Viele Senioren führen auch im hohen Alter noch ein aktives Leben mit Spaziergängen, Einkäufen und anderen Unternehmungen. Doch was passiert im Notfall? Ein Sturz, Schwindel oder plötzliche Schwäche können schnell zu einer gefährlichen Situation führen. Angehörige sorgen sich oft, dass im Ernstfall nicht rechtzeitig Hilfe eintrifft. Hier können GPS-Tracker für Senioren eine wertvolle Unterstützung bieten, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken oder die Privatsphäre zu verletzen.
Was ist ein GPS-Tracker für Senioren?
GPS-Tracker für Senioren sind kleine Geräte, die mit Hilfe des Global Positioning Systems (GPS) den Standort einer Person bestimmen und an eine Bezugsperson oder eine Notrufzentrale übermitteln können. Sie ermöglichen es, den Aufenthaltsort von Senioren in Echtzeit zu verfolgen und im Notfall schnell Hilfe zu leisten. Viele ältere Menschen können noch vollständig alleine leben und die GPS-Tracker Uhren für Senioren nur als Notrufsystem verwenden. Hier eignen sich sowohl die GPS Senioren Armband Uhren als auch die kleinen Tracker, die am Gürtel oder um den Hals getragen werden können. Die GPS Sender sind hier in erster Linie als Telefon-Ersatz zu verstehen. Sollte eine ältere Person stürzen und sich nicht mehr alleine auf die Beine helfen können, kann sofort ein Notruf abgeschickt werden. Angehörige werden dann benachrichtigt und können entweder selbst eingreifen oder einen Krankenwagen informieren.
Vorteile von GPS-Trackern für Senioren mit Demenz
- Erhöhte Sicherheit: Im Notfall kann der Standort des Seniors schnell lokalisiert werden, um Hilfe zu schicken.
- Mehr Freiheit: Senioren können sich freier bewegen, ohne dass Angehörige sich ständig Sorgen machen müssen.
- Mentale Entlastung für Angehörige: Die Gewissheit, den Aufenthaltsort des Seniors jederzeit überprüfen zu können, reduziert Stress und Sorgen.
- Förderung der Selbstständigkeit: Senioren mit beginnender Demenz können länger selbstständig leben, da sie im Notfall Hilfe rufen können.
- Geeignet für Demenzkranke: Darüber hinaus können GPS Uhren und Tracker auch den Alltag von demenzkranken Menschen und ihren Angehörigen erleichtern. Ein geregelter Tagesablauf ist für demente Personen äußerst wichtig. Bei vielen Menschen gehören auch Spaziergänge oder das Einkaufengehen dazu. In den Anfängen einer Demenzerkrankung können die Betroffenen häufig noch in ihrer gewohnten Umgebung leben bleiben. Später wird, je nach Ausmaß, ein Umzug in eine Einrichtung notwendig. Um den Erkrankten ihren Alltag so angenehm wie möglich zu gestalten, werden immer häufiger GPS Tracker für Demenzerkrankte eingesetzt. So können Pfleger oder Familienangehörige entspannter mit der Situation umgehen. Die erkrankte Person kann mit einem GPS Tracker jederzeit sehr genau geortet werden. Auch Notrufe können bei Bedarf von der betroffenen Person getätigt werden. Die meisten Tracker können zudem auch Anrufe empfangen.
Arten von GPS-Trackern für Senioren
Es gibt verschiedene Arten von GPS-Trackern für Senioren, die sich in Form, Funktion und Bedienung unterscheiden:
- GPS-Uhren: Sehen aus wie normale Digitaluhren und verfügen über einen GPS-Tracker, einen Notrufknopf und gegebenenfalls eine Telefonfunktion.
- GPS-Schlüsselanhänger: Handliche GPS-Tracker, die am Schlüsselbund befestigt werden können.
- GPS-Armbänder: Werden am Handgelenk getragen und sind in der Regel wasserfest.
- GPS-Halsketten: Werden um den Hals getragen und sind unauffällig unter der Kleidung versteckt.
- GPS-Handgeräte: Flexible Geräte, die in der Handtasche, im Jackenmantel oder am Hosenbund positioniert werden können.
Zusätzliche Funktionen von GPS-Trackern
Viele GPS-Tracker verfügen über zusätzliche Funktionen, die die Sicherheit und den Komfort erhöhen:
- Notrufknopf: Ermöglicht es dem Senior, im Notfall schnell Hilfe zu rufen.
- Sturzsensor: Erkennt Stürze und setzt automatisch einen Notruf ab.
- Geofencing: Ermöglicht die Festlegung eines virtuellen Zauns, bei dessen Überschreiten eine Benachrichtigung an Angehörige oder eine Notrufzentrale gesendet wird.
- Telefonfunktion: Ermöglicht es dem Senior, mit vordefinierten Kontakten zu telefonieren.
Wie funktioniert ein GPS-Tracker für Senioren?
- Der Senior trägt den GPS-Tracker am Körper, beispielsweise am Handgelenk, um den Hals oder in Form eines Handgerätes.
