Fubschiene nach Schlaganfall Anwendung: Mobilisierung und Verbesserung der neurologischen Versorgung

Jährlich erleiden circa 250.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. Ein Schlaganfall ist oftmals Grund für schwerwiegende und dauerhafte Erkrankungen. Lähmungen sind eine häufige Erscheinung bei Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben. Diese Lähmungen werden langfristig mit Hilfe von teilweise sehr aufwendigen therapeutischen Maßnahmen behandelt. Um die Rehabilitation zu bereichern und dem therapeutischen Ziel schneller näher zu kommen, hat sich Sporlastic ab Juni 2012 das Ziel gesetzt, hochwertige und funktionelle Orthesen zu entwickeln. Diese speziell auf Schlaganfall-Patienten abgestimmten Bandagen für Sprunggelenk, Arm, Schulter und Hand erfreuen sich zunehmender Aufmerksamkeit von Therapeuten und Fachärzten.

Funktionelles Design und Mobilisierung

Das spezielle und funktionelle Design der Schlaganfall-Bandagen ist auf die maximale Mobilisierung gelähmter oder erschlaffter Gelenke und Körperteile ausgelegt. Es hilft dabei, Muskelgruppen anzusprechen und zu reaktivieren. Während dieses Vorgangs bieten die Bandagen Stabilität und Sicherheit für das betroffene Gelenk und vermeiden eine Fehlbelastung.

Anwendungsbeispiele im Alltag

Beim Gang- und Lauftraining kann beispielsweise die Neurodyn Spastik angelegt werden, wodurch der Fuß angenehm geführt und dessen Abrollbewegung unterstützt wird. Ähnliche Vorteile bieten die Bandagen bei der funktionellen Schultertherapie nach einem Schlaganfall oder bei Spasmen.

Fußheberschwäche: Ursachen und Behandlungsansätze

Viele Patienten leiden nach einem Schlaganfall an einer Fußheberschwäche. Prof. Dr. Ariel Schoenfeld erklärt, dass die Betroffenen ihren Fuß nicht mehr oder nur unzureichend anheben können, weil der dafür zuständige Nerv keinen Steuerungsimpuls vom Gehirn bekommt, um die Muskeln zu bewegen.

Aktive Prothesen als Alternative

Eine Orthese kann zwar die Sturzgefahr reduzieren, das Gangbild bleibt jedoch oft unrund. Eine Alternative bieten sogenannte aktive Prothesen. Laut Schoenfeld wird über ein Implantat unter der Haut, meist an der Ferse, eine koordinierte elektrische Stimulation ausgelöst. Diese sendet elektrische Impulse an die entsprechenden Nervenzellen im Gehirn, wodurch sich die Fußhebermuskulatur wieder zusammenzieht.

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Verbesserungen durch aktive Prothesen

Innerhalb weniger Wochen werden die Gehbewegungen der Patienten runder. Eine Studie zeigte, dass sich das Gangbild bei allen elf untersuchten Patienten drei Monate nach der Implantation einer aktiven Prothese deutlich verbessert hatte. Allerdings verschlechterte sich bei etwa der Hälfte der Patienten das Gangbild sofort wieder, wenn die Prothese nach dieser Zeit ausgeschaltet wurde, ähnlich dem Gangbild vor der Implantation.

Veränderungen im Gehirn durch Prothesen

Magnetenzephalographische Aufnahmen zeigten, dass der Einsatz der Prothese im Gehirn der Patienten zu unterschiedlichen Veränderungen führte. Bei Patienten mit nicht dauerhaften Gangbildverbesserungen fand vorwiegend eine funktionelle Reorganisation der nicht vom Schlaganfall betroffenen Hirnhälfte statt. Bei Patienten mit stabiler Verbesserung im Laufen zeigten sich vor allem funktionelle Umorganisationsprozesse in der durch den Schlaganfall betroffenen Hirnhälfte.

