Die Gestaltung eines Gartens für Menschen mit Demenz erfordert ein besonderes Augenmerk auf ihre Bedürfnisse und Fähigkeiten. Ein solcher Garten kann eine wunderbare Erweiterung des Lebensbereichs sein, der Entspannung, Sinnesanregung und ein Gefühl der Geborgenheit bietet. Im Folgenden werden verschiedene Aspekte der Planung und Gestaltung von Demenzgärten detailliert betrachtet, um eine sichere, anregende und therapeutische Umgebung zu schaffen.
Einführung
Ein Garten für Menschen mit Demenz ist mehr als nur eine Grünfläche. Er ist ein Ort der Erinnerung, der Aktivität und der Ruhe. Die Natur spricht alle Sinne an und kann positive Emotionen und Erinnerungen wecken. Da die Fähigkeit, sich in der Umgebung zurechtzufinden, bei Menschen mit Demenz im Laufe der Zeit abnimmt, ist es wichtig, einen Garten zu gestalten, der Orientierung bietet und gleichzeitig sicher ist.
Allgemeine Gestaltungsprinzipien
Ein Demenzgarten sollte so gestaltet sein, dass er den Bedürfnissen der Bewohner gerecht wird und ihnen ermöglicht, sich selbstständig und sicher zu bewegen. Hier sind einige grundlegende Prinzipien:
Barrierefreiheit
Barrierefreiheit ist ein zentraler Aspekt bei der Gestaltung eines Demenzgartens. Stufen und andere Hindernisse sollten vermieden werden, um die Fortbewegung mit Rollstühlen und Rollatoren zu erleichtern. Wege sollten eine Mindestbreite von 1,50 m, besser 2,00 m aufweisen, damit sich zwei Rollstühle oder Rollatoren problemlos begegnen können. Die Wegekanten können erhöht angelegt werden, um zu verhindern, dass die Räder der Rollstühle in die Beete fahren. Längsgefälle sollten 3 % nicht überschreiten, und steilere Rampen sollten generell 6 % Neigung nicht überschreiten. Wegestrecken mit Steigungen sollten mit einem Handlauf versehen werden.
Sicherheit
Die Sicherheit der Bewohner hat oberste Priorität. Der Garten sollte nach außen abgegrenzt sein, um zu verhindern, dass die Bewohner das Grundstück unbeaufsichtigt verlassen. Hierzu gibt es verschiedene gestalterische Möglichkeiten, von Zäunen über Sträucher bis hin zu Mauern. In der Praxis hat sich eine Höhe von 1,5 m bewährt. Gefahrenpotentiale müssen minimiert werden, um den selbstständigen Besuch des Gartens zu ermöglichen. Schwierig sind z.B. Wasserflächen ohne entsprechende Sicherung. Nicht gepflanzt werden dürfen giftige Pflanzen. Vermieden werden sollten stachlige und scharfkantige Gewächse.
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Orientierung
Menschen mit Demenz haben oft Schwierigkeiten, sich zu orientieren. Daher ist es wichtig, den Garten so zu gestalten, dass er klare Strukturen und Bezugspunkte bietet. Stumpf endende Wege sollten vermieden werden, da sie das Gefühl vermitteln können, nicht herauszukönnen. Ein stets sichtbarer Bezugspunkt, wie ein zentraler Baum, eine Pergola, eine Skulptur oder ein Brunnen, kann die räumliche Orientierung erleichtern. Farbliche Kontraste in den Wegen sollten vermieden werden, da sie zu Irritationen führen können. Orientierungslinien, die längs angeordnet sind und zum Ausgangspunkt zurückführen, können hilfreich sein.
Sinnesanregung
Ein Demenzgarten sollte die Sinne anregen und positive Erinnerungen wecken. Dies kann durch die Verwendung von Duftpflanzen, Klangobjekten und Elementen, die zum Tasten einladen, erreicht werden. Auch die Beobachtung von Tieren, wie Vögeln oder Kaninchen, kann eine beruhigende und kurzweilige Beschäftigung sein.