- Der GPS-Tracker ermittelt die genauen GPS-Daten und übermittelt sie über das Mobilfunknetz an einen Onlineserver.
- Die Daten werden von dort an ein Smartphone, einen Computer oder ein spezielles Empfangsgerät der Bezugsperson weitergeleitet.
- Auf dem Empfangsgerät kann die genaue Position des Seniors auf einer digitalen Landkarte abgelesen werden.
- Bei Überschreitung eines festgelegten Geofence-Bereichs wird automatisch eine Benachrichtigung an das Empfangsgerät gesendet.
Rechtliche Aspekte beim Einsatz von GPS-Trackern
Es ist wichtig zu beachten, dass der Einsatz von GPS-Trackern ohne die Zustimmung der betroffenen Person einen Eingriff in deren Persönlichkeitsrecht darstellt. Daher ist es unerlässlich, das Einverständnis des Seniors einzuholen, bevor ein GPS-Tracker eingesetzt wird. Ist der Senior nicht mehr einwilligungsfähig, kann die Zustimmung durch einen gesetzlichen Betreuer erfolgen. Am besten klären Sie schon in einem frühen Stadium den technischen Einsatz ab: Legen Sie Ihrem Angehörigen die Vorteile nahe und halten Sie das Einverständnis in einer Vorsorgevollmacht fest.
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Kosten und Finanzierung von GPS-Trackern
Die Kosten für GPS-Tracker variieren je nach Modell, Funktion und Anbieter. In der Anschaffung kostet eine Notrufuhr für Senioren rund 190 bis 380 Euro. Dazu kommt noch die SIM-Karte mit Mobilfunktarif, die für den Betrieb der Notrufuhr benötigt wird. Entweder man entscheidet sich für einen »klassischen« Mobilfunktarif - egal, ob Prepaid oder Vertrag -, oder man wählt den Tarif des Uhrenanbieters. Bei der Prepaid-Variante sollte man darauf achten, dass man die automatische Aufladung aktiviert, um sicherzustellen, dass zu jeder Zeit ausreichend Guthaben auf der SIM-Karte vorhanden ist. Je nach Anbieter ist mit mindestens zehn bis 15 Euro pro Monat zu rechnen. In jedem Fall fallen für den Betrieb der Notrufuhr laufende Kosten an. Es gibt Anbieter von Notrufuhren für Senioren, die ein Alles-inklusive-Paket anbieten: Notrufuhr mit SIM-Karte und passenden Tarif. Außerdem geben viele Anbieter einen Rabatt, wenn der Tarif nicht monatlich, sondern jährlich bezahlt wird. Der Vorteil bei diesen Angeboten: Man muss sich nicht selbst um eine passende SIM-Karte kümmern, sondern man bekommt in den meisten Fällen eine bereits fertig eingerichtete Uhr und muss sich nur noch in der App anmelden. Besonders bei Modellen, die sich in der Hardware ähneln, lohnt es sich, beide Varianten zu vergleichen. Unser Favorit James B6 kostet rund 190 Euro, der James-Tarif kostet 99 Euro pro Jahr. Die Anschaffungskosten liegen damit bei rund 290 Euro im ersten Jahr. Im Vergleich dazu kostet die ähnliche Notrufuhr Model 2024 von One Button Phone rund 280 Euro. Dazu kommen noch eine SIM-Karte und die laufenden Kosten für die SIM-Karte, wofür im günstigen Prepaid-Tarif fünf bis zehn Euro pro Monat fällig sind.
Die Finanzierung von GPS-Trackern kann unter Umständen durch die Kranken- oder Pflegekasse erfolgen. Das Landessozialgericht Bremen hat beispielsweise entschieden, dass GPS-Systeme, die mit einer Alarmfunktion ausgestattet sind und eine Ortung ermöglichen, von der Krankenkasse getragen werden müssen, wenn sie das Grundbedürfnis nach Mobilität bei Personen mit einer Weglauftendenz sowie Orientierungsstörungen unterstützen. Voraussetzung ist jedoch eine ärztliche Verordnung.
Worauf Sie beim Kauf eines GPS-Trackers achten sollten
- Zuverlässige Ortung: Die wichtigste Funktion eines GPS-Trackers ist die genaue und zuverlässige Bestimmung der Position.
- Einfache Bedienung: Der GPS-Tracker sollte einfach zu bedienen und verständlich sein, sowohl für den Senior als auch für die Bezugsperson.
- Akkulaufzeit: Achten Sie auf eine möglichst lange Akkulaufzeit, damit der GPS-Tracker nicht ständig aufgeladen werden muss.
- Robustheit und Wasserdichtigkeit: Der GPS-Tracker sollte robust und wasserdicht sein, um den täglichen Belastungen standzuhalten.
- Zusatzfunktionen: Überlegen Sie, welche Zusatzfunktionen für den Senior wichtig sind, wie z.B. Notrufknopf, Sturzsensor oder Geofencing.
- Datenschutz: Achten Sie darauf, dass der Anbieter des GPS-Trackers die Datenschutzbestimmungen einhält und die Daten des Seniors sicher verwahrt.
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