Eine Depression entsteht in der Regel aus dem Zusammenwirken mehrerer Faktoren. Welche Rolle erbliche und umweltbedingte Faktoren spielen, ist individuell unterschiedlich und im Einzelfall nicht leicht zu beantworten. Viele Untersuchungen deuten darauf hin, dass Depressionen durch typische Veränderungen von Botenstoffen im Gehirn gekennzeichnet sind. Dabei scheinen bestimmte Botenstoffe (so genannte Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin, Noradrenalin, Acetylcholin, Gamma-Aminobuttersäure) aus dem Gleichgewicht geraten zu sein. Depressive Patienten weisen im Vergleich zu Gesunden oft eine erniedrigte Aktivität von Serotonin, Noradrenalin oder Dopamin auf.
Die Rolle von Botenstoffen im Gehirn
Jedes unserer Gefühle, jede unserer Stimmungen, jeder Gedanke, jede Wahrnehmung und jedes Verhalten gehen mit einem besonderen Aktivitätsmuster der Nervenzellen in unserem Gehirn einher. Um den Reiz zur nächsten Nervenzelle weiterzuleiten, werden über unzählige Synapsen, das sind meist knopfartige Ausstülpungen an den Enden der Nervenzellausläufer, sogenannte Botenstoffe (Neurotransmitter) in den synaptischen Spalt (den Raum zwischen zwei Nervenzellen) ausgeschüttet werden. Die vorgeschaltete Zelle leitet so die Aktivität an die nachgeschaltete Zelle weiter. Diese freigegebenen Botenstoffe aktivieren Kontaktstellen (Rezeptoren) an den nachgeschalteten Zellen.
Es gibt viele verschiedene Botenstoffe, die auf Hirnfunktionen Einfluss nehmen. Einer davon, der mit Depression in Verbindung gebracht wird, ist das Serotonin. Da die meisten Antidepressiva die Wirkung des Serotonins beeinflussen, ist eine Annahme, dass eine Störung im Serotoninsystem eine Rolle bei der Depressionsentstehung spielt. Die Vorstellung, es würde schlicht ein Mangel an Serotonin vorliegen, ist zu simpel.
Ursachen für fehlende Botenstoffe
- Genetische Faktoren: Eine erbliche Vorbelastung trägt nach dem heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand zu der Entstehung einer Depression wesentlich bei. Denn Depressionen treten familiär gehäuft auf. Sind Verwandte ersten Grades betroffen, liegt die Gefahr, selbst eine Depression zu entwickeln, bei etwa 15%. Bei eineiigen Zwillingen steigert sich das Risiko, dass beide an einer Depression erkranken auf mindestens 50%. Dies belegt, dass ein genetischer Faktor vorhanden sein muss. Es gibt jedoch kein einzelnes "Depressionsgen", das hauptverantwortlich für die Erkrankung ist.
- Veränderungen im limbischen System: Mithilfe bildgebender Verfahren wurde bei Betroffenen während einer depressiven Episode eine veränderte Aktivität des so genannten limbischen Systems im Gehirn festgestellt. Das limbische System, auch als stressregulierendes System bezeichnet, ist für das Empfinden und Verarbeiten von Gefühlen mitverantwortlich.
- Fehlgeleitete Entwicklung in der Kindheit: Ein ängstlich-fürsorglicher Erziehungsstil, eine daraus resultierende „erlernte Hilflosigkeit“ sowie geringe Fähigkeiten der Betroffenen, Stress zu bewältigen, können Risikofaktoren für die Entwicklung einer Depression sein. Auch der frühe Verlust eines Elternteils, eine Störung der Mutter-Kind-Beziehung oder mangelndes Selbstwertgefühl seit frühester Kindheit können zu einer besonderen Verletzlichkeit gegenüber Enttäuschungen führen.
