Boris Becker: Zwischen sportlicher Legende und persönlichen Herausforderungen

Boris Becker, eine Ikone des deutschen Sports, hat im Laufe seines Lebens sowohl Triumphe als auch schwere Zeiten erlebt. Seine Karriere als Tennisprofi hat deutliche Spuren hinterlassen, und auch abseits des Platzes sah er sich mit Herausforderungen konfrontiert.

Körperliche Beschwerden als Tribut an die sportliche Karriere

Boris Beckers außergewöhnliche Tenniskarriere, die ihn bereits mit 17 Jahren zum jüngsten Wimbledon-Sieger aller Zeiten machte, forderte einen hohen Preis. Er selbst bezeichnete seinen Körper einmal als "Schlachtfeld". Zu den körperlichen Beschwerden, mit denen er zu kämpfen hatte, gehören unter anderem kaputte Knie, ein lädiertes Sprunggelenk und eine künstliche Hüfte. Auch entzündete Schleimbeutel verursachten ihm immer wieder starke Schmerzen. Diese Einschränkungen beeinflussen seinen Gang, und er berichtete, dass er aufgrund von Hüft-, Knie- und Knöcheloperationen sogar an Körpergröße verloren hat.

Gesundheitliche Probleme und Operationen

Bereits 2010 erhielt Boris Becker eine künstliche Hüfte, und vier Jahre später wurde auch die andere Seite ersetzt. Sein rechtes Sprunggelenk ist größtenteils versteift, was ihm zwischenzeitlich Probleme beim Tragen von Schuhen bereitete. 2018 sprach er auf einer Konferenz zum Thema Gesundheit über seine körperlichen Einschränkungen als "Narben des Krieges". Eine weitere Verletzung erlitt er im vergangenen Jahr bei der Teilnahme an der Netflix-Show "Bear Hunt - Die Promi-Jagd", als er sich im Wald den Meniskus riss.

Gerichtliche Auseinandersetzungen und Haftstrafe

Neben den körperlichen Beschwerden sah sich Boris Becker auch mit juristischen Problemen konfrontiert. Im April 2022 wurde er in London wegen Insolvenzstraftaten zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Er hatte im Rahmen eines Insolvenzverfahrens Vermögenswerte in Millionenhöhe verschwiegen. Die Haftstrafe trat er im Londoner Wandsworth-Gefängnis an, das für seine schlechten Bedingungen bekannt ist, bevor er in das Huntercombe-Gefängnis mit einer niedrigeren Sicherheitsstufe verlegt wurde.

Erfahrungen im Gefängnis

Boris Becker beschrieb die Haft als einschneidendes Erlebnis, das ihn abgehärtet und zu einem besseren Menschen gemacht habe. Er berichtete von brutalen Zuständen im Gefängnis und davon, dass er um sein Überleben kämpfen musste. Im Dezember 2022 wurde er aufgrund einer Sonderregelung vorzeitig aus der Haft entlassen.

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Frank Elstner über Boris Becker: Kritik und Mitgefühl

Im ARD-Talk "Maischberger" äußerte sich Frank Elstner, der Boris Becker persönlich kennt, über dessen Situation. Elstner kritisierte Becker dafür, dass er möglicherweise nicht den nötigen Respekt vor dem Vermögen anderer Menschen gehabt habe. Gleichzeitig wünschte er ihm, dass er im Gefängnis gut schläft und früher entlassen wird als erwartet. Elstner äußerte auch die Vermutung, dass Becker bis zum Umfallen gekämpft habe, um das zu werden, was er ist, und dass er möglicherweise deshalb nicht den richtigen Respekt gegenüber dem Vermögen anderer Menschen entwickelt habe.

Waldemar Hartmann über Boris Becker: Mangelnde Empfänglichkeit für Ratschläge

Auch Waldemar Hartmann, der Becker als langjähriger Sportmoderator kennt, äußerte sich kritisch über dessen Finanzdesaster. Er bemängelte, dass Becker nicht sehr empfänglich für Ratschläge gewesen sei und immer auf "größtem Fuß gelebt" habe. Hartmann betonte, dass Gesetze für alle gelten, auch für Becker.

Boris Beckers Leben nach der Haft

Nach seiner Entlassung aus der Haft kehrte Boris Becker zu Eurosport zurück und ist wieder als TV-Experte und -Kommentator tätig. Er hat ein Buch über seine Erfahrungen im Gefängnis geschrieben, das im September erscheinen soll. Becker ist inzwischen zum dritten Mal verheiratet.

Frank Elstner kämpft gegen Parkinson: Sport als Therapie

Frank Elstner, der selbst an Parkinson erkrankt ist, sprach in der Sendung "Maischberger" offen über seinen Umgang mit der Krankheit. Er betonte die Bedeutung von Sport als Therapie und kündigte an, an den Tischtennis-Weltmeisterschaften für Parkinson-Kranke teilzunehmen. Elstner hat sich zum Botschafter der Parkinson-Stiftung gemacht und setzt sich dafür ein, das Bewusstsein für die Krankheit zu schärfen. Er nimmt am bundesweiten Tischtennis-Turnier des Vereins PingPongParkinson teil, da der Sport Bewegungsabläufe für Betroffene ermöglichen soll.

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