Spezifische Elemente der Gartengestaltung
Bepflanzung
Die Auswahl der Pflanzen spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung eines Demenzgartens. Es sollten einheimische Gewächse bevorzugt werden, die vertraut sind und positive Erinnerungen wecken. Kulturell vertraute Pflanzen und Beetanlagen, Fallobstwiesen, Gemüsebeete und Beerensträucher, Hochbeete mit Kräutern und duftenden Blüten sprechen viele Menschen an und werden als wohltuend und natürlich empfunden. Bei der Bepflanzung sollte berücksichtigt werden, dass es zu jeder Jahreszeit etwas Blühendes im Garten gibt und im Winter z.B. Strukturen durch immergrüne Gehölze sichtbar sind. Nicht geeignet sind alle giftigen Pflanzen und dornige oder stachelige Arten.
Wege und Oberflächen
Die Wege im Garten sollten breit genug sein, um mit Rollstühlen und Rollatoren befahren werden zu können. Eine Breite von 1,20 m für die Wege im Garten wäre optimal. Dies lässt sich aber nur bei größeren Gärten realisieren. Die Wege sollten zumindest so breit sein, dass sie auch mit dem Rollstuhl gut befahren oder mit zwei Gehhilfen begangen werden können. Wichtig ist die Auswahl eines geeigneten Bodenbelags. Die Struktur der Wege- und Platzoberflächen muss griffig, aber so eben und gleichmäßig sein, dass ein Stolpern vermieden wird. Großfugige Pflasterarten sowie Pflastersteine mit gefasten Kanten eignen sich aus diesem Grunde nicht. Ungeeignet sind auch Materialien wie Sandstein oder Holz, die bei Feuchtigkeit leicht veralgen und glitschig werden.
Sitzplätze und Ruhezonen
Sitzplätze sollten in gemütlichen Nischen angelegt werden, wobei ein Sonnenschutz mit einzuplanen ist. Sitzmöglichkeiten werden im Sinnesgarten immer in Sichtweite zueinander positioniert, damit die Nutzer einschätzen können, welche Distanz sie sich zumuten, wenn sie ihren Weg fortsetzen. Eine Terrasse direkt am Altersheim sollte sich immer eine geräumige Terrasse befinden, die von allen Bewohnern als Treffpunkt genutzt werden kann. Auch Betten oder Liegerollstühle sollten hier Platz finden. Diese Terrasse sollte auf gleichem Höhenniveau wie das Erdgeschoss liegen und problemlos mit Rollstuhl und Rollator erreicht werden können. Kanten von Schiebetüren, Höhenversprünge und andere Hindernisse sind zu vermeiden. Pralle Sonne wird von den meisten alten Menschen nicht mehr gut ertragen. Deshalb ist die Anlage von Schattenplätzen bzw. die Beschattung der Terrassen in einem Sinnesgarten von großer Bedeutung.
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Hochbeete
Beete in Sinnesgärten werden vielfach in Form von Hochbeeten angelegt, um die Erreichbarkeit für alle Bewohner und Nutzer zu garantieren. Dabei sind Höhen von ca. 70 cm sinnvoll, um aus einem Rollstuhl heraus bequem arbeiten zu können. Die Tiefe dieser Beete sollte bei beidseitiger Erreichbarkeit 1,40 m (besser 1,20m) nicht überschreiten, da man bei normaler Körpergröße mit dem ausgestreckten Arm eine Distanz von 60 - 70 cm bequem überbrücken kann. Die Unterfahrbarkeit der Beete ist nicht generell erforderlich. Viele Betroffene berichten, dass auch seitliches Arbeiten problemlos möglich sei. Wichtiger ist die Anschaffung angemessener Geräte. Mobile Arbeitstische mit seitlicher Aufkantung sind ein wichtiges Hilfsmittel, um Arbeiten wie Blumen pflanzen oder umtopfen durchführen zu können.
Wasser
Wasser kann ein beruhigendes und anregendes Element im Demenzgarten sein. Es kann in Form eines kleinen Brunnens, eines Bachlaufs oder eines Teichs integriert werden. Wichtig ist, dass Wasserflächen gesichert sind, um Stürze zu vermeiden. Der Übergangsbereich zwischen Bachlauf und Teich kann als Furt gestaltet werden, wobei unter Wasser in Beton verlegte Natursteinplatten festen Halt geben, während ein verzinktes Geländer zusätzlich die Möglichkeit zum Festhalten bietet.
