Die Nerven, ein Trio aus Stuttgart, haben sich seit ihrer Gründung vor 14 Jahren einen Namen in der Post-Punk-Szene gemacht. Bekannt für ihre energiegeladenen Live-Auftritte, veröffentlichte die Band im vergangenen Jahr ihr sechstes Studioalbum "Wir waren hier". Nun kündigen Die Nerven für Dezember ein neues Livealbum mit dem Titel "Live im Elfenbeinturm" an. Dieses Album erscheint am 5. Dezember auf dem bandeigenen Label 333.
Musikalische Entwicklung und Stil
Die Musik der Nerven ist geprägt von einer Mischung aus Gitarrenpathos und latent altklugen Texten. Die Band, bestehend aus Kevin Kuhn, Julian Knoth und Max Rieger, erzeugt mit Gitarre, Bass und Schlagzeug einen eindrucksvollen Sound. Ihre Musik ist oft bockig, zynisch und nihilistisch, aber dennoch hoffnungskritisch.
Auf ihrem sechsten Album "Wir waren hier" zeigen Die Nerven eine Weiterentwicklung ihres Sounds. Die Systemkritik und die Verweigerungshaltung sind nach wie vor präsent, aber die Band wirkt selbstbewusster. Die farbfeindliche Bildsprache Riegers ist weiterhin ein Markenzeichen. Musikalisch bewegt sich das Album zwischen krachenden Retrospektiven und unerwarteten Momenten wie der Ballade "Achtzehn", in der Rieger seinen inneren Dirk von Lowtzow kanalisiert und Geigen zum Einsatz kommen.
Live-Erlebnisse und "Live im Elfenbeinturm"
Die Nerven sind vor allem für ihre Live-Auftritte bekannt. Sie haben auf großen Festivals wie Rock am Ring gespielt und zahlreiche Headliner-Konzerte gegeben. Das neue Livealbum "Live im Elfenbeinturm" fängt die Energie und Spontanität ihrer Bühnenpräsenz ein. Es enthält 16 Songs aus den letzten drei Studioalben sowie zwei ältere Stücke von "Fun". Die Songs werden nicht nur dokumentiert, sondern künstlerisch neu interpretiert.
Die Band hat die neuen Songs in einer vierwöchigen Session in einem ehemaligen Sterne-Restaurant am Stuttgarter Schlossgarten geschrieben. "Wir waren wieder alle gemeinsam in einem Raum, und plötzlich ging alles wieder wie von alleine", so die Band. Es entstanden Leitmotive, die alle Songs miteinander verbinden. "Live im Elfenbeinturm" kommt der Aura ihrer Live-Auftritte so nah wie kein anderes Studioalbum zuvor.
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Inhaltliche Schwerpunkte und Themen
Die Texte der Nerven sind oft von Systemkritik und einer Ablehnung des Funktionierens geprägt. Auf "Wir waren hier" thematisiert die Band die Schande der Verschwendung und der rücksichtslosen Vergiftung der Welt. Sie moralisieren jedoch nicht, sondern betonen, dass es unmöglich ist, alles richtig zu machen. Stattdessen konzentrieren sie sich auf die Schönheit, die in der Welt noch vorhanden ist.
Die Nerven beschreiben in ihren Songs auch das Glück, an Orte zu verschwinden, an denen die Hässlichkeit der Realität aufgehoben ist, wie zum Beispiel an Orte der Freundschaft. "Wir waren hier" ist somit nicht nur ein Album über das, was bleibt, wenn die Menschheit verschwunden ist, sondern auch über die Möglichkeit, Schönheit und Glück zu finden.
Bedeutung und Einfluss
Die Nerven haben sich seit ihrer Gründung im Jahr 2010 zu einer der wichtigsten und besten Live-Bands Deutschlands entwickelt. Sie sind dem Underground stets verbunden geblieben und haben auf zahlreichen Festivals gespielt. Als erste deutschsprachige Band veröffentlichten sie auf dem US-amerikanischen Label Amphetamine Reptile Records. Ihr Album "Fake" markierte den Durchbruch und erreichte Platz 13 der Charts.
Die Band ist nicht nur durch ihre Musik, sondern auch durch die Aktivitäten ihrer Mitglieder in anderen Projekten einflussreich. Kevin Kuhn ist Schlagzeuger bei Gordon Raphael und Wolf Mountains, Julian Knoth veröffentlicht Platten mit dem Peter Muffin Trio und Yum Yum Club, und Max Rieger produziert Alben für Künstler wie Casper, Drangsal und Die Selektion.
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