Erkenntnisse für die Behandlung

Schoenfeld resümiert, dass durch das Gehen mit einer aktiven Prothese unterschiedliche Hirnfunktionen, auch Jahre nach einem Schlaganfall, reorganisiert werden können - manchmal in der gesunden, manchmal in der betroffenen Hirnhälfte. Diese Erkenntnisse ermöglichen es Ärzten, Bewegungsstörungen mit einer Fußheberschwäche besser zu behandeln, da sie nun wissen, wie und wo sich das Gehirn durch den Einsatz einer aktiven Prothese verändert.

Xtern: Eine dynamische Fußheberorthese

Wenn das Gangbild aufgrund einer Fußheberschwäche nicht mehr flüssig ist, Hinken oder häufiges Stolpern auftreten, kann Xtern Abhilfe schaffen und das Sturzrisiko reduzieren. Diese Fußheberorthese ist so konstruiert, dass sie unter Vorspannung steht und durch das Anlegen am Bein eine starke Federwirkung entfaltet, die den Fuß dynamisch und sicher anhebt.

Natürliche Abrollbewegung und Mobilität

Xtern ermöglicht eine bequeme und natürliche Abrollbewegung des Fußes, selbst bei höherer Belastung und Geschwindigkeit, wodurch die Mobilität gesteigert und die Sicherheit im Alltag erhöht wird.

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Materialien und Komfort

Die Orthese besteht aus leichtem und flexiblem Verbundwerkstoff in Verbindung mit stabilem Karbon, was die Bewegungsfreiheit kaum einschränkt und einen hohen Tragekomfort gewährleistet. Sie wird mit einem Klicksystem außen am Schuh befestigt und kann somit leicht mit verschiedenen Alltags- oder Sportschuhen und sogar Sandalen kombiniert werden.

Varianten und Indikationen

Xtern ist in zwei Varianten erhältlich: Summit und Frontier. Die Wahl der Variante hängt vom Grad der motorischen Einschränkung des Patienten ab. Indikationen für den Einsatz von Xtern sind:

  • Fußheberschwäche ohne oder mit leichter Spastik
  • Peroneusparese
  • Nach Rücken-, Hüft- oder Knieoperationen
  • Nach traumatischen Verletzungen im Bereich der unteren Gliedmaßen
  • Parese nach Schlaganfall mit eingeschränkter Beweglichkeit der Finger
  • Multiple Sklerose (MS)

Es wird empfohlen, vor dem ersten Einsatz von Xtern die vollständige Gebrauchsanweisung zu beachten und keine Selbstdiagnose oder Selbstmedikation vorzunehmen.

Orthesen für verschiedene Körperteile nach Schlaganfall

Nach einem Schlaganfall kann eine Körperhälfte ganz oder teilweise gelähmt sein. Für diese Ausfälle gibt es verschiedene Orthesen zur Versorgung der Schulter, der Hand, des Knies und des Fußes.

Schulterorthesen

Die Schulter ist aufgrund ihrer hauptsächlich muskulären Führung nach einem Schlaganfall gefährdet, schmerzhaft aus ihrer ursprünglichen Position zu geraten. In diesem Fall kann eine Schultergelenksorthese eine wertvolle Unterstützung bieten, um Schmerzen einzudämmen und eine natürliche Haltung zu fördern. Je nach Schwere der Lähmung oder der eingetretenen Spastik gibt es verschiedene Versorgungsoptionen.

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Handorthesen

Für eine gelähmte Hand, bei der es in erster Linie darum geht, die natürliche, schmerzfreie Position zu gewährleisten, stehen vorkonfektionierte Schienen zur Verfügung. Sind schon leichte Funktionen vorhanden, kann eine Orthese die funktionelle Stellung des Gelenks stabilisieren und somit eine aktivierende Rehabilitation des Armes positiv unterstützen. Auch für die Vermeidung oder Behandlung von Kontrakturen gibt es vielfältige Auswahlmöglichkeiten. Bei ausgeprägten Fehlstellungen kann eine Maßanfertigung nach Gipsabdruck erforderlich sein, um eine individuelle Lösung zu finden.