Tiere
Die Haltung von Tieren, wie Hühnern oder Ziegen, ist im Demenzgarten bei ausreichender Grundstücksgröße möglich. Auch kleinere Areale erlauben die Aufstellung eines Kaninchenstalles und eines Freilaufs in Terrassennähe, sodass möglichst viele Bewohner die Chance haben, die Tiere zu beobachten und zu streicheln. Auch dadurch werden die Sinne angesprochen. Die Erfahrung zeigt, dass der Körperkontakt zu handzahmen Tieren sehr positive und beruhigende Wirkungen zeigt. Ebenso beliebt im Demenzgarten sind Vogelvolieren, die zwar keinen Körperkontakt erlauben, wohl aber neben den optischen Reizen das Gehör fordern. Die Pflege der Tiere ist durch das Personal regelbar. Noch besser ist die zumindest anteilige Übernahme dieser Aufgaben durch interessierte Bewohner. So können Verantwortungen übertragen werden und die Senioren fühlen, dass sie noch gebraucht werden.
Toilette
Die Erreichbarkeit und Sichtbarkeit einer Toilette sollte von jedem Ort im Sinnesgarten aus problemlos möglich sein, da die Inkontinenz einen Großteil der Bewohner im Seniorenheim betrifft. Nützlich sind Toiletten im Garten.
Sinnesgarten im Detail
Unter einem Sinnesgarten, bzw. Dazu werden spezielle Elemente der Gartengestaltung wie Klangobjekte, Fühltafeln und besondere Duft- und Nutzpflanzen verwendet. Sinnesgärten werden in erster Linie in den Außenanlagen von Seniorenheimen, bzw. Sinnesgärten, also Gartenanlagen, die mit therapeutischem Anspruch für spezielle Personengruppen angelegt werden, stellen zunehmend einen notwendigen Bestandteil in der Planung für Altenheime dar. Maßnahmen, die den geistigen Verfall alter Menschen verlangsamen und ihnen Orientierung bieten, sind deshalb von großer Bedeutung. Selbst Demenzkranke im fortgeschrittenen Stadium, die keine Erinnerung mehr an ihre eigenen Familienmitglieder haben, fühlen sich geborgen und sicher in der Natur. Ihnen allen ist gemeinsam, dass die Betroffenen unter vielfältigen Unsicherheiten und Ängsten leiden und zwar auch noch in Krankheitsstadien, in denen die Patienten nicht mehr ansprechbar sind. Ganz besondere Grundsätze der Gartengestaltung kennzeichnen einen Sinnesgarten.
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Elemente für die Sinne
- Sehen: Die Beobachtung von Wachstum und Vergehen, von Blüte, Fruchtbildung, Herbstfärbung und Laubfall vermittelt vertraute Abläufe und hilft, wie bereits erwähnt, die jahreszeitliche Orientierung aufrecht zu erhalten. Menschen mit Demenz können die Namen ihrer Kinder vergessen haben, eine Rose werden sie erkennen und sich auch nicht an deren Dornen verletzen. Darüber hinaus ist die Beobachtung von Vögeln, die in den Strauchhecken des Sinnengartens nisten und in den Beeten Futter suchen, eine beruhigende und kurzweilige Angelegenheit. Vielleicht lassen sich Eichhörnchen oder Igel entdecken.
- Fühlen: „Begreifen“ stellt eine sehr konkrete Methode des Lernens und Erhaltens von elementaren Fähigkeiten dar. Der Sinnesgarten bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, den Tastsinn zu trainieren: glatt gehobeltes Holz oder Baumrinde und Zweige; Steine als Hochbeeteinfassungen, Stelen oder Findlinge. Pflanzen mit unterschiedlichen Blattoberflächen wie die rauen Blätter des immergrünen, runzligen Schneeballs oder das weich behaarte Blatt einiger Ehrenpreisarten oder des Woll-Ziestes. Auf dem Arbeitstisch können Sand, glatte Kiesel, Kastanien, Bucheckern, Moos oder einfach Mutterboden ausgebreitet werden. Darin die Hände „vergraben“ zu können, ist für viele Menschen ein ausgesprochen sinnliches Erlebnis. Fühlen bedeutet aber auch, die Sonne, den Wind und Regentropfen auf der Haut zu spüren. Auch das Fühlen von kaltem Wasser an den Füßen regt die Sinne an und weckt Erinnerungen, vielleicht aus der Kindheit beim Spielen im Bach.
