Was tun bei einem Mückenstich, wenn ein Nerv getroffen wurde?

Mückenstiche sind lästig, verursachen Juckreiz und Schwellungen. Besonders Kinder reagieren manchmal heftig auf die von Insekten injizierten Substanzen. Nach einem Stich kann beispielsweise eine riesige Beule am Arm entstehen oder ein Auge vollständig zuschwellen.

Was passiert bei einem Mückenstich?

Bei jedem Stich injiziert eine Mücke einen Cocktail aus Proteinen in die Haut, um die Blutgerinnung zu verlangsamen. Auf diese Proteine reagiert der Körper jedoch mit seiner Abwehr. Sogenannte Mastzellen schütten den Botenstoff Histamin aus. Die Gefäße weiten sich, Flüssigkeit tritt ins Gewebe ein und die Einstichstelle schwillt an.

Vielfalt der Mückenarten

"In Deutschland gibt es etwa 52 Mückenarten. Jede einzelne produziert ihr eigenes Proteingemisch. Und jedes Mal reagiert das Immunsystem wieder", erklärt Dr. Doreen Werner, Mückenexpertin vom Zentrum für Agrarlandschaftsforschung in Müncheberg. Im Urlaub ist die Wahrscheinlichkeit, auf neue Arten zu treffen, noch größer. Deshalb schwellen Stiche dann besonders häufig stark an.

Können Mückenstiche Allergien auslösen?

Mückenstiche sind nicht mit Wespen- oder Bienenstichen zu vergleichen. Auf das Gift von Bienen und Wespen reagieren vergleichsweise viele Menschen allergisch, was in Lebensgefahr enden kann. Auf Mückenstiche sind so starke Reaktionen des Körpers ungewöhnlich und selten, weltweit sind nur wenige Fälle dokumentiert.

Wie kann ich Kinder vor Mückenstichen schützen?

Mücken werden von Kohlendioxid angelockt, das wir mit jedem Atemzug ausstoßen, und von Schweiß, der voller körpereigener Gerüche steckt. Um den Duft des Körpers zu übertönen, werden manchmal ätherische Öle empfohlen. Allerdings verfliegen diese schnell und helfen deshalb nur für kurze Zeit. Zudem reagieren einige Menschen allergisch auf Düfte. Auch für Kinder sind manche dieser Duftöle nicht geeignet.

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Mückenschutzmittel

Mückenschutzcremes oder -sprays übertünchen ebenfalls den natürlichen Geruch. Diese Mittel werden in unterschiedlichem Maße über die Haut in den Körper aufgenommen. "Sie sind - je nach Inhaltsstoff - für Babys und Kleinkinder nicht geeignet, da es keine Studien zur Verträglichkeit gibt", sagt Michael Achenbach, Pressesprecher der Kinder- und Jugendärzte in Westfalen-Lippe. "Mittel mit dem Wirkstoff DEET sollten sogar erst ab dem Alter von 8 Jahren eingesetzt werden. Bei jüngeren Kindern ist das Risiko einer Gehirnentzündung gegeben." Für die Kleineren ist deshalb der klassische Mückenschutz mit Netzen vor dem Fenster oder ums Bettchen die beste Variante.

Können Mücken gefährliche Krankheitserreger übertragen?

"Das ist eine komplizierte Sache", sagt Werner. "Die Gefährlichkeit einer Mücke beurteilt man danach, ob sie bestimmte Krankheitserreger aufnehmen und weitergeben kann." Und das ist für jede Mückenart unterschiedlich. Fakt ist: "In Deutschland leben Mückenarten, die Krankheitserreger wie Viren oder Nematoden (Würmer) übertragen können", sagt Werner. In den letzten Jahren sind in Deutschland Arten wie die Asiatische Tigermücke und die Asiatische Buschmücke eingewandert, die Erreger wie das Dengue-Fieber-Virus übertragen können.

Was hilft nach dem Stich?

Wenn ein Stich anfängt zu jucken oder anzuschwellen, können Wärmeplättchen oder Mückenstifte helfen, die die Einstichstelle kurz erwärmen. Ist die Einstichstelle bereits angeschwollen, sollte man kühlen. Das reduziert die Durchblutung und den Juckreiz. Gerade bei Kindern ist das Kühlen wichtig. Kratzen die Kleinen die Stiche auf, können Keime in die Wunde gelangen und eine lokale Entzündung verursachen.

Wann wird der Stich zum Notfall?

"Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn die Reaktion über den Ort des Stiches hinausgeht. Wenn zum Beispiel nach einem Stich ins Bein ein Arm anschwillt", erklärt Achenbach. Atmet das Kind hastig oder flach, wird ihm schwindlig oder übergibt es sich, sollte es so schnell wie möglich zu einem Arzt. Breitet sich eine Rötung und Schwellung über die Maßen aus, ist das ebenfalls ein Alarmzeichen.

Gefahren in den Tropen

In tropischen und subtropischen Ländern leben andere Mückenarten als in Deutschland, die gefährliche Krankheitserreger übertragen können. Dazu gehören die Erreger von Malaria, Gelbfieber oder der Japanischen Enzephalitis. In diesem Fall kann der Schutz vor Mücken Leben retten. Vor der Abreise beraten dazu speziell ausgebildete Reisemediziner. Auch eng anliegende, dicht gewebte Kleidung, durch die Mücken nicht oder nur schwer hindurchkommen, beugt Stichen vor.

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Mückenschutzmittel in den Tropen

Normalerweise gelten in den Tropen Mückenschutzmittel mit dem Wirkstoff DEET als sinnvoll. Schwangere und Stillende können alternativ Moskitomittel mit dem hautverträglicheren Wirkstoff Icaridin verwenden. Für Kinder ist es erst ab zwei Jahren geeignet.

Gelenkschmerzen nach einem Insektenstich

Gelenkschmerzen, die nach einem Insektenstich im Körper auftreten, fühlen sich oft brennend an. Sie sind entweder direkt im Gelenk oder in den umliegenden Arealen um das Gelenk zu spüren. In aller Regel sind die Gelenkschmerzen vor allem bei Bewegung zu spüren oder auch auslösbar, es kann aber auch vorkommen, dass die Schmerzen bereits in Ruhe zu spüren sind.

Ursachen für Gelenkschmerzen nach Insektenstich

Bei einem Insektenstich kann es neben der Verletzung der Haut auch zur Injektion von Giften des Insektes kommen, das dann reizend im Bereich der Gelenke wirken kann. Weiterhin können auch entzündliche Reaktionen im Bereich des Gelenkes entstehen, die dann zu Schmerzen führen. Insektenstiche können aber auch zur Folge haben, dass Bakterien mit in den Körper eingeschleppt werden, was dann ebenfalls zu einer Stimulation des Immunsystems beiträgt.

Borreliose und Tigermücke

Die Borreliose ist eine meistens durch die Zecke übertragene Infektionskrankheit, die nach Übertragung auch nach Wochen oder Monaten systemisch im Körper zu Reaktionen führen kann. Hier werden vor allem Dingen Gelenkschmerzen angegeben, die aber aufgrund der Länge der Zeit nicht mehr mit dem Zeckenbiss in Verbindung gebracht werden. Die Tigermücke ist in den Südtropen ansässig und Überträger von Infektionskrankheiten, wie zum Beispiel das Dengue Fieber. Auch kann es vorkommen, dass selbst nach unauffälligen Stichen durch eine Tigermücke nach einer gewissen Zeit die Gelenke zu schmerzen beginnen und auch jetzt die Patienten den Zusammenhang mit dem Tigermückenstich zunächst nicht erkennen.

Diagnostik bei Gelenkschmerzen

Neben der Krankenbefragung wird auch eine körperliche Untersuchung durchgeführt, bei denen der Behandler sich den schmerzenden Bereich und die Gelenke anschaut und beurteilt, ob die Gelenke geschwollen sind, gerötet und bei Bewegung die Schmerzen verstärkt werden können. Vor allem wenn mehrere Gelenke als schmerzhaft beschrieben werden sollte man neben der körperlichen Untersuchung auch eine Blutuntersuchung durchführen, die zeigen soll, ob eine Entzündung im Körper vorhanden ist. Da eine Borellien Infektion ebenfalls zu Gelenk- schmerzen führt, sollten auch die Antikörper gegen die Borreliose im Blut bestimmt werden.

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Behandlung von Gelenkschmerzen nach Insektenstich

Die Behandlung von Gelenkschmerzen nach einem Insektenstich sind zum einen rein symptomatisch, d.h. es sollte zeitnah mit einer kühlenden Therapie begonnen werden, um Schwellung und Schmerzen schnell zu beheben. Weiterhin können auch entzündungshemmende Gele wie Ibuprofen oder Diclofenac auf das entsprechend schmerzende Gelenk aufgetragen werden. Auch pflanzliche Medikamente oder homöopathische Medikamente können im Bereich des Gelenks angewandt werden. Antibiotische Medikamente kommen bei Gelenkschmerzen immer dann zum Einsatz, wenn eine infektiöse Ursache hinter den Beschwerden steht.