Knieorthesen

Bei Lähmungserscheinungen im Bein kann eine Instabilität des Knies auftreten, die sich in einer Überstreckung des Knies äußert und das Wiedererlernen des natürlichen Gehens stört. Das Anlegen einer Knieorthese soll dieses Überstrecken verhindern und das Knie während des Gangtrainings sichern.

Fußheberorthesen

Wenn der Fuß, bedingt durch die Schwäche der Muskulatur, nicht nach oben gezogen oder nicht parallel zum Boden gehalten werden kann, handelt es sich um eine sogenannte Fußheberschwäche. Diese verhindert einen sicheren Auftritt und birgt das Risiko, schneller zu stürzen. Bei der Wahl einer geeigneten Orthese kommt es darauf an, wieviel Unterstützung benötigt wird, um den Fuß sicher und flüssiger nach vorn zu bringen. Eine Erprobung verschiedener Modelle ist notwendig, um die geeignete Orthese zu finden.

Funktionelle Elektrostimulation

Eine weitere Option bietet die funktionelle Elektrostimulation, bei der die Nerven aktiviert werden, die das zentrale Nervensystem nicht mehr ansteuert. Eine Aktivierung der Nerven, die für die Fußhebung zuständig sind, kann für ein sicheres Gangbild sorgen. Hierbei wird außen am Unterschenkel ein Oberflächensensor und am Fuß ein Fersenschalter angelegt. Beim Auftreten wird ein Signal an den Sensor übermittelt, der die Fußhebung im richtigen Moment beim Durchschwingen des Beines aktiviert. Eine Implantation des Stimulators ist ebenfalls möglich. Ob diese Versorgung in Frage kommt, muss in Abstimmung mit dem ärztlichen Fachpersonal, den Orthopädietechnikern und den Therapeuten abgeklärt werden, da hierfür bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen.

Kostenerstattung

Hilfsmittel, die von den Kostenträgern erstattet werden, sind in einem Hilfsmittelkatalog aufgenommen und erhalten eine Hilfsmittelnummer. Dies schließt jedoch nicht aus, dass der Kostenträger auch ein anderes Hilfsmittel bewilligt. Gemäß § 33, Sozialgesetzbuch V, sind Hilfsmittel auch ohne Hilfsmittelnummer als Einzelfallentscheidung erstattungsfähig.

Fußheberschwäche: Eine häufige Folge nach Schlaganfall

Über 50 % der Schlaganfallpatienten haben bei der Aufnahme in eine Klinik motorische Ausfälle und rund 20 % sind in der Fortbewegung vollständig abhängig. Zu den Folgen eines Schlaganfalls gehören Geh- und Gangstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsstörungen, Muskelschwäche und Lähmungen. Infolge einer neurologischen Erkrankung kann auch eine Fußheberschwäche auftreten. Die Fußheberschwäche zählt zu den häufigsten Folgen nach einem Schlaganfall.

Hilfsmittel zur Therapieunterstützung

Um die Mobilität wiederherzustellen und die Beeinträchtigungen im Alltag (soziale Teilhabe, Beruf, Selbstversorgung) zu reduzieren, werden therapeutische Verfahren (z. B. Physiotherapie und Ergotherapie) und Hilfsmittel empfohlen. Zur neurologischen Rehabilitation nach einem Schlaganfall werden unter anderem Hilfsmittel eingesetzt, die von außen Einfluss auf den Bewegungsapparat nehmen. Zu diesen Hilfsmitteln gehören zum Beispiel Orthesen zur Unterstützung, Stabilisierung, Entlastung, Ruhigstellung, Fixierung oder Stellungskorrektur der Gelenke.

Was ist Fußheberschwäche?

Eine Fußheberschwäche ist eine neurologische Erkrankung, die das Anheben des Fußes beeinträchtigt. Normalerweise sendet das Gehirn die Signale zur Bewegung der Beinnerven. Bei einer Nervenschädigung werden die Impulse des Gehirns nicht richtig weitergegeben. Bei einer Fußheberschwäche ist der Peroneusnerv, der vom Oberschenkel bis zum Fuß verläuft, geschädigt. Der Wadenbeinnerv (Nervus peroneus) steuert das Anheben der Fußspitze. Wenn das Signal zum Wadenbeinnerv unterbrochen wird, kommt es zu Problemen beim Anheben des Fußes und beim Gehen.