- Schmecken: Im Sinnesgarten kommen viele Nutzpflanzen zum Einsatz. Ein Spaziergang bietet dort immer die Möglichkeit zum Naschen: Monats- und Walderdbeeren vom Hochbeet, Himbeeren oder dornenlose Brombeeren vom Spalier eines Laubenganges, Tomaten und anderes Beerenobst bereichern den Erlebniswert. Im Rahmen von regelmäßigen Treffen einer Gartengruppe kann auch Gemüse in Beeten angebaut werden, das dann im Rahmen einer Gartentherapie gemeinsam geerntet und verarbeitet wird. Selbstgebackener Apfelkuchen oder Erbsensuppe aus selbst gepulten Erbsen und mit eigener Petersilie verfeinert schmecken einfach besonders gut und vermitteln das großartige Gefühl, etwas Nützliches und Produktives getan zu haben. Den Seniorinnen und Senioren kann somit das Erleben von Kompetenz und das Gefühl, „gebraucht zu werden“ vermittelt werden. Dies ist ein wichtiger Faktor gegen das Fortschreiten von Alzheimer, bzw.
- Hören: Vogelgezwitscher, Wasserplätschern und das Rauschen des Windes erzeugen eine angenehme, beruhigende Geräuschkulisse, die entspannend wirkt. So kann von den alltäglichen Geräuschen des Stationsalltages, wie zum Beispiel den ständig wiederkehrenden Rufen oder Schreien dementer Mitbewohner, von Geschirrgeklapper und anderem wirksam abgelenkt werden. Unterstützt werden können positive Klangerlebnisse außerdem durch die Installation von Windspielen und Klangobjekten, die durch eigene Aktivitäten der Nutzer zum Klingen oder Schallen gebracht werden, indem sie mit den Händen darüber streichen oder mit einem Klöppel darauf schlagen.
- Riechen: Duftpflanzen, die eine anregende Atmosphäre entstehen lassen (z.B. Stern-magnolie), Pflanzen in Hochbeeten, die bei Berührung ätherische Düfte frei-setzen (z.B. Kräuter).
Bepflanzung im Sinnesgarten
Der überwiegende Teil der heutigen Seniorengeneration in ländlichen Gebieten hat früher ein eigenes Grundstück mit Garten bewirtschaftet. Dazu zählen Arten wie Flieder, Bauernjasmin, Forsythie, Hortensie, Spiersträucher, Schmetterlingsstrauch, Buchsbaum, Haselnuss, Zierjohannisbeere und andere Sträucher. Baumarten wie die Zitterpappel, deren Blätter bei dem kleinsten Windhauch rascheln, eignen sich ebenfalls hervorragend in einem Demenzgarten (Achtung bei Pflasterungen in der Nähe: Pappeln weisen eine starke, oberflächennahe Wurzelbildung aus). Aus Weidenstecklingen lässt sich in kurzer Zeit eine natürliche Pergola errichten, die Rückzug und Schatten bietet. Immergrüne Arten sollten für den Winteraspekt vertreten sein, besonders in der Nähe einer Cafeteria, die den Ausblick nach draußen gewährt. Ein in der Adventszeit beleuchteter „Tannenbaum“ ist sicher auch ein schöner Blickfang. Einjährige Sonnenblumen, Löwenmäulchen, Schmuckkörbchen und Sommerastern können gemeinsam ausgesät und gepflegt werden. Bewohner, die dazu in der Lage sind, können für solche Saatflächen bzw. Der Blütenreichtum im Demenzgarten kann zum Anlass genommen werden, in einer gemeinsamen, regelmäßigen Aktion Blumen zu pflücken, zu Sträußen zu binden und damit die gemeinschaftlichen Innenräume zu dekorieren. Nicht geeignet sind alle giftigen Pflanzen wie Goldregen, Eisenhut, Fingerhut, etc. und dornige oder stachelige Arten wie Berberitze, Weißdorn, Schlehe - die Verletzungs-gefahren bergen. Wie bereits erwähnt, haben viele Therapeuten die Erfahrung gemacht, dass Rosen in angemessener Form gepflanzt werden können.
