Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die durch Entzündungen, Demyelinisierung und Degeneration der Axone gekennzeichnet ist. Obwohl MS-Patienten häufig spezielle Diätformen angeraten werden, existiert keine wissenschaftlich fundierte MS-Diät. Die Häufigkeit der Multiplen Sklerose wird für Deutschland derzeit mit etwa 100 Fällen pro 100.000 Einwohner beziffert.
Allgemeine Ernährungsempfehlungen bei MS
Die aktualisierte S2k-Leitlinie zur Therapie bei MS berücksichtigt erstmals das „Lebensstil-Management bei MS" und damit Faktoren, über die Menschen mit Multipler Sklerose (MS) ihre Erkrankung selbst beeinflussen können: Sport und Ernährung. MS-Patienten sollen sich an den 2024 aktualisierten lebensmittelbasierten Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) orientieren, um sich „ausgewogen“ und auf die „kardiovaskuläre Gesundheit präventiv wirksam“ zu ernähren. Das Konzept der DGE umfasst dabei elf Punkte:
- Am besten Wasser trinken
- Obst und Gemüse - viel und bunt
- Hülsenfrüchte und Nüsse regelmäßig essen
- Vollkorn ist die beste Wahl
- Pflanzliche Öle bevorzugen
- Milch und Milchprodukte jeden Tag
- Fisch jede Woche
- Fleisch und Wurst - weniger ist mehr
- Süßes, Salziges und Fettiges - besser stehen lassen
- Mahlzeiten genießen
- In Bewegung bleiben und auf das Gewicht achten
Es wird empfohlen, sich vollwertig zu ernähren, was bedeutet, abwechslungsreich und bewusst zu essen. Pflanzliche Lebensmittel, Obst und Gemüse sollten den tierischen Produkten gegenüber bevorzugt werden, bei Getreideprodukten zudem die Vollkornvariante. Die Nahrungszufuhr wird dem Energiebedarf angepasst. Zu einer richtigen Ernährung bei MS gehört auch, über den Tag immer ausreichend zu trinken. Es ist ratsam, sich Zeit zu nehmen, wenn man etwas isst, und gründlich zu kauen.
Bedeutung von Antioxidantien
Eine vollwertige Ernährung bei MS unterstützt den Körper bei seinem Kampf gegen Viren, Bakterien und freie Radikale. Letztere können wichtige Proteine, Zellwände oder sogar die Erbsubstanz (DNS) angreifen und Zellschäden verursachen. Der Körper schützt sich dagegen unter Zuhilfenahme von Vitaminen, Spurenelementen und Enzymen, den sogenannten Antioxidantien. Für die entzündungshemmende Ernährung bei Multipler Sklerose sind die Antioxidantien Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E und β-Karotin ebenso wie die Spurenelemente Kupfer, Selen und Zink von besonderer Bedeutung.
Die Antioxidantien Vitamin A (oder β-Karotin), Vitamin C und Vitamin E werden bei einer ausgewogenen Ernährung in ausreichender Menge zugeführt. Der Bedarf an diesen Vitaminen kann bei einem MS-Schub jedoch erhöht sein, da der Körper mehr Antioxidantien benötigt, um freie Sauerstoffradikale, die den Entzündungsprozess verstärken, abzufangen.
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Vitamin D und MS
In den letzten Jahren wurde zunehmend ein Zusammenhang zwischen dem Verlauf einer MS und dem Vitamin-D-Spiegel diskutiert. Experten konnten inzwischen einen Vitamin-D-Mangel mit einer erhöhten Schubrate und Krankheitsaktivität in Verbindung bringen. Der Körper kann Vitamin D unter Einfluss von UV-Licht selbst erzeugen. Bereits täglich 10 Minuten in der Sonne reichen aus, um genügend Vitamin D zu produzieren.
Tipps für die tägliche Ernährung
- Gemüse und Obst: Gemüse und Obst machen ein Drittel der empfohlenen Menge an Lebensmitteln aus. Versuchen Sie daher mindestens drei kleine Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst am Tag zu essen.
