Durchfall, Schleim und Blut im Stuhl, begleitet von Krämpfen, sind beunruhigende Symptome, die vielfältige Ursachen haben können. Es ist wichtig, diese Symptome ernst zu nehmen und ärztlich abklären zu lassen, um die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren und eine angemessene Behandlung einzuleiten. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Ursachen für diese Symptome, von harmlosen Infektionen bis hin zu chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und anderen schwerwiegenderen Erkrankungen.
Ursachen von Durchfall, Schleim, Blut und Krämpfen
Die Kombination von Durchfall, Schleim und Blut im Stuhl sowie Krämpfen kann auf verschiedene Erkrankungen hinweisen, die den Verdauungstrakt betreffen. Es ist wichtig, die genaue Ursache zu ermitteln, um eine gezielte Behandlung zu ermöglichen.
Infektiöse Ursachen
Campylobacter-Infektion:Campylobacter-Infektionen sind eine häufige Ursache für bakterielle Durchfallerkrankungen, insbesondere bei Kindern unter 5 Jahren und jungen Erwachsenen. Die Übertragung erfolgt meist über rohes Geflügelfleisch oder Hackfleisch. Symptome sind Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Bauchschmerzen, Krämpfe und wässriger Durchfall, der Schleim und Blut enthalten kann. Die Beschwerden klingen meist innerhalb einer Woche ab.
Andere infektiöse Erreger:Neben Campylobacter können auch andere Bakterien (z. B. Salmonellen, Escherichia coli), Viren (z. B. Noroviren, Rotaviren) oder Parasiten (z. B. Amöben) Darminfektionen und Durchfall auslösen. Diese Erreger können durch kontaminierte Lebensmittel, Wasser oder direkten Kontakt übertragen werden.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED)
Colitis ulcerosa:Colitis ulcerosa ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die den Dickdarm betrifft. Im Anfangsstadium können Symptome wie mit Schleim vermischter Stuhlgang, häufiger Stuhldrang oder leichte Bauchschmerzen auftreten. Bei fortschreitender Erkrankung verstärken sich die Beschwerden in der Regel und es kommt zu anhaltendem Durchfall, oft mit Blut oder Schleim vermischt, krampfartigen Bauchschmerzen, Blutungen aus dem After, Fieber, allgemeinem Krankheitsgefühl, ständigem Stuhldrang, Gewichtsverlust, Müdigkeit und Abgeschlagenheit.
Morbus Crohn:Morbus Crohn ist eine weitere chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die den gesamten Verdauungstrakt befallen kann. Die Symptome sind ähnlich wie bei Colitis ulcerosa, jedoch treten Bauchschmerzen häufiger auf und Durchfälle sind meist ohne Blut.
Andere Ursachen
Divertikulitis:Eine Divertikulitis ist eine Entzündung von Ausstülpungen der Dickdarmschleimhaut (Divertikel). Sie tritt überwiegend bei älteren Menschen auf und äußert sich durch linksseitige Unterbauchschmerzen, Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Blut im Stuhl kann ebenfalls auftreten.
Ischämische Kolitis:Die ischämische Kolitis entsteht durch eine Minderdurchblutung des Dickdarms, beispielsweise aufgrund von Arteriosklerose. Sie kann zu Bauchschmerzen, blutigem Durchfall und Gewichtsverlust führen.
Arzneimittelnebenwirkungen:Bestimmte Medikamente, insbesondere Antibiotika, können die Darmflora stören und Durchfall, Schleim und Blut im Stuhl verursachen. Eine gefürchtete Komplikation einer Antibiotika-Behandlung ist die Antibiotika-assoziierte Kolitis.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien:Nahrungsmittelunverträglichkeiten (z. B. Laktoseintoleranz, Glutenunverträglichkeit) oder Allergien können ebenfalls Darmentzündungen und die genannten Symptome auslösen.
Darmkrebs:In seltenen Fällen können Durchfall, Schleim und Blut im Stuhl auch auf Darmkrebs hindeuten.
Symptome im Detail
Die genaue Ausprägung der Symptome kann je nach Ursache variieren.
- Durchfall: Häufige, dünnflüssige Stühle, oft begleitet von Bauchschmerzen und Krämpfen.