Vermeidung von Irritationen durch Farben
Farbliche Kontraste: Der Demenzgarten sollte auf starke Querkontraste in den Wegen verzichten, da diese zu Irritationen führen können, die das Überschreiten solcher Flächen unmöglich machen. Farbunterschiede werden vielfach als Stufen oder Abgründe interpretiert und so zu Barrieren. Anders verhält es sich bei Orientierungslinien, die längs angeordnet sind: Dies können farblich abgesetzte Randeinfassungen sein, oder durchgehende farbige Linien auf dem Boden der Wege, die immer zum Ausgangspunkt zurück führen, ähnlich wie die farbigen Leitlinien auf dem Betonboden von Flughäfen. Sehbehinderte Menschen, die im Seniorenheim auch vielfach anzutreffen sind, erkennen oftmals nur noch schemenhafte Strukturen. Deutliche farbige Leitlinien auf dem Boden werden als Orientierungshilfen dankbar angenommen.
Organisation und Betreuung
Bei allen Planungen und Überlegungen braucht es die Frage: Wer kümmert sich grundsätzlich um den Garten? Wer sorgt dafür, dass er auch gärtnerisch betreut wird? Zumindest im Frühjahr und im Herbst braucht ein Garten auch die grundlegenden Arbeiten, damit er sich gut weiterentwickeln kann. Dafür ist eine Lösung zu finden. Die Pflege der Tiere ist durch das Personal regelbar. Noch besser ist die zumindest anteilige Übernahme dieser Aufgaben durch interessierte Bewohner. So können Verantwortungen übertragen werden und die Senioren fühlen, dass sie noch gebraucht werden.
Zusätzliche Angebote und Informationen
Die Demenz Support Stuttgart präsentiert in einem frischen Layout eine Praxishilfe zur Gartengestaltung für Pflegeeinrichtungen in der Altenhilfe. Interessierte können ohne zusätzliche Kosten an einem Online-Austauschtreffen zum Thema Gartengestaltung teilnehmen, das speziell für Einrichtungen der Langzeitpflege am 11.06.2024 sowie am 12.11.2024 von 18:30 bis 20:00 Uhr stattfindet. Dr. Die Demenz Support plant, regelmäßig weitere Praxishilfen auf ihrer Webseite bereitzustellen.
Fallbeispiel: Erst-Barlach-Haus
Für die Freiraumplanung des Erst-Barlach-Hauses wurde ein Gesamtkonzept mit 3 Bauabschnitten erarbeitet. Als 1. Bauabschnitt wurde 2014 ein Therapiegarten als Nutzgarten für Menschen mit Demenz ausgebaut. Die Planung für den Therapiegarten ist speziell auf die Bedürfnisse alter, dementer Menschen ausgerichtet. Es handelt sich um einen geschützten Gartenraum, der zum Wohlbefinden beiträgt und hilft, Unsicherheit, Schmerzen und Ängste abzubauen. Gleichzeitig wird aber auch das noch funktionierende Langzeitgedächtnis angesprochen, in dem Erinnerungen an Erlebnisse in der Jugend geweckt werden.
- Sackgassen in der Wegführung sind vermieden worden. Es gibt einen kleinen und einen größeren Rundweg (Kreis im Triangel).
- Die Einfriedung ist so niedrig wie möglich gehalten, damit auch das Umfeld des Gartens einbezogen wird, um dem Bewohner im geschützten Gartenraum das Gefühl des Eingesperrtseins genommen wird.
Die Anforderungen für den Demenzgarten sind auch mit der Leitung des Barlachhauses im Gespräch abgestimmt worden.
Fazit
Die Planung eines Gartens für Menschen mit Demenz erfordert sorgfältige Überlegung und Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse dieser Personengruppe. Ein gut gestalteter Demenzgarten kann jedoch einen wertvollen Beitrag zur Lebensqualität und zum Wohlbefinden der Bewohner leisten. Durch die Schaffung einer sicheren, anregenden und therapeutischen Umgebung können positive Erinnerungen geweckt, die Sinne angeregt und ein Gefühl der Geborgenheit vermittelt werden.