- Ballaststoffe: Ernähren Sie sich ballaststoffreich. Greifen Sie bei Broten und Brötchen eher nach der Vollkornvariante.
- Zucker und Salz: Achten Sie auf Zucker. So versteckt sich z. B. in vielen Fertigprodukten ein hoher Zuckeranteil! Besser ist es, wenn Sie Ihre Mahlzeiten frisch und selbst zubereiten. Damit haben Sie eine Kontrolle über den Zuckergehalt. Gleiches gilt für versteckte Salze.
- Trinken: Trinken Sie reichlich Wasser.
- Besondere Anlässe: Gönnen Sie sich hin und wieder auch etwas Besonderes! Ob Kuchen, Pizza oder Wein. Im Rahmen eines gemütlichen Abendessens oder eines festlichen Anlasses müssen Sie nicht vollständig darauf verzichten. Versuchen Sie jedoch, von einem regelmäßigen oder intensiven Genuss alkoholischer Getränke abzusehen.
Spezielle Diäten bei MS
Es gibt derzeit viele Ernährungskonzepte oder auch Diäten, die für sich in Anspruch nehmen, die Gesundheit positiv beeinflussen zu können. Auch sogenannte „MS-Diäten“ wie z. B die Evers-Diät, die Schwank-Diät oder die Wahls' Diet sind seit einigen Jahren im Gespräch. Die Leitlinien-Autoren empfehlen derzeit keine dieser speziellen Ernährungsformen, da „keine Studien ausreichend guter Qualität“ vorlägen, die einen „positiven Effekt zweifelsfrei belegen könnten“.
Swank Diet
Bei der Swank Diet sollen MS-Patienten maximal 15 g gesättigte Fettsäuren pro Tag zu sich nehmen, dafür einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren aus Pflanzenölen und Fisch). Zudem sind viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, fettarme Milchprodukte und Nüsse (moderat) sowie 1 g Vitamin C täglich (als Supplement) erlaubt. Hingegen sollten die Patienten auf rotes Fleisch für ein Jahr komplett verzichten und danach den Verzehr auf 85 g pro Woche beschränken.
Wahls' Diet
Bei der Diät nach Wahls sollen Patienten neun Portionen Obst und Gemüse täglich essen (drei Portionen grünblättriges Gemüse, wie Spinat, Grünkohl; drei Portionen Schwefel-haltiges, wie Zwiebel, Knoblauch; drei Portionen Buntes und Beeren). Ebenso sollten hochwertige Fette aus Avocado, Oliven, Nüssen und Fisch in den täglichen Speiseplan integriert werden. Fleisch aus Weidehaltung ist erlaubt, während Eier, glutenhaltiges Getreide, Milchprodukte und industriell verarbeitete Lebensmittel sowie Zucker gemieden werden sollen.
Kardiovaskuläre Risiken und Übergewicht vermeiden
Kardiovaskuläre Risikofaktoren (z. B. Rauchen, Hypertonie, Fettstoffwechselstörungen) sowie kardiovaskuläre Begleiterkrankungen (z. B. Diabetes mellitus, koronare Herzkrankheit) sind mit einer schlechteren Prognose - wie einer rascheren Behinderungsprogression, Schüben, vermehrten Läsionen und beschleunigter Hirn-Atrophie - assoziiert. Auch starkes Übergewicht (Adipositas, ab BMI ≥ 30 kg/m2) steht im Zusammenhang mit einer höheren Krankheitsaktivität. Übergewicht und Adipositas, vor allem im Jugendalter, erhöhen zudem das Risiko, an einer MS zu erkranken, und scheinen auch die Konversion eines klinisch isolierten Syndroms hin zur gesicherten MS zu befeuern.
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Gleichzeitig gibt es Daten, wie eine „gesunde Ernährung“ - pflanzenbetont mit Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Vollkorn und pflanzlichen Ölen, Nüssen sowie Fisch und moderaten Mengen an Milchprodukten - sich positiv und signifikant auf das Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Mortalität und neurodegenerative Erkrankungen auswirkt. MS-Betroffene sollten zu einer ausgewogenen, auf die kardiovaskuläre Gesundheit positiv wirksamen Ernährungsweise geraten und bei deren Umsetzung unterstützt werden. Auch sollten Menschen mit MS wissen, dass Übergewicht und Adipositas sich negativ auf ihre Erkrankung auswirken und wie sie Übergewicht behandeln können.
