Vollmachten und Verfügungen.
- Passen Sie die Kommunikation an: Die Kommunikation mit Demenzerkrankten ist häufig nicht so einfach. Formulieren Sie möglichst einfache Sätze. Offene Fragen können Patienten schnell überfordern und sollten daher für ernsthafte Gespräche vermieden werden.
- Schaffen Sie Routinen im Alltag: Ein geregelter Tagesablauf gibt Patienten mit FTD Sicherheit und kann dazu beitragen, Verwirrung zu reduzieren.
- Schaffen Sie ein demenzgerechtes Zuhause: Passen Sie das häusliche Umfeld Ihres betroffenen Angehörigen Stück für Stück an, um eine Wohlfühlatmosphäre zu erzeugen und die Sicherheit zu erhöhen.
- Bleiben Sie geduldig: Veränderungen im Verhalten und in der Persönlichkeit können sehr belastend sein - gerade für die Angehörigen.
- Achten Sie bei allem auch auf sich selbst: Vergessen Sie Ihre eigene Gesundheit und Ihr Wohlbefinden nicht.
- Schaffen Sie positive Momente: Versuchen Sie, trotz aller Herausforderungen auch schöne Momente miteinander zu erleben. Gemeinsame Aktivitäten wie Musik hören, Fotos anschauen oder Zeit an der frischen Luft verbringen tun meist gut und können die Bindung stärken.