- Schleim im Stuhl: Kann durchsichtig, weißlich, gelblich, grünlich, bräunlich oder rötlich sein. Die Farbe kann Hinweise auf die Ursache geben.
- Blut im Stuhl: Kann hellrot (frische Blutung im unteren Darmabschnitt), dunkelrot (Blutung im Dickdarm) oder schwarz (Teerstuhl, Blutung im oberen Verdauungstrakt) sein.
- Krämpfe: Schmerzhafte Muskelkontraktionen im Bauchbereich.
Diagnose
Bei anhaltenden oder starken Beschwerden ist eine ärztliche Untersuchung unerlässlich. Der Arzt wird zunächst eine Anamnese erheben und sich nach den genauen Symptomen, Vorerkrankungen und eingenommenen Medikamenten erkundigen. Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung, bei der der Bauch abgetastet wird.
Zur weiteren Abklärung können folgende Untersuchungen durchgeführt werden:
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- Stuhluntersuchung: Zum Nachweis von Bakterien, Viren, Parasiten oder Entzündungszeichen.
- Blutuntersuchung: Zum Nachweis von Entzündungszeichen, Blutarmut oder anderen Auffälligkeiten.
- Ultraschalluntersuchung: Zur Beurteilung der Bauchorgane.
- Darmspiegelung (Koloskopie): Zur direktenVisualisierung der Darmschleimhaut und Entnahme von Gewebeproben (Biopsien).
- Magnetresonanztomographie (MRT): In bestimmten Fällen zur detaillierteren Darstellung des Darms.
Behandlung
Die Behandlung richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache.
- Infektiöse Ursachen: In den meisten Fällen ist eine symptomatische Behandlung ausreichend, d. h. Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolytverlusts durchTrinklösungen. Bei bakteriellen Infektionen kann in schweren Fällen ein Antibiotikum erforderlich sein.
- Colitis ulcerosa: Die Behandlung zielt darauf ab, die Entzündung zu reduzieren und die Symptome zu lindern. Zum Einsatz kommen entzündungshemmende Medikamente (z. B. Aminosalizylate, Kortikosteroide), Immunsuppressiva oder Biologika. In schweren Fällen kann eine Operation erforderlich sein.
- Morbus Crohn: Die Behandlung ist ähnlich wie bei Colitis ulcerosa.
- Divertikulitis: Bei akuten Entzündungen werden Antibiotika eingesetzt. In schweren Fällen kann eine Operation notwendig sein.
- Ischämische Kolitis: Die Behandlung hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. In leichten Fällen kann eine konservative Therapie mit Flüssigkeitszufuhr und Schmerzmitteln ausreichend sein. In schweren Fällen kann eine Operation erforderlich sein.
- Arzneimittelnebenwirkungen: Das auslösende Medikament sollte nach Möglichkeit abgesetzt oder durch ein anderes ersetzt werden.
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien: Die auslösenden Nahrungsmittel sollten gemieden werden.
- Darmkrebs: Die Behandlung umfasst in der Regel eine Operation, Chemotherapie und/oder Strahlentherapie.
Was Sie selbst tun können
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie viel Wasser, Tee oder Brühe, um den Flüssigkeitsverlust durch den Durchfall auszugleichen.
- Schonkost: Essen Sie leicht verdaulicheSpeisen wie Zwieback, Reis oder Bananen. Vermeiden Sie fettige, stark gewürzte oder blähende Speisen.
- Elektrolyte: Bei starkem Durchfall können Elektrolytlösungen helfen, den Verlust von Mineralstoffen auszugleichen.
- Hygiene: Achten Sie auf eine gute Hygiene, insbesondere regelmäßiges Händewaschen, um die Ausbreitung von Infektionen zu verhindern.
- Stress reduzieren: Stress kann die Symptome verschlimmern. Entspannungsübungen oder Yoga können helfen, Stress abzubauen.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn:
- Die Symptome länger als ein paar Tage anhalten.
- Starkes Fieber auftritt.
- Starke Bauchschmerzen vorhanden sind.
- Der Stuhl blutig oder schwarz ist.
- Anzeichen von Dehydration auftreten (z. B. Schwindel, dunkler Urin).
- Eine chronische Darmerkrankung bekannt ist.
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