Epilepsie ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen, die Menschen jeden Alters betreffen kann. In Bayern und darüber hinaus bieten spezialisierte Kliniken wie die Schön Klinik Vogtareuth umfassende Diagnostik und Therapie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Epilepsie. Ziel ist es, die Lebensqualität der Betroffenen durch individuelle und multimodale Behandlungskonzepte deutlich zu verbessern.
Expertise und Behandlungsspektrum
Die Schön Klinik Vogtareuth genießt international einen hervorragenden Ruf und gehört zu den führenden Adressen für die Behandlung von Epilepsie. Jährlich werden hier zahlreiche Patientinnen und Patienten aus Bayern, dem Großraum München sowie aus dem europäischen und internationalen Ausland versorgt. Das erfahrene Spezialistenteam setzt sein umfassendes Know-how dafür ein, die Epilepsie-Erkrankung bestmöglich zu therapieren.
Epilepsie-Chirurgie: Eine Option bei fokalen Epilepsien
Ein wichtiger Aspekt der Behandlung ist die Epilepsie-Chirurgie. Hierbei handelt es sich um einen neurochirurgischen Eingriff, bei dem Hirngewebe, das epileptische Anfälle auslöst und keine sinnvolle Funktion hat, gezielt entfernt wird. Diese Operation kommt vor allem bei fokalen Epilepsien in Frage, bei denen die Anfälle von einem bestimmten Bereich im Gehirn ausgehen.
Die Aufgabe der epileptologisch spezialisierten Neurologinnen und Neurologen sowie Neuroradiologinnen und -radiologen ist es, diese sogenannten epileptogenen Herde zu entdecken und eine Entscheidungsgrundlage für eine epilepsie-chirurgische Operation zu schaffen.
Präzise Diagnostik als Grundlage für eine erfolgreiche Therapie
Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung der Epilepsie ist eine präzise Differenzialdiagnostik. In der Schön Klinik Vogtareuth stehen hierfür modernste Methoden zur Verfügung, darunter EEG-Video-Monitoring und hochauflösende kernspintomografische Bildverfahren für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
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Medikamentöse Therapie: Individuell angepasst und eng betreut
In der Regel wird die Behandlung einer Epilepsie mit einer medikamentösen Therapie begonnen. Eine optimale, individuelle und eng betreute anti-epileptische Behandlung steht neben der speziellen Diagnostik im Mittelpunkt des Behandlungsangebotes und der epileptologischen Expertise.
Wann kommt eine Operation in Frage?
Nicht jeder Mensch mit Epilepsie ist ein Kandidat für eine Operation. Ein epilepsie-chirurgischer Eingriff kann erst dann in Betracht gezogen werden, wenn eine sorgfältig angepasste antiepileptische Medikation nicht zur gewünschten Reduktion der epileptischen Anfälle führt und spezielle Voraussetzungen erfüllt sind. Dazu gehören spezifische EEG-Veränderungen, die zu lokalen Veränderungen in hochauflösenden Kernspintomografien des Gehirns passen.
Wird jedoch die Chance einer Operation diagnostisch entdeckt, kann sie das Leben mit Epilepsie entscheidend verändern, bis hin zur Anfallsfreiheit ohne antikonvulsive Medikation. Die Epilepsie-Spezialisten in der Schön Klinik Vogtareuth in Südostbayern bieten umfassend alle notwendigen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen an.
Neurochirurgische Operationen: Präoperative Vorbereitung und moderne Verfahren
Die präoperative Vorbereitung hat bei neurochirurgischen Operationen, beispielsweise bei epilepsie-assoziierten Tumoren, einen hohen Stellenwert. Die bildgebende Diagnostik muss exakt aufzeigen, wo die zu operierende Verletzung lokalisiert ist. Auch während einer neurochirurgischen Operation kommen immer die modernsten Verfahren, wie Neuromonitoring, zum Einsatz.
Rehabilitation und ketogene Diät
Die hochwertige Versorgung endet nicht mit dem stationären Aufenthalt. Um die bestmögliche Rehabilitation nach der Epilepsie-Behandlung zu ermöglichen, arbeitet die Schön Klinik Vogtareuth mit der nahe gelegenen Schwesterklinik, der Schön Klinik Bad Aibling Harthausen, zusammen.