Salzarme Kost
Ob eine salzarme Kost sich positiv auf das Krankheitsgeschehen auswirkt, dazu sind die Daten widersprüchlich.
Sport und Bewegung
Unter das „Lebensstil-Management bei MS“ fallen auch die körperliche Aktivität und Sport. Die Autoren raten zu Kraft- und Ausdauertraining, wobei sie nun deutlichere Empfehlungen aussprechen: „Bis EDSS 7,0 sollen nach WHO-Empfehlung minimal 75 Minuten intensives oder 150 Minuten moderates Ausdauertraining in der Woche erfolgen“. Damit gelten für Menschen mit MS die grundsätzlichen Bewegungsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die zu 75-150 Minuten pro Woche intensivem Training (z. B. Joggen, Schwimmen) oder 150 bis 300 Minuten moderater körperlicher Aktivität (z. B. Walken, Wandern) rät.
MS-Trainingsempfehlungen nach Kalb 2020
- EDSS 0-6,5: Aerobes Training: 2-3x/Woche à 10-30 Minuten bei moderater Intensität (40-60 % der maximalen Sauerstoffaufnahmekapazität bzw. maximalen Herzfrequenz) kombiniert mit 2-3x/Woche Krafttraining (5-10 Übungen mit je 8-15 Wiederholungen) sowie Beweglichkeits- und Balancetraining. Intensives aerobes Training: bis zu 5x/Woche à 40 Minuten mit 80 % der maximalen Sauerstoffaufnahmekapazität bzw. maximalen Herzfrequenz, zusätzlich Hochintensitäts-Intervalltraining 1x/Woche mit 5 Intervallen von 30 bis 90 Sekunden mit 90-100 % der maximalen Herzfrequenz. Angestrebt werden sollten zusätzlich 150 Minuten in der Woche aktiver Lebensstil, bspw. mindestens 7.500 Schritte/Tag.
- Ab EDSS 7,0: Tägliches Training bis zu 20 Minuten, evtl. unterteilt in mehrere Einheiten oder auch ein Intervalltraining mit 6 x 3 Minuten Belastung. Zusätzlich wird Atemtraining und Beweglichkeitstraining empfohlen.
Ernährungsempfehlungen verschiedener Experten
Frau PD Dr. med. Gisa Ellrichmann, Direktorin der Klinik für Neurologie, Klinikum Dortmund und Frau Dr. med. Dipl. oec. med. Grundsätzlich ist, unabhängig von einer MS, eine gesunde, „mediterrane“ Ernährung (wenig Fett, viel Gemüse, wenig Kohlenhydrate) zu empfehlen. Eine klare Empfehlung bei der MS ist die salzarme Ernährung.
Dr. Leussink: In meiner Praxis werden wir beispielsweise immer wieder nach dem Intervallfasten bei MS gefragt. Aus dem Tiermodell wissen wir, dass Fasten entzündungshemmend wirkt und dass auch beim Menschen entzündungsfördernde Botenstoffe beim Fasten gehemmt werden. Kleinere Studien haben gezeigt, dass Patientinnen und Patienten, die ein klassisches Intervallfasten (16/8 = 16 Stunden Fasten/8 Stunden Nahrungsaufnahme, bestehend aus zwei Mahlzeiten, ggf. mit dem Verzicht auf Kohlenhydrate am Abend) durchgeführt haben, nach sechs Monaten eine deutlich verbesserte Lebensqualität mit weniger Müdigkeit und depressiven Symptomen hatten. Darum können wir empfehlen, dem Intervallfasten besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Außerdem werden wir häufig nach der Wirkung einer ketogenen Diät gefragt. Bei dieser Diät wird in einem extremen Ausmaß auf Kohlenhydrate verzichtet.