- Belastende Ereignisse: Bei vielen Depressionen tritt die Erkrankung nach kritischen, belastenden oder negativen Ereignissen auf, z.B. dem Verlust eines Partners bzw. Angehörigen oder Probleme mit nahen Bezugspersonen, Scheidung/Trennung etc. oder einfach nur Veränderungen der gewohnten Lebensweise wie z.B. durch Pensionierung. Es ist nachgewiesen, dass stressreiche Lebensereignisse zu neurobiologischen Reaktionen wie z.B. vermehrter Ausschüttung des Stresshormons Cortisol führen, welches auch bei Depression in erhöhter Konzentration im Blut gefunden wird.
- Weitere Faktoren: Nach Untersuchung verschiedener depressiver Patienten scheinen folgende Faktoren neben den aufgeführten Mechanismen die Entstehung einer Depression zu begünstigen: weibliches Geschlecht; Single-Dasein; Großstädte; wenig gesellschaftliche Kontakte; niedriger Ausbildungsgrad; Arbeitslosigkeit; Cannabis-Konsum und Alkohol-Missbrauch.
- Psychische Belastungen und Stress: Hauptursache für einen Serotoninmangel im Erwachsenenleben sind jedoch psychische Belastungen und lang anhaltende Stressbelastungen. Zudem können stressbedingte Schlafstörungen zur Entwicklung eines Serotoninmangels beitragen. Eine zusätzliche Verstärkung des Serotoninmangels kann durch einseitige Ernährung im Rahmen anhaltender Stressbelastung entstehen.
Dopaminmangel
Ein Dopaminmangel liegt vor, wenn die Dopamin-Konzentration im Körper oder Gehirn unter dem normalen Bereich liegt. Dopamin hat vielfältige Aufgaben: Im Gehirn ist es als Nervenbotenstoff (Neurotransmitter) wesentlich an der Regulierung von Emotionen, Motivation, Belohnungsgefühlen und der Bewegungskoordination beteiligt (zentrales Dopamin). Im restlichen Körper trägt Dopamin beispielsweise zur Blutdruckregulierung bei (peripheres Dopamin).
Symptome eines Dopaminmangels:
- Müdigkeit
- Nervosität, Unruhe
- Schlafstörungen
- Interessen-, Motivationsmangel
Gravierende Auswirkungen zeigen sich bei der Parkinson-Krankheit - der bekanntesten Erkrankung im Zusammenhang mit Dopaminmangel. Aus noch ungeklärter Ursache sterben hier fortschreitend Dopamin-produzierende Nervenzellen im Gehirn ab. Der resultierende Dopaminmangel ruft typische Parkinson-Symptome hervor wie:
Lesen Sie auch: Demenz und fehlende Einsicht
- unwillkürliches Zittern (Tremor), etwa der Hände
- Muskelsteife (Rigor)
- verlangsamte Bewegungen (Bradykinesie) bis hin zu Bewegungslosigkeit (Akinesie)
- Gangstörungen
- Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen
Auch beim primären Restless-Legs-Syndrom (RLS) ist Dopaminmangel - neben anderen Faktoren - offenbar ein beteiligter Faktor. Bei Schizophrenie ist ebenfalls ein gestörter Dopaminstoffwechsel eine mögliche Hypothese zur Krankheitsentstehung. Zu wenig Dopamin an bestimmten Stellen im Gehirn scheint zudem bei der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) eine der beteiligten Ursachen zu sein. Menschen, die von Drogen wie Kokain oder Amphetamine abhängig sind, entwickeln einen Dopaminmangel, wenn sie den Konsum einstellen. Dies verursacht Entzugssymptome wie Depression, Antriebslosigkeit und erhöhtes Verlangen nach der Droge.
Ursachen für Dopaminmangel:
Mit zunehmendem Alter nehmen die Dopaminproduktion und die Funktion der Dopamin-Rezeptoren natürlicherweise allmählich ab. Daneben können ungünstige Lebensstilfaktoren einen Dopaminmangel begünstigen:
- Eine extrem eiweißarme Ernährung oder ein Mangel an essentiellen Eiweißbausteinen (Aminosäuren) - besonders Tyrosin und Phenylalanin - beeinträchtigt die Dopaminsynthese.
