Einführung
Howard Carpendale, eine Ikone der deutschen Schlagerwelt, ist nicht nur für seine musikalischen Erfolge bekannt, sondern auch für sein Engagement im sozialen Bereich. Insbesondere seine Unterstützung für Menschen mit Parkinson hat in den letzten Jahren Aufmerksamkeit erregt. Dieser Artikel beleuchtet Carpendales Rolle bei der Unterstützung von Parkinson-Erkrankten, gibt Einblicke in die Krankheit selbst und stellt Initiativen und Projekte vor, die sich der Verbesserung der Lebensqualität von Betroffenen widmen.
Howard Carpendales Engagement für die Deutsche Parkinson Hilfe
TULIP-Gala: Ein Benefiz-Highlight
Ein wichtiger Meilenstein in Carpendales Engagement war seine Teilnahme an der TULIP-Gala. Am 11. November 2017 erreichte die TULIP-Gala mit einem Live-Konzert von Howard Carpendale ihren Höhepunkt. Die Stimmung der Gäste war ausgezeichnet und die Gala war bis auf den letzten Platz ausverkauft. Es kamen über 74.000 Euro an Spenden zusammen. Die TULIP-Gala war ein Charity-Projekt in Deutschland zur Unterstützung von Menschen mit Morbus Parkinson. Die Gala wurde 2010 von Stephan Goericke ins Leben gerufen.
Unterstützung und Aufmerksamkeit
Carpendale setzte sich im Rahmen der Gala aktiv für die Belange von Parkinson-Erkrankten ein. Er nutzte seine Bekanntheit, um auf die Krankheit aufmerksam zu machen und Betroffene zu ermutigen, offen mit ihrer Erkrankung umzugehen. Sein Auftritt trug dazu bei, Spenden zu sammeln und das Bewusstsein für die Herausforderungen von Parkinson-Patienten zu schärfen.
Stephan Goericke und die Deutsche Parkinson Hilfe
Stephan Goericke baute mit Engagement eine der größten Charity-Galas in Brandenburg und deutschlandweit zugunsten Parkinson-Betroffener auf. Er versammelte Musikstars, Models, Sportler, Politiker, Unternehmer, Schauspieler und viele weitere Mitstreiter. Das Engagement von Goericke mündete 2013 in die Gründung des Vereins Deutsche Parkinson Hilfe (DPH). Ziel des Vereins ist es, Menschen zu helfen, die an Morbus Parkinson erkrankt sind und dabei die Öffentlichkeit über die Krankheit selbst und alternative Methoden zur Behandlung aufzuklären.
Morbus Parkinson: Ein umfassender Überblick
Was ist Morbus Parkinson?
Morbus Parkinson ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die hauptsächlich das zentrale Nervensystem betrifft. Sie ist gekennzeichnet durch den Verlust von Nervenzellen im Gehirn, insbesondere in der Substantia nigra, einem Bereich, der für die Produktion von Dopamin verantwortlich ist. Dopamin ist ein Neurotransmitter, der eine wichtige Rolle bei der Steuerung von Bewegungen spielt. Der Mangel an Dopamin führt zu den typischen Symptomen der Parkinson-Krankheit.
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Ursachen und Risikofaktoren
Die genauen Ursachen von Morbus Parkinson sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt. Zu den bekannten Risikofaktoren gehören:
- Alter: Das Risiko, an Parkinson zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Die meisten Menschen entwickeln die Krankheit nach dem 60. Lebensjahr.
- Genetik: In einigen Fällen kann Parkinson durch genetische Mutationen verursacht werden. Diese genetischen Formen sind jedoch relativ selten.
- Umweltfaktoren: Die Exposition gegenüber bestimmten Umweltgiften wie Pestiziden und Herbiziden kann das Risiko erhöhen, an Parkinson zu erkranken.
- Kopfverletzungen: Wiederholte oder schwere Kopfverletzungen können das Risiko für Parkinson erhöhen.
Symptome der Parkinson-Krankheit
Die Symptome von Morbus Parkinson können von Person zu Person variieren. Die häufigsten Symptome sind:
- Tremor: Zittern, meist in Ruhe, das vor allem Hände und Finger betrifft.
- Rigor: Muskelsteifheit, die die Beweglichkeit einschränkt.
- Bradykinese: Verlangsamung der Bewegungen.
- Posturale Instabilität: Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten, was zu Stürzen führen kann.
Neben diesen motorischen Symptomen können auch nicht-motorische Symptome auftreten, wie z.B.:
- Depressionen
- Schlafstörungen
- Verstopfung
- Geruchsverlust
- Kognitive Beeinträchtigungen
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose von Morbus Parkinson basiert in erster Linie auf einer neurologischen Untersuchung und der Beurteilung der Symptome. Bildgebende Verfahren wie MRT oder CT können eingesetzt werden, um andere Ursachen für die Symptome auszuschließen.