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Zudem wird in der Schön Klinik Vogtareuth sehr viel Wert auf die Integration der Ernährungstherapie in den Behandlungsplan gelegt. Die ketogene Diät ist eine anerkannte Therapieform für pharmakoresistente Epilepsien, vor allem im Kindesalter. Die spezialisierten Ernährungsberaterinnen und -berater haben selbst verschiedene Kochbücher zu ketogener Diät geschrieben.
Spezialisierung und Zertifizierung
Die Abteilung „konservative Epileptologie“ der Schön Klinik Vogtareuth wurde am 1. Juli 2011 unter der Leitung von Herrn Dr. Frank Kerling eröffnet. Im Rahmen der epileptologischen Institutsambulanz stehen Patienten drei Spezialsprechstunden zur Verfügung:
- Allgemeine Epileptologie und Privatsprechstunde
- Sprechstunde für junge Frauen (mit Fragen der Kontrazeption, Schwangerschaft, hormonelle Störungen)
- Sprechstunde für Menschen mit Mehrfachbehinderung und Epilepsie
Die Abteilung ist als erst zweite Einrichtung in Bayern als "Epilepsiezentrum für Erwachsene" von der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie zertifiziert worden. Oberarzt Dr. Frank Kerling gehört laut FOCUS-Ärzteliste zu den TOP-Epileptologen in Deutschland.
Behandlungsmöglichkeiten im Überblick
Sollte eine stationäre Behandlung zur Abklärung eines Anfallsleidens oder zur medikamentösen Behandlung nötig sein, stehen folgende Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung:
- 4 Video-EEG-Monitoringplätze
- 6 Behandlungsbetten auf Normalstation
- 6 Behandlungsbetten auf einer interdisziplinären Station für Menschen mit Mehrfachbehinderung
- Polysomnographie (Schlaflabor), Kipptischdiagnostik und weitere Methoden zur Untersuchung des autonomen Nervensystems
- Labordiagnostik und moderne bildgebende Verfahren (cMRT, cCT)
Auf der interdisziplinären Station für Menschen mit Mehrfachbehinderung können schwerstbetroffene Patienten im Rahmen eines multimodalen Behandlungsansatzes und speziellen Förderprogrammes betreut und behandelt werden. Die Station verfügt ebenfalls über eine Video-EEG-Monitoringeinheit.
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Kooperationen und Netzwerke
Menschen mit Epilepsie werden in Kooperation mit dem Zentrum Epilepsie Erlangen (ZEE) behandelt. In gemeinsamen Fallkonferenzen erörtern Spezialisten beider Einrichtungen regelmäßig modernste Behandlungsverfahren, wie die Möglichkeiten der operativen Epilepsietherapie.
Anfallsformen und Diagnostik
Epileptische Anfälle werden in generalisierte und partielle (fokale) Anfälle unterteilt.
Generalisierte Anfälle
Ein Anfall wird als generalisiert bezeichnet, wenn der Verlauf und die Symptome keine Hinweise auf eine anatomisch begrenzte Lokalisation geben und keine Zeichen eines lokalen herdförmigen Beginns zu erkennen sind. Die generalisierten Anfälle werden in drei Untertypen unterteilt:
- Konvulsive Anfälle: Der typische „große“ Anfall mit Bewusstseinsverlust, Sturz, Verkrampfung und anschließend rhythmischen Zuckungen beider Arme und Beine (tonisch-klonischer oder früher auch französisch Grand-mal genannt), aber auch Verlust der Spannung der Muskulatur (atonischer Anfall) oder krampfhaft gesteigerte Spannung der Muskulatur (tonischer Anfall). Der Anfall geht auch oft mit einem Biss in die Zunge einher.
- Nicht konvulsive generalisierte Anfälle: Die Absence-Anfälle mit kurzer Bewusstseinspause ohne Sturz, früher auch französisch mit Petit-mal bezeichnet.
- Myoklonische Anfälle: Bei denen einzelne oder unregelmäßig wiederholte Zuckungen einzelner Muskelgruppen auftreten.
Partielle (fokale) Anfälle
Andere Ausdrücke für einen partiellen Anfall sind fokaler Anfall oder Herdanfall. Diese Anfallsform ist dadurch gekennzeichnet, dass es ein Zeichen für einen Beginn des Anfallsgeschehens in einer umschriebenen Region des Gehirns gibt. Dabei ist es egal, ob es zu einer sekundären Ausbreitung auf die restliche Hirnrinde kommt (sekundäre Generalisierung). Insbesondere ein Anfallsbeginn mit einer Aura hat einen hohen Aussagewert darüber, in welcher Hirnregion der Anfall seinen Ursprung hat, denn sie ist das Ergebnis einer umschriebenen Aktivierung von Nervenzellverbänden.