- Ein sitzender Lebensstil, Bewegungsmangel und schlechte Schlafqualität wirken sich ebenfalls negativ auf den Dopaminspiegel aus.
- Der chronische Konsum von Alkohol oder Freizeitdrogen schädigt Dopamin-produzierende Nervenzellen und kann so langfristig einen Dopaminmangel auslösen.
- Die Exposition gegenüber Umweltgiften oder Stress kann die Bildung des Botenstoffes beeinträchtigen oder die Funktion seiner Rezeptoren stören und so zu einem Mangel beitragen.
- Darüber hinaus können verschiedene genetische Faktoren die Dopamin-Synthese, den Dopamin-Stoffwechsel oder die Funktion der Dopamin-Andockstellen (Rezeptoren) auf den Nervenzellen so beeinflussen, dass die verfügbare Menge an Dopamin beziehungsweise die vorhandene Dopaminwirkung nicht ausreichend ist.
Serotoninmangel
Zu einem Serotoninmangel im Gehirn kommt es insbesondere bei chronischen Schlafstörungen, Angststörungen, Depressionen und Zwangserkrankungen. Unter einem Serotoninmangel versteht man eine erniedrigte Konzentration des Botenstoffs Serotonin im Gehirn. Serotonin beeinflusst und reguliert die Stimmung, den Antrieb und vermittelt Entspannung und Wohlbefinden. Deshalb wird Serotonin oft auch als „Glückshormon“ bezeichnet. Zudem fördert Serotonin den Schlaf. Serotonin wird hauptsächlich im Tiefschlaf produziert, weshalb durch einen Serotoninmangel auch ein Teufelskreis entstehen kann. Der Serotoninmangel erschwert das Einschlafen, der fehlende oder gestörte Tiefschlaf reduziert die Serotoninproduktion wodurch sich der Schlaf dann wieder verschlechtert. Zusammen mit dem parasympathischen Anteil des vegetativen Nervensystems aktiviert Serotonin zudem die Verdauung und den Stoffwechsel. Serotonin und Parasymathikus können auch als Erholungssystem (trophotropes System) des Organismus verstanden werden.
Symptome eines Serotoninmangels:
Ein Mangel an Serotonin kann zu einer Reihe von Symptomen führen, darunter Depressionen, Angstzustände und Schlaflosigkeit. Serotoninmangel kann auch Kopfschmerzen und Migräne verursachen. Außerdem neigen Menschen mit einem Serotoninmangel eher zu zwanghaftem Verhalten und impulsiven Gedanken.
Auf körperlicher Ebene spielt Serotonin eine Rolle bei der Entstehung von Kopfschmerzen, dem Reizdarmsyndrom und dem prämenstruellen Syndrom (PMS). Zu einem Serotoninmangel kann es auch im Rahmen von Angststörungen und Depressionen kommen. Viele der genannten Symptome kommen auch bei ADHS vor.
Lesen Sie auch: Krankheitseinsicht bei Demenz verstehen
Ursachen für Serotoninmangel:
Ein Serotoninmangel kann auf unterschiedliche Weise entstehen. Die Fähigkeit zur Produktion von Serotonin hat auch mit genetischen und frühkindlichen Belastungen zu tun. Hauptursache für einen Serotoninmangel im Erwachsenenleben sind jedoch psychische Belastungen und lang anhaltende Stressbelastungen. Zudem können stressbedingte Schlafstörungen zur Entwicklung eines Serotoninmangels beitragen. Eine zusätzliche Verstärkung des Serotoninmangels kann durch einseitige Ernährung im Rahmen anhaltender Stressbelastung entstehen.
