Angelica Domröse: Zwischen Leinwandlegende und persönlichen Herausforderungen

Angelica Domröse, eine der bekanntesten Schauspielerinnen der DDR, feierte Erfolge mit Filmen wie "Die Legende von Paul und Paula". Doch hinter dem Rampenlicht verbirgt sich eine Frau, die mit persönlichen Problemen zu kämpfen hat.

Karrierebeginn und Erfolge in der DDR

Angelica Domröse stand bereits mit 17 Jahren vor der Filmkamera. Nach ihrem Studium an der Filmhochschule Babelsberg wurde sie von Helene Weigel ans Berliner Ensemble geholt. Ihre Rolle in "Die Legende von Paul und Paula" (1973) machte sie deutschlandweit bekannt. In dem DEFA-Film verkörperte sie Paula, eine starke Frau, die sich den Gegebenheiten nicht einfach hingibt. Domröse selbst sagte über ihre Rolle: "Dass ich mit einer großen Selbsteinschätzung behauptet habe, das ist meine Rolle. Obwohl ich schon älter war, als die Rolle das verlangt hat." Der Film, der von einer alleinerziehenden Mutter handelt, die sich in einen verheirateten Mann verliebt, wurde zu einem Kultfilm und thematisierte auch das Alltagsleben in der DDR.

Protest und Ausreise in den Westen

Nachdem sie zusammen mit ihrem Ehemann Hilmar Thate den Protest gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann unterzeichnet hatte, blieben die Angebote für Domröse aus. 1980 reiste sie mit ihrem Mann in den Westen aus. Dort spielte sie in Hamburg unter Boy Gobert die Helena im "Faust" und unter Peter Zadek in "Jeder stirbt für sich allein". Sie drehte Fernsehfilme, unterrichtete an der Schauspielschule und führte Regie.

Persönliche Herausforderungen

Domröse hatte jedoch auch mit persönlichen Problemen zu kämpfen. Sie litt jahrelang unter Schlafstörungen und nahm Tabletten dagegen. Bereits vor einigen Jahren ließ sie sich wegen ihrer Tablettenabhängigkeit behandeln. Im Herbst 2009 begab sie sich erneut in ein Brandenburger Sanatorium, um einen Tablettenentzug zu machen.

Kampf gegen die Alkoholabhängigkeit

Angelica Domröse hatte nicht nur mit Tabletten, sondern auch mit Alkohol zu kämpfen. Sie gab in einem Interview zu, dass sie zwei Entziehungskuren gemacht hatte und rückfällig geworden war. Erst bei der dritten Kur habe sie verstanden, dass auch das kleinste Glas Sekt tabu sei. Sie trank, um bei komplizierten Rollen einschlafen zu können, und hatte Angst, ohne Alkohol keine Fantasien mehr zu haben. Ihr Mann Hilmar Thate stand ihr zur Seite, auch wenn seine Hilfe manchmal grausam wirkte.

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Die Ehen der Angelica Domröse

Ihre erste Ehe zerbrach an der Trinkerei ihres Mannes Jiri Vrstala. Später wurde Angelica Domröse selbst alkoholkrank. Sie heiratete Hilmar Thate und unterschrieb mit ihm den Protest gegen die Ausweisung Wolf Biermanns.

Spätere Jahre und Ehrungen

Auch nach dem Tod ihres Mannes Hilmar Thate im Jahr 2016 zog sich die Schauspielerin weitgehend vom Film und vom Theater zurück. Zu ihrem 80. Geburtstag zeigte der MDR eine Hommage an ihr Werk.

Angelica Domröse hat in ihrem Leben viele Höhen und Tiefen erlebt. Sie hat mit ihrem Talent und ihrer Leidenschaft das Publikum begeistert, aber auch mit ihren persönlichen Problemen zu kämpfen gehabt. Sie ist eine starke Frau, die sich immer wieder neu erfunden hat und ihren Weg gegangen ist.

Das Vermächtnis der Paula

Die Rolle der Paula in "Die Legende von Paul und Paula" hat Angelica Domröse bis heute geprägt. Sie verkörperte eine Frau, die mit großer Selbstverständlichkeit mehr vom Leben wollte. Die Schlüsselszene, in der sie im gelben Bademantel sagt: "Es muss doch noch was anderes geben als schlafen, arbeiten. Und wieder schlafen und arbeiten", ist vielen im Gedächtnis geblieben. Domröse lobt noch heute das Drehbuch und die Erzählweise des Films.

Ehrungen und Auszeichnungen

Angelica Domröse wurde im Laufe ihrer Karriere mehrfach ausgezeichnet. Sie wurde 1966 zur "Schauspielerin des Jahres" gewählt und erhielt zahlreiche weitere Ehrungen für ihre Leistungen.

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