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Dr. Leussink: Die Empfehlung für eine Diät hängt immer auch von den Begleiterkrankungen ab. Adipositas ist beispielsweise ein Risikofaktor, sowohl für die Entstehung als auch für einen schweren Verlauf der MS. Insofern ist es sinnvoll, adipösen Personen das Intervallfasten zu empfehlen, da hierdurch sogar mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden können: einen positiven Verlauf der MS bewirken und zusätzlich Komorbiditäten der MS günstig beeinflussen.
PD Dr. Ellrichmann: Wichtig ist, die aktuelle Situation der Patientinnen und Patienten zu berücksichtigen. Bei Erstdiagnose einer MS müssen Betroffene die Situation zunächst verarbeiten, sich informieren, Therapien planen, was für Viele verständlicherweise eine große Belastung darstellt. In dieser Phase sollten MS-Erkrankte zwar bereits über die Bedeutung von Ernährung und den Einfluss anderer negativer Umweltfaktoren (z.B. Rauchen) informiert werden, jedoch darf anfangs nicht zu viel zusätzlicher Druck hinsichtlich der Lebensweise ausgeübt werden, damit nicht das Gefühl der Überforderung entsteht. Insbesondere, wenn sich Betroffene ungesund ernähren und zusätzlich rauchen, würde ich den Schwerpunkt zunächst in der Rauchentwöhnung sehen.
Es gibt zahlreiche Studien, die belegen, dass Vitamine, wie zum Beispiel Vitamin A, B6, B12, Zink und Selen in Fisch, Fleisch und Gemüse anti-inflammatorisch wirken. Bestimmte Botenstoffe, Zytokine, die Entzündungsprozesse fördern, können durch diese Vitamine messbar reduziert werden.
Dr. Leussink: Es kommt sogar häufig vor, dass meist Patientinnen es mit der Ernährung sehr ernst nehmen und fast gar nichts mehr essen. Hier muss man aufpassen, dass die Ernährungsumstellung nicht in die falsche Richtung läuft und sogar gesundheitsschädigend wirkt. Außerdem sollte Essen schließlich auch noch Spaß machen. Auch auf Kaffee muss nicht verzichtet werden, denn dieser könnte eher eine Schutzwirkung auf die Entstehung und den Verlauf der MS haben. Ein weiteres Beispiel dafür, dass Betroffene auch „übermotiviert“ sein können, ist Vitamin D. Vitamin D ist zwar extrem wichtig, aber es gibt Betroffene, die mit 20.000 Einheiten am Tag viel zu viel des nützlichen Vitamins zu sich nehmen.
PD Dr. Ellrichmann: In prospektiven Studien gibt es Hinweise auf die positive Wirkung von kurzkettigen Fettsäuren (z. B. die Propionate). Diese kurzkettigen Fettsäuren wurden früher in Brot verbacken. Dadurch wurden mit dem täglichen Brotkonsum ca. 1 bis 2 Gramm kurzkettige Fettsäuren aufgenommen. Mittlerweile werden kurzkettige Fettsäuren nicht mehr im Brot verbacken. Grob gesagt werden durch kurzkettige Fettsäuren die „schlechten“ Immunzellen im Darm gebunden, gelangen somit in geringerer Menge ins Blut und letztlich auch ins Gehirn. Das Verhältnis von pro- und antiinflammatorischen Zellen wird somit verschoben, Entzündungsprozesse reduziert.
Dr. Leussink: Es gibt zudem Studien, die zeigen, dass mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie die Omega3-Fettsäure in Fischöl, antientzündlich wirken. Nach der Gabe von Fischöl wurden hier Interleukin2 und TNF-alpha runterreguliert und regulative T-Leukozyten hochreguliert. Zellschützend wirken auch sekundäre Pflanzenstoffe, die in saisonalem Gemüse und Obst vorkommen.
PD Dr. Leussink: Margarine - ganz klar. Margarine ist pflanzlich, Butter ist tierisch. Wir wissen, dass in tierischen Produkten die Arachidonsäure steckt, die ein Vorbote für entzündungsfördernde Botenstoffe - auch proinflammatorische Zytokine genannt - ist.