Hausmittel bei Gelenkschmerzen

Neben der Kyrotherapie eignen sich Quarkwickel ebenfalls herforragend zur Symptomlinderung. Ein weiteres Hausmittel wäre der Retterspitzumschlag.

Nervenschmerzen nach Insektenstich

Seltener, aber möglich sind auch Nervenreizungen durch das Insektengift. Manchmal kann es vorkommen, dass es nach einem Insektenstich zu Muskelschmerzen im Bereich der Einstichstelle oder an anderer Stelle des Körpers kommt. Ursache der Muskelschmerzen können neben allergische Reaktionen auch Entzündungen sein, die nach einer Insektenstichverletzung entstehen.

Rötung und Schwellung

Die Rötung nach einem Insektenstich kommt dadurch zustande, da sich die Gefäße im Bereich der Einstichstelle durch das injizierte Gift und auch durch die Reizung weitstellen, was dann zur Folge hat, dass mehr Blut in das Einstichgebiet ein strömen und es so zu einer Rötung im Einstichgebiet kommen kann. Schwellungen sind ebenfalls Teil der Reaktion, die aus einer Insektenstichverletzung herrühren. Sie entstehen durch den Einstrom entzündlicher Flüssigkeit, die als immunologisches Zeichen zu werten ist. Eine zeitnahe Kühlung des geschwollenen Gebietes führt dazu, dass die Schwellung schnell zurückgeht, und auch zeitgleich die Schmerzen in dem Bereich rückläufig werden.

Was tun gegen Mückenstiche?

Vor allem der Juckreiz macht einen Mückenstich so lästig. Dem Verlangen zu kratzen sollten Betroffene nach Möglichkeit widerstehen. Denn über einen aufgekratzten Mückenstich gelangen leicht Bakterien in die Wunde und ins Blut, sodass sich die Stelle eventuell entzündet und es im schlimmsten Fall sogar zu einer Blutvergiftung kommen kann.

Hausmittel gegen Mückenstiche

Viel besser ist es, die juckende Stelle zu kühlen, beispielsweise mit in ein Küchentuch eingeschlagene Eiswürfel, einem Kühlpad oder ganz einfach einem feuchten Lappen. Die Kälte dämmt dabei die Entzündungsprozesse ein. Zusätzliche Linderung verschaffen zum Beispiel die folgenden Hausmittel gegen Mückenstiche:

  • ein paar Tropfen Essig
  • eine aufgeschnittene Zwiebel
  • eine Scheibe frischer Ingwer
  • ein paar zwischen den Fingern zerriebene Blätter von Schafgarbe oder Spitzwegerich

Auch spezielle Salben oder Gels aus der Apotheke wirken meist kühlend und enthalten zudem oft ein Antihistaminikum, das die körpereigenen Abwehrreaktionen auf das Mückensekret unterdrückt. Batteriebetriebene Hitzestifte, die ebenfalls in der Apotheke erhältlich sind, erwärmen die Einstichstelle auf etwa 50 Grad Celsius.

Infizierte Mückenstiche

Bei einer bakteriellen Infektion eines Mückenstichs reichen Hausmittel nicht mehr. Jetzt ist meist eine Therapie mit Antibiotika erforderlich, die intravenös verabreicht werden. Tritt neben den örtlichen Symptomen an der Einstichstelle auch plötzlich hohes Fieber auf, ist schnelles Handeln geboten.

Allergische Reaktion

Allergische Reaktionen auf einen Mückenstich sind deutlich seltener als bei Bienen- oder Wespenstichen. Im schlimmsten Fall macht sich die Allergie durch Übelkeit, Schwindel, kalten Schweiß oder Herzrasen bemerkbar. Gegen die Überreaktion des Immunsystems auf das Mückensekret helfen Adrenalin, Antihistaminika und Kortisonpräparate.

Vorbeugung gegen Mückenstiche

Um sich vor dem Angriff der Mückenweibchen zu schützen, hilft regelmäßiges Duschen, damit sich so wenig Schweiß wie möglich auf der Haut befindet. Im Haus halten Ventilatoren, engmaschige Insektengitter in den Fenstern sowie Moskitonetze die Plagegeister weitgehend fern und sind zur Vorbeugung ein gutes Hausmittel gegen Mückenstiche. Draußen bieten lange Hosen und langärmlige Shirts aus möglichst dichtem Stoff zumindest einen gewissen Schutz. Nicht bedeckte Körperpartien sollten, vor allem wenn die Insekten sehr zahlreich auftreten, mit Anti-Mückenmitteln eingerieben werden.

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