Arten der Fußheberschwäche

Es werden drei Arten der Fußheberschwäche unterschieden:

  • Zentrale Fußheberschwäche: Ursache ist eine Schädigung des Zentralnervensystems (Gehirn oder Rückenmark) durch eine neurologische Erkrankung, zum Beispiel Schlaganfall, Multiple Sklerose, Hirnschädigung oder eine Rückenmarksverletzung, die die motorischen Bahnen zum betroffenen Bein beeinträchtigt.
  • Periphere Fußheberschwäche: Frakturen, ein Bandscheibenvorfall, eine eingeklemmte Nervenwurzel oder Wunden, die die Nerven des peripheren Nervensystems (vom Rückenmark bis zum Muskel) verletzen, zählen zu den Ursachen.
  • Mechanische Fußheberschwäche: Die Ursache tritt direkt im Bein auf, zum Beispiel ein Sehnenriss.

Darüber hinaus können Bewegungsmangel, fehlende Belastung, altersbedingte Veränderungen und Degeneration der Nerven oder Muskeln zu einer Fußheberschwäche führen. Die Fußheberschwäche kann sowohl einseitig als auch beidseitig auftreten und vorübergehend oder chronisch sein.

Was ist was?

  • Fußheber- und Fußsenkermuskel: Der Fußhebermuskel (vorderer Schienbeinmuskel) ermöglicht die Beugung von Fuß und Zehen in Richtung Fußrücken (Dorsalflexion). Der Fußsenkermuskel (Teil der Wadenmuskulatur des Unterschenkels) ermöglicht die Beugung von Fuß und Zehen in Richtung Fußsohle (Plantarflexion).
  • Peroneusnerv: Der Nerv läuft von der Kniekehle aus am Unterschenkel entlang und steuert mehrere Muskeln im Unterschenkel.
  • Schwäche: Der Verlust oder die Verringerung von Muskelkraft wird medizinisch als Schwäche bezeichnet. Man ist nicht in der Lage, einen Muskel normal zu bewegen. Eine Fußheberschwäche bedeutet den Kraftverlust der Muskeln, die den Fuß heben.
  • Lähmung (Plegie): Die Muskeln können komplett nicht angespannt werden. Die Muskulatur ist durch eine Nervenschädigung vollständig gelähmt.
  • Unvollständige Lähmung (Parese): Die Muskelkraft ist gemindert und es kommt zu teilweisen Ausfällen motorischer Funktionen.

Folgen der Fußheberschwäche

Zu den Folgen einer Fußheberschwäche gehören:

  • Einschränkungen der Mobilität
  • Gangstörungen, Veränderungen des Gangbildes, unausgeglichenes Gangbild
  • Erhöhtes Stolper- und Sturzrisiko durch den herabhängenden Fuß
  • Verminderte Fußkontrolle
  • Fehlhaltungen aufgrund der Gangstörung
  • Unsichere Tritt
  • Verkrampfen der Zehen
  • Schmerzen in Rücken, Knie, Hüfte oder Becken infolge der Fehlhaltungen
  • Schwächung der Muskulatur
  • Eingeschränkte Gelenkbewegung
  • Eingeschränkte Gleichgewichtskontrolle
  • Verlangsamung der Gehgeschwindigkeit
  • Einschränkung der Gehstrecke
  • Beim Gehen sind Hilfsmittel erforderlich

Behandlung der Fußheberschwäche nach Schlaganfall

Ob eine Fußheberschwäche geheilt oder die Symptome gemildert werden können, ist von der Ursache und Grunderkrankung abhängig. Bei einem Schlaganfall ist die Behandlung der Fußheberschwäche ggf. Teil der gesamten Therapie. Bei einer Fußheberschwäche in Folge eines Schlaganfalls wird die Therapie durch eine Neurologin bzw. einen Neurologen geleitet. Die periphere Fußheberschwäche ist anders zu behandeln als die zentrale Fußheberschwäche. Nervenschäden lassen sich beispielweise nicht immer rückgängig machen, so dass es in der Therapie darum geht, die Funktionsausfälle so gut wie möglich zu beheben, die Fußhebefunktion und das Gangbild zu verbessern sowie Fehlstellungen oder Muskelabbau zu verhindern.