Es gibt keine Heilung für Morbus Parkinson, aber es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die helfen können, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern:
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- Medikamente: Die häufigste Form der Behandlung ist die Einnahme von Medikamenten, die den Dopaminmangel im Gehirn ausgleichen. Dazu gehören Levodopa, Dopaminagonisten und MAO-B-Hemmer.
- Tiefe Hirnstimulation (THS): Bei diesem chirurgischen Verfahren werden Elektroden in bestimmte Bereiche des Gehirns implantiert, um die Symptome zu lindern.
- Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, die Beweglichkeit, Kraft und das Gleichgewicht zu verbessern.
- Ergotherapie: Ergotherapie kann helfen, alltägliche Aktivitäten zu erleichtern und die Selbstständigkeit zu erhalten.
- Logopädie: Logopädie kann helfen, Sprach- und Schluckstörungen zu behandeln.
Innovative Therapieansätze
Neben den etablierten Behandlungsmethoden gibt es auch vielversprechende innovative Therapieansätze, die derzeit erforscht werden:
- Tai Chi: Studien haben gezeigt, dass Tai Chi die Beweglichkeit verbessert, den Gleichgewichtssinn fördert und die Sturzgefahr verringert.
- Tango Argentino: Die Universität Witten/Herdecke und das Aktivzentrum Dortmund e.V. untersuchen die Wirksamkeit von Tango Argentino auf die Lebensqualität, das Gleichgewicht und die Beweglichkeit von Menschen mit Morbus Parkinson.
- Telemedizinische Anwendungen: Das Fraunhofer-Institut FOKUS hat eine App entwickelt, die Patienten per Videoverbindung mit ihrem Therapeuten verbindet.
- Musiktherapie: Musik und Bewegung können zielgerichtete Bewegungen bei Parkinson-Patienten erleichtern.
Initiativen und Projekte zur Unterstützung von Parkinson-Erkrankten
Deutsche Parkinson Hilfe e.V.
Die Deutsche Parkinson Hilfe e.V. unterstützt verschiedene Projekte zur Verbesserung der Lebensqualität von Parkinson-Erkrankten. Dazu gehören:
- Förderung von Forschungsprojekten: Die DPH finanziert Forschungsprojekte, die sich mit den Ursachen, der Diagnose und der Behandlung von Parkinson beschäftigen.
- Unterstützung von Selbsthilfegruppen: Die DPH unterstützt Selbsthilfegruppen, in denen sich Betroffene austauschen und gegenseitig unterstützen können.
- Öffentlichkeitsarbeit: Die DPH informiert die Öffentlichkeit über die Parkinson-Krankheit und klärt über die Herausforderungen von Betroffenen auf.
- AOK Nordost: Die AOK Nordost unterstützt Patienten mit ihrem Beratungs- und Aufklärungsprogramm „Aktiv gegen Parkinson“.
Bedeutung von Bewegung und Sport
Bewegung und Sport spielen eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Parkinson. Sie können helfen, die motorischen Fähigkeiten zu verbessern, die Steifheit zu reduzieren und die Lebensqualität zu steigern. Es gibt verschiedene Sportarten, die sich besonders gut für Parkinson-Patienten eignen:
- Tanzen: Tanzen, insbesondere Tango Argentino, kann die Beweglichkeit, das Gleichgewicht und die Koordination verbessern.
- Tai Chi: Tai Chi ist eine sanfte Bewegungsform, die die Balance verbessert und die Sturzgefahr verringert.
- Nordic Walking: Nordic Walking ist eine Ausdauersportart, die die Muskeln stärkt und die Ausdauer verbessert.
- Schwimmen: Schwimmen ist eine gelenkschonende Sportart, die die Muskeln stärkt und die Ausdauer verbessert.
Die Rolle von Angehörigen
Angehörige spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung von Parkinson-Erkrankten. Sie können helfen, den Alltag zu bewältigen, die Medikamente einzunehmen und die Termine bei Ärzten und Therapeuten wahrzunehmen. Es ist wichtig, dass Angehörige sich auch selbst unterstützen und auf ihre eigene Gesundheit achten.
Howard Carpendale: Mehr als nur ein Schlagerstar
Howard Carpendale ist ein Beispiel dafür, wie Prominente ihre Bekanntheit nutzen können, um auf wichtige soziale Themen aufmerksam zu machen und Betroffenen zu helfen. Sein Engagement für die Deutsche Parkinson Hilfe und seine Unterstützung für Parkinson-Erkrankte sind ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit dieser Krankheit.
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