DMSO und Demenz: Erfahrungen, Anwendung und wissenschaftliche Erkenntnisse

Dimethylsulfoxid (DMSO) ist eine organische Schwefelverbindung, die in den letzten Jahren immer wieder in den Fokus von Gesundheitsinteressierten gerückt ist. Es wird als Lösungsmittel und zur Förderung der Aufnahme anderer Substanzen in den Körper verwendet. DMSO kommt natürlich vor, wird aber auch industriell hergestellt. Es findet sich in der Luft, im Wasser und im Boden und ist Bestandteil des globalen Schwefelkreislaufs. Während einige Anwender von positiven Erfahrungen berichten, insbesondere im Bereich der Schmerzlinderung und Entzündungshemmung, gibt es auch kritische Stimmen und wissenschaftliche Bedenken hinsichtlich der Anwendung von DMSO, insbesondere bei Demenz.

Was ist DMSO?

DMSO (Dimethylsulfoxid) ist eine farblose, klare Flüssigkeit mit einem leichten Knoblauch- oder Zwiebelgeruch. Es ist sowohl wasser- als auch fettlöslich und kann daher leicht Zellmembranen durchdringen. Diese Eigenschaft macht es zu einem beliebten Mittel, um andere Substanzen in den Körper zu transportieren. Es wird seit langem als kostengünstiges, natürliches und bewährtes Produkt auf dem Markt angeboten und für unzählige Anwendungen eingesetzt.

Die Geschichte von DMSO

Die Substanz wurde bereits 1866 von dem russischen Wissenschaftler Alexander Saytzeff entdeckt. Er erkannte den Nutzwert dieser öligen, farblosen und geruchsintensiven Substanz. In den 1960er Jahren entdeckten amerikanische Forscher, dass DMSO die Zellen stabilisiert und eine regenerierende Wirkung zeigt. Seitdem steht das Lösungsmittel im Visier der Forschung.

Gewinnung und Herstellung

DMSO kommt überall in der Natur vor und ist Bestandteil eines globalen Schwefelkreislaufs. Da der Bedarf weltweit relativ hoch ist, wird es seit geraumer Zeit industriell hergestellt.

Anwendung von DMSO

DMSO wird sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet. Die äußere Anwendung erfolgt meist in Form von Gels, Cremes oder Sprays. Die innere Anwendung ist umstritten und sollte nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen. DMSO wird in verschiedenen Bereichen eingesetzt, darunter:

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  • Schmerztherapie: DMSO wird häufig zur Linderung von Schmerzen bei verschiedenen Erkrankungen eingesetzt. Es kann bei stumpfen Verletzungen des Bewegungsapparates, Bandscheibenproblemen und rheumatischen Erkrankungen helfen.
  • Entzündungshemmung: DMSO wirkt entzündungshemmend und kann bei Entzündungen der Gelenke und des Urogenitaltrakts eingesetzt werden.
  • Hauterkrankungen: Die äußere Anwendung von DMSO hat sich bei verschiedenen Hauterkrankungen bewährt, darunter Allergien und Herpes-Infektionen.
  • Sportverletzungen: DMSO kann nach sportlichen Aktivitäten zur Mobilisierung der Muskeln, Sehnen und Bänder beitragen.

DMSO als Trägersubstanz

Eine besondere Eigenschaft von DMSO ist seine Fähigkeit, andere Wirkstoffe in die Haut zu transportieren. Es wird daher oft in Kombination mit anderen Medikamenten eingesetzt, um deren Wirkung zu verstärken. DMSO überwindet alle biologischen Membrane und erreicht Bereiche im Körper, die kaum für ein Heilmittel zugänglich sind. Dimethylsulfoxid gilt daher als ein Kanalöffner und macht es möglich, dass andere Heilsubstanzen verbessert am Einsatzort wirken können.

DMSO in der Tiermedizin

Auch Tiere können von den heilungsfördernden Eigenschaften von DMSO profitieren. Es wird seit Jahrzehnten erfolgreich in der Tiermedizin angewendet, beispielsweise bei der Behandlung von Sprunggelenk- und Bänderverletzungen bei Pferden.

DMSO und Demenz: Gibt es eine Verbindung?

Bisher gibt es keine wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse darüber, dass DMSO eine heilende oder lindernde Wirkung bei Demenz hat. Die vielfach propagierte Heilwirkung von DMSO bei Krebserkrankungen beruht auf In-vitro-Untersuchungen von humanen Tumorzellen in der Petrischale, die man mit DMSO behandelte. Diese Ergebnisse dürfen jedoch keinesfalls einfach so auf den Menschen übertragen werden! Aufgrund von fehlenden klinischen Studien ist eine Wirkung von DMSO bei Krebs folglich nicht erwiesen.