- Einfach partiell: Wenn der Patient beim Anfall wach ist und angemessen auf seine Umgebung reagiert.
- Komplex partiell: Wenn das Bewusstsein eingeschränkt ist und eine Erinnerungslücke oder Verwirrtheitszustände während des Anfalls oder danach auftreten.
- Partieller Anfall unbekannten Typs: Bei manchen Anfällen kann man keine Unterscheidung zwischen einfach und komplex partiell treffen.
- Komplex partieller Anfall mit sekundärer Generalisierung: Weitet sich das Anfallsgeschehen nach herdförmigen Beginn zu einem generalisierten Anfall aus.
Diagnostik bei Epilepsie
An erster Stelle steht die Erhebung der Krankengeschichte. Hierbei sollte neben dem familiären Auftreten von Epilepsien und anderen Erkrankungen des Nervensystems besonderes Augenmerk auf Vorerkrankungen gerichtet sein, die möglicherweise eine symptomatische Epilepsie verursachen. Dazu gehören Störungen und Risiken in der Schwangerschaft, Probleme unter der Geburt, die zu einem Sauerstoffmangel führen, Unfälle mit Schädel-Hirn-Trauma oder entzündliche Erkrankungen des Zentralnervensystems.
Darauf folgt die körperliche Untersuchung insbesondere des Nervensystems mit Untersuchung von Kraft, Gefühl (Sensibilität), Reflexen, Hirnnervenfunktion, Gleichgewicht und Koordination.
Laboruntersuchungen aus dem Blut dienen zum einen dem Erkennen von möglichen Ursachen symptomatischer epileptischer Anfälle (wie Unterzuckerung oder Mineralstoffmangel). Zum anderen überwacht der behandelnde Arzt unter einer medikamentösen Therapie die Menge des Medikamentes im Blut (Medikamentenspiegel oder Therapiespiegel) wie auch mögliche Nebenwirkungen (Blutbild mit Blutplättchen, Leberenzyme, Nierenfunktion, Blutgerinnung, Calcium-Phosphat-Stoffwechsel).
Elektroenzephalografie (EEG)
Durch eine Elektroenzephalografie (EEG) kann die Bereitschaft des Gehirns zu epileptischen Entladungen direkt angezeigt werden. Dazu bekommt der Patient eine Art Kappe mit Elektroden in definierten Abständen aufgesetzt, von denen über einen Wechselspannungsverstärker die elektrische Oberflächenaktivität der Hirnrinde abgeleitet wird. Zur routinemäßigen Ableitung bei der Fragestellung nach einer Epilepsie gehört die Aktivierung mit Hyperventilation und Photostimulation. Im Rahmen der Erstdiagnostik dient das EEG vor allem der Einordnung des Anfalls bzw. der Epilepsie und der Lokalisation des Herdes bei herdförmigen Anfällen. Bei speziellen Fragestellungen können auch Langzeitableitungen (beispielsweise über 24 Stunden, Langzeit-EEG) oder Ableitungen mit gleichzeitiger paralleler Videoaufzeichnung des Patienten (Video-Doppelbild-EEG) durchgeführt werden.
Magnetoenzephalographie (MEG)
Dagegen leitet die Magnetoenzephalographie (MEG) die magnetische Aktivität des Gehirns mit hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung ab. Es handelt sich hierbei aber um eine sehr aufwändige, teure und neue Methode, die vor allem der exakten Lokalisation von epilepsieauslösenden Hirnarealen dient.
Bildgebende Verfahren: CCT und MRT
Die cerebrale Computertomografie (CCT) ist eine spezielle Röntgenschichtuntersuchung und war das erste bildgebende Verfahren, mit dem auslösende gröbere Veränderungen am Hirngewebe gefunden werden konnten. Seine Vorteile liegen in der schnellen Verfügbarkeit und der Wirtschaftlichkeit. Da seine Auflösung der Gewebeveränderungen am Gehirn aber anderen Methoden unterlegen ist, hat sie auch wegen der mit ihr verbunden Strahlenbelastung an Bedeutung verloren.
In der Magnetresonanztomografie (MRT oder MRI) werden die Bilder durch wechselnde, starke Magnetfelder erzeugt. Die Darstellung hat eine deutlich höhere Auflösung und einen besseren Kontrast zwischen grauer und weißer Substanz.