Therapiemöglichkeiten

Zu den Therapiemöglichkeiten bei einer Fußheberschwäche nach einem Schlaganfall gehören unter anderem:

  • Fußheberorthesen, die das Anheben des Fußes unterstützen
  • Physiotherapie und gezielte Übungen zum Trainieren der Fußhebermuskulatur
  • Operation der Sehne

Wirkung einer Fußheberorthese

Eine Orthese ist ein medizinisches Hilfsmittel, das bestimmte Körperabschnitte von außen stützen, entlasten, fixieren, ruhigstellen und korrigieren soll. Der spezifische Zweck einer Fußheberorthese (auch Sprunggelenk-Fuß-Orthese oder AFO-Orthese von „ankle foot orthosis“) besteht darin, Betroffene beim Anheben und Abrollen des Fußes zu unterstützen. Konkret bedeutet dies, die Dorsalflexion der Zehen (Beugung der Zehen in Richtung Fußrücken) während der Schwungphase zu gewährleisten.

Vorteile von Fußheberorthesen

Fußheberorthesen:

  • erleichtern das Anheben des Vorderfußes und verbessern die Fußhebefunktion
  • unterstützen den Bewegungsablauf und die Vorwärtsbewegung beim Gehen
  • helfen, die noch vorhandene Fußmuskulatur zu stärken
  • stabilisieren das Sprunggelenk
  • tragen dazu bei, sich sicherer und flüssiger zu bewegen
  • vermeiden Unsicherheiten beim Gehen
  • fördern das natürliche Gehen
  • können die Mobilität wiederherstellen

Geeignete Fußheberorthesen nach Schlaganfall

Bei der Auswahl der Orthese ist entscheidend, wieviel Unterstützung für die individuelle Indikation erforderlich ist. Eine Orthese wird ärztlich verordnet und anschließend im Sanitätshaus individuell angepasst.

Dynamische Gang-Unterstützung für aktive Menschen: AFO Dynamic

Die Fußheberorthese AFO Dynamic unterstützt Patientinnen und Patienten mit Fußheberschwäche infolge eines Schlaganfalls. Die Karbonfaser-Technologie bietet einen besonderen Stützeffekt, da Karbonfasern die Fähigkeit haben, Energie zu speichern und wieder freizusetzen. Fußheberorthesen aus Karbon sind sehr stabil und leicht. Der lange Vorfußhebel bietet volle Unterstützung beim Gehen und schont die kontralaterale Seite. Die leichte Fußheberorthese AFO Dynamic ist vor allem für aktive Patientinnen und Patienten geeignet.

Leichte Orthese für gezielte Unterstützung: AFO Light

Die Fußheberorthese AFO Light hilft Menschen mit leichter bis mittelschwerer Fußheberschwäche nach einem Schlaganfall. Sie bietet nur dort Unterstützung, wo sie erforderlich ist. Die Karbonfaser-Technologie bietet einen besonderen Stützeffekt beim Absetzen der Zehen. Trotz ihrer Robustheit ist die Fußheberorthese besonders leicht. Sie fördert das Gewichts-/Belastbarkeitsverhältnis und eine dynamische Bewegung.

Hoher Tragekomfort durch Fersenfreiheit: AFO Leaf Spring

Die Fußheberorthese AFO Leaf Spring wird bei Fußheberschwäche, Peroneuslähmung und Fallfußsyndrom infolge neurologischer Störungen eingesetzt. Sie unterstützt bei Fehlfunktionen der Dorsalflexion (Beugung zum Fußrücken hin), begrenzt die Plantarflexion (Beugung nach vorne in Richtung Fußsohle) und verhindert das Herunterfallen des Fußes. Sie besteht aus leichtem Polypropylen-Material und hat eine dünne, flexible Fußplatte sowie hohen Tragekomfort durch Fersenfreiheit.