Die Forschung konzentriert sich derzeit auf andere Therapieansätze, wie die Transkranielle Pulsstimulation (TPS®), die darauf abzielt, die betroffenen Gehirnareale gezielt zu aktivieren.

Transkranielle Pulsstimulation (TPS®)

Das Therapiesystem NEUROLITH® erzeugt kurze, äußerst fokussierte Schallwellen, die in das neuronale Geschehen im Gehirn eingreifen. Die nicht-invasive TPS® ist für den Patienten schmerzfrei und erfolgt bei vollem Bewusstsein. Mit kurzen, zielgerichteten und höchst effizienten physikalischen Energieimpulsen, direkt am Schädelknochen angesetzt, werden die betroffenen Gehirnareale gezielt aktiviert.

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Risiken und Nebenwirkungen von DMSO

Obwohl DMSO als relativ sicheres Mittel gilt, sind einige Risiken und Nebenwirkungen zu beachten:

  • Hautirritationen: Bei äußerlicher Anwendung kann es zu leichten Hautirritationen wie Kribbeln, Jucken oder Brennen kommen.
  • Geruchsentwicklung: Die intensive, penetrante Geruchsentwicklung ist ein normaler Prozess und unbedenklich.
  • Wechselwirkungen mit Medikamenten: DMSO kann die Wirkung anderer Medikamente verstärken. Daher ist es wichtig, vor der Anwendung von DMSO den Arzt zu informieren.
  • Allergische Reaktionen: In seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen kommen.
  • Übelkeit, Erbrechen und Durchfall: Die perorale Einnahme von DMSO kann Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen.

Gegenanzeigen

Schwangere und stillende Mütter sollten auf die Einnahme von DMSO verzichten. Bei bestimmten Erkrankungen ist die Einnahme von DMSO nicht möglich. Daher ist es wichtig, vor der Anwendung von DMSO den Arzt zu konsultieren.

Worauf sollte man beim Kauf von DMSO achten?

Es gibt viele verschiedene Produkte auf dem Markt, die frei verkäuflich in Drogerien, über das Internet oder der Apotheke erworben werden können. Sie unterscheiden sich nicht nur preislich, sondern auch von den Zusammensetzungen, der Anwendungsbereiche und der Darreichungsform.

Beim Kauf von DMSO sollte man auf folgende Punkte achten:

  • Pharmaqualität: Es sollte nur zertifizierte Pharmaqualität mit der Bezeichnung „Ph.Eur.“ gekauft werden, dabei handelt es sich um einen Reinheitsgrad von 99,9%.
  • Verpackung: DMSO wird meist in einer Braunglasflasche ausgeliefert, da der Wirkstoff Nichtglasverpackungen (z.B. Plasik) zersetzen und die Bestandteile aufnehmen würde.
  • Lagerung: DMSO sollte an einem trockenen Ort im Haus gelagert werden, idealerweise in einem Vorrats- oder Medizinschrank. Direkte Sonneneinstrahlungen und Kälte sind zu vermeiden.

DMSO und MSM: Was ist der Unterschied?

Im Körper wird DMSO zu Dimethylsulfid (DMS) und Dimethylsulfon (MSM) metabolisiert. MSM ist eine organische Schwefelverbindung, die ebenfalls für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt ist. MSM wirkt ähnlich wie DMSO, nämlich über die Bereitstellung von Schwefelatomen für antioxidative Stoffe und Enzyme im Körper.

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MSM als Alternative zu DMSO

MSM eignet sich aufgrund seiner hervorragenden Verträglichkeit sehr gut zur innerlichen Anwendung. MSM verbessert die Beweglichkeit und lindert den Schmerz bei Erkrankungen der Gelenke.

Rechtliche Aspekte

Reines DMSO verkaufen Apotheken oder Onlineshops als Chemikalie. Allerdings: Ein Sicherheitsdatenblatt muss beim Verkauf der Substanz an eine:n private:n Endabnehmer:in nicht zwingend dabei sein. Auf diese Weise gelangt DMSO legal und ohne weitere Sicherheitshinweise in den Handel - ein Umstand, der den Missbrauch der Chemikalie erleichtert.

Fazit

DMSO ist ein vielseitiges Mittel, das in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden kann. Es gibt jedoch keine wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse darüber, dass DMSO eine heilende oder lindernde Wirkung bei Demenz hat. Die Anwendung von DMSO sollte daher nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen. Es ist wichtig, sich vor der Anwendung von DMSO über die Risiken und Nebenwirkungen zu informieren und auf die Qualität des Produkts zu achten. Bei chronischen Erkrankungen sollten Sie daher nicht allein auf einzelne Mittel setzen, sondern ein ganzheitliches Konzept mit vielen ineinander greifenden Massnahmen setzen.

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