Fühlen, Denken, Handeln: Wie das Gehirn unser Verhalten steuert

Dieses Buch von Gerhard Roth, einem der bedeutendsten Neurowissenschaftler im deutschsprachigen Raum, der zahlreiche Auszeichnungen für sein Werk erhielt und dessen Bücher regelmäßig Bestsellerstatus erreichten, behandelt die fundamentalen Fragen der menschlichen Existenz im Lichte der modernen Hirnforschung und Psychologie. Es erschien ursprünglich am 24.11.2003 und liegt seit dem 09.09.2023 in der 7. Auflage als Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft (Nr. 1678) vor, in einer neuen, vollständig überarbeiteten Auflage. Das Buch umfasst 608 Seiten und ist für 30,00 € (D), 30,90 € (A) bzw. 40,90 Fr. (CH) erhältlich. Es wiegt 360 g und hat die Maße ca. 10,7 × 17,9 × 2,8 cm.

Die zentrale Frage: Was bestimmt unser Verhalten?

Die zentrale Frage des Buches lautet: Wer oder was bestimmt unser menschliches Verhalten: das denkende, vernünftige, mehr oder weniger frei entscheidende Ich, die Gene, die Umwelteinflüsse oder das Unbewusste? Diese Frage wird im Lichte der neuen Erkenntnisse der Hirnforschung und der Psychologie ausführlich diskutiert und beantwortet. Dabei geht es um das Verhältnis zwischen Bewusstsein und dem Unbewussten, um das Entstehen von Gefühlen im Gehirn und ihre Wirkung auf unser Verhalten, um das Ich und seine Rolle bei der Handlungssteuerung und schließlich um die Frage, in welchem Maße unser starkes Gefühl, wir seien frei in unseren Entscheidungen und Handlungen, eine Illusion ist, wie diese Illusion entsteht und welche Funktion sie ausübt.

Bewusstsein vs. Unbewusstes

Ein zentraler Aspekt des Buches ist die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Bewusstsein und Unbewusstem. Roth untersucht, wie diese beiden Ebenen interagieren und unser Verhalten beeinflussen. Die neuen Erkenntnisse der Hirnforschung und der Psychologie liefern hierbei wichtige Einblicke in die komplexen Prozesse, die unserem Handeln zugrunde liegen.

Die Entstehung und Wirkung von Gefühlen

Des Weiteren widmet sich Roth dem Entstehen von Gefühlen im Gehirn und ihrer Wirkung auf unser Verhalten. Er analysiert, wie Emotionen entstehen, welche neuronalen Prozesse dabei ablaufen und wie sie unsere Entscheidungen und Handlungen beeinflussen.

Das Ich und die Handlungssteuerung

Das Buch beleuchtet auch die Rolle des "Ich" bei der Handlungssteuerung. Roth erörtert, wie das Ich entsteht, welche Funktionen es erfüllt und wie es unsere Wahrnehmung und unser Verhalten prägt.

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Die Illusion der Freiheit

Ein besonders spannender Aspekt ist die Frage nach der Freiheit unserer Entscheidungen und Handlungen. Roth geht der Frage nach, inwieweit unser starkes Gefühl, frei zu sein, eine Illusion ist. Er untersucht, wie diese Illusion entsteht und welche Funktion sie ausübt.

Konsequenzen für das Menschenbild

Zum Schluss werden Konsequenzen dieser neuen Erkenntnisse für das traditionelle Menschenbild aufgezeigt. Roth diskutiert, inwieweit die Erkenntnisse der Hirnforschung unser Verständnis von uns selbst und unserer Rolle in der Welt verändern.

Gerhard Roth: Ein Leben für die Hirnforschung

Gerhard Roth, geboren 1942, war promovierter Philosoph und promovierter Biologe. Seit 1976 war er Professor für Verhaltensphysiologie und Entwicklungsneurobiologie am Institut für Hirnforschung der Universität Bremen, seit 2016 leitete er zudem das Roth Institut in Bremen. Von 1997 bis 2008 war er Rektor des Hanse-Wissenschaftskollegs, von 2003 bis 2011 Präsident der Studienstiftung des Deutschen Volkes, außerdem war er Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

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