Serotonin wird aus einer Aminosäure Tryptophan gebildet, deswegen wird der Serotoninspiegel bei Zufuhr von tryptophanhaltigen Produkten erhöht. Außerdem steht die Produktion von Serotonin mit Vitamin D im engen Zusammenhang. Das ist einer der Gründe, warum man in kälteren Jahreszeiten öfter an Depression leidet. Daher kann es ratsam sein, tägliche Vitamin D Präparate zu nehmen.
Diagnose von Botenstoffmangel
Botenstoffe wie Serotonin, Noradrenalin, Acetylcholin, Dopamin und GABA sind zwar in Blut oder Urin messbar, die in Blut oder Urin gemessenen Konzentrationen lassen aber keine zuverlässige Aussage über die Konzentration der Botenstoffe im Gehirn zu. Dies gilt auch für deren Abbauprodukte. So lässt auch die häufig empfohlene Messung von 5-Hydroxyindolessigsäure (HIES) in Blut oder Urin (aufgrund der Blut-Hirn-Schranke) keine Rückschlüsse auf die Konzentration von Serotonin im Gehirn zu. Hierzu müsste 5-Hydroxyindolessigsäure in der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) bestimmt werden. Dabei muss aber die Materialentnahme über eine Liquorpunktion erfolgen. Diese ist zwar üblicherweise nur wenig schmerzhaft, birgt aber einige Risiken. Der Nachweis eines Serotoninmangels über eine Liquorpunktion ist deshalb derzeit nur im Rahmen von Forschungsarbeiten zu rechtfertigen. Der Nachweis eines Serotoninmangels ist aber üblicherweise aber auch gar nicht erforderlich da sich ein Serotoninmangel - für den geübten Untersucher - auch sehr gut an bestimmten Symptomen erkennen lässt.
Serotoninspiegel wird von dem Hausarzt aus dem Blutserum oder 24-Stunden-Sammelurin bestimmt. Oft wir auch als Referenzwert sein Abbauprodukt - die Hydroxyindolessigsäure (HIES) - benutzt. Serotoninwerte ermittelt man einem zu hohen Serotoninspiegel, weil es aus hormonproduzierendem Tumor sezerniert werden kann. Meistens entstehen solche Neubildungen im Bereich des Magen-Darm-Traktes, aber nicht immer. Serotoninmangel tritt oft im Winter in Verbindung mit Vitamin D Mangel und Vitamin B6 und B12 auf. Zu viel Serotonin wird meistens wegen hormonproduzierenden Tumoren im Körper gebildet. Hier muss man aber auch sagen, dass wenn man erhöhte Laborwerte hat, ist es nicht immer eine Diagnose für eine Krebserkrankung. Im Falle einer bestätigten Tumorerkrankung kann die Neubildung operativ entfernt werden. Als alternative kann man mit sogenannten Somatostatin-Analoga behandelt werden.
Behandlung von Botenstoffmangel
Die Behandlung eines Dopaminmangels richtet sich nach der Ursache und den individuellen Symptomen.
Lesen Sie auch: Lesen trotz Lücken: Die Rolle des Gehirns
Medikamentöse Behandlung:
- Antidepressiva: Diese Wirkstoffe sorgen für eine Erhöhung bestimmter Botenstoffe im neuronalen System und helfen, die Symptome einer Depression zu mindern bzw. sie zu unterdrücken. Diese Annahme wird durch den generellen Wirkmechanismus einer bestimmten Medikamentengruppe, der so genannten „Antidepressiva“, gestützt. Antidepressiva sind jedoch nicht bei allen Patienten wirksam.
- Parkinson-Krankheit: Medikamentöse Behandlungen zielen darauf ab, den bestehenden Dopaminmangel im Gehirn auszugleichen. Betroffene erhalten dafür oft Levodopa - eine Dopaminvorstufe, welche die Blut-Hirn-Schranke passieren kann und im Gehirn in Dopamin umgewandelt wird. Ebenfalls eingesetzt werden Dopaminagonisten (ahmen die Dopamin-Wirkung nach) sowie MAO-B- und COMT-Inhibitoren (hemmen den Dopamin-Abbau). In fortgeschrittenen Fällen kommt eine tiefe Hirnstimulation („Hirnschrittmacher“) in Betracht. Untersuchungen zufolge kann sie die Dopamin-Wirkung imitieren.
