Die Carl-Friedrich-Flemming-Klinik in Schwerin, eine Einrichtung der Helios Kliniken, bietet ein breites Spektrum an psychiatrischen und neurologischen Behandlungen an. Die Klinik verfügt über moderne biologische, psychotherapeutische und komplementärtherapeutische Behandlungsmaßnahmen, wie z.B. Sport- und Bewegungstherapie, Lichttherapie, Ergotherapie, tiergestützte Therapien, Biblio- und Musiktherapie. Ziel ist es, Patienten in Krisensituationen zu stabilisieren und ihnen neue Perspektiven zu eröffnen.
Die Meinungen über die Klinik und ihre Ärzte, insbesondere über Dr. med. Sven Ole Tiedt, Facharzt für Nervenheilkunde, Neurologe und Psychiater, sind jedoch geteilt. Dieser Artikel fasst die unterschiedlichen Erfahrungen und Bewertungen zusammen, um ein umfassendes Bild der Klinik und ihrer Leistungen zu vermitteln.
Positive Erfahrungen und Aspekte
Einige Patienten berichten von sehr positiven Erfahrungen in der Carl-Friedrich-Flemming-Klinik, insbesondere auf der Station 24. Eine Patientin, die 2015 dort behandelt wurde, schildert, dass ihr die Station ihr Leben zurückgegeben habe. Sie konnte zuvor nicht alleine in einem Raum sein, ohne Angst- oder Panikattacken zu erleiden. Durch die sechswöchige Behandlung habe sie gelernt, mit ihrer Angst umzugehen. Sie lobt das gesamte Team, insbesondere Herrn Dr. Jürgens (Psychologe), für ihre Bemühungen und die individuelle Betreuung. Das Therapiekonzept mit Morgenspaziergängen, Pferdeherapie und Sporttherapie sei durchdacht und habe ihr geholfen, aus ihrer Lethargie herauszufinden. Auch die Mitpatienten seien sehr nett gewesen, wodurch sie sich wohlgefühlt habe.
Andere Patienten betonen die Bedeutung der Mitarbeit des Patienten für den Therapieerfolg. Wer sich für eine Psychotherapie entscheide, müsse bereit sein, aktiv an sich zu arbeiten. Die Gruppenarbeit, bestehend aus Gruppengesprächen und -gestaltung, werde als besonders wertvoll erachtet, da sie den Austausch mit anderen Patienten ermöglicht und Kraft gibt. Auch wenn einige Therapien zunächst sinnlos erscheinen mögen, hätten sie oft einen tiefen Hintergrund und können Emotionen auslösen, die auf unbewusste Probleme hinweisen.
Dr. Tiedt wird von einigen Patienten als Arzt mit "rustikalem Charme" beschrieben, der sich aber die Zeit nimmt, wenn man ihn braucht und für einen da ist. Andere loben sein gutes Gespür dafür, was "Kinkerlitsches" sind und was ernstzunehmende Probleme. Ein Patient berichtet, dass Dr. Tiedt sich sehr viel Zeit für die Untersuchung im Rahmen eines medizinischen Gutachtens für ein Gerichtsverfahren genommen und viele Fragen gestellt habe, um sich ein umfassendes Bild des körperlichen und geistigen Zustands zu machen. Er habe einen mehrseitigen Untersuchungsbericht verfasst und sei wirklich auf alle körperlichen und geistigen Probleme eingegangen.
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Negative Erfahrungen und Kritikpunkte
Neben den positiven Rückmeldungen gibt es auch zahlreiche negative Bewertungen, die ein kritisches Bild der Klinik und ihrer Behandlungsmethoden zeichnen.
Ein häufiger Kritikpunkt ist die mangelnde individuelle Betreuung und die fehlende Gesprächsbereitschaft des Personals. Eine Patientin, die wegen einer schweren Depression auf der Station 24 behandelt wurde, fühlte sich mit ihren Problemen vollkommen alleine gelassen. Persönliche Gespräche mit Ärzten, Therapeuten oder dem Pflegepersonal seien Mangelware gewesen. Die Visiten seien von oben herab behandelt worden, und ihr sei sogar die Schuld an ihrer Erkrankung gegeben worden. Die Ergotherapeutin habe sie darauf hingewiesen, wie sehr ihre Angehörigen unter ihrer Krankheit leiden würden und wie sehr sie ihre Familie damit belaste. Sie hatte den Eindruck, ein nerviger Störfaktor zu sein, weil ihre Genesung nicht schnell genug voranging.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die einseitige Behandlung, die sich hauptsächlich auf Medikamente und Beschäftigungstherapien wie Ergo, Sport und Bewegung beschränkt. Es fehle an professioneller psycho- und soziotherapeutischer Hilfestellung, die ein individuelles Eingehen auf den einzelnen Patienten erst möglich mache. Angehörige werden in die Behandlung nicht einbezogen.
Auch die Zustände auf einigen Stationen werden kritisiert. Eine Patientin, die auf der Station 24 untergebracht war, beschreibt ihr Zimmer als "Besenkammer", in der sie aufgrund von Enge und Lärm Atemprobleme und Panikattacken bekam. Trotzdem habe sie keine Hilfe oder Unterstützung von den Schwestern erhalten.
In einigen Fällen wird auch von Fehlbehandlungen und mangelnder Sensibilität des Personals berichtet. Ein besonders tragischer Fall ist der eines Sohnes, der sich während seines Aufenthalts in der Klinik das Leben nahm. Die Mutter berichtet von schlechter Betreuung und unsensiblem Pflegepersonal, das ihren weinenden Sohn nachgeäfft habe. Bis heute habe sich kein Krankenhaus und kein Arzt bei ihr gemeldet.
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Auch die Verlegungspolitik der Klinik wird kritisiert. Eine Patientin mit Asthma bekam in einem zu kleinen Zimmer Atemprobleme und Panikattacken, wurde aber trotz Zusicherung nicht verlegt. Eine andere Patientin mit Herzrhythmusstörungen wurde in der Psychiatrie aufgenommen, obwohl auf der Station kein EKG vorhanden war. Ihre Herzattacken wurden zunächst als psychisch bedingt abgetan, bis sie ohnmächtig wurde.
Einige Patienten berichten auch von Problemen mit dem Entlassungsbrief. Hier würden Passagen geschrieben, die nicht der Realität entsprechen, und eine Berichtigung werde verweigert. Dies könne für die Patienten in der Folgezeit zu Problemen führen.
Kritik an Dr. Tiedt
Auch Dr. Tiedt selbst wird von einigen Patienten kritisiert. Eine Patientin berichtet, dass er ihr 2012 ohne große Voruntersuchung sofort ein Antidepressivum verschrieben habe. Sie habe sich abgefertigt gefühlt und sei nicht mehr zu ihm gegangen. Eine andere Patientin berichtet von einem negativen Erlebnis im kassenärztlichen Notdienst, wo Dr. Tiedt ihr unterstellte, sie wolle sich mit Schilddrüsenhormonen aufputschen und sie herablassend behandelte.
Andere Patienten bemängeln, dass Dr. Tiedt während des Termins private Telefonate geführt habe und sich nicht für ihre Probleme interessiert habe. Er habe ihr erst helfen wollen, wenn sie die Arztberichte von allen Ärzten einhole, obwohl sie eine Überweisung mit Diagnose hatte.
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