Was ist Epilepsie?
Die Epilepsie, auch als Fallsucht bezeichnet, ist ein Krampfleiden, das vom Gehirn verursacht wird. Weltweit ist etwa 1 Prozent der Menschen von Epilepsie betroffen. Die Epilepsie ist eine neurologische Erkrankung, die verschiedene Ursachen haben kann. Alle Epilepsien verbindet eine übermäßige Aktivität des Gehirns bzw. einzelnder Hirnbereiche. Die überschießende Entladung von Gehirnzellen fürht dann zu epileptischen Anfällen. Ein epileptischer Anfall kann zur Einschränkung des Bewusstseins und Verkrampfungen des ganzen Körpers führen. Eine genaue Diagnostik und individuelle Behandlung ist bei Epilepsie besonders wichtig.
Epileptische Anfälle: Vielfältige Erscheinungsformen
Epileptische Anfälle können wenige Sekunden bis zu mehrere Minuten dauern. In der leichtesten Form von Epilepsien spürt die Patientin bzw. der Patient nur ein leichtes Muskelzucken, Kribbeln oder eine kleine Bewusstseinspause, Absence genannt. Bei einem so genannten großen Krampfanfall dagegen können die Patienten bewusstlos werden und leiden unter heftigen Krämpfen und unkontrollierten Zuckungen.
Verhalten bei einem Anfall
Bei einem Anfall von Epilepsie sollten Betroffene vor Gefahren wie herumliegenden, spitzen Gegenständen oder Straßenverkehr abgeschirmt werden. Körperlicher Kontakt, wie Festhalten, sollte vermieden werden. Bitte wählen Sie sofort den Notruf!
ICD-Schlüssel für Epilepsie (Auswahl)
- G40. Epilepsie
- G40.2 Lokalisationsbezogene (fokale) (partielle) symptomatische Epilepsie und epileptische Syndrome mit komplexen fokalen Anfällen
- G40.3 Generalisierte idiopathische Epilepsie und epileptische Syndrome
- G40.4 Sonstige generalisierte Epilepsie und epileptische Syndrome
- G40.8 Sonstige Epilepsien
Ursachen von Epilepsie
Die erhöhte Neigung zu Krampfanfällen kann bei manchen Patientinnen und Patienten angeboren sein oder durch eine Schädigung des Hirngewebes hervorgerufen werden. Dabei kann es sich um Narben oder Schädigungen durch einen Unfall, Hirnhautentzündungen, Tumore oder z.B. einen Schlaganfall handeln.
Behandlung von Epilepsie
Die Behandlung von Epilepsie erfolgt meist durch Medikamente: Antiepileptika senken in 2/3 aller Fälle das Anfallsrisiko. Nur in schweren Fällen von Epilepsie ist ein neurochirurgischer Eingriff unumgänglich.
Andere Ursachen für einen epileptischen Anfall
Nicht hinter jedem epileptischen Anfall steckt eine Epilepsie. Es kann sich bei einem epileptischen Anfall auch um ein einmaliges Ereignis z.B. ausgelöst durch Fieber, Vergiftung, Alkoholentzug oder Schlafmangel handeln. Hinter jedem dieser epileptischen Anfälle steckt eine vorübergehende Funktionsstörung von Nervenzellgruppen in der Hirnrinde. Diese senden plötzlich gleichzeitig und hochsynchron Signale und zwingen anderen Nervenzellen ihren Rhythmus auf.
Plötzliche Bewusstseinsstörungen können zudem auch Kreislaufreaktionen, die sogenannten Synkopen, zur Ursache haben.
Ansprechpartner und Beratungsstellen
- Leitender Oberarzt Dr. Frank Kerling: Leiter der Abteilung „konservative Epileptologie“ und Epileptologischen Institutsambulanz, Telefon: 09128 50-43162
- Psychosoziale Beratungsstelle Epilepsie: Kerstin Kählig, Bernhard Köppel, Telefon: 0911 393634214
Weitere Informationen und Anlaufstellen
Die Deutsche Gesellschaft für Epileptologie (DGfE) bietet auf ihrer Webseite (www.dgfe.info) umfassende Informationen zum Thema Epilepsie und eine Liste zertifizierter Epilepsiezentren. Zudem gibt es zahlreiche Epilepsie-Ambulanzen und Beratungsstellen in Deutschland, die Betroffenen und ihren Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
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