- Restless-Legs-Syndrom: Wenn eine Behandlung mit Eisenpräparaten nicht hilft oder nicht sinnvoll oder möglich ist, erhalten die Betroffenen Dopaminagonisten - also Medikamente, welche die Dopamin-Wirkung im Gehirn imitieren. Vorübergehend, aber nicht dauerhaft kann auch die Dopamin-Vorstufe Levodopa gegeben werden.
- Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS): Bei ADHS verschreiben Ärzte oft Stimulanzien wie Methylphenidat oder Amphetamin, um die Konzentration der Nervenbotenstoffe Dopamin und Noradrenalin im Gehirn zu erhöhen.
Weitere Behandlungsansätze:
- Psychotherapie: Stress und psychische Belastungen können am besten mit Hilfe einer Verhaltenstherapie oder einer psychodynamischen Therapie reduziert werden. Hierdurch normalisiert sich mittelfristig üblicherweise auch der Serotoninspiegel.
- Ernährungsumstellung: Eine gesunde Ernährung mit eiweißreichen Lebensmitteln (z.B. Hülsenfrüchte, Nüsse, Fisch) versorgt den Körper mit wichtigen Aminosäuren, die zur Dopaminproduktion benötigt werden.
- Nahrungsergänzungsmittel: In ärztlicher Absprache kann zum Ausgleich eines Dopaminmangels die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sein, etwa mit L-Tyrosin (Ausgangsstoff von Dopamin) oder Vitamin D (beeinflusst die Dopaminbildung).
- Bewegung: Regelmäßige Bewegung fördert die Freisetzung von Dopamin und verbessert die Rezeptorfunktion. Mindestens 30 Minuten moderate Bewegung pro Tag sind empfehlenswert.
- Stressreduktion: Techniken wie Meditation, Yoga, Achtsamkeits- und Atemübungen können den Stresspegel senken und die Dopaminproduktion positiv beeinflussen.
- Schlafhygiene: Ausreichend Schlaf unterstützt die Regulierung der Dopaminspiegel und fördert das allgemeine Wohlbefinden. Achten Sie auf eine gute Schlafhygiene und sieben bis acht Stunden guten Schlafes pro Nacht.
- Soziale Interaktionen: Positive soziale Interaktionen fördern die Freisetzung von Dopamin und verbessern die Stimmung. Treffen sie sich beispielsweise regelmäßig mit guten Freunden.
- Hobbys und Interessen: Pflegen Sie Ihre Hobbys und Interessen wie Malen, Musik hören oder Aufenthalte in der Natur. Das kann ebenfalls die Dopaminausschüttung unterstützen.
- Verzicht auf Suchtmittel: Verzichten Sie auf illegale Drogen und Alkohol, um die (Dopamin-produzierenden) Hirnzellen zu schützen und den Botenstoff-Haushalt im Gehirn in der Balance zu halten.
Dopamin und Sucht
Dopamin spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Suchtverhalten. Dopamin hat die Aufgabe, auf mögliche Belohnungen hinzuweisen, also eine belohnungsankündigende Wirkung. Das spielt beim Belohnungslernen eine große Rolle. Wenn wir etwas Positives erleben, dann wird Dopamin ausgeschüttet und markiert diese Situation als wichtig. Situationen, die mit Belohnungen einhergehen, werden gewissermaßen durch das Dopamin gelikt und dann im Suchtgedächtnis abgespeichert als etwas, das mit Belohnung verbunden ist.
Soziale Medien nutzen unser Belohnungssystem des Gehirns und das kann in Extremfällen zu einer Ähnlichkeit mit klassischen Abhängigkeiten führen.