PD Dr. Ellrichmann: Auch für Weihrauch sind antiinflammatorische Effekte nachgewiesen worden. Manche Patientinnen und Patienten nehmen Weihrauch und fühlen sich besser. Weihrauch ist aber nicht als alleinige Therapie zu verwenden.
Dr. Leussink: Zur antiinflammatorischen Wirkung von grünem Tee gibt es viele kleinere Studien, die belegen, dass die darin enthaltene Komponente Epigallocatechin eine antioxidative, antientzündliche Wirkung besitzt. Auf den Verlauf der MS konnte man allerdings in einer großangelegten Studie keinen Einfluss auf die Krankheitsprogression oder auf Symptome nachweisen.
PD Dr. Ellrichmann: Zuckeraustauschstoffe sind gar nicht geeignet und sind eher gesundheitsschädigend. Sie sollten daher vermieden werden.
PD Dr. Ellrichmann: Eine gesunde, ausgewogene Ernährung.
Dr. Leussink: Mit der mediterranen Ernährung kann man nichts falsch machen. Vor exzessiven Diäten kann ich nur warnen.
Weitere wichtige Aspekte
- Rauchen: Rauchen erhöht das Risiko, an MS zu erkranken und scheint auch den Verlauf der MS zu verschlechtern.
- Vitamin D: Menschen erkranken seltener an MS, je näher sie am Äquator, also in Regionen mit hoher Sonneneinstrahlung, leben. Es wird vermutet, dass dies zumindest teilweise mit einem höheren Vitamin-D-Spiegel zusammenhängt. MS-Patienten mit normalen Vitamin-D-Spiegeln können, nach Rücksprache mit ihrem Arzt, Vitamin D ergänzend einnehmen, da sie von einem hohen Vitamin-D-Spiegel profitieren können. Sie sollten jedoch nicht mehr als 4.000 IE (internationale Einheiten) täglich nehmen. Vitamin-D-Hochdosistherapien (z.B. "Coimbra-Protokoll") sind nicht zu empfehlen. Die Einnahme von Vitamin D in hohen Dosen kann giftig sein und langfristig gesundheitsschädlich wirken.
- Hitze: Hitze und/oder eine erhöhte Körpertemperatur können bei Menschen mit MS dazu führen, dass sie sog. Pseudo-Schübe bekommen. Dabei treten vorübergehend neue MS-Symptome auf oder bestehende Symptome verschlechtern sich.
- Osteoporose: Menschen mit MS haben ein erhöhtes Risiko für Osteoporose und damit auch für Knochenbrüche. Deshalb sollte bei Frauen mit MS ab der Menopause und bei Männern mit MS ab dem 50. Lebensjahr eine Knochendichtemessung zur Früherkennung von Osteoporose durchgeführt werden.
- Stress: Traumatische Lebensereignisse und posttraumatische Belastungsstörungen erhöhen das Risiko für Autoimmunerkrankungen, einschließlich MS. Zudem zeigen erste Studien, dass traumatische Erlebnisse möglicherweise zu einer schnelleren Verschlechterung der MS führen. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Stress Schübe auslösen kann.
- Reisen: Wenn Menschen mit Multipler Sklerose verreisen wollen, ist eine gute Planung wichtig: Extremes Klima sollte vermieden, nötige Impfungen mit Ärzten abgesprochen und die medizinische Versorgung vor Ort in Erfahrung gebracht werden.
Weizen und MS
Ein Forschungsteam der Universitätsmedizin Mainz hat herausgefunden, dass eine weizenhaltige Ernährung die Schwere einer Multiple Sklerose-Erkrankung (MS) fördern kann. Dies bewirkten die Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATI), natürliche Proteine im Weizen, während die Glutenproteine die entzündlichen Reaktionen nicht beeinflussten. Die Studien bestätigen, dass die Ernährung und die Darmgesundheit den Verlauf von chronisch-entzündlichen Erkrankungen, zu denen auch MS gehört, beeinflussen können.
In einer klinischen Pilotstudie berichteten MS-Betroffene während einer weizenfreien Diät von signifikant weniger Schmerzen. Ebenso konnten weniger entzündliche Immunzellen in ihrem Blut gemessen werden.
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