Epilepsie-Ambulanzen und -Zentren in Deutschland: Ein umfassender Überblick

Epilepsie ist eine neurologische Erkrankung, die durch wiederholte Anfälle gekennzeichnet ist. Diese Anfälle entstehen durch abnorme elektrische Entladungen im Gehirn. Die Diagnose und Behandlung von Epilepsie erfordert spezialisierte Kenntnisse und Einrichtungen. In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Anlaufstellen für Menschen mit Epilepsie, darunter Epilepsie-Ambulanzen, Schwerpunktpraxen und zertifizierte Epilepsiezentren. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über diese Einrichtungen, ihre Aufgaben und Öffnungszeiten.

Epilepsie-Ambulanzen: Erste Anlaufstelle für Patienten

Epilepsie-Ambulanzen sind spezialisierte Einrichtungen, die sich auf die Diagnose und Behandlung von Epilepsie konzentrieren. Sie dienen als erste Anlaufstelle für Patienten mit neu aufgetretener Epilepsie, ungeklärten Anfällen oder schwer behandelbarer Epilepsie. In Deutschland gibt es sowohl Epilepsie-Ambulanzen für Jugendliche und Erwachsene als auch für Kinder und Jugendliche.

Aufgaben und Leistungen von Epilepsie-Ambulanzen:

  • Diagnostische Klärung: Epilepsie-Ambulanzen bieten eine umfassende Diagnostik zur Klärung von Anfallsursachen und zur Abgrenzung von epileptischen und nicht-epileptischen Anfällen.
  • Therapeutische Beratung: Patienten erhalten eine individuelle Beratung zu medikamentösen und nicht-medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten.
  • Langzeitbetreuung: Viele Ambulanzen bieten eine kontinuierliche Betreuung von Epilepsie-Patienten an, um die Anfallskontrolle zu optimieren und Komplikationen zu vermeiden.
  • Psychosoziale Unterstützung: Einige Ambulanzen bieten auch eine spezialisierte Beratung für Patienten an, die unter den psychischen Begleiterscheinungen einer Epilepsie leiden.

Was Sie zu Ihrem Ambulanztermin mitbringen sollten:

Um eine bestmögliche Versorgung zu gewährleisten, sollten Patienten zu ihrem Ambulanztermin folgende Unterlagen und Informationen mitbringen:

  • Überweisung vom Hausarzt oder Facharzt
  • MRT-Aufnahmen des Gehirns (in elektronischer Form auf CD)
  • Liste aller bisher eingenommenen Epilepsiemedikamente mit Angaben zu Dosierung, Wirkungsweise und Nebenwirkungen
  • Weitere medizinische Unterlagen (Arztbriefe, EEG-Befunde etc.)
  • Begleitperson, die Anfälle des Patienten beobachtet hat

Öffnungszeiten:

Die Öffnungszeiten von Epilepsie-Ambulanzen variieren je nach Einrichtung. Einige Ambulanzen bieten tägliche Sprechstunden an, während andere nur an bestimmten Tagen geöffnet sind. Es ist ratsam, vorab telefonisch einen Termin zu vereinbaren und sich nach den genauen Öffnungszeiten zu erkundigen. Einige Beispiele für Öffnungszeiten sind:

  • Täglich 9:00 bis 12:00 Uhr, Mo., Di. und Do. nach Vereinbarung
  • Mo: 8 - 15.30 Uhr, Mi.
  • Di: 15 - 17.30 Uhr, Fr.
  • Mo - Mi: 12 - 17 Uhr; Fr.
  • Mo und Di: 8 - 16 Uhr; Mi und Do: 8 - 12 Uhr; Notfälle n.
  • Mo: 13.30-16 Uhr, Di. u.
  • Mo.-Fr nach telefonischer Vereinbarung, Mo-Do: 8.30 bis 16, Fr.
  • Mo - Do: 8 - 16:00 Uhr, Fr.
  • Mo: 10 - 16 Uhr, Di - Fr.
  • Mo-Fr 8-16:30 Uhr; Privatsprechstunde: Mo, Mi und Fr.
  • Mo - Fr. 8 - 18 Uhr n.
  • Mo.-Fr.
  • Di . und Do.
  • Mo: und Mi.
  • Mo, Di, Do: 8-17 Uhr, Mi: 8 - 13 Uhr, Fr.
  • Mo.-Fr.
  • Mo.-Do: 9-16.30, Fr: 9-15 Uhr n.
  • Terminvereinbarungen Di. - Fr.
  • Mo; Di; Mi: 10.30 - 12 Uhr, 13.30. - 15 Uhr ; Do + Fr. 10.30 bis 12 und n.
  • Mo, Di, Do: 9 - 16 Uhr; Mi: 8 - 14 Uhr, Fr.
  • Mo: 8 - 16 Uhr; Di: 19 - 16 Uhr; Mi: 8 - 12 Uhr; Do: 8 - 17 Uhr, Notfälle n.
  • Mo.-Fr.