Weitere Therapieansätze und Hilfsmittel

Wenn jeder Schritt zur Stolperfalle wird und das Gehen höchste Konzentration erfordert, dann machen viele Aktivitäten im Alltag Mühe. Grund für das unrunde Laufen ist in vielen Fällen eine Fußheberschwäche (Lähmung des Nervus peroneus/fibularis profundus). Die Entstehung einer Fußheberschwäche, auch Fallfuß genannt, kann die unterschiedlichsten Gründe haben. Oft liegt eine Schädigung des Peroneus-Nervs vor, wie z.B. nach einem Bandscheibenvorfall. Bei einer Störung des zentralen Nervensystems wird der Peroneus-Nerv nicht mehr angesteuert, der für die Fußhebung verantwortlich ist (z.B. durch einen Schlaganfall).

Der normale Gang und seine Störungen

Geht der Mensch normal, setzt er den Fuß zunächst mit der Ferse auf und rollt dann nach vorn über die Zehen ab. Während sich der Fuß in der Luft befindet, wird die Fußspitze angehoben. Bei einer Fußheberschwäche funktioniert dieser automatische Ablauf so nicht mehr. Die Patienten setzen mit der kompletten Sohle oder der Außenkante des Fußes auf oder es wird nur der Vorderfuß benutzt. Während der Schwungphase fällt die Fußspitze nach unten und kann an Teppichkanten oder kleinen Unebenheiten hängen bleiben. Im späteren Verlauf kommt es zum so genannten Steppergang, bei dem die Person nur noch auf dem spitzen Vorderfuß geht.

Beschwerden und Kompensationsmechanismen

Da der Nervus Peroneus gelähmt ist, verursacht das bei vielen Menschen in den Unterschenkeln und im Fußbereich - gerade im Fußrücken - Schmerzen bzw. ein unangenehmes Kribbeln. Auch betroffen sind die Fußaußensohle und die Fußsohle. Weil der Fuß während des Schwingens nach vorn nicht mehr angehoben werden kann, kommt es zu einer funktionellen Beinverlängerung, weswegen das Bein kreisend seitlich über die Hüfte gedreht werden muss (Zirkumduktion). Das Gehen wird zur Konzentrationsübung, jede Unebenheit wird dabei zu einer Stolper-Gefahr.

Individuelle Therapieansätze

Natürlich kommt es immer auf die jeweilige Ausprägung der Erkrankung an, welche Therapie nun die individuell geeignete ist. Generell ist es wichtig zu beachten, dass man den Nerv nicht komplett heilen, sondern nur positiv beeinflussen kann.

Übungen für das Anfangsstadium

Befindet sich die Fußheberschwäche erst im Anfangsstadium, helfen Übungen, die man schnell zu Hause durchführen kann. Durch die Übungen werden die Muskeln und die Nerven bzw. das Gefühl im Fuß gestärkt.

  • Flach auf den Boden legen (Beine ausgestreckt) und die Füße Richtung Körper ziehen. Mehrmals und mit beiden Füßen gleichzeitig wiederholen.
  • Um das Gespür im Fuß zu verbessern, leichte Gegenstände wie zum Beispiel eine Socke mit dem Fuß aufheben.
  • So oft es möglich ist, auf Zehenspitzen laufen. Bei Unsicherheit gegen eine Wand lehnen und die Übung im Stehen versuchen.

Muskelschrittmacher LG 300 Go

Bei den Symptomen der Fußheberschwäche hat sich der Muskelschrittmacher LG 300 Go als sehr wertvolles Hilfsmittel erwiesen. In einer unter dem Knie angebrachten Manschette sind Elektroden eingesetzt, die elektrische Impulse an den nicht mehr angesprochenen Nerv senden. Das LG 300 Go wird individuell auf die Gangparameter des Patienten eingestellt. Damit schleift die Fußspitze nicht mehr über den Boden und die Sturzgefahr ist minimiert.

