Dieser Artikel soll Ihnen einen Überblick über emotionale Taubheitstests geben, ihre Bedeutung erläutern und aufzeigen, wie sie als erste Anlaufstelle zur Einschätzung des psychischen Zustands dienen können. Es ist wichtig zu betonen, dass solche Tests keine fachliche Diagnose ersetzen, sondern lediglich Hinweise liefern, ob professionelle Hilfe sinnvoll ist.
Was ist emotionale Taubheit?
Emotionale Taubheit beschreibt einen Zustand, in dem eine Person eine verminderte Fähigkeit verspürt, Emotionen zu fühlen oder auszudrücken. Dies kann sich als Gefühl der Abgestumpftheit, Distanziertheit oder inneren Leere äußern. Emotionale Taubheit kann als Folge traumatischer Erfahrungen auftreten, insbesondere im Rahmen einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS).
Selbsttests als erste Einschätzung
Psychologische Screening-Tests, wie der hier beschriebene emotionale Taubheitstest, bieten eine erste Anlaufstelle bei der Einschätzung des psychischen Zustands. Sie sind in der Regel anonym und erheben keine auf die Person zurückzuführende Informationen, es sei denn, dies wird explizit abgefragt. Selbsttests können helfen, Symptome zu erkennen und das Bewusstsein für mögliche psychische Probleme zu schärfen.
Einige Tests verwenden Zugangsschlüssel, um festzustellen, ob der Selbsttest abgeschlossen wurde oder nicht.
Wichtiger Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dieser Test keine fachliche Diagnose ersetzen kann und soll. Dazu wenden Sie sich bitte an einen Psychologischen Psychotherapeuten, einen entsprechenden Facharzt oder einen anderen qualifizierten Diagnostiker.
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PTBS und emotionale Taubheit
Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine psychische Erkrankung, die durch ein erlebtes Trauma entstanden ist. Dabei kann es sich um Kriegserlebnisse, Erfahrungen mit Naturkatastrophen, aber auch Gewalt, Vergewaltigungen und andere bedrohliche Momente handeln. Die betroffene Person muss das Ereignis nicht zwingend am eigenen Leib erfahren haben. Auch das Beobachten von Gewalt oder Todesfällen kann traumatisierend sein.
Emotionale Taubheit ist ein mögliches Symptom einer PTBS. Betroffene erleben oft belastende und negative Empfindungen, die ihr berufliches wie privates Leben erheblich beeinflussen können. PTBS kann sich sowohl in psychischen als auch physischen Anzeichen äußern.
Symptome einer PTBS
Eine PTBS hat folgende Hauptsymptome:
- Flashbacks - das unwillkürliche Erinnern und Wiedererleben der Situation oder Verdrängung und Vergessen des Erlebten
- Angst, Reizbarkeit und Nervosität, Schreckhaftigkeit und erhöhte Wachsamkeit
- Teilnahmslosigkeit oder Gleichgültigkeit
Die Symptome einer PTBS treten nicht sofort nach dem Ereignis auf. Stattdessen erleben Betroffene nach der Situation sogenannte Schocksymptome, wie ein Gefühl des "neben sich Stehens" oder des "Betäubtseins". Bei diesen Schocksymptomen handelt es sich um eine Art Schutzmechanismus des Körpers. Die Verarbeitung des Erlebten wird sozusagen auf später verschoben, um besser mit der Situation im Moment umgehen zu können. Der Körper steht dabei unter hohem Stress. Eine Posttraumatische Belastungsstörung steht mit solchen akuten Symptomen nicht im Zusammenhang.
Selbsttest PTBS
Ein Selbsttest für PTBS kann eine erste Einschätzung der Symptome ermöglichen. Er ersetzt jedoch keinesfalls eine umfassende medizinische Diagnose. Bei Bedenken oder Verdacht auf PTBS ist es ratsam, einen Arzt, Facharzt oder Psychotherapeuten zu konsultieren.
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Ein solcher Selbsttest könnte beispielsweise folgende Frage enthalten: "Ich war Opfer eines außergewöhnlich bedrohlichen Ereignisses, welches bei mir Gefühle von Ohnmacht, Verzweiflung, (Todes-)Angst und Hilflosigkeit hervorrief."
Folgen einer PTBS
Menschen mit einer Traumafolgestörung haben in der Regel einen hohen Leidensdruck, der sie in ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigt. Es besteht ein tiefgreifendes Gefühl der Unsicherheit, ein Verlust des Glaubens in die Richtigkeit und Gerechtigkeit der Welt. Viele Menschen leiden nach Traumata unter Schuldgefühlen. Der Autonomieverlust setzt sich fort, wenn Intrusionen und Flashbacks das Leben dominieren und dissoziative Symptome nicht kontrolliert werden können. Die Qualität zwischenmenschlicher und partnerschaftlicher Beziehungen wird beeinträchtigt, es kommt zu Vermeidungsverhalten um Triggersituationen (Momente, die Erinnerungen an das Trauma auslösen) zu verhindern.
Ohne Behandlung und Therapie kann es bei einer PTBS zu gesundheitsbelastenden Folgen, wie Schlafstörungen, Panik, Stress und Angstzuständen, kommen. Betroffene versuchen, jegliche Situationen, die einen Auslöser für Rückblenden an ein belastendes Ereignis darstellen, zu vermeiden, was zu erheblichen Einschränkungen im Alltag führen kann. Auch schwere psychische Folgen, wie Depressionen, Angsterkrankungen, Suchterkrankungen und Suizid, können eintreten.
Behandlung von PTBS
Die psychotherapeutische Einzel- und Gruppentherapie ist die Hauptbehandlungssäule in der störungsspezifischen Therapie der Traumafolgestörungen. Die Psychotherapie wird ergänzt durch eine Vielzahl von Therapieverfahren, deren Wirksamkeit bei der Behandlung von Traumafolgestörungen belegt ist und die nach Ihren Bedürfnissen und Wünschen zusammengestellt werden können.
In der Psychotherapie wird mit dem Betroffenen gemeinsam das Trauma aufgegriffen und verarbeitet. Der behandelnde Facharzt oder Therapeut arbeitet im Rahmen der Therapie gemeinsam mit dem Erkrankten darauf hin, die Erlebnisse in Form von Erinnerungen zuzulassen, das Trauma neu zu bewerten und das Gefühl von Kontrolle über die traumatische Situation wiederzuerlangen. Betroffene fühlen sich im Zuge dessen nicht länger als Opfer der schweren Situation ausgeliefert, sondern können sich selbst als starke Überlebende sehen. In jedem Fall ermöglicht eine langfristige Behandlung eine Steigerung der Lebensqualität.
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Der Mental Health Inventory (MHI-5)
Der Mental Health Inventory (MHI-5) ist eine Subskala des RAND-36 Fragebogens zur allgemeinen Gesundheit. Er gehört zum Standardverfahren für die Erfassung der allgemeinen psychischen Gesundheit in epidemiologischen Studien. Je höher das Testergebnis des MHI-5 ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer oder mehrerer psychischer Störungen.
Weitere Informationen und Hilfe
Es gibt zahlreiche Ressourcen, die weitere Informationen zum Thema PTBS und Traumafolgestörungen bieten. Dazu gehören Magazinbeiträge, Informationen zu Behandlungsmethoden und hilfreiche Tipps zur Unterstützung und Genesung.
Wichtiger Hinweis: Wenn Sie unter emotionaler Taubheit oder anderen Symptomen einer PTBS leiden, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Arzt, Psychotherapeut oder eine spezialisierte Klinik kann Ihnen bei der Diagnose und Behandlung helfen.
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