Schwerpunktpraxen Epileptologie: Spezialisierte ambulante Versorgung

Schwerpunktpraxen Epileptologie sind ambulante Einrichtungen, die sich auf die Diagnostik und Behandlung von Epilepsie spezialisiert haben. Sie bieten eine umfassende Versorgung von Epilepsie-Patienten und arbeiten eng mit anderen Fachärzten und Kliniken zusammen. Die Deutsche Gesellschaft für Epileptologie (DGfE) hat Kriterien für die Anerkennung von Schwerpunktpraxen erarbeitet.

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Zertifizierte Epilepsiezentren: Umfassende Versorgung von komplexen Fällen

Zertifizierte Epilepsiezentren sind spezialisierte Kliniken, die eine umfassende Versorgung von Epilepsie-Patienten anbieten, insbesondere bei komplexen Fällen. Sie verfügen über ein interdisziplinäres Team von Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten und Psychologen, die eng zusammenarbeiten, um eine bestmögliche Behandlung zu gewährleisten. Die Deutsche Gesellschaft für Epileptologie (DGfE) und die Arbeitsgemeinschaft für prächirurgische Epilepsiediagnostik und operative Epilepsietherapie (AG Epilepsiechirurgie) haben Kriterien zur Zertifizierung von Epilepsiezentren erstellt.

Leistungsspektrum von Epilepsiezentren:

  • Präzise Diagnostik: Hochauflösende MRT, Video-EEG-Monitoring, neuropsychologische Testung
  • Differenzierte Therapieplanung: Medikamentöse Therapie, operative Verfahren (Epilepsiechirurgie), Nervenstimulation (Vagusnervstimulation)
  • Spezielle Angebote: Epilepsieschulungen (MOSES), Beratung zur ketogenen Diät, psychosoziale Unterstützung

Epilepsie-Beratungsstellen: Unterstützung für Betroffene und Angehörige

Epilepsie-Beratungsstellen bieten Unterstützung und Beratung für Menschen mit Epilepsie, ihre Angehörigen und andere Interessierte. Sie informieren über die Erkrankung, Behandlungsmöglichkeiten, soziale und rechtliche Fragen und vermitteln Kontakte zu Selbsthilfegruppen und anderen Unterstützungseinrichtungen. Die Beratungen sind in der Regel kostenlos und vertraulich.

Themen der Beratung:

  • Krankheitsbild und Behandlungsmöglichkeiten
  • Alltag mit Epilepsie (Schule, Beruf, Freizeit)
  • Soziale und rechtliche Fragen (Schwerbehindertenausweis, Führerschein)
  • Psychische Belastung und Stressbewältigung
  • Selbsthilfe und Erfahrungsaustausch

Spezialisierte Angebote für besondere Patientengruppen

Einige Epilepsie-Zentren haben sich auf die Behandlung von besonderen Patientengruppen spezialisiert:

  • Epilepsie und geistige Behinderung: Spezielle stationäre Umfelder und Therapieangebote für Anfallskranke mit zusätzlicher geistiger, psychischer oder körperlicher Behinderung.
  • Kinder und Jugendliche: Neuropädiatrische Ambulanzen und Epilepsiezentren mit besonderer Expertise in der Behandlung von Epilepsie im Kindes- und Jugendalter.
  • Psychogene nicht-epileptische Anfälle (PNES): Spezialisierte Beratung und Therapie für Patienten mit PNES, bei denen psychische Faktoren eine Rolle bei der Anfallsentstehung spielen.

Liste von Epilepsie-Ambulanzen und -Zentren (Auswahl)

Die folgende Liste enthält eine Auswahl von Epilepsie-Ambulanzen, Schwerpunktpraxen und -Zentren in Deutschland. Die Liste ist nicht vollständig und dient lediglich als Orientierungshilfe.

  • Beta Neurologie (Bonn): Kompetenzzentrum für Epileptologie unter der Leitung von Prof. Dr. med. Christian Elger.
  • Klinik für Epileptologie der Universität Bonn: Ehemalige Klinik unter der Leitung von Prof. Dr. med. Christian Elger, die als selbstständige Universitätsklinik für Epileptologie einzigartig in Europa war.
  • Epilepsiezentrum Münster-Osnabrück: Standort Osnabrück in der Klinik für Neurologie des Klinikums Osnabrück integriert.
  • Epilepsiezentrum Bethel (Bielefeld): Umfassende Diagnostik und Therapie von Epilepsien.
  • Epilepsiezentrum am Christlichen Klinikum Unna (CKU): Zertifiziertes Epilepsiezentrum mit besonderem Fokus auf Anfallskranke mit Behinderung.
  • Universitätsklinikum Münster: Klinik u. Poliklinik für Kinder- u.
  • Sächsisches Epilepsiezentrum Kleinwachau: Epilepsiesprechstunde für Kinder u.

Weitere Anlaufstellen:

  • Deutsche Gesellschaft für Epileptologie (DGfE): Bietet Informationen und eine Liste zertifizierter Epilepsiezentren auf ihrer Webseite.
  • Selbsthilfegruppen: Bieten Betroffenen und Angehörigen die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und zur gegenseitigen Unterstützung.

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