Funktionelle Elektrostimulation

Die Fußheberschwäche ist eine häufige Folge nach einem Schlaganfall oder einem Unfall mit inkompletter Querschnittslähmung. Helfen kann die Funktionelle Elektrostimulation, bei der beispielsweise durch den Einsatz des LG 300 GO wieder ein fast natürliches Laufen möglich ist. Mittels Elektroden werden die beeinträchtigten Nerven im Bein stimuliert und das Gehen wird nicht mehr zur anstrengenden Konzentrationsübung.

Schlaganfall und obere Extremitäten: Schulter, Arm und Hand

Ein Schlaganfall bedeutet einen tiefen Einschnitt ins Leben: Lähmungen, Muskelkrämpfe oder Koordinationsstörungen in unterschiedlicher Stärke können verschiedenste Körperregionen betreffen. Grundsätzlich spricht man von einem Schlaganfall, wenn ein Gefäß im Gehirn verstopft (Hirninfarkt) oder platzt (Hirnblutung) und daher bestimmte Hirnareale nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt werden können. Oft sind von einem Schlaganfall die oberen Extremitäten betroffen, also Schulter, Arm und Hand. Wenn plötzlich alltägliche Dinge wie Zähneputzen oder eine Tasse Kaffee trinken zum Problem werden, stellt sich das Leben auf den Kopf.

Schulter-Sublux-Orthese

Wenn nach einem Schlaganfall Muskeln nicht mehr vollständig bewegt werden können, werden sie mit der Zeit deutlich schwächer. Das führt ganz besonders an der Schulter zum Problem, da der Oberarmkopf im Wesentlichen durch Bänder und Muskeln in der Gelenkpfanne gehalten wird. Mit einer Schulter-Sublux-Orthese kann dem entgegengewirkt werden. Sie unterstützt die Zentrierung des Oberarmkopfes in der Gelenkpfanne des Schultergelenks. Nur wenn sich der Oberarmkopf in der richtigen Stellung im Schultergelenk befindet, kann die Schulter schmerzfrei bewegt werden - Basis jeder Armbewegung und jedes Greifens.

GPS-Handorthese

Die GPS-Handorthese unterstützt die Hand, wenn diese durch Lähmungserscheinungen nicht vollwertig nutzbar ist. Sie liegt eng auf der Haut und übt so leichten Druck aus. Durch Kompression und aufgenähte Züge wird die Eigenwahrnehmung und Funktion der Hand meist deutlich verbessert. Dadurch werden Bewegungen möglich, die ohne diese Orthese ausgeschlossen wären.

Dynamischer Handschuh SaeboGlove®

Ein dynamischer Handschuh mit integrierten Zügen wie SaeboGlove® verbessert die Fingerstreckung und hilft, die Hand wieder öffnen zu können. Dabei unterstützt die Orthese jeden Finger individuell bei der Streckung. Die Orthese besteht aus einer Hand-Unterarm-Manschette und Überzügen für Finger und Daumen. Zwischen Manschette und den Fingern werden spezielle elastische Züge gespannt, die die Fingerstreckung in der geöffneten Hand unterstützt. Die Züge stehen in unterschiedlichen Stärken zur Verfügung, sodass die Handorthese individuell angepasst werden kann. Finger, die keine Unterstützung benötigen, können dabei ohne Unterstützung belassen werden.

Funktionelle Handschiene SaeboFlex®

Muss die Fingerbewegung gelenkt werden, gibt es inzwischen sogar Hilfsmittel, die auch dies können und so ebenfalls Greifen und Loslassen wieder ermöglichen. SaeboFlex® etwa ist eine dynamische, funktionelle Handschiene, die hilft, wieder greifen und loslassen zu können. SaeboFlex® umschließt jeden Finger und den Daumen mit einer eigenen Halterung. Von dieser aus führen Federzüge zu einer Platte auf dem Handrücken und zu einer Manschette am Unterarm. Die Federzüge werden individuell auf jeden Patienten eingestellt und definieren die